Zaunkönigin schrieb:Ne, das muss man nicht.
Mich zum Beispiel rührt das Schicksal von brutalen Vergewaltigern so gar nicht.
Mich eigentlich auch nicht, aber dieser Fall hat eben eine gewisse Brisanz und polarisiert.
Zaunkönigin schrieb:Mit den Folgen muss er jetzt leben.
Machst dir das ein wenig zu einfach mit, wie ich finde.
Photographer73 schrieb:Ernsthaft? Du willst auf diesem Niveau argumentieren und auf die Tränendrüse drücken?
Was hat meine Aussage mit Niveau und Tränendrüsen zu tun?
Es ist nun mal Fakt, dass er im alltäglichen Leben sein "lebenslänglich" eh schon intus hat. Und wenn ich das mit meinem Leben beispielsweise vergleiche und
reflektiere bin ich für jeden Tag dankbar, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe.
Photographer73 schrieb:Ich halte CB zwar auch nicht für Maddies Mörder, da denke ich eher (immer schon) ähnlich wie du, aber das ändert nichts daran, dass CB ein brandgefährlicher Verbrecher ist.
Brandgefährlicher Verbrecher? Aha. Woran machst du das fest? Weil dieser Mensch keinerlei Reue hinsichtlich der Tat an der Amerikanerin, wofür er 7 Jahre abgesessen hat und rechtskräftig verurteilt worden ist, gezeigt hat und sich in diesem Fall für unschuldig hält?
Oder weil er Therapie verweigert? Ist doch sein gutes Recht, wenn er der Meinung ist, er sei in diesem Fall unschuldig verurteilt worden.Es gibt ja nur schwarz oder weiß. Entweder er ist ein Psychopath oder eben zu unrecht verurteilt worden. Das rechtfertigt allerdings keineswegs seine anderen Straftaten die er begangen hat.
Insofern finde ich es schon ein wenig abenteuerlich nach sieben Jahren Knast Aufenthalt immer noch davon zu sprechen, das jemand wie Brückner noch brandgefährlich sei. Wir haben Alle keine Glaskugel stehen, woraus wir erkennen können, ob jemand wie Brückner weitere schwere Straftaten begehen wird oder eben nicht. Und das Knast einen Mensch verändert, ist wohl an dieser Stelle geschenkt zu erwähnen denke ich.
Auch kein Gutachter, der nach Aktenlage entscheidet und diesen Menschen vielleicht einmal gesehen hat, kann das genaustens beurteilen.
Was sollte man denn deiner Meinung nach alternativ mit solchen Typen machen? Die im Mai 1949 abgeschaffte Todesstrafe wieder einführen oder ihn in den Maßregelvollzug stecken und zu versuchen bis Lebensende völlig kaputt zu therapieren?
Er steht unter Führungsaufsicht was zunächst absolut vertretbar ist. Das Tragen von elektronischen Fussketten halte ich hingegen für mein Empfinden schon sehr für menschenverachtend und mehr als grenzwertig. Aber man wird sehen, wie lange er diese überhaupt tragen muss.
equinoxx schrieb:Ich finde die Frage grundsätzlich schon zentral, denn wenn die Resozialisierung nicht klappt und CB wieder kriminell wird, dann ist es ja insbesondere angesichts seiner Gewalttätigkeit wieder ein sehr großes Problem der Gesellschaft.
Was denn für eine Resozialisierung? Die findet doch überhaupt nicht erst statt. Medial wurde dieser Mensch wie ein Schwein mit Nasenring durch die Manege vor( geführt). Das über Jahre in unregelmässigen Abständen. Die dollsten Stories wurden behauptet und ihm unterstellt, ohne das es überhaupt einen Beweis gibt für zig Verbrechen in diesem Land verantwortlich zu sein. Sein komplettes Privatleben wurde offengelegt, gegen sämtliche Persönlichkeitsrechte verstoßen.
Ist das fair, völlig losgelöst was er getan hat? Ich denke nicht. Die Strafverfolgungsbehörden haben dafür Sorge zu tragen, dass die Gesellschaft geschützt wird. Grundsätzlich. Nicht aber dumme und reisserische Medienberichterstattung, die oftmals mit Halbwahrheiten ums Eck kommt und noch einen drauf setzt.
Das Schlimme daran ist, dass viele Menschen nichts hinterfragen, sondern Alles glauben was da den lieben langen Tag berichtet wird. Mit investigativen Journalismus, der Wahrheitsfinden hat das nichts mehr zu tun...
Dann wird es sehr sehr schwerig bei der Jobsuche, eine Wohnung zu finden und den rechten Weg wieder einzuschlagen, wenn halb Deutschland diesen Herren kennt, verachtet und für einen Mörder hält...
charliesangel schrieb:Ich glaube, dass man da anders darüber denken muss. Er wird schon zufrieden sein, wenn er nun wieder einen Raum hat, in dem er nicht beobachtet wird und dort seinen Interessen online nachgehen kann. Und wenn er das essen kann, was er will und nicht den Fraß aus dem Gefängnis. Das ist sein Luxus, und das ist auf jeden Fall eine Verbesserung zu vorher.
Partiell vielleicht. Später, wenn ihm das Geld ausgeht, wird er was Diebstähle, Einbrüche betrifft, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aus Geldmangel wieder Verbrechen begehen und in alte Verhaltensmuster verfallen, da wie gesagt eine Resozialisierung auch garnicht mehr möglich ist aufgrund seines Bekanntheitsgrades und der medialen Berichterstattung.
Inwiefern er sexuelle Straftaten begehen wird, vermag ich nicht zu beurteilen, da ich weder den genauen Inhalt seiner Strafakte was sexuelle Verbrechen betrifft kenne, noch jemals mit dieser Person gesprochen habe. Ich habe Brückner an zwei Prozesstagen im letzten Jahr in Braunschweig als Beobachter erlebt.