Lanza schrieb:b wann war die Gegend denn abgeriegelt? Da war doch per Auto erstmal alles zu in Kürze?
Lanza schrieb:Ja offiziell als der Sprecher das dann gesagt hat. Aber die EBs werden doch wohl alles daran setzen einem flüchtigen Mörder die Flucht zu verhindern.
MMn sollten wir von einer "Abriegelung der Gegend" ab spätestens 05:00 Uhr ausgehen
Was stellst Du Dir denn unter einer "Abriegelung der Gegend" vor? Das die Bewohner der Orte ihre Häuser nicht mehr verlassen dürfen?
Man hat da sicher Straßenkontrollen aufgebaut und jedes Auto angehlaten, welches da aus einem bestimmten Radius raus oder rein fahren will, hat gefragt, wo man er kommt, wo man hin will, sich vielleicht den Ausweis zeigen lassen und ganz sicher auch gefragt, ob man irgendwo ein Person als Anhalter oder zu Fuß gesehen hat.
Aber man hat da noch nicht nach der Person AM gesucht. Wenn der zwischendurch zu Hause war, sich umgezogen hat, bei der Kontrolle seinen Perso vorgeziegt hat, auf dem steht, dass der in Elkenrodt wohnt, also Anwohner in dem Gebiet ist und denen eine Story erzählt hat, von wegen er will auf einen Trödelmarkt in Koblenz, zu seiner Tante nach Bonn oder in den Freizeitpark Rust, hätten die den anstandlos passieren lassen. Vielleicht Person und Kennzeichen als passierendes Auto notiert, dann wüsste man heute , dass er mit dem Auto weg ist. Aber als Täter erkannt und festgenommen hätten sie ihn sicher nicht.
Ich weiß auch nicht, wie Du Dir eine "Abriegelung der Gegend" vorstellst?! Sicher standen Polizeistreifen an den alles Straßen, die aus dem Ort hinausführen, das sind, wenn ich richtig gezählt habe 5 Stück. Aber sie werden kaum noch an allen Zufahrtsstraßen aller Nachbarorte Streifen aufgestellt haben. Wenn Du einen Radius von grob 4 km um den Tatort ziehst, liegen da mind. 10, eher 15 Dörfer drin, inkl. dem 3 km entfernten Wohnort des Täters. Wenn jedes dieser Dörfer nur 3 Straßen hätte, an denen man rein oder raus fahren kann, bräuchte mann schon 30 bis 45 Streifenwagenbesatzungen, um diese "Gegend abzuriegeln", und das am Sonntagmorgen um 5 Uhr, die müsste man also auch erst mal woanders abziehen, und hätte damit immer noch nur die Hauptstrassen unter Kontrolle.
Zudem stellt sich doch die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, so viel Aufwand zu betreiben, um ein Stunde nach der tat oder genauer gesagt, nach der Flucht des Täters, die "Gegend abzuriegeln". Wenn der ein Auto am Tatort hatte, kann der da schon 80 km weit weg sein (wenn man bedenkt, dass er erst mal viele kurvige Landstraßen nehmen muss, wenn er gezielt auf die nächte besser ausgebaute Landes- oder Bundesstraße fährt und darüber auf die A3 auch deutlich weiter). Und selbst zu Fuß wäre er im Wandertempo schon 5 km weit weg, Luftlinie vielleicht 4 km und könnte da wie gesagt eines von 15 verschiedenen Dörfern erreicht haben. Wenn er ein trainierter Läufer ist auch gerne 10 bis 12 km im Lauftempo.
Hier auf dem Land (nicht im Westerwald, aber genauso ländliches Mittelgebirge) ist es außerdem ein extrem beliebtes Thema, wer welche Schleichwege kennt. Musste ich mir gerade gestern wieder beim Familienkaffeetrinken zum 1. Mai mind. 15 Minuten lang anhören, weil es in der Nähe an zwei verschiedenen Hauptstraßen je eine Straßensperrung wegen Baustelle gibt, wer wo welchen Schleichweg über welche Feld- und Waldwege fährt, um nicht die 5 km lange offizielle Umleitung fahren zu müssen.
Wenn der Täter mit dem Auto oder eben zu Fuß direkt nach der Tat zu seinem Haus gelangt ist, dann war er also sehr wahrscheinlich schon aus dem "abgeriegelten Gebiet" raus, konnte sich, falls er doch kontrolliert wurde als "harmloser" Anwohner ausweisen und hätte mit einem Auto überall hin fahren können.
Ich sage nicht, dass es so gewesen ist, aber die Diskussion kam ja auf, ob er nicht mit Bus und Bahn geflohen sein könnte. das Argument, dass die "Gegend ab 5 Uhr abgeriegelt" gewesen ist und Meisner deshalb nicht mit dem Auto fliehen konnte, sondern sich lieber an die nächste Bushaltestelle gestellt hat, finde ich in Anbetracht all diesrr Überlegungen dann doch ein bisschen naiv. Zumal Busfahren, Zugführer und -schaffner und Bahnhofspersonal genau wie Taxifahrer relativ schnell und leicht per Funk über eine flüchtige Person informiert werden und deutlich schneller bescheid wissen, als die "normale Bevölkerung" die offenbar ab ca. 9 Uhr vor Anhaltern gewarnt wurde.