Westerwälder schrieb:Vielmehr verwundert mich, dass diese Info jetzt quasi in der medialen Berichterstattung die LEITINFORMATION zu sein scheint, die überall auf allen Webseiten rezitiert und ausgeschlachtet wird. Ich meine mich erinnern zu können, dass schon sehr früh gemutmaßt wurde, dass der Täter verletzt sei. Dies wurde meines Wissens auch in einigen Artikeln schon publik gemacht. Die Polizei wird die Blutspur zudem sehr schnell durch DNA-Abgleich dem Täter zugeordnet haben.
Westerwälder schrieb:Trotzdem scheint diese Information erst jetzt mit Nachdruck an die Medien gegeben worden zu sein.
Entweder liegt das in der Natur der Sache, dass die Info plötzlich allgegenwärtig topaktuell zu werden scheint, da die Medien sonst nix neues über den Fall zu berichten haben. Oder es ist eine Strategie seitens der Polizei, dass diese Info gerade jetzt verbreitet werden soll.
Ichvermute zweiteres. Die Presse hat halt nicht viel, was sie zu dem Fall berichten kann, gleichzeitig ist das öffentlich Interesse aber sehr groß. Irgendwas muss man also berichten und da ist alle, was eine "neue Info" ist, mehr als willkommen und wird möglichst breit ausgewalzt.
oneeightseven schrieb:Ich gehe davon aus das Kai und Kilian von N. Fixiert wurden, mit AM und einer Waffe im Nacken.
Es stand ja auch in den Medien, das die Opfer - teilweise-mit Kabelbindern fixiert waren.
Ich denke N. war nicht fixiert oder unzureichend, wie sollte Sie sonst einen Notruf absetzen können?
Wie kommst Du denn darauf, dass ist ja nun reine Spekulation.
Ja, es stimmt, dass die Info war, dass die Opfer "teilweise mit Kabelbindern fixiert" waren. Auch ich würde das so deuten, dass von den drei Opfern nicht alle gefesselt wurden, sondern einer oder zwei und mind. einer nicht gefesselt war.
Aber wenn die Frau nicht gefesselt war, sondern helfen musste, die anderen zu fixieren, weil AM ihr eine Waffe in den Nacken gehalten hat, dann wird sie dabei kaum Gelegenheit gehabt haben, den Notruf zu wählen.
Wir wissen, dass der Täter NACH dem Notruf im Haus war, denn als die Polizei ca. 15 Minuten nach dem Notruf ankam, kam er gerade aus dem Haus. Ob er während des Notrufs im Haus war, wissen wir nictht.
Ich würde denken, dass die Tat schon "am Laufen war" als sie den Notruf wählte, weil sie wohl schon extrem panisch klang, so wurde das jedenfalls am Anfang in der Presse berichtet. Dass sie also z.B. nicht anrief, weil sie mitbekommen hatte, dass sich draußen ein Einbrecher an der Tür zu schaffen macht und sie Angst hatte, dass der gleich im Flur steht, wenn er erstmal die Haustür aufgehebelt hat.
Sondern dass ihr durchaus schon klar war, dass das eine lebensbedrohliche Situation für sie und/oder ihre Familie ist.
Für mich gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten, wie die das mit dem Notruf geschafft haben könnte und wie der zweitlich in den Tatablauf passt:
Entweder der Täter hat zuerst den Mann und/oder den Sohn angegriffen, während die Frau in einem anderen Raum war und vom Täter noch nicht entdeckt und damit selbst noch nicht angegriffen worden war. Sie hat also mitbekommen, was da in einem anderen Teil des Hauses abgeht und panisch den Notruf gewählt. Vielleicht hat sie sich in dem Raum "verschanzen" können, z.B. im Bad die Tür abgeschlossen oder im Schlafzimmer eine Kommode vor die Tür geschoben (für mich etwas zu Hollywood-like, halt als Beispiel) oder sie hat sich versucht zu verstecken (z.B. im Kleiderschrank, unterm Bett...). Der Täter hat sie dann aber zwischen Notruf und Eintreffen der Polizei entdeckt und ebenfalls unter seine Kontrolle gebracht, in den gleichen Raum wie das/die anderen Opfer gebracht (die er da z.B. gefesselt hatte, weswegen er die Möglichkeit hatte, sich im Haus zu bewegen, ohne die anderen direkt mit der Waffe kontrollieren zu müssen, oder die schon tot waren) und sie dann dort (auch) getötet.
Oder die Tat war ein extrem dynamisches Geschehen, es ist halt schon schwer für einen Täter, drei panische Menschen zu kontrollieren. Jeder reagiert in so einer Situation anders und das Verhalten kann sich auch während der tat ändern (erst paralysiert und "folgsam", aber plötzlich bricht der Überlebenswille aus und es änders sich von freeze in fight oder flight). Die Frau könnte also während der Tat kurz entwischt sein, sich kurzfristig in einen Raum "gerettet" haben, z.B. Gäste-WC (weil das meist einen steckenden Schlüssel hat) und vom noch einsteckenen Handy den Notruf gewählt haben. Oder als der Täter seine z.B. kurzfristig in dem einen Raum zurückgelassen hat, weil er z.B. das Haus durchsuchen wollte, könnte es ihr z.B. gelungen sein, eine Fessel zu lösen und so den Notruf zu wählen.
Ich gehe jedenfalls eher davon aus, dass M den Notruf nicht mitbekommen hat, sonst wäre er wahrscheinlich nicht so lange im Haus geblieben. 15 Minuten sind in so eine Situation eine halbe Ewigkeit und auch in einer sehr ländlichen gegend kann man nicht davon ausgehen, dass es so lange dauern würde, bis die Polizei da ist.