Nick Frischke in Kapstadt verschollen

Wenn er am Sentinel angegriffen wurde, ist es gut möglich, dass sie ihn von der Klippe geschubst haben, er im Wasser gelandet ist und so schnell nicht gefunden wird.

@Vesuv

Hast du den Beitrag auf VOX gesehen? Anhand der Wanderapp konnte festgestellt werden, an welcher Stelle genau Nicks Handy das Signal verloren hat.
Sprich, nach dem Überfall werden die Täter das Handy professionell ausgeschaltet haben.
Die Wanderapp lief also leider während des Überfalls im Hintergrund mit.

Vesuv schrieb:Wenn er am Sentinel angegriffen wurde, ist es gut möglich, dass sie ihn von der Klippe geschubst haben, er im Wasser gelandet ist und so schnell nicht gefunden wird.

Da bin ich deiner Meinung.
Und den Sentinel hinunter sind ringsum die Slums.

@Stumpf: Nope, habe ich nicht. Leider.

Aber warum zur Hölle ist er ausgerechnet dahin gewandert?

Weil dieser Teil am Sentinel zu seiner Wanderroute gehörte...

Diese Route heißt "Duiker Islands and Hangberg":

Original anzeigen (0,2 MB)
Quelle: https://www.alltrails.com/de/route/south-africa/western-cape/duiker-island-and-hangberg

h182 schrieb am 21.02.2023:Also ich hab leider die Quellen nicht mehr parat da ich es nur am Rande mitbekommen hatte, aber der Weg führt durch einen der gefährlichsten Vororte Kapstadts und es wird empfohlen nur mit lokalen Führern den Weg zu gehen
Ich halte leider einen Überfall mit Anschließendem Totschlag (aus Versehen/verdeckung/Gegenwehr) für wahrscheinlich

Das habe ich in einem Bericht gesehen, wo eine RTL Reporterin dort gegangen ist, die dort wohl lebt und die sagte, wenn sie dort geht nur mit Pfefferspray. Ein Tourguide meinte, er verstünde nicht, warum man die Strecke alleine gehen will. Es wären auch überall Schilder, die auf die Gefahren aufmerksam machen.

Ich denke, viele lesen vorher Reiseführer und in den meisten werden Strecken oder besondere Touren als Abenteuer oder Wanderung mit den Schönheiten der Natur angepriesen, das haben Reiseführer ja in sich. Wenn man dann vorort ist, denkt man nicht unbedingt über die Gefahren nach, sondern lässt sich auch ein Stück verleiten ins Unbekannte etc...wird schon nichts passieren, haben ja viele vor mir auch gemacht usw..

Erst vor kurzem ist meiner Schwester, die auch immer alleine wandert, ein Unfall passiert, wo sie sich die Schulter gebrochen hat. Sie hatte Glück, dass es nur die Schulter war und nicht das Bein, im tiefsten Schnee, winterlichen Temperaturen und allein kurz vor der Dämmerung. Sie hätte selbst nie damit gerechnet, war nur ein unanchtsamer Moment.
Das zeigt, wie schnell das gehen kann.

Hijklmnop schrieb:Ich befürchte, dass gerade junge Erwachsene auf die guten Ratschläge von Eltern usw. nicht hören, weil sie meinen, es besser zu wissen und sich für unverwundbar halten, einfach denken, sie hätten das schon im Griff und könnten es einschätzen. Ich spreche da aus Erfahrung, wie bereits erwähnt, habe ich auch einen Sohn, der überwiegend allein reist, nach Kolumbien usw. Er sieht vieles locker, wo bei mir schon alle Alarmglocken schellen. Er hatte bisher Glück, aber genau die Geschichte von Nick ist das, vor was ich immer Angst habe. Aber in jungen Jahren ist man oft blauäugig und ich selbst war früher auch der Überzeugung, "mir passiert schon nichts." Von "selber Schuld" würde ich hier auch nicht sprechen, eher etwas blauäugig und dann einfach zum verkehrten Zeitpunkt am verkehrten Ort, einfach sehr, sehr tragisch.
Vielleicht müsste man solche Fälle, wie die von Nick und anderen, mehr in die Öffentlichkeit bringen, damit es den ein oder anderen Alleinreisenden eventuell doch zum Nachdenken zwingt.

Da bin ich ganz bei Dir. Ich denke aber das würde nicht unbedingt was bringen, weil man in jungen Jahren auch ein ganzes Stück genau das erleben will: Freiheit, das Ungewisse ist reizvoll und die Risikobereitschaft auch noch ausgeprägter. Man will ja genau das nicht machen..alles planen etc. Was ich immer mache ist, das ich generell Alleinreisenden mit auf den Weg gebe, sich irgendwo kurz zu melden und einer Person zu sagen, wohin man unterwegs ist oder eine Notiz im Hotel, Hostel zu hinterlassen mit der Reiseroute. Besser wäre noch GPS um im Notfall Hilfe zu rufen, aber alles kann man eh nicht immer planen.

Ehrlich gesagt, wenn ich überlege, was ich früher alles völlig vogelfrei und naiv gemacht habe, würe ich heute nie mehr tun!

Auch ich habe einen Sohn, der noch mit Freundin verreist, aber ich warte auch auf den Tag, wo er mir sagt: ich fahr jetzt alleine mit dem Rad nach Indien(<--- nur ein Beispiel)

Nun berichtet auch Deutschlands größte Boulevardzeitung.
Hoffnung scheint es nicht mehr zu geben.

Einer der Angeklagten hat ausgesagt, den Deutschen mit seinen Kumpanen in dem Nationalpark am Rande Kapstadts überfallen zu haben. Der Mann behauptet, einer seiner Komplizen habe mit einem Küchenmesser auf den 22-Jährigen eingestochen.

Quelle: https://m.bild.de/news/ausland/news-ausland/deutscher-22-in-suedafrika-verschwunden-drei-festnahmen-angeklagter-erzaehlt-von-83045450.bildMobile.html

Ich bin selbst viel auf eigene Faust in Schwellen- und Entwicklungsländern unterwegs gewesen und mich berührt das traurige Schickal von Nick Frischke sehr. Meine Gedanken sind bei seinen Angehörigen.

Hier noch ein kleines Video über die Community von Hangberg, die bei der Suche nach Nick hilft.
Auch der erfahrene Bergführer Brent Thomas (von Karbonkelberg Tourism) kommt zu Wort.

WATCH | Hangberg community joins search for missing German tourist Nick Frischke

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Vesuv schrieb:Wenn er am Sentinel angegriffen wurde, ist es gut möglich, dass sie ihn von der Klippe geschubst haben, er im Wasser gelandet ist und so schnell nicht gefunden wird.

Ich fürchte, dann wird man ihn gar nicht mehr finden. Rund um die Hout Bay wimmelt es vor Haien. Aber auch bei einem Liegeplatz am Karbonkelberg wird die Zeit langsam eng. Es ist warm, dazu die Tiere...

Stumpf schrieb:Hier noch ein kleines Video über die Community von Hangberg, die bei der Suche nach Nick hilft.
Auch der erfahrene Bergführer Brent Thomas (von Karbonkelberg Tourism) kommt zu Wort.

Schön zu sehen, dass die Community die Suche so zahlreich mit unterstützt. Es wäre tatsächlich falsch, die ganze Hangberg-Anwohnerschaft pauschal zu verurteilen. Wie der Bergführer im Interview jedoch schon sagt, es ist vollkommen unverständlich, wieso Nick ohne Guide loszog. Am Tag zuvor war er jedenfalls noch mit einem unterwegs.

„Er war vorher mit einem Bergsteiger unterwegs, an dem Tag zog er aber alleine los“, sagt sein Bruder Tom Frischke zur B.Z.

Quelle: https://www.bild.de/news/ausland/news-ausland/deutscher-in-kapstadt-vermisst-stuerzte-nick-22-auf-einem-wanderweg-ab-82973514.bild.html

Könnte man die Hoffnung haben dass Nick in einem Krankenhaus liegt und man ihn aber nicht identifizieren konnte?

puhschrein schrieb:Könnte man die Hoffnung haben dass Nick in einem Krankenhaus liegt und man ihn aber nicht identifizieren konnte?

Gänzlich ausschließen kann man da wohl gar nichts, aber üblicherweise informiert ein Krankenhaus die Polizei, wenn ein unbekanntes Opfer mit schweren Verletzungen einliegt und der Verdacht einer Straftat besteht. Bei dem seit Tagen gewaltigen Medien-Echo, auch in Südafrika, sehe ich die Chance nicht allzu groß, dass das an den Krankenhäusern tatsächlich vorbeigegangen ist.

Laut Radio Cottbus konnte zuletzt 2 Tage wegen schlechter Witterung nicht gesucht werden. Zudem erfährt die Familie alles nur aus den Medien und von ihrem eingeschalteten Privatdetektiv. Das ist schon ein Armutszeugnis der dortigen Behörden.

Bei der Medienresonanz müssten inzwischen eigentlich alle informiert sein.

Ich fürchte, dass er den Überfall nicht überlebt hat.
Bei einer Überzahl an Tätern - drei sollen es gewesen sein-und zwei weitere in die Tat verwickelt
https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/brandenburger-wird-in-sudafrika-vermisst-drei-manner-gestehen-uberfall-auf-deutschen-wanderer-9425546.html

Wenn ihn die Täter zur Klippe gejagt haben, kann es sein, dass sie vorhatten, ihn dort runterzuschubsen, um Spuren zu verwischen. Bei fünf Tätern, die ihn jagen, wäre das denkbar. Sollten ihn nicht die Haie etc. erwischt haben, könnte er in Richtung Namibia, Ghana, Liberia, Benin und Elfenbeinküste geschwemmt werden. Dahin geht die Strömung. Wobei er wahrscheinlich auch, wenn er nah ans Ufer gefallen ist, eher irgendwo da unten bei Kapstadt an der Küste hängenbleiben könnte bei den vielen Steinen im Wasser.
Da Taucher unterwegs waren, scheinen sie diese Möglichkeit auch in Betracht zu ziehen.

Ich befürchte eher, dass die Täter sich dem Mordvorwurf entziehen wollen und deshalb sagen, Nick sei weggelaufen. Ich gehe davon aus, dass sie ganz genau wissen, wie der Überfall abgelaufen ist und geendet hat.
Schlimm finde ich, dass die Eltern genauso wie wir nur neue Infos über die Medien erfahren und nicht über die Polizei. Aber das ist dort vielleicht so, keine Ahnung.
Ich wünsche Nick's Familie viel Kraft und dass vielleicht doch ein Täter mit der Wahrheit rausrückt, um den Eltern einen Abschluss zu ermöglichen.
Die Theorie, dass er irgendwo gesundgepflegt wird, ist meiner Meinung nach Wunschdenken, was ich aber voll verstehe, weil man sich an jeden Strohhalm klammert.

Vesuv schrieb:Wenn ihn die Täter zur Klippe gejagt haben, kann es sein, dass sie vorhatten, ihn dort runterzuschubsen, um Spuren zu verwischen.

Was ich so über vergleichbare Überfälle im Suchgebiet lese, geben sich die Täter in der Regel keine große Mühe, da irgendetwas zu verwischen. Aber wer weiß, was der Antrieb für den Überfall war, vielleicht gar nicht mal so sehr die Beute, sondern eher die Lust am Opfer verängstigen, hetzen und quälen - einfach aus reiner Langeweile im eher tristen Township-Alltag.
Ich hatte in einem älteren SPIEGEL-Artikel auch gelesen, dass die südafrikanischen Gefängnisse derart überfüllt sind, dass Kleinkriminelle auch einfach mal vorzeitig aus der Haft entlassen oder gar nicht erst eingebuchtet werden, um Platz für Schwerkriminelle zu haben. Das erklärt wahrscheinlich auch u. a. die Frage, warum solche Gangs da ewig ihr Unwesen treiben können.

Hijklmnop schrieb:Die Theorie, dass er irgendwo gesundgepflegt wird, ist meiner Meinung nach Wunschdenken, was ich aber voll verstehe, weil man sich an jeden Strohhalm klammert.

Ja, das ist eine schöne Vorstellung, die wohl aber eher dazu dient, nicht völlig verrückt vor Sorge zu werden.

@frauZimt
Du hast etwas von "Weggelaufen" geschrieben, wo hattest du das gelesen?

Dass er angegriffen wurde, ist hier ja bekannt, zB:
Beitrag von Stumpf (Seite 9)
Heute erscheinen wieder zwei Männer vor Gericht.
Aber das mit dem "Weglaufen" ist mir entgangen, wo hast du das gelesen?

Sein Handy verlor jedenfalls oben am Sentinel das Signal, gestern wurde ja bekannt, dass die im Internet kursierende Wanderroute tatsächlich von ihm stammt.
So wird ihm oben etwas am Sentinel passiert sein, der Abbruch des Signals ist vermutlich die Stilllegung des Handys seitens der Täter.

Mich verwundert das Bewegungsprofil der kursierenden Wanderroute etwas. Ich bin mit der App nicht vertraut und vielleicht lese ich sie auch falsch, aber für mich scheint es so, als wäre der gleiche Weg mehrmals gegangen worden (Sentinel hoch/runter).
Das könnte die Theorien, NF sei nochmal hoch zur Klippe gezwungen worden (Angriff also evtl bei NFs Abstieg weiter unten) stützen.
Beim letzten Mal hoch wäre das Handy dann wohl schon nicht mehr in NFs Besitz gewesen, bis es dann oben am Sentinel durch die Täter abgeschaltet wurde.

Diese geraden Linien auf der anderen Seite sind der Signalabbruch, ein Glitch sozusagen, wenn man ganz genau hinsieht, ist er seitlich der Wanderroute üblich den Sentinel hoch, dann kam der Abbruch.
Was mich verwundert, sind die Bewegungen bevor er den Berg hoch ist, also kurz nachdem er die App einschaltete.

Die Frage ist auch, ob er beim seitlich hochlaufen noch im Besitz seines Handys war oder, ob es da nicht schon bei den anderen war?

Dann wäre das Suchgebiet ein anderes.