Tiergarten schrieb:Bis der Nachweis für diese wilde These erbracht ist.
Wo und durch wen ist denn festgestellt worden, dass Sebastian T. im Freundeskreis ein „Spassgeständnis“ abgelegt hat? Durch die Polizei? Per Gerichtsbeschluss? Durch einen Gutachter?
Auch Frau R., die Mutter von Verena und Lea, kann den Begriff nicht eingeführt haben. Wenn alles nur ein Scherz gewesen wäre, hätte sie ja überhaupt keinen Anlass gehabt, Sebastian T. dringend zu raten, sich einen Anwalt zu besorgen.
Rein nach den Aussagen der Zeugen zu urteilen, ist die Theorie von
@Tiergarten, es habe sich um ein echtes Geständnid gehandelt, die eindeutig wildere.
Drei von vier Zeugen, haben ausgesagt, sie hätten es an dem Abend nicht ernst genommen, er selbst hat es bei einem Mithäftling (nicht AM) auch als Spaß beschrieben.
Selbst wenn die Mutter es ernst genommen hätte und ihm tatsächlich deshalb einen Anwalt empfohlen hätte, hätte es die Mehrheit dennoch als Scherz (blöd dahergeredet) aufgefasst. Aber dann wäre die Frage an die Mutter angebracht, wieso sie dann keinerlei Bedenken hatte, die alkoholisierte Tochter mit dem alkoholisierten "Geständigen" in einem Zimmer schlafen zu lassen.
Tiergarten schrieb:Ach nein? Und warum dann die abstruse Ablehnung
Genauso Fakt, und keine „abstruse Ablehnung“ ist es, dass die Extrarunde von der Polizei konstruiert wurde und es für diese Extrarunde keine logische Erklärung und keinerlei Anhalstpunkte gibt. Stattdessen muss man als Indiz (allerdings kein Beweis) gegen die Extrarunde betrachten, dass er schon so gut wie zu Hause war und das Handyspiel. Man müsste annehmen, dass er vom Nieseln nass und verschwitzt kurz vor dem eigenen Haus kehrt macht, grundlos eine Extrarunde antritt und dann nach Joggingrunde + Extrarunde + Mord in nassen, blutüberstömten Kleidern als erstes ein Handyspiel gezockt. Die Polizei hält es wohl für möglich, aber wahrscheinlich wird es dadurch halt nicht.
Tiergarten schrieb:meiner nüchternen Feststellung, dass ST zeitlich und räumlich die Gelegenheit hatte, die Tat zu verüben?
Eine "nüchterne Feststellung" gab es in dem angriffigen Beitrag von
@Tiergarten überhaupt nicht.
Stattdessen hat er aus dem fehlenden Alibi und der räumlichen und zeitlichen Gelegenheit zwei belastende Indizien konstruiert. Die zeitlich und räumliche Gelegenheit und das fehlende Alibi sind nur unterschiedliche Umschreibungen eines einzigen notwendigen Indizes, ohne das sich sogar weitere Ermittlungen verbieten würden.
Tiergarten schrieb: Im Übrigen, was die Bemerkung von @XluX anbelangt, „dann hätten viele andere auch zeitlich und räumlich die Gelegenheit gehabt“: Wer denn?
Kennst Du Leute, die in der Nacht kurz vor und kurz nach 2.35 Uhr im Tatortbereich unterwegs waren - vielleicht sogar auch als Jogger mit Stirnlampe?
Gilt es nur für ST, dass er zwischen 2:30 Uhr und 2:40 Uhr nicht wahrgenommen werden konnte, weil sich sonst niemand dort aufhielt?
Im größerem Tatortbereich, wie man den auch immer definieren möchte, also zumindest da, wo auch ST gesehen wurde, waren verschiedene unterwegs. Einige davon haben als Zeugen im Prozess ausgsagt, einige davon nicht, wie z.B. das Paar das auf einer Bank gesehen wurde und einige blieben wahrscheinlich unerkannt.
Es wurde zwar erwähnt, dass anhand der Eiskeller-Kamera überprüft wurde, wer auf die Kampenwandstraße abbog. Alles was von der anderen Seite kam konnte nicht abgedeckt werden und die „Extrarunde“ konnte auch von jedem anderen genommen worden sein.
Und weil du es ansprichst, dass er als Jogger mit Stirnlampe unterwegs war macht ST nicht verdächtiger, es führt nur dazu, dass man sich besser an ihn erinnern konnte, weil aussergwöhnlich. Wär natürlich toll, wenn ein Alternativtäter auch so auffällig rumgelaufen wäre und sich dann auch noch freiwillig bei der Polizei als Zeuge gemeldet hätte.