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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.184 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 21:22
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Dagegen spricht die Aussage von Lea, dass Sebastian T. bei einem Ausflug mit ihr, ihrer Schwester sowie Raffi W. am Chiemsee erklärt habe, in Aschau sei ein junges Mädel umgebracht worden. Das geschah zu einem Zeitpunkt, als der Todesfall noch nicht öffentlich bekannt war - und es sich also um Täterwissen handelte.
Praktischerweise (für ihre Schwester) zu einem Zeitpunkt vor dem angeblich gegenüber V. geäußerten Täterwissen. Leider waren alle anderen angeblich anwesenden Ohrenzeugen so geschockt, dass sie ihre schockierte Reaktion und die anschließenden Gespräche über die schockierende Nachricht vergessen oder verdrängt haben.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Ich habe keine Veranlassung, an der Aussage und der Glaubwürdigkeit von Lea zu zweifeln - eher schon an der von anderen Beteiligten wie insbesondere Raffi.
Wieso Raffi? Der scheint doch am wenigsten "Verträge" mit den Leuten aus der Clique zu haben. Aus welcher Motivation sollte er gelogen haben und findest du ihn ernsthaft unglaubwürdiger als den Knastzeugen, der nachweislich schon einmal vor Gericht gelogen hat, sich Vorteile aus seinem Aussageverhalten erhofft hat und der massiv gelogen hat um schlimme Straftaten begehen zu können?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 21:57
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Bis der Nachweis für diese wilde These erbracht ist.

Wo und durch wen ist denn festgestellt worden, dass Sebastian T. im Freundeskreis ein „Spassgeständnis“ abgelegt hat? Durch die Polizei? Per Gerichtsbeschluss? Durch einen Gutachter?

Auch Frau R., die Mutter von Verena und Lea, kann den Begriff nicht eingeführt haben. Wenn alles nur ein Scherz gewesen wäre, hätte sie ja überhaupt keinen Anlass gehabt, Sebastian T. dringend zu raten, sich einen Anwalt zu besorgen.
Rein nach den Aussagen der Zeugen zu urteilen, ist die Theorie von @Tiergarten, es habe sich um ein echtes Geständnid gehandelt, die eindeutig wildere.
Drei von vier Zeugen, haben ausgesagt, sie hätten es an dem Abend nicht ernst genommen, er selbst hat es bei einem Mithäftling (nicht AM) auch als Spaß beschrieben.
Selbst wenn die Mutter es ernst genommen hätte und ihm tatsächlich deshalb einen Anwalt empfohlen hätte, hätte es die Mehrheit dennoch als Scherz (blöd dahergeredet) aufgefasst. Aber dann wäre die Frage an die Mutter angebracht, wieso sie dann keinerlei Bedenken hatte, die alkoholisierte Tochter mit dem alkoholisierten "Geständigen" in einem Zimmer schlafen zu lassen.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Ach nein? Und warum dann die abstruse Ablehnung

Genauso Fakt, und keine „abstruse Ablehnung“ ist es, dass die Extrarunde von der Polizei konstruiert wurde und es für diese Extrarunde keine logische Erklärung und keinerlei Anhalstpunkte gibt. Stattdessen muss man als Indiz (allerdings kein Beweis) gegen die Extrarunde betrachten, dass er schon so gut wie zu Hause war und das Handyspiel. Man müsste annehmen, dass er vom Nieseln nass und verschwitzt kurz vor dem eigenen Haus kehrt macht, grundlos eine Extrarunde antritt und dann nach Joggingrunde + Extrarunde + Mord in nassen, blutüberstömten Kleidern als erstes ein Handyspiel gezockt. Die Polizei hält es wohl für möglich, aber wahrscheinlich wird es dadurch halt nicht.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:meiner nüchternen Feststellung, dass ST zeitlich und räumlich die Gelegenheit hatte, die Tat zu verüben?
Eine "nüchterne Feststellung" gab es in dem angriffigen Beitrag von @Tiergarten überhaupt nicht.
Stattdessen hat er aus dem fehlenden Alibi und der räumlichen und zeitlichen Gelegenheit zwei belastende Indizien konstruiert. Die zeitlich und räumliche Gelegenheit und das fehlende Alibi sind nur unterschiedliche Umschreibungen eines einzigen notwendigen Indizes, ohne das sich sogar weitere Ermittlungen verbieten würden.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb: Im Übrigen, was die Bemerkung von @XluX anbelangt, „dann hätten viele andere auch zeitlich und räumlich die Gelegenheit gehabt“: Wer denn?
Kennst Du Leute, die in der Nacht kurz vor und kurz nach 2.35 Uhr im Tatortbereich unterwegs waren - vielleicht sogar auch als Jogger mit Stirnlampe?
Gilt es nur für ST, dass er zwischen 2:30 Uhr und 2:40 Uhr nicht wahrgenommen werden konnte, weil sich sonst niemand dort aufhielt?

Im größerem Tatortbereich, wie man den auch immer definieren möchte, also zumindest da, wo auch ST gesehen wurde, waren verschiedene unterwegs. Einige davon haben als Zeugen im Prozess ausgsagt, einige davon nicht, wie z.B. das Paar das auf einer Bank gesehen wurde und einige blieben wahrscheinlich unerkannt.
Es wurde zwar erwähnt, dass anhand der Eiskeller-Kamera überprüft wurde, wer auf die Kampenwandstraße abbog. Alles was von der anderen Seite kam konnte nicht abgedeckt werden und die „Extrarunde“ konnte auch von jedem anderen genommen worden sein.

Und weil du es ansprichst, dass er als Jogger mit Stirnlampe unterwegs war macht ST nicht verdächtiger, es führt nur dazu, dass man sich besser an ihn erinnern konnte, weil aussergwöhnlich. Wär natürlich toll, wenn ein Alternativtäter auch so auffällig rumgelaufen wäre und sich dann auch noch freiwillig bei der Polizei als Zeuge gemeldet hätte.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 22:18
Zitat von emzemz schrieb:Interessant finde ich, dass er keine Auflagen hat. Also keine Kaution, keine regelmäßigen Meldungen bei der Polizei, keine Kontaktverbote zu Zeugen usw.
Man kann ja nur jemandem Auflagen erteilen, wenn der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt wurde. Hier gibt es aber gar keinen mehr Haftbefehl und somit kann man demjenigen auch keine Meldeauflagen oder Kaution auferlegen. Allerhöchstens könnte man vllt eine Gefährderansprache bezüglich der Zeugen erteilen, aber auch dafür wird man keinen konkreten Anlass gesehen haben.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 22:31
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Allerhöchstens könnte man vllt eine Gefährderansprache bezüglich der Zeugen erteilen, aber auch dafür wird man keinen konkreten Anlass gesehen haben.
Ich vermute, egal ob er nun der Täter ist oder nicht, dass die Gefahr, dass er den Zeugen (Lea, Verena etc) irgendwie zu nahe kommt, eher gering sein dürfte, es sei denn, er ist super blöd. Seine Mutter und seine Anwältin werden ihn hoffentlich ernsthaft ins Gewissen geredet haben, sich von diesen Freunden (und am besten auch allen sonst nicht Zeugnisverweigerungsberechtigten) bis zur neuen Hauptverhandlung fern zu halten. Bisher war seine Redseligkeit gegenüber den Freunden nicht gerade vorteilhaft. Wenn er bei der schweigenden Verteidigung bleibt, muss er auch gegenüber Freunden und Bekannten schweigen, um keine Nachteile daraus zu ziehen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 22:31
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Es ist für mich nicht nachvollziehbar, was nach der Aussage passiert sein soll. Wäre ich Gast gewesen, hätte ich bei ST nachgefragt: "Ersthaft?" "Was hast du gemacht?" "Warum hast du das gemacht?"
Und warum lässt die Mutter von Verena und Lea den ST überhaupt übernachten?
Ich halte die fehlende Reaktion auf das "Geständnis" auch für bezeichnend, auch dass es zwei Zeuginnen bei der ersten Vernehmung entfallen ist. Wenn man es schon als unglaubwürdig empfindet, dass ein Zeuge sich nicht mehr daran erinnern kann, wie er von einem Messervorfall erfahren hat, wie unglaubwürdig müsste es für einen dann erst sein, dass zwei Zeuginnen das ernsthafte Geständnis eines des Mordes Verdächtigen einfach vergessen?
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Offensichtlich wurde Verena in ihrer Vernehmung vom 17.11.2022 in die Mangel genommen. Anders kann man sich diese hysterischen und verängstigten Aussagen nicht erklären. Sie wurde als Zeugin geladen und hat den Eindruck, in der U-Haft zu landen.
Vorallem kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass V das am Abend schon alles weggesteckt hatte und aufgehört hatte über das Verhör und die Polizisten zu "lästern". Die Zeugen waren sich da uneins ob es vor dem "Geständnis" schon um den Fall ging oder nicht, ob die Uneinigkeit nicht eher daran liegt, dass man evtl. vor der Polizei nicht unbedingt sagen will, was man auf einer Hausparty so alles über die Polizei zu sagen hat?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 23:08
Zitat von XluXXluX schrieb:Ehrlich gesagt bin ich zu doof, das noch zu verstehen
Wenn dem so wäre, täte mir das so leid wie möglich:). Ich hoffe, Du verfügst bald wieder über soviel Auffassungsgabe, um ein gewisses Verständnis für meine Gedankengänge aufzubringen :).

Ganz anderes Gewicht hat der Beitrag von @kegelschnitt zur sogenannten Hausparty bei der Familie R., auf der Sebastian T. sich als Mörder von Hanna W. outete - was ja hier von interessierter Seite als „Spassgeständnis“ abgetan wurde.
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Nach diesen Nachrichten steht für mich fest, dass spätestens seit dem 17.11. der Druck auf Verena sehr hoch war und der auf Sebastian dürfte enorm gewesen sein. Ich halte es für vorstellbar, dass Verena diese Panik an dem Abend verbreitet hat. So eine Information dürfe ST (egal ob unschuldig oder schuldig) schon aufwühlen. Insofern kann ich mir auch vorstellen, dass dieses "Ja ich wars" aus einem Fatalismus kam, weil der Druck angestiegen ist. Ich betone, dass ich diese Interpretation nicht für erwiesen halte, aber nach meinem Wissen ist sie nicht widerlegt. Wir haben schlicht keine Information, wie genau der Abend abgelaufen ist, was gesagt wurde, was der Kontext war, was danach passiert ist.
Es stimmt: Wie genau der Abend verlief und wer was gesagt hat, ist nur bruchstückhaft überliefert. Aber ich schließe mich der angedeuteten Vermutung von @kegelschnitt an, dass das keine Spassveranstaltung war, sondern bitterer Ernst.

Verena R. dürfte nach ihrer Vernehmung durch die Polizei in der Tat voller Panik gewesen sein, wegen ihrer Kontakte zu Sebastian T. in den Mordfall Hanna „reingezogen“ zu werden. Und ST wird spätestens an diesem Abend bewusst geworden sein, dass sich die Schlinge um ihn als Tatverdächtigem bedrohlich zuzieht.

Sie standen mithin enorm unter Druck - und der hat sich bei Sebastian T. dann offenkundig in dem resignierenden Bekenntnis entladen, er sei der Mörder von Aschau. Solcher „Fatalismus“, wie @kegelschnitt es nennt, spielte ja offenbar auch eine Rolle, als ST tags darauf auf der Autobahn festgenommen wurde - und zum Erstaunen der Polizei weder überrascht noch entrüstet reagierte.

Also: Mit „Spaß“ hatte das Geständnis absolut gar nichts zu tun. Man sei „geschockt“ gewesen, schilderten Teilnehmer später, aber man habe es einfach nicht glauben können und wollen, dass ST wirklich der Täter sei.

Und gegen ein Geständnis aus Jux und Tollerei sprechen ja auch der Rat der Mutter von Verena und Lea R.an ST, sich unbedingt an einen Anwalt zu wenden, sowie die Tatsache, dass einem der Gäste das Mordbekenntnis derart zu schaffen machte, dass er sich mit psychosomatischen Problemen in ärztliche Behandlung begab.
Zitat von emzemz schrieb:Seit zwei Wochen ist ST nun in Freiheit. Da stellt sich die Frage, was treibt er so den ganzen Tag? Setzt er seine Ausbildung fort, trainiert er für den Marathon?

Interessant finde ich, dass er keine Auflagen hat. Also keine Kaution, keine regelmäßigen Meldungen bei der Polizei, keine Kontaktverbote zu Zeugen usw.
Mich bestärkt das in der Einschätzung, dass die neu zuständige Kammer die Unschuld von Sebastian T. schon jetzt für zwingend hält. Entsprechend sieht sie keinerlei Wiederholungsgefahr und fürchtet auch nicht, dass ST Zeugen unzulässig beeinflussen könnte.

Fragt sich nur, ob Sebastian T. im neuen Prozess überhaupt noch als Angeklagter tituliert wird - oder doch gleich als „Nichttäter“ bzw. „mutwillig verfolgtes Justizopfer“.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 23:14
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Wo und durch wen ist denn festgestellt worden, dass Sebastian T. im Freundeskreis ein „Spassgeständnis“ abgelegt hat? [...]
Auch Frau R., die Mutter von Verena und Lea, kann den Begriff nicht eingeführt haben.
Ich dachte, Du hast diesen Begriff eingeführt?
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb am 17.03.2024:Zwar wurde nach der Hausparty abwertend von einem „Spassgeständnis“ gesprochen, weil einzelne Teilnehmer die Mordaussage von T. als (schlechten) Scherz auffassten, doch das Geständnis an sich stellte niemand in Frage. Ein Jugendlicher fühlte sich gar derart betroffen, dass er sich wegen psychosomatischer Probleme in ärztliche Behandlung begab.
Damals klang das irgendwie aber auch bei Dir noch anders als jetzt:
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Also: Mit „Spaß“ hatte das Geständnis absolut gar nichts zu tun. Man sei „geschockt“ gewesen, schilderten Teilnehmer später, aber man habe es einfach nicht glauben können und wollen, dass ST wirklich der Täter sei.



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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 23:20
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Man kann ja nur jemandem Auflagen erteilen, wenn der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt wurde. Hier gibt es aber gar keinen mehr Haftbefehl und somit kann man demjenigen auch keine Meldeauflagen oder Kaution auferlegen. Allerhöchstens könnte man vllt eine Gefährderansprache bezüglich der Zeugen erteilen, aber auch dafür wird man keinen konkreten Anlass gesehen haben.
Nach § 116 StPO oder nach § 120 StPO?
Da der Merkur das mit den Auflagen eigens hervorhebt, bin ich mir da eben nicht sicher.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 23:21
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Offensichtlich wurde Verena in ihrer Vernehmung vom 17.11.2022 in die Mangel genommen. Anders kann man sich diese hysterischen und verängstigten Aussagen nicht erklären.
...
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:dass spätestens seit dem 17.11. der Druck auf Verena sehr hoch
da möchte ich widersprechen:
ich glaube nicht, dass Verena wirklich "in die Mangel genommen" wurde oder einer hoher Druck auf sie ausgeübt wurde. Dafür gab es keinerlei Veranlassung für die Ermittler. Verena wurde nie verdächtigt.
Was aber stimmen könnte, ist, dass Verena aufgeregt war und sich unter Druck fühlte. Einem objektiv nicht vorhandenem, aber subjektiv von ihr wahrgenommenem Druck.

Ich kenne Verena natürlich nicht persönlich, war auch nicht bei ihrer Zeugenaussage im Gericht dabei, zudem liegt es mir fern, hier etwa Ferndiagnosen stellen zu wollen! Ich basiere Folgendes nur auf meinem subjektiven Eindruck aus ihrem Aussageverhalten.

Und da erinnert mich ihr Verhalten eben an Menschen, die an dem leiden, was man bis vor ca. 100 Jahren so einfühlsam als "weibliche Hysterie" bezeichnete... Heute sagt man wohl Konversionsstörung, wobei das ein ganzes Spektrum beschreibt (und auch solche Bilder beschreibt, die bei ihr mit Sicherheit nicht vorliegen).
Jedenfalls glaube ich dort zwei Dinge zu erkennen, nämlich eine starke Egozentrik (wohlgemerkt kein Egoismus) und ein überaus stark ausgeprägtes emotionales Empfinden. Ein dramatisch-theatralisches Erleben. Wobei, wie gesagt, das kein bewusster Vorgang (wie bei jemandem, der gerne im Mittelpunkt steht), sondern eher ein dem Naturell geschuldete Sache ist, eine schon fast krankhaft stark ausgeprägte Emotionalität, die sich eben zB. in Panik, Angst usw. auswirkt.

Daher ist es schon denkbar, dass Verena an dem Tag panisch war, ohne dass wirklich Druck von Seiten der Polizei ausgeübt worden war, und dass ST, quasi als Gegenpol zu dieser "Hysterie" ein fatalistisches oder auch genervtes "dann war ich es eben" aussprach...
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Mich bestärkt das in der Einschätzung, dass die neu zuständige Kammer die Unschuld von Sebastian T. schon jetzt für zwingend hält.
das sehe ich nicht. Ich sehe eher, dass sie das Indiziengerüst in sich zusammenfallen sieht.
Also nicht, dass die Unschuld des ST bewiesen wäre, dass aber die Schuld des ST nicht mit für eine Verurteilung hinreichender Sicherheit belegt werden kann. Ich gewinne das Gefühl, dass es auf ein "in dubio pro reo", also auf einen Freispruch aufgrund Mangel an Beweisen hinausläuft.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 23:43
Zitat von bla_blabla_bla schrieb:Ich gewinne das Gefühl, dass es auf ein "in dubio pro reo", also auf einen Freispruch aufgrund Mangel an Beweisen hinausläuft.
Das hoffe ich nicht.
Frau Rick wird alles daran setzen, zu beweisen, dass es keinen Mord gab bzw. ST es nicht getan haben kann. Weil sie keinen Freispruch aus Mangel an Beweisen will. Und ich bin mir relativ sicher, dass sie das hinkriegt.


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gestern um 23:44
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Wenn er bei der schweigenden Verteidigung bleibt, muss er auch gegenüber Freunden und Bekannten schweigen, um keine Nachteile daraus zu ziehen.
Was man bisher so mitbekommen hat, müsste man ST raten, überhaupt mit absolut niemandem außerhalb seiner Familie und seinen Anwälten zu reden. Wenn man sich z.B. die Aussagen der anderen Mithäftlinge ansieht, schafft er es ja nicht einmal Neugierige abzuwimmeln ohne irgendetwas Unvorteilhaftes zu sagen.
Keine Ahnung ob sich das mit seiner Erfahrung mittlerweile ausreichend verändert hat.
Zitat von bla_blabla_bla schrieb:Und da erinnert mich ihr Verhalten eben an Menschen, die an dem leiden, was man bis vor ca. 100 Jahren so einfühlsam als "weibliche Hysterie" bezeichnete... Heute sagt man wohl Konversionsstörung, wobei das ein ganzes Spektrum beschreibt (und auch solche Bilder beschreibt, die bei ihr mit Sicherheit nicht vorliegen).
Ich denke du meinst die histrionische Persönlichkeitsstörung, die von Egozentrik, übertriebener Emotionalität, hysterisch/theatralischem Verhalten, Streben nach Aufmerksamkeit, erhöhte Suggestibilität und Beziehungsinszenierungen geprägt ist, denn für die Konversionsstörung bräuchte es zwingend psychosomatische Symptome, darüber ist aber meines Wissens nach nichts bekannt.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

um 00:01
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Also: Mit „Spaß“ hatte das Geständnis absolut gar nichts zu tun. Man sei „geschockt“ gewesen, schilderten Teilnehmer später, aber man habe es einfach nicht glauben können und wollen, dass ST wirklich der Täter sei.
Richtig, ich halte "Spaß" für praktisch ausgeschlossen/lebensfremd. Nicht für ausgeschlossen halte ich aber, dass das "Geständnis" falsch war (siehe Zusatz, den ein Zeuge gehört haben will ("Druck, der auf ihn lastet")). Es kommt zwar nicht oft, aber trotzdem immer wieder mal vor, dass Menschen aus Druck, Angst etc. falsche Geständnisse ablegen, besonders wenn sie in IQ-Tests keine Überflieger sind.
Zitat von bla_blabla_bla schrieb:ich glaube nicht, dass Verena wirklich "in die Mangel genommen" wurde oder einer hoher Druck auf sie ausgeübt wurde.
Wie erklärst du dir dann, dass Verena R. laut WhatsApp-Sprachnachrichten
- von der Polizei erkennungsdienstlich behandelt wurde,
- ihre Jacke untersucht wurde,
- ihr gesagt wurde, sie könne ja einen Anwalt anrufen?

Falls Verena hier nichts erfindet, dann war es offensichtlich keine normale bzw. angenehme Zeugenvernehmung. Und falls sowas normal sein sollte, dann hätte ich jetzt tatsächlich Angst, für eine Zeugenaussage zur Polizei zu gehen.


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um 00:01
Zitat von XluXXluX schrieb:Ich dachte, Du hast diesen Begriff eingeführt?
Ich muss Dich enttäuschen. Der Versuch, mich als Erfinder des Begriffs Spassgeständnis zu outen, ist ein Rohrkrepierer. Mehr noch: Er belegt, wie Du hier mit falschen Unterstellungen denunzierst.

Du hast als Beweis dafür, dass ich den Begriff Spassgeständnis hier eingeführt hätte, auf einen Beitrag von mir vom 17.3. 2024 verwiesen. Dabei hätte ein Blick ins Archiv dieses Threads genügt, um festzustellen, dass der Begriff Spassgeständnis zum Beispiel bereits am 19.2 .2024 von cocoderdriitte hier verwandt worden ist und ich darauf später nur Bezug genommen habe..

Deine Behauptung ist also unwahr und dient erkennbar nur dem Zweck, unliebsame Diskussionspartner in Misskredit zu bringen.


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um 00:21
@bla_bla
"Weibliche Hysterie", was ist denn das für eine an den Haaren herbeigezogene Diagnostik? Fehlt nur noch der Hinweis auf eine allgemeine Neigung des „schwachen Geschlechts“ zur Ohnmacht. Du zeichnest das Bild eines weiblichen, rational nicht erreichbaren Nervenbündels, das V. sein soll? Lasse das bitte, das ist frauenfeindlich aus meiner Sicht. Und das wird bei der Beurteilung von V.s Verhalten auch gar nicht gebraucht, denke ich. Weibliche Hysterie ist Gott sei Dank als medizinische Klassifikation schon lange überwunden. Histrionische Störung ist m.E. nochmal etwas anderes, das ist wohl eine Variante des Narzissmus, ist aber auch OT hier, also Ende mit dem Thema von meiner Seite.

Für mich ist viel naheliegender, dass V. nach ihrer Vernehmung durch die Polizei ganz einfach Angst bekam, als ihr klar wurde, was da auf sie zukommt, dass sie wahrscheinlich vor Gericht würde aussagen müssen. So ein Umfeld, wo es um ernste, bedrohliche Sachverhalte geht (Tod einer jungen Frau aus dem Ort, Bekannter wird verdächtigt) ist ja nicht alltäglich. In der Situation würde es mir wahrscheinlich nicht anders gehen und ich bin keine Anfang 20 mehr. Es ist nun mal nicht alltäglich, dass ein Bekannter eines Mordes verdächtigt wird und man vor Gericht von verschiedenen Prozessparteien befragt wird, und das auch noch vor dem Hintergrund eines ländlich geprägten, kleinteiligen sozialen Umfelds im Gegensatz zu bspw. einer typischen Großstadtumgebung.

Und dass sich V. verängstigt verhielt, muss nicht ursächlich für ST‘s überlieferte Aussage „ja mei, dann war ich’s halt“ gewesen sein. Diese Aussage, wenn sie denn so gefallen ist, würde ich als derben bayerischen Humor bzw. hemdsärmeliges Verhalten beschreiben, auf keinen Fall würde ich es als ernsthaftes Geständnis werten. Wenn ST der Mörder wäre, würde er wirklich ein freiwilliges Geständnis im Kreise seiner Freunde abgeben? Ich halte es für sehr unwahrscheinlich.


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um 00:39
Zitat von LeocadiaLeocadia schrieb:"Weibliche Hysterie", was ist denn das für eine an den Haaren herbeigezogene Diagnostik? Fehlt nur noch der Hinweis auf eine allgemeine Neigung des „schwachen Geschlechts“ zur Ohnmacht.
...
Lasse das bitte, das ist frauenfeindlich aus meiner Sicht.
Dir ist ganz offenbar meine ironische Note in dem Abschhnitt entgangen...

Aber das hier
Zitat von rabunselrabunsel schrieb:Ich denke du meinst die histrionische Persönlichkeitsstörung, die von Egozentrik, übertriebener Emotionalität, hysterisch/theatralischem Verhalten, Streben nach Aufmerksamkeit, erhöhte Suggestibilität und Beziehungsinszenierungen geprägt ist,
beschreibt es vielleicht besser, jedenfalls die ersten drei Begriffe. Für die letzten drei sehe ich hingegen wenig Beleg. Wobei ich bei Verena definitiv nicht von "Inszenierungen" sprechen würde.
Ich bin mir ganz sicher, dass sie weder lügt, noch bewusst schauspielert, noch bewusst übertreibt. Ich bin mir sicher, dass sie einfach so emotional sensibel ist und wirklich so empfindet!


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

um 12:42
Zitat von bla_blabla_bla schrieb:beschreibt es vielleicht besser, jedenfalls die ersten drei Begriffe. Für die letzten drei sehe ich hingegen wenig Beleg. Wobei ich bei Verena definitiv nicht von "Inszenierungen" sprechen würde.
Ich bin mir ganz sicher, dass sie weder lügt, noch bewusst schauspielert, noch bewusst übertreibt. Ich bin mir sicher, dass sie einfach so emotional sensibel ist und wirklich so empfindet!
Um Missverständnisse zu vermeiden, ich wollte nicht andeuten, dass V etwas geschauspielert hat oder ihre Aussage bewusst verfälscht hat.
"Inszenierung" in Beziehungsinszenierung beschreibt kein bewusstes Schauspielern irgendeiner Art, sondern die Neigung dazu Beziehungen enger wahrzunehmen als sie in Wirklichkeit sind.

Ob bei V eine Persönlichkeitsstörung vorliegt, kann und will ich nicht beurteilen, insbesondere Ausnahmesituationen eigenen sich nicht dazu etwas derartiges festzustellen.

Was mich allerdings etwas gewundert hat, war dass V nicht nach ihrer Diagnose gefragt wurde, denn sowohl ihre Mutter als auch sie selbst haben angedeutet, dass eine Diagnose vorliegen würde. Man konnte ja schließlich im Vorfeld nicht wissen, dass man die Aussage ausschließen würde und dass diese deshalb nicht relevant werden würde.
Ansonsten würde doch die selbe Situation wie bei AM vorliegen und es müsste eventuell ein aussagepsychologisches Gutachten eingeholt werden?

Außerdem hat mich irritiert, dass Vs Aussagen fast gar nicht in das Urteil aufgenommen wurden. Ich hatte natürlich schon erwartet, dass das Urteil nicht auf den Aussagen beruhen würde und nicht damit begründet werden würde, da die Vorsitzende sinngemäß meinte, sie brauche die Aussage eh nicht. Aber, dass alles, bis auf den Datumsirrtum beim Täterwissen rausfällt, hatte ich irgendwie nicht erwartet. Ich hätte gedacht, dass man die Aussage z.B. zur Hausparty allein schon dafür benötigen würde um zu erklären, wie der Tatverdacht entstand und weshalb bestimmte Ermittlungen angestellt wurden und Zeugen befragt wurden.
Ist das meiner laienhafte vom Fernsehen geprägten Vorstellung geschuldet, oder findet das sonst auch noch jemand komisch?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

um 13:30
Zitat von rabunselrabunsel schrieb:Ist das meiner laienhafte vom Fernsehen geprägten Vorstellung geschuldet, oder findet das sonst auch noch jemand komisch?
Ja, ist wohl Deiner laienhaften, vom Fernsehen geprägten Vorstellung geschuldet. Und nein, ich finde das überhaupt nicht "komisch". (Wobei ich nicht mal nachvollziehen kann, wo Du da vielleicht Komik sehen könntest.)


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

um 13:43
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Wobei ich nicht mal nachvollziehen kann, wo Du da vielleicht Komik sehen könntest.
Ich kann nicht nachvollziehen, wo Du da Komik gelesen haben willst?
Falls du die Bedeutungen von "komisch" nicht kennst, empfehle ich einen kurzen Blick in den Duden.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

um 13:55
Zitat von rabunselrabunsel schrieb:Ich kann nicht nachvollziehen, wo Du da Komik gelesen haben willst?
Falls du die Bedeutungen von "komisch" nicht kennst, empfehle ich einen kurzen Blick in den Duden.
Komisch, jetzt stimme ich Dir mal in allen Punkten zu und Du reagierst immer noch nur gratzig...


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

um 13:55
Zitat von rabunselrabunsel schrieb:Ist das meiner laienhafte vom Fernsehen geprägten Vorstellung geschuldet, oder findet das sonst auch noch jemand komisch?
ich sehe daran allerdings auch nicht komisches (=seltsames).
Nachdem die wesentliche Aussage von Verena sowieso schon als Irrtum entlavt wurde und nachdem sie sich auf §55 StPO berufen hat, ist alles, was sie beigetragen hat, sowieso ohne Nutzen.
Und die Frage, "warum" bestimmte Ermittlungen erfolgt sind, wäre nur dann relevant, falls der Vorwurf im Raum stünde, dass diese Ermittlungen unrectmäßig erfolgt seien. Ansonsten ist für das Urteil nur das Ergebnis der Ermittlungen relevant, nicht das "warum". Und meiner Erinnerung nach wurde die Rechtmäßigkeit der erfolgeten Ermittlungen auch von der Verteidgung zu keinem Zeitpunkt in Zweifel gezogen.


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