@Grillage Natürlich war mein Kommentar gestern mit etwas Sarkasmus gespickt.
Aber trotzdem: Diese deutliche Aussage, dass man selbst noch zum jetzigen späten Zeitpunkt weder ausschließt, dass Meisner lebt oder dass er tot ist, impliziert doch irgendwie (in Verbindung mit den beobachteten Suchmaßnahmen), dass die Polizei keinerlei Belege dafür zu haben scheint, dass sich Meisner noch aktiv / lebendig in der Gegend bewegt.
Wenn man - wie wir hier - minutiös und gespannt jegliche Suchaktivität verfolgt hat, hat man sich doch unweigerlich gefragt, warum die Polizei an welcher Stelle auf eine bestimmte Art und Weise gesucht hat. Vor allem mit diesem personellen und maschinellen Aufwand.
Ein Beweggrund dafür hätte gewesen sein können, dass man
konkrete Spuren von Meisner gefunden hätte, die nahelegen, dass er sich noch innerhalb eines großen Areals bewegt und dass es Befürchtungen gibt, er stelle eine konkrete Gefahr für die Allgemeinheit dar und könne plötzlich überall dort "aus dem Wald brechen".
Dies scheint aber nun mal - gemäß der Aussage der Polizei - nicht der Fall zu sein.
So wie ich das lese, gibt es ja bisher nicht mal ein diffuses Indiz dafür, dass Meisner (wo auch immer) noch lebt.
Das ist (abgesehen von einer verminderten Aufklärungsmöglichkeit im Falle eines toten Täters) doch eigentlich eine gute Nachricht für die Anwohner.
Leider dürfen hier keine Gerüchte diskutiert werden.
Aber mit dieser polizeilichen Aussage (auch wenn sie natürlich ebenfalls beinhaltet, dass Meisner doch noch leben könnte) werden diverse hartnäckige lokale Gerüchte, die für einen lebendigen und tatortnahen Meisner sprechen, in ein anderes Licht gestellt.
Generell muss man bei Statements von Polizei und Staatsanwaltschaft während einer laufenden Fahndung ja vorsichtig sein: Die Preisgabe von Informationen kann einerseits gezielt dafür genutzt werden, um das Verhalten des Täters zu manipulieren. Andererseits müssen Persönlichkeitsrechte der Opferfamilie und evtl. sogar des Täters geschützt bleiben.
Daher sind solche fallbezogenen Aussagen der Staatsorgane - zumindest für mich - niemals der Weisheit letzter Schluss, sondern müssen immer mit den oben genannten Einschränkungen verstanden und hinterfragt werden. Daher freue ich mich immer darüber, wenn ich mir halbwegs sicher sein kann, dass eine solche Aussage der Realität entspricht.
Beispielsweise glaube ich
nicht, dass die Polizei - trotz jüngster entsprechender Aussage - überhaupt keine Anhaltspunkte für eine Täter-Opfer-Beziehung hat. Aber aus bestimmten Gründen (vielleicht auch, weil es sich nur um schwache Indizien / Vermutungen handelt), wird der Öffentlichkeit lapidar mitgeteilt, dass es keinerlei solche Beziehungen gibt. Das könnte ich durchaus nachvollziehen. Das geht uns ja auch gar nichts an!
Aber die Aussage, dass sie sowohl nach einem lebendigen als auch nach einem toten Täter suchen (mit all dem, was dies impliziert), lese ich durchaus als wahrheitsgemäße Aussage. Alleine schon, weil sie gewissermaßen die Suchstrategie vor Ort erklärt, die ja ansonsten allerlei Spekulationen zulässt.
Deswegen bin ich der Polizei wirklich dankbar, dass sie eine - für mein Empfinden - realitätsgetreue Aussage getroffen hat, die ich nicht weiter hinterfragen muss. Natürlich kommuniziert sie damit in erster Linie ihre Ahnungslosigkeit und natürlich ist das, wie du
@Grillage richtigerweise gesagt hast, irgendwie "katastrophal".
Aber mir ist es doch lieber, wenn mir jemand glaubhaft darlegt, er habe keine Ahnung, als wenn er direkt oder indirekt vermittelt: "ich weiß etwas, aber kann es dir leider nicht sagen, weil du sonst Angst bekämst". Mir ist die Aufrichtigkeit hier lieber, selbst wenn der Inhalt der Aussage wegen seiner Unbestimmtheit durchaus "katastrophal" ist.
Ich hoffe, ich hab dadurch
@Grillage etwas besser erklären können, warum ich diese Auskunft (trotz aller Vagheit und der daraus resultierenden unbefriedigten Neugierde) für eine gute Nachricht halte.