Nightrider64 schrieb:
Ahn-Dung schrieb:Vorweg: Es ist noch nicht auszuschließen, dass beide Ablagen in einer Nacht geschehen waren. Da versteife ich mich aber nicht drauf.
Doch.Die Polizei schließt das aus.Vor allem wohl deshalb, weil die Tüten direkt am Fahrbahnrand abgelegt wurden und am Tage davor schon aufgefallen wären.
Es kann ja durchaus aufgefallen sein, es wurde möglicherweise nur nicht gemeldet. Das ist der Punkt. Es gibt ja keine Zeugen für die Ablage. Längst nicht jeder greift sofort zum Telefon, wenn er herrenlose Tüten (illegale Müllablage) am Straßenrand bemerkt. Insofern ist es theoretisch möglich, dass die Tüten in der selben Nacht wie das Opfer abgelegt wurden.
Nightrider64 schrieb:Das ist doch alles wildeste Spekulation, nur weil irgend jemand bei Google Maps gesehen hat, das dort ein Jugendzentrum gewesen ist.
Es ist in der Tat sehr spekulativ. Aber insofern möglich, als das sich pädophile Menschen gerne in Organisationen, Institutionen, Vereinen etc. aufhalten, wo sie eben auf deren bevorzugte "Zielgruppe" treffen. Wenn der Täter deshalb Zugang zum Jugendclub hatte und sich dort auskannte, wäre das ein geschützter und beheizter Raum denn er für seine "Zwecke" hätte nutzen können. Ich persönliche gehe -stand heute- auch nicht davon aus, dass besagter Jugendclub tatsächlich der Tatort ist. Aber zu 100% ausschließen kann man es nicht, auch wenn eine Leichenablage dort für mich ebenso unwahrscheinlich ist, wie zwei Leichentransporte. Also für mich einfach ziemlich unwahrscheinlich und aus Tätersicht zu problematisch.
Nightrider64 schrieb:Ja gut. Vielleicht hat die Wirtin ihm das so gesagt. Wahrscheinlich wurde auch über den Abend geredet
Aber er hat sich halt nicht gemeldet bei der Polizei.
Offensichtlich nicht. Ebenso wenig wie die Wirtin, die -zumindest im Filmfall- ihre Zusammenarbeit -sie wollte sich umhören- zugesagt hat.
Nightrider64 schrieb:Interessant wären die Umstände gewesen, die aber Reiners Vater genauso gut hätte schildern können. Hat er nicht ? Dann wurde er wohl auch nicht dazu befragt.
Das habe ich auch schon überlegt. Schon komisch das er nichts zu "Gerhard" beitragen konnte oder beigetragen wollte, obschon er ja sogar mit ihm gemeinsam nach Reiner gesucht hat. Für mich ist das ziemlich rätselhaft. Denn entweder wurde er zu dem Sachverhalt konsequenterweise befragt und trug nichts bei oder eben nicht, was auch nicht wirklich verständlich ist.
Nightrider64 schrieb:Damit habe ich auch nur Deine Behauptung widerlegt, das die Nachbarschaft der angrenzenden Häuser die infrage kamen nicht überprüft wurde. Bei genau so einer Überprüfung ist der Boxer aufgefallen.
Man weiß eben nicht, wann dieser Mann damals in den Fokus geriet und warum. Vielleicht hatten ihn die EB ja schon länger auf dem Schirm. Als sich dann die Tat ereignete und er ohnehin im Fokus stand, wurde er logischerweise verdächtigt. Das er das wurde muss aber mitnichten bedeuten, dass er erst ins Visier geriet, nachdem die Tat geschehen ist, also als Konsequenz aus einer Massenüberprüfung von Anwohnern.
Nightrider64 schrieb:
Slaterator schrieb:Dazu dann evtl. noch ein paar Streifenwagen, die im Rahmen der Streife im Nahbereich geschaut und in dem Park gesucht haben. Viel mehr brauchte es bei der Einsatzlage nicht. Es gab keine konkreten Beobachtungen oder Hinweise auf eine Verschleppung und/oder ein Kapitaldelikt.
Doch, die gab es . Das Kind war auf dem Heimweg verschwunden
Das Kind hätte aber auch freiwillig verschwinden können. Es gab ja zunächst keine konkreten Hinweise auf den Grund. Keine Beobachtungen bzgl. gesundheitlicher/psychischer Probleme, keine Schreie, kein Blut keine Beobachtung mit unbekannten Personen usw. Deshalb wird dann der Heimweg abgesucht und im Nahbereich geschaut. Dann sucht man mit Plakaten, setzt den Lautsprecherwagen ein und -in diesem Fall- sogar noch Suchhunde. Reicht doch.
Nightrider64 schrieb:Es waren nachts Minusgrade.
Wenn der Junge in einer hilflosen Situation gewesen wäre, was zu der Zeit nicht auszuschließen war, kam es schon auf zeitnahes Suchen mit allen verfügbaren Mitteln an .
Er hätte ja auch irgendwo verletzt im Keller liegen können und sich somit schon aufgrund der Kälte in Lebensgefahr befinden können
Man hat ja auch den Heimweg abgesucht und Suchhunde eingesetzt. Aber warum sollte Reiner verletzt in irgendeinem Keller oder auf irgendeinem Dachboden liegen? Wie und warum sollte er dort hingelangen? Weshalb hätte man auf eine Straftat von Nachbarn schließen sollen? Warum auf eine Ablage/Entführung in Keller/Dachböden? Das erscheint mir als ziemlich sinnloses unterfangen dort zu suchen und auch noch sämtliche Nachbarn zu fragen. Mal davon abgesehen wage ich zu bezweifeln, dass es überhaupt möglich war so zeitnah so viele Polizeikräfte wie dafür nötig aufzutreiben.
321meins schrieb:Für mich wäre es logisch dass er später mit dem Vater gesucht hat wenn er durch die Dienststelle nach Meldung der Mutter informiert wurde ( ein Polizist im Haus des Vermissten) und dann natürlich mit dem Vater gemeinsam gesucht hat.
Moment, rein chronologisch konnte er von dem Verschwinden Reiners erst erfahren haben, als Frau Koch in die Kneipe kam und ihren Mann informierte, sollte er da zugegen gewesen sein. Angezeigt wurde das Verschwinden -so wie ich das verstehe- ja erst nach der ersten erfolglosen Suche von Fr. und Hr. Koch. Höchstwahrscheinlich zu der Zeit, als sich der Vater zurück in die Kneipe begeben hat und dann mit eben jenem "Gerhard" auf die Suche ging. Von daher glaube ich nicht, dass er von der Dienststelle informiert worden sein kann. Als er dann davon erfuhr, hätte er sich sicher bei der Dienststelle gemeldet und von dem Ereignis berichtet. Es wäre dann also klar gewesen, dass Stammgast Gerhard der Polizist ist.
321meins schrieb:(...) man kann im Gegenzug auch jemanden nur weil er Polizist ist nicht einfach als Täter ausschliessen. Die verschwundenen Haare aus dem Podcast machen einen auch stutzig, jemand der diese verschwinden liesse müsste ja Zugang zu ihnen gehabt haben.
Natürlich nicht. Das habe ich vor ein paar Seiten hier auch gesagt. Ich würde mich z.B. auch dafür interessieren, warum jener Polizist der Reiner nachts um 3 an der ehem. Stadionallee aufgefunden hat dort überhaupt vorbeikam. Wann hatte er genau Dienstschluss? Wurde das überprüft? Wo wollte er hin? Also untersuchen sollte man da theoretisch alle. Ob das erfolgt ist wissen wir nicht.
Ahn-Dung schrieb:Dort gibt es u.a. einige Fotos zu dem Fall zu sehen, welche hier noch nicht gezeigt oder besprochen wurden.
Vielen Dank für den Link zu den Fotos auch von mir! Leider haben die Fotos aus Gründen eine recht schlechte Qualität aber dennoch sind sie sehr interessant und bewegend.
Ahn-Dung schrieb:Auch die Behauptungen der Staatsanwältin bezüglich der angeblichen Täter-DNA war so voller Sprachirritationen, dass ich deshalb anfing zu glauben, dass die DNA-Spur nicht vom Täter sein muss und deshalb nutzlos zur Überführung des Täters sein wird.
Sie stammen wohl von der Kleidung. Was da genau wo gefunden wurde ist allerdings Täterwissen, weshalb sich da die StA verständlicherweise bedeckt hält.
Ahn-Dung schrieb:Gut, für den Fall die EB haben noch Blut- oder Spermaspuren gefunden, dann wären meine letzten beiden Absätze wieder völlig zu verwerfen.
Zurzeit denke ich aber noch an Hautschuppen vom Abkleben der Kleidung.
Ich denke da tatsächlich eher an Sekretspuren. Aber wir wissen es eben nicht.
Ahn-Dung schrieb:Ohne Betrieb ist das ein sehr realistischer Tatort oder auch nur Ablageort.
Und selbst bei Betrieb müssen dann nicht alle Gebäude und Räumlichkeiten genutzt gewesen sein, sodass man sich dort in den ungenutzten jedoch beheizten und möblierten Räumen Gebäuden hätte heimlich (freiwillig) aufhalten können.
Es ist aber ein ziemlich großes Risiko in einem so frequentierten Gebäude eine Leiche zu lagern. Einfach weil man da keine Kontrolle hat und nicht sicherstellen kann, dass sie dort nicht doch entdeckt wird.
Ahn-Dung schrieb:Wir haben uns still verhalten und unseren Rausch weiter ausgeschlafen bis die Handwerker mittags wieder raus waren.
Aber schadensfrei nur einen Platz aufzusuchen um den Rausch auszuschlafen oder eine Leiche zu verstecken die man gerade missbraucht und verstümmelt hat, ist ein himmelweiter Unterschied. Da wird man eher keine Kompromisse bei der eigenen Sicherheit eingehen und sie nur dort lagern, wo man die vollständige Kontrolle hat.
OpLibelle schrieb:Ein Bauwagen "zur Alleinbenutzung" (jedenfalls nachts)? Gab es das? Mag das der Tatort gewesen sein?
Bauwagen gab es natürlich. Ich bezweifle allerdings zur "Alleinbenutzung", also offiziell zur nächtlichen Unterbringung von Mitarbeitern. Die wurden zur Einlagerung von Material und als Pausenräume für die Mitarbeiter dort abgestellt. Manchmal auch als mobile Büros für einen Bauleiter/Architekten zum Beispiel. Aber als Übernachtungsmöglichkeit mit Bett ist mir sowas noch nicht untergekommen. Dafür wurden dann für die Montagezeit Ferienwohnungen angemietet oder billige Hotelzimmer oder man hat Wohncontainer mit entsprechender Infrastruktur (Duschcontainer, Küche, Toiletten etc.) aufgestellt, wo dann aber auch mehrere Arbeiter untergebracht waren. Das macht man eher nicht für eine Einzelperson. Schon gar nicht wenn sie keine leitende Funktion hatte.
Ahn-Dung schrieb:Mein Vater war Maschinist in der Fleischverarbeitung und nach Trennung von meiner Mutter hat der Chef meinem Vater nen Wohnwagen vors Firmengelände gestellt.
Kann man ja als netter AG für einen guten Mitarbeiter machen. Aber das ist auf Baustellen mMn eher anders organisiert.