sooma schrieb:Hättest Du? ;) Gerade das macht doch Freundschaft aus: Auch mal was ohne eigenen Mehrwert für den anderen tun. Sogar, wenn's nervt.
Richtig! Aber Freundschaft heißt auch, dem Freund offen zu sagen, wenn er Mist baut. Finde ich genau so wichtig. Und das hat mir gefehlt, dass ihn jemand mal zur Seite nimmt und offen sagt "Junge, das geht so nicht! Du hast Verantwortung". Zugegeben, kann passierte sein, wurde vielleicht nur nicht gezeigt. (Wobei er ja als "zuverlässig" und "clever" beschrieben wurde.)
Aber das wäre eben auch eine Situation gewesen, in der ich was gesagt hätte. Ob Partnerin und Kind nicht warten. Ob ich denen Bescheid geben soll. Wo er hin will. Dass ich für sowas keine Zeit habe, weil ich vielleicht auch Familie oder Verpflichtungen habe. Oder zumindest wissen will, worum's geht.
Mein Gedanke: War so ein "Ausscheren" vielleicht nicht das erste mal? Kannte man das von ihm und hat es deswegen fraglos hingenommen?
louis1949 schrieb:Mit ist klar, dass. 2000 noch kurz vor dem Siegeszug der Digitalkamera liegt, aber gerade ein aktiver Mensch mit Freunden und Familie wird sicher mal fotografiert worden sein
Definitiv. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit. Da gabs reichlich Bilder, auch Schnappschüsse. Überhaupt war es damals gar nicht so viel anders als heute. Zwar hatte man (zumindest ich) "nur" ein normales Tastenhandy, aber ich war darüber absolut erreichbar. Fotos wurden oft gemacht, man hatte dann halt Papiertaschen voller Abzüge aus der Drogerie.
MaLe8 schrieb:Sollten die EB davon ausgehen, dass LD untergetaucht ist, ohne Zusammenhang zu einem Verbrechen, dann wäre der Fall sicher nicht bei XY als FF gekommen.
Habe ich ja schon oben geschrieben. Was mich so irritiert ist das Fehlen jeden rote Fadens. Oft wird das Opfer recht "eindimensional" dargestellt, um dem Zuschauer in den wenigen Minuten ein klares Bild von Lebenssituation und Tat zu vermitteln und oft genug wird dabei geglättet. Hier habe ich den Eindruck, ist das gar nicht passiert und man lässt alle Themen gleichwertig offen nebeneinander stehen, sodass man zig
Anküpfungspunkte hat:
- Freunde in Thailand
- Plan zum Auswandern nach Spanien
- Plan, Privatier zu werden
- Hobby: Schlangenhaltung
- Hobby: Hunde und Hundeplatz
- Arbeit: Automatenauffüller
- unkonventionelle Ideen zum Geldverdienen ("Hundemakler")
- Familienstand: Verpartnert mit Kind, beide Eltern lebend
- Eigenes Haus mit Garten
- Verlust des Führerscheins
- Schulden
- Akute Geldnot um 2500 DM
- Eltern, die regelmäßig Geld leihen
- aktiver Freundeskreis
- Ambivalentes Verhältnis Freund/e und Partnerin
- Bisweilen Hang zum Alkohol
- Ausflüge ohne Freundin und Kind
- Kenntnis der Augsbuger Innenstadt und Partyszene
Was fehlt mir persönlich?
- Weitere Familie? (z.B. Geschwister o.a. Verwandte, zu denen er Kontakt hatte)
- Beruflicher Werdegang: War der Job als Automatenauffüller nur eine temporäre Notlösung?
- Was für ein Konflikt zur Partnerin sollte da angedeutet werden? Wie reagierte sie auf nächtliches Fernbleiben? Grade mit Beruf und Kind?
- Wodurch finanzierte Demel seine kostspieligen Hobbys und sein Leben und hatte obendrein die Aussicht "Privatier" zu werden?
- Falls ich das überhört habe: Wie verlor er seinen Führerschein?
- Adjektive im Filmfall, die das Opfer beschreiben. (Die guten alten Chiffren, aus denen man sich ein Bild machen konnte)