Westerwälder schrieb:Die meisten Hinweise seien aber wohl derart, dass irgendwer Herrn Meissner irgendwo gesehen habe.
Aber das sind doch genau die Hinweise, die man haben wollte. Es geht ja darum, zu ermitteln, wo er sich inzwischen aufhält. Natürlich kann es sein, dass die 89 Hinweise (also 90 minus den einen extra erwähnten Hinweis aus seinem Umfeld) alles "Fehlsichtungen", also eingebildete Sichtungen sind, weil Leute diesbezüglich sehr dünnhäutig sind und ihnen alles mögliche als "verdächtig" auffällt. Oder das Personen gesehen wurden, die AM recht ähnlich sehen, es also Verwechselungen sind.
Und natürlich ist das jetzt Arbeit für die Polizei, denen nachzugehen und es kann auch recht frustrierend sein, wenn die Polizei in Buxtehude oder Fürstenfeldbruck jetzt den lokalen Wald nach Obdachlosenunterkünften durchkämmen muss. Aber es können halt auch ein oder sogar mehrere Hinweise dabei sein, die sich wirklich auf AM beziehen.
Anders als durch solche Hinweise wird man ihm im Moment wohl schwer näher kommen können. Dass er irgendwo im Wald hockt und passiv wartet, bis die erste Hundertschaft ihn mit ihrer Suchkette überrennt, kann ich mir nicht vorstellen.
Westerwälder schrieb:Ich hätte es evtl. hilfreicher gefunden, wenn man bei XY weitere Informationen preisgegeben hätte.
Beispielsweise, ob es Beweise dafür gibt, dass AM überhaupt noch lebt. Oder ob es verifizierbare Sichtungen (Wildkamera etc.) gegeben hat. Es muss ja kein unmittelbares Täterwissen veröffentlicht werden.
Diese Hinweise wird es halt nicht geben. Und selbst wenn die Polizei zu 90 % davon ausgehen würde, dass er sich suizidiert hat, dann blieben immer noch 10% Restwahrscheinlichkeit, dass er irgendwo ist und eine Gefahr darstellt. Und wie soll man solche Wahrscheinlichkeiten denn berechnen?
Und Aufnahmen von Wildkameras wird man halt auch nicht haben, denn damit wäre ja zumindest die Fluchtrichtung abschätzbar, so dass man gezielter in bestimmten Gegenden suchen könnte und würde.
Außerdem gibt es bei solchen Suchmeldungen eben auch die Strategie, möglichst wenige einzuschränkende Kriterien zu nennen, damit man halt alles an Meldungen bekommt. Die Beurteilung, welche Meldung relevant ist, sollen die Bürger der Polizei überlassen, damit nicht irgendjemand denkt, seine Info sei wohl doch nicht relevant, dann braucht er gar nicht erst anzurufen.
Westerwälder schrieb:Einzig die Info, dass sich jemand bei XY gemeldet hat, der bereits vorher mit der Polizei gesprochen hat, finde ich möglicherweise erfolgsversprechend. Vielleicht hat sich ja tatsächlich ein Mitwisser von der Belohnung verlocken lassen...
Dass diese Info am Ende der Sendung rausgegriffen wurde, finde ich auch auffällig. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es eine Finte der Ermittler war, um AM zu verunsichern. Wenn er Kontakt zu Personen aus seinem Umfeld haben sollte, dann wird ihn diese Info extrem verunsichern, weil er nicht weiß, wer geplaudert hat.
oneeightseven schrieb:Denke auch das er irgendwie im Netz ist, so wie es azssieht konnte er sich als Vorbestrafter illegal eine Schusswaffe besorgen, dann sollte ein illegales Kommuikationsmittel kein Problem darstellen.
Das würde aber eben bedeuten, dass er die Tat und vor allem auch seine Flucht längerfristig geplant und verbreitet hat. Ich würde nicht erwarten, dass jemand so ein illegales, geheimes Handy/Smartphone auf Vorrat beschafft und zu Hause rumliegen hat, für den Fall, dass "man es mal brauchen könnte".
Bei einer illegalen Waffe könnte ich mir das schon eher vorstellen.
Die Tat wirkt auf mich aber eher wie eine Kurzschlussreaktion aus mangelnder Impulskontrolle (so wie
@_Salzbrezel es oben schrieb). Irgendwas hat ihn unmittelbar oder kurz vor der Tat zum ausrasten gebracht. Vielleicht die erwähnten abgesetzen Medikamente oder ein Ereignis in seinem Leben und dann ist er los und hat diese grausame Tat begangen. Und von dieser Idee her würde ich eher nicht denken, dass er sich darauf von langer Hand vorbereitet hat, nicht mal, dass er sich, als er zuhause zum Tatort aufgebrochen ist, einen gut durchdachten "Survival-Rucksack" gepackt hat, für den Fall, dass er länger untertauchen muss.
Ich meine, was hätte der sich denn dann gedacht? Und was denkt er sich imMoment?
Es muss ihm ja klar sein, dass es nicht reicht, sich noch 1 weiteren Monat im Wald zu verstecken und zu vermeiden, der Polizei in die Arme zu laufen, dann wird man schon aufhören ihn zu suchen, so dass er "sich irgendwo ein neues Leben" aufbauen kann. Was ist denn mittel- bis langfristig seine Perspektive, selbst wenn er kurzfirstig nicht gefunden wird?
Wenn er die Tat geplant hat (mit welchem Vorlauf auch immer) würde ich davon ausgehen, dass er damit gerechnet hat, die Tat durchziehen zu können und dann in sein Haus zurückkehren zu können, weil man ihn als Täter nicht identifizieren und ermitteln kann. Was natürlich naiv ist, wenn man bedenkt, dass er schon mal erkennungsdienstlich behandelt wurde.
Aber dass er die Tat geplant hat und ein Teil des Plans war, sich anschließend im Wald zu verstecken, glaube ich nicht. Da muss doch auch dem dümmsten Planer klar sein, dass das nur eine kurzfristige Lösung, aber keine mittel- oder gar langfristige Perspektive ist.