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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 11:08
@all
Da die Hinterkaifecker sowieso so gut wie niemand ins Haus ließen, wäre ein
Geldversteck nicht unbedingt nötig gewesen.

Was anderes:
Was haltet ihr
davon:
Um den Eindruck zu erwecken, die Hinterkaifecker wären "wohlhabender" gewesen
als sie es tatsächlich waren, arrangiert S. eine Erpressung (ich persönlich glaube den
Vorwürfen der Viktoria) und veranlasst Viktoria, die 700 Goldmark im Beichtstuhl zu
hinterlegen. Er läßt den "Deal" absichtlich platzen, und hat damit wieder eine Spur
gelegt, die sich absolut schwer, wenn nicht sogar überhaupt nicht, verfolgen
lässt.

Gruß, Manfred


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 11:24
@all

Die Grubers ließen niemand ins Haus, aber heißt das - ist wirklich eine Frage- dass IMMER jemand im Haus war? (So dass man wertvolle Sachen relativ frei herumliegenlassen konnte.)

@hexenholz

Das hört sich für mich sehr schlüssig an, würdeeiniges erklären, aber mein lieber Scholli - das wäre hinterhältig!


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 11:25
@keller

Deine einschränkenden Thesen geben mir zu denken. Ich stimme Dir zu, weilich die allgemein angenommene Theorie zum Tathergang doch einige Fragenoffenlässt.

@alle

Ich schliesse aus dem Satz "Einheimische ortskundigeTäter oder Verwandte hätten vermutlich besser die Geldverstecke gekannt...", dassauswärtige, nicht ortskundige Täter oder Nichtverwandte vermutlich schlechter dieGeldverstecke gekannt haben :-))

Man beachte, das "Geldversteck" befand sich ineinem frei im Zimmer stehenden Schrank, der von den Tätern durchsucht wurde, wobei dieWertgegenstände auch entdeckt wurden, aber unangetastet blieben.

Entweder Kellerhat recht und es existierte ein weiteres (echtes) Geldversteck, oder AnRa´s Ausbilder vonfrüher hatte recht, wenn er die Staatsanwaltschaft als die Kavallerie der Justizbezeichnete: Doof, aber schneidig!
Ich tippe mal auf Letzteres...

Doch nach wassuchte S. Jahre später mehrfach nach Abriss des Hofes im auf dem Gelände verbliebenenBauschutt?


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 11:36
@hexenholz

ich habe mit den 700 Goldmark im Beichtstuhl große Schwierigkeiten, daich es nicht in Zusammenhang mit Buße und Sühne bringen kann, weil der Pfarrer an sichnichts mit dem Geld anfangen konnte und nur über ihn kann Buße laufen.

Die Idee,dass S. Victoria dazu veranlasst hat Geld in den Beichtstuhl zu legen und es dannabsichtlich nicht abgholt hat, halte ich für nicht abwegig. Er könnte sehr wohl damitdarauf hinweisen wollen, dass die Hinterkaifecker ganz unwahrscheinlich reich ( durchGeiz und Schacherei) waren, dass sie sich Spenden von 700 Goldmark leisten können. DieIdee gefällt mir.

Er hat sie innerhalb der Bevölkerung zumindest wieder ins Geredegebracht und neue Spekulationen hervorgerufen, vielleicht wollte er damit sogar ins Spielbringen, dass Raubmörder gerade durch diese Geschichte auf den Plan gerufen wurden, weilder Reichtum damit dokumentiert wurde und sie so zu einem lohnenden Zielwurden.

Auch zu der bislang herausgearbeiteten Persönlichkeit von S. wurde solchein Trick passen.


@oldschool70

Ich denke auch, dass hinsichtlich derAussage von Staatsanwalt Pielmaier die Kavallerie der Justiz wieder im Spiel war.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 11:41
@oldschool

Ich wollte jetzt aber nicht die These aufstellen, dass es für Fremdeein unauffindbares Versteck gab. Ich wollte nur zu bedenken geben, dass Pielmaier dasWort Versteck verwendet und er explizit diesen Punkt nennt. Eigentlich ist das nichtviel.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 11:43
@oldschool
Da gebe ich AngRa recht, dass er wahrscheinlich irgendetwas aus dempersönlichen Besitz der Hinterkaifecker gesucht hat.

@all
Was mir noch zudenken gibt ist die Sache mit den Aufgrabungen: Ausgerechnet von S. stammt die Aussage,er hätte zwei "schaufeltief gegrabene Löcher" im Boden gefunden. Wollte er damit denEindruck erwecken, dass "DER TÄTER" von den Hinterkaifeckern noch ihre "GELDVERSTECKE"erfahren hat, bevor er sie erschlug? Irgendwie dient alles, was mit S. zu tun hat, dazu,die Hinterkaifecker zu diskreditieren.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 11:44
@hexenholz

Hört sich gut an, Deine Theorie. Durch diese Vorgehensweise könnte eraber "nur" ein schlechtes Gewissen der Viktoria provoziert haben wollen. Das sähe ihmähnlich. Psychoterror pur! Aber Viktoria muss aber auch sehr blöd gewesen sein, wenn sieauf den Übergabeort im Beichtstuhl eingegangen ist. Ich sehe keinen triftigen Grund füreine Erpressung, da eine neuerliche Anzeige wegen Blutschande keine grosse Kraft mehrbesessen hätte und das sollte Viktoria doch gewusst haben.
Ich kann momentan hierauskeinen Zusammenhang mit den Morden ableiten.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 11:59
@oldschool
Woher hätte sie das bitte wissen sollen?


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 12:16
@hexenholz

War sie denn zu diesem Zeitpunkt wieder schwanger?

Ich fragemich vielmehr, ob es nicht andere Gründe gegeben haben könnte, aufgrund derer Viktoriaerpressbar gewesen wäre?


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 12:24
@oldschool
Ich bin gerade dabei abzuklären, inwieweit die alte Gruberin wegen derDuldung des Inzests angreifbar war. Dann würde nämlich auch der Suizidversuch lt. S.Fuchs (zusammen mit einer Erpressung?) einen Sinn ergeben. Nicht zu vergessen dieTatsache, dass die alte Gruberin die Würgemale aufwies.

Gruß, Manfred


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 12:32
Blutschande, wie von den Hinterkaifeckern begangen, ist ja eine "Dauerstraftat". Gut inZusammenhang mit der Geburt vom kleinen Josef war die Monition verschossen, weil S.letzten Endes die Vaterschaft anerkannt hatte und Gruber in dem einen Verfahrenfreigesprochen worden ist. S. hätte wegen seiner früheren Aussagen, er sei doch der Vatergewesen nichts anderes in diesem Punkt mehr sagen können ( Falschaussage). Aber er hättedoch damit erpressen können, dass er sagt, ihr habts weitergetrieben. Dafür gibt esZeugen. Das merkt ihr gar nicht. Aber euch habens beobachtet. Das bring ich vor Gericht,wenn ihr nicht zahlt.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 12:36
@AngRa
Genau so hab ich mir das auch gedacht gehabt!
Weißt du, ob es einenParagraphen gab (gibt), der die Duldung eines inzestuösen Verhältnisses unter Strafestellt?

Gruß, Manfred


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 12:46
@hexenholz
Spontan fällt mir dazu Kuppelei ein. Ein Lieblingsparagraph der 50igerJahre, mit dem oft gegen die Eltern von Kindern ermittelt worden ist, der inzwischen aberabgeschafft worden ist. Ich müsste mich genauer damit beschäftigen.

Gruß, Angela


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 12:50
@AngRa
Den habe ich mir auch vorgestellt. Demnach war es ja schon strafbar, einemnicht verheirateten Pärchen einen Raum zur Verfügung zu stellen, wo es....,na ja. Bleibtzu eruieren, inwieweit man den § so auslegen kann, bis er greifen könnte!


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 13:46
@all

Wenn Ihr mich fragt, S. hat die Löcher selbst gegraben, nur hat er gemerkt,dass der Boden zu fest ist. VERGABEN, dass ist doch besser als zudecken! Im nachhineinhätte er es als Versteck deuten können, hat er aber nicht, er hat es als Grabgekennzeichnet. Seltsam ist, dass dies der Polizei scheinbar nicht bekannt war, selbst imAugenscheins-Protokoll wird das scheinbar nicht erwähnt.

Nachdem HickHack mit demkleinen Josef wegen Blutschande scheint es mir schon ein wenig fraglich, ob er sichdeswegen nochmal aus dem Fenster lehnt. Letztendlich war das letzte Gerichtsverfahreneine Niederlage für ihn.

Was S. nachher im Schutt gesucht. Ja, lest Ihr denn nichtden Leuschner, das Schneidrad wars, das liebe gute alte Schneidrad hat er gesucht....


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 13:53
@AngRa+@hexenholz

So wie ich das sehe, blieb doch die alte Gruber in den beidenProzessen (1915 und 1919) wegen Unzucht gegen die Beschuldigten Andreas und ViktoriaGruber immer aussen vor. Kann man davon ausgehen, dass sie damals in den Zeugenstandberufen worden ist, oder wurde auch sie wegen des bestehendenVerwandtschaftsverhältnisses nicht angehört?


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 14:14
@keller

Das Schneidrad, natürlich! Manchmal überliest man glatt das Wesentliche,dumm von mir...;-))

@all

In diesem Zusammenhang fällt mir gerade ein, dasshier im Forum zu einem früheren Zeitpunkt erwähnt worden ist, dass die Reuthauseursprünglich aus dem Besitz von S. gestammt und für die Arbeit im Wald eingesetzt gewesensein soll.
Sie wäre ihm schon längere Zeit vor dem Verbrechen im Wald abhandengekommen. Da S. das Werkzeug aber dringend wieder benötige, hätte er einen Antrag bei derPolizei auf Herausgabe nach der daktyloskopischen Untersuchunggestellt...(!)

Entspricht das den Tatsachen, oder weiss jemand mehr darüber?


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 14:35
@hexenholz

Einschlägig ist § 181f. Deutsches Reichsstrafgesetzbuch (dieNachfolgevorschrift § 180 StGB wurde 1973 weitestgehend abgeschafft und aufMinderjährigenschutz beschränkt) .

Kuppelei ist vorsätzliche Vermittlung undBeförderung der Unzucht. Ein strafbares Vergehen war schon dann gegeben, wenn dieHandlung nur aus der Gewährung der Gelegenheit zur Unzucht bestand.

Kein Vergehen,sondern ein Verbrechen lag dann vor, wenn der Schuldige zu der Person mit der Unzuchtbetrieben wurde, in einem Verhältnis Eltern/Kind stand.In diesem Fall war eine Strafe von1 bis 5 Jahren Zuchthaus vorgesehen, selbst wenn die Kuppelei nicht (!) gewohnheitsmäßigund eigennützig betrieben wurde. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Inzest immer Unzuchtist.Für die alte Gruberin bedeutet dies, dass sie sich wegen schwerer Kuppelei strafbargemacht hätte, wenn sie eine Gelegenheit zur Unzucht gewährt, d.h. wenn sie es zulässt,dass ihre Tochter mit ihrem Vater ( bzw. dem Ehemann der Täterin) die Möglichkeit zurAusübung des Geschlechtsverkehrs hat, beispielsweise im Stadel. Nach dieser Vorschrifthätte die alte Gruberin somit die Pflicht gehabt den sexuellen Verkehr zwischen Vater undTochter zu unterbinden. Da sie die beiden hat gewähren lassen, hat sie sich m.E. wegenKuppelei strafbar gemacht nach den damals geltenen Gesetzen.

(Informationenentnommen aus Meyers Konversationslexikon 1885-1892)

Vorsätzliche Beförderungbedeutet nur wissentliche und willentliche Beförderung.

Das geschützte Rechtsguthatte früher nicht in erster Linie etwas mit Minderjährigenschutz zu tun, sondern mit derAufrechterhaltung der Moral und der guten Sitten.


Es wäre also möglichgewesen die alte Gruberin wegen Kuppelei anzuzeigen oder sie mit der Androhung einerAnzeige zu erpressen. Fraglich ist nur, warum sie 1915 nicht auch angeklagt worden ist.Möglich ist es, dass sie sich damals damit herausreden konnte, dass sie von der Unzuchtnichts gewusst hat. Wenn Tochter und Ehemann aber schon einschlägig vorbestraft sind,dann kann man von ihr verlangen, dass sie die beiden besonders aufmerksam beobachtet undnicht mehr die geringste Kleinigkeit durchgehen lässt.

Evt. steht dasHeubodengetrappel im Zusammenhang mit Erpressungen, so nach dem Motto:Habt ihr es nochtnicht gemerkt, ihr seid alleweil beobachtet worn. Aber darüber müssen wir nochnachdenken.

Den Kuppeleiparagraphen habe ich soweit verdrängt, dass er mirüberhaupt nicht mehr eingefallen ist.

Gruß, Angela


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 15:18
@AngRa
Siehst du, irgendwie hatte ich sowas im Hinterkopf rumliegen. Das heißt also,dass es der alten Gruberin ganz schön ans Eingemachte gegangen wäre, hätte sie jemandangezeigt! Also finde ich das Motiv für eine "gefakte ?" Erpressung gar nicht so weithergeholt, und die Aussage der Sophie Fuchs (die Oma ham's an der Paar g'fundn) erhältauf einmal vollen Sinngehalt. Vielleicht resultierte aus diesem Aspekt auch eineAussprache, die durch die "halsstarrige" Art (nach Aussage des S. bestand sie ja auchdarauf, dass er den Vater machen müsste) der Gruberin letztendlich eskalierte. Das würdewiederum erklären, warum die Alte die Würgespuren hatte, und warum sie als einzigevollständig bekleidet und mit Schuhen! im Stadel war.

Gruß, Manfred


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Mordfall Hinterkaifeck

02.06.2007 um 15:49
Die unerklärlichen Ereignisse ( Tür offen, Männer am Fenster etc.) fingen zur Zeit derKartoffelernte an, als die Magd Kreszenz noch auf dem Hof war. Wenn ich mich richtigerinnere, dann hat einer der nächtlichen Besucher am Fenster die Magd auch gefragt, obder alte Gruber im Bett von der Victoria liegt. Vielleicht waren das auch gezielteingesetzte Spione, die auskundschaften sollten, wie es um die Sittlichkeit im Hausesteht und ob die Grubers vielleicht auch nächtliche Männerbesuche der Magddulden.

Das Problem mit den Sittlichkeitsverfehlungen bei Gruber/Gabriel war ja,dass es auf dem Einödhof keine Nachbarn gab, die so nebenbei Beobachtungen machenkonnten. In der damaligen Zeit sind ja auch oft Leute von Nachbarn als Kuppler angezeigtworden, weil Nachbarn alles sehr genau beobachten konnten. Wenn jemand die Grubersbeobachten wollte, dann war das schwierig und es musste schon jemand wegen der einsamenLage quasi heimliche Beobachtungen anstellen.


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