oneeightseven schrieb:Das die Opfer tot waren und Reanimationsversuche eher zwecklos, sollte man aber relativ schnell festgestellt haben?
Ich glaube, Du stellst Dir das alles ein wenig zu einfach vor. So ein Einsatz ist jedes Mal sehr individuell und es gibt viele Unbekannte in der "Gleichung"
Stell' Dir vor, Du bekommst mitten in der Nacht, gerade zu einer Zeit, wo die Augen echt schwer sind und der Nachtdienst schon ganz langsam dem Ende zugeht, plötzlich die Order von Deinem DGL, sofort raus zu fahren wegen eines dringenden Notrufs, eventuell wird noch kommuniziert, dass eine Schusswaffe/Waffe im Spiel ist. Du kennst das Objekt nicht, bist vielleicht ein junger, noch nicht so erfahrener Polizist und so ein Anruf kommt nicht alle Tage, also bist zu höchst alarmiert, Blutdruck von 180 und voller Adrenalin.
Vor Ort muss man sich schnell abstimmen, wie geht man vor. In diesem Fall sah man ja wohl eine Person, die bei Erkennen der Polizei ins Haus flüchtete. Man muss nun also schnell in dieses unbekannte Objekt und sich ein Bild von der Lage verschaffen, vor allem muss schnell geklärt werden, was mit der schreienden Mitteilerin, die dringend um Hilfe gebeten hatte, ist. Das Haus muss nun sukzessive durchsucht werden. Dabei muss man aber auch vorsichtig vorgehen, da man ja nicht weiß, wo befindet sich die Person, die gesehen wurde, sind vielleicht weitere Personen in dem Objekt, von denen Gefahren ausgehen?
Und wo ist die Familie?
Es ist zwar so, dass es Einsatztrainings gibt. In den Streifenwagen ist auch eine LEBEL-Ausrüstung und natürlich gehört eine Schutzweste längst zum Standard bei der Ausrüstung.
Aber ein "normaler" Polizist bei einer PI gehört nicht zu den Spezialeinheiten und hat in der Regel eher mit anderen Einsätzen zu tun. Wildunfälle, Verkehrsunfälle, Diebstähle, Streitigkeiten, häusliche Gewalt, Verkehrskontrollen, mal eine Schlägerei. D.h. das ist hier schon eine "hohe Hausnummer".
Nun findet man die Opfer (in verschiedenen Räumen?) und muss diese untersuchen und sofort Hilfe herbeiholen (Notarzt, Rettungsdienst). Man muss alles tun, um den Opfern zu helfen, Wiederbelebung versuchen.
Da sind die Einsatzkräfte erst mal alle gebunden.
Erst muss natürlich auch sichergestellt sein, dass der/die UT nicht zurückkommen.
Und nur ein Arzt kann letztendlich den Tod eines Menschen feststellen.
frauZimt schrieb:Sie dürfen nicht vor dem Haus auf Verstärkung-oder auf eine Spezialeinheit warten.
Sie müssen rein.
Ja, das ist so, auch bei Amok-Lagen.
Eule09 schrieb:Denke mal, das ist auch für erfahrene Polizisten dann starker Tobak so ein Einsatz.
Sicherlich, ein Dreifachmord in einem eher ruhigen Dorf, wie oft kommt so etwas vor?