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Mordfall Hinterkaifeck

51.738 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

27.07.2017 um 11:12
Der berüchtigte „neue Gänswürger“ Theodor Steppi, lediger Dienstknecht von Strobenried, Amtsgericht Schrobenhausen, ist am 25. ds. Abends aus dem Landgerichtsgefängnis zu Neuburg a.D. wieder entsprungen. Kaum hatte sich die überraschende Kunde von dem wiederholten Entweichen des gefürchteten Theodor Steppi, genannt der „Dori“ verbreitet, so hörte man auch schon wieder von einem Diebstahl, welcher wahrscheinlich vom „Dori“ ausgeführt worden sein dürfte. Während der Bauer Joseph Haas von Aresing mit seinem Hauspersonal in dem Stadel am 27. v. M. Getreide gedroschen hatte, schlich sich ein Dieb in das Haus, sprengte die Kästen auf und entnahm 56 M. Bargeld. Auch dem Kamin machte er Besuch und bepackte sich mit geräuchertem Fleische, ohne den Bauern beim Dreschen zu stören. Das wahrscheinlich der „Dori“ den Diebstahl ausführte, mag daraus zu entnehmen sein, weil er bei genannten Bauern schon einmal im Dienste stand und auch während seines Waldlebens nach dem ersten Ausbrechen aus der Frohnfeste sich dort etliche Schafe geholt hatte. Von den sehr vielen Diebstählen, welche Dori in der Umgegend von Schrobenhausen und in dieser Stadt selbst ausführte, werden die meisten aus Furcht totgeschwiegen. Seine Höhle aber gab Zeugnis von seiner Gefährlichkeit, den selbe war sehr gut eingerichtet mit lauter gestohlenen Gegenständen. Selbstverständlich herrscht in dortiger Gegend große Angst, aber auch eine große Erbitterung gegen die ungenügende Bewachung solcher Verbrecher. Gegenwärtig müssen in jedem Dorfe des Bezirkes Schrobenhausen je acht Mann von Abends bis Morgens Wache halten, was bei dieser Jahreszeit gewiss nicht angenehm ist.

02.12.1885 (Wasserburger Nachrichten)


Unter außerordentlicher Andrang des Publikums vollzog sich in Neuburg am 12. März die Verhandlung gegen den 28 jährigen Dienstknecht Theodor Steppi von Stoppenried, der durch seine kühnen Raubzüge und mehrmaliges Entweichen aus der Gefangenschaft an die berühmte Gestalt des Math. Klostermaier von Kissing, des sagenhaften bayerischen Hiasl erinnert. Steppi, der wegen Verdachtes unberechtigter Jagdausübung verhaftet war, entwich zunächst in der Nacht vom 5. auf 6.Oktober 1885 aus dem Amtsgerichtsgefängnis zu Schrobenhausen, verband sich sodann mit seiner Geliebten, der 18 jährigen Gütlerstochter Viktoria Kiermayer von Klingmoos-Sandizell, zum gemeinsamen zusammenleben in einer Höhle im Gröbener Forst, in der er sich vollkommen häuslich eingerichtet hatte und verübte von hier aus eine Reihe gewaltsamer Diebstähle, was ihn zum Schrecken der ganzen Gegend von Schrobenhausen machte. Am 15. November wurde er in seinem Schlupfwinkel von 8 Gendarmen festgenommen und am 16. November in das Neuburger Landgerichtsgefängnis eingeliefert, aus welchem er am 25. November wieder entkam. Nun verübt er neuerdings wieder verschiedene Diebstähle und war bei der Ausübung dieser verbrechen stets mit geladenem Terzerol und langem Messer bewaffnet. Am 18. Dezember wurde er im Wirtshause zu Sattelberg neuerdings verhaftet, bei welcher Gelegenheit er sich noch einer Berufsbeleidigung durch Beschimpfung des ihn festnehmenden Gendarmen schuldig machte. Steppi, welcher der ihm zur Last gelegten Handlungen größtenteils geständig, wurde wegen 10 Verbrechen des erschwerten Diebstahls und eines Vergehens der Beleidigung zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, wegen des Vergehens der unberechtigten Jagdausübung jedoch freigesprochen; seine Konkubine, die der Teilnahme an mehreren dieser Handlungen beschuldigt war, erhielt wegen 7 Vergehen des schweren Diebstahls unter Annahme mildernder Umstände eine Gefängnisstrafe von 1 Jahr 6 Monaten.

21.03.1886 (Wasserburger Nachrichten)

Am 16.07. 1886 erblickte die uneheliche Tochter der Viktoria Kiermaier das Licht der Welt.


Dateianhang: Steppi,Josef,Strobenried.pdf (18 KB)


Dateianhang: Steppi Magdalena, Rieger,Augsburg.pdf (95 KB)

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Personen:_Rieger_Kreszenz

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Mordfall Hinterkaifeck

27.07.2017 um 12:46
Zitat von jerryleejerrylee schrieb:Dateianhang: Steppi Magdalena, Rieger,Augsburg.pdf (95 KB)
Der scheint aber mit der Familie von der Kreszenz nichts zu tun zu haben.
Zitat von margarethamargaretha schrieb am 12.07.2017:Die Rieger ist zwar in Augsburg-Oberhausen geboren, ihr leiblicher Vater stammte aber von Hörzhausen und kam laut Eintrag auf seinen Anmeldezetteln von Oberhausen wegen Arbeit dahin, eine eigene Wohnung hat der lange gar nicht besessen. Der war vielmehr immer nur irgendwo bei irgendwelchen Leuten gemeldet gewesen und dann auch mal wieder für kurze Zeit zum arbeiten in München. Er hatte halt recht bald in Augsburg die Mama der Kreszenz kennen gelernt und „mußte“ quasi bleiben. ;)
Die Rieger-Großeltern der Kreszenz lebten überdies in Hörzhausen bzw. verstarben dort schon vor 1914, die haben lt. Meldekarte nicht in Augsburg gelebt.

Bei dem von Dir angehängte Anton Rieger (Vater des Anton Martin R.) muß es sich bei der Vielzahl der gemeldeten Rieger in Augsburgum die Jahrhundertwende nicht um Verwandte des Johann Rieger handeln.
Dateianhang: Adressbuch Augsburg 1913_nach Eingemeindung Oberh..pdf (1288 KB)

Die geringe Entfernung von Klingsmoos (Viktoria K.) nach Hörzhausen (Quirin K.) ist sicher verlockend, aber die Namensgleichheit kann auch zufällig sein.

Oder gibt es für Beides was gesichertes?


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Mordfall Hinterkaifeck

27.07.2017 um 17:18
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Oder gibt es für Beides was gesichertes?
Bevor ich die Johann Rieger Verwandtschaft zerpflücken muss, gibt es vielleicht eine andere Möglichkeit.


Dateianhang: Steppi Crescentia,Gross, Hohenwart.pdf (92 KB)


Dateianhang: Gabriel Blasius,Gross,Ploeckl,Ampenberger.pdf (92 KB)


Dateianhang: Gabriel Andreas,Gross,Kach,Stegmayr.pdf (92 KB)

Das ganze dient nur, etwaige Verwandtschaftsverhältnisse zu kanalisieren, daraus lassen sich keine Rückschlüsse ziehen. ;-)


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01.08.2017 um 20:45
@margaretha Zu Deinem Beitragt vom 30.11.2016 Vorderkaifecker Hof / ab 1930 ca. Wenger

in Dirschofen wurde am 29.1.1998 ein Michael Wenger geboren - jener könnte dann im Alter von ca. 30 den Vorderkaifecker Hof übernommen haben.

Quelle: "Haus und Familienbuch der Gemeinde Berg im Gau" von Josef Ilg /Ein SEHR schönes und interessantes Buch, wertig gedruckt und eingebunden mit über 800 Seiten!


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10.08.2017 um 10:15
Ein aktueller Artikel................nur schade, daß andere solcher alten Fälle nicht auch immer mal wieder in Erinnerung gebracht werden

http://www.augsburger-allgemeine.de/special/raetselhafte-orte/Tatort-Hinterkaifeck-Sechsfachmord-gibt-bis-heute-Raetsel-auf-id42337341.html?utm_campaign=Echobox&utm_medium=Social&utm_source=Facebook#link_time=1502285218


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Mordfall Hinterkaifeck

18.08.2017 um 11:17
Wien war schon immer ein magischer Anziehungsort für Halbseitige, auch unser Bäcker Bärtl wurde ihn Wien zur Fahndung ausgeschrieben.


Dateianhang: Bärtl,Fahndungserlass.pdf (366 KB)



Rupert Steppi



Steppi Rupert


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18.08.2017 um 13:28
Bildungsabschluss: keine Matura
Diese Schluchtenka**er😡👿

Was für ein Steppi ist das jetzt?


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Mordfall Hinterkaifeck

18.08.2017 um 16:50
@jaska
Hallo- die Ausstellung in Ingolstadt hat mir sehr gut gefallen. Besonders, weil man sich des Gefühl der Verwirrung ob der Komplexität des Falles nicht wehren kann. Wie der Fall Hinterkaifeck selbst. So viele Meinungen, so viele Aussagen. Somit ist die Ausstellung sehr gelungen. Vielen Dank dafür!


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Mordfall Hinterkaifeck

18.08.2017 um 17:15
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Was für ein Steppi ist das jetzt?
Das ist der Junge-
Steppi RupertOriginal anzeigen (0,8 MB)
Großmarkthallen-Steppi, wo wahrscheinlich Josef Gabriel gearbeitet hat.


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18.08.2017 um 20:48
@joeyy
Ach das ist ja nett, dass Du Dich noch zurückmeldest. Danke für Deine Meinung!


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26.08.2017 um 19:10
Da ein " einfacher" Raubmord von jeher als ausgeschlossen gelten darf, erübrigt sich wohl jede Recherche über Straftäter dieser Couleur. Sorry- ist gut dokumentiert, aber völlig daneben.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.08.2017 um 12:35
In der Nacht vom 13. auf 14. ds. wurde in das Rentamtsgebäude zu Schrobenhausen ein auf die Amtskasse ab gesehener, äußerst frecher Einbruch verübt. Durch gewaltsames Ausheben eines eisernen Fenstergitters mittelst eines starken Holzpfahles und Eindrücken zweier Fensterscheiben gelangte der Gauner in das Innere des Arbeitszimmers des k.Rentbeamten, in welchem die Amtskassa sich befindet. Der Versuch, in den Kassaschrank einzudringen, mißlang an dessen Widerstandsfähigkeit. Auch das Einbrechen einer Schublade am Arbeitstische des Amtsvorstandes war von keinem günstigen Erfolge begleitet, und nachdem der Eindringling auch beim öffnen mehrerer anderer Schränke und Fächer keine Ernte machte, begnügte er sich im Überdrusse über sein missglücktes Attentat mit der Entwendung eines Augenglases und zweier Bleistifte, wohl nicht ahnend, dass gerade diese geringfügigen Utensilien zum Verräter an ihm werden sollten. Das Entweichen eines äußerst sicherheitsgefährlichen Häftlings aus dortiger Frohnfeste in den jüngsten Tagen veranlasste das große Aufgebot einer großen Gendarmerie-Patrouille, und eine solche begab sich, mit Zivilisten verstärkt am 15. d. auf die Suche nach dem Flüchtling. Mit allseitiger Freude die Kunde begrüßt, dass das gefährliche Individuum (Individium) gefunden und wohl verwahrt wieder hinter Schloss und Riegel sitze. Die Festnahme desselben in einer Erdhöhle des kaum 2 Stunden von dort entfernten ärarialischen  Gröberforstes führte zur Entdeckung der entwendeten Gegenstände und ward hiermit der Beweis der Urheberschaft des Einbruchs geliefert. Mit dem Diebe wurde auch dessen Kokubine, eine erst vor kurzer Zeit wegen Landstreicherei abgestrafte Dirne, als der Mittäterschaft dringend verdächtig, gefänglich eingezogen und dieses saubere Paar verflossenen Sonntag Mittags gefesselt eingeliefert.

Wasserburger Nachrichten 25.11.1885


SchrobenhausenAmtsgerichtKglRentamt

Eine weitere Quelle zu den Vorgängen.


Dateianhang: Rosenheimer Anzeiger 24.11.1885.pdf (728 KB)


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Mordfall Hinterkaifeck

29.08.2017 um 13:19
@joeyy
Zitat von joeyyjoeyy schrieb:Da ein " einfacher" Raubmord von jeher als ausgeschlossen gelten darf
Die damaligen Ermittler haben das definitiv in Betracht gezogen. Wie kommst Du zu Deiner Einschätzung?


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Mordfall Hinterkaifeck

29.08.2017 um 19:46
Weil heutige Kriminalisten und Profiler mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer Beziehungstat ausgehen. Oder zumindest von einem oder mehreren Tätern, welche zu den Opfern in irgendeinem persönlichen Verhältnis standen. Ich dachte, das gilt heute als gesichert.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.08.2017 um 21:22
Hallo @joeyy
Für mich nicht so klar. Woran machst Du denn das fest bzw welche Argumente liefern die Experten, auf die Du Dich beziehst?
Danke!


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Mordfall Hinterkaifeck

30.08.2017 um 08:31
Guten Morgen, es ist wohl so, dass das Abdecken der Toten, das Zurücklassen von Bargeld und Wertgegenständen, sowie die Inszenierung des Tatortes eindeutig für einen den Opfern bekannten Täter steht. Ein gewöhnlicher Zufallstäter hat ja keine Veranlassung, sich so zu verhalten. Er tötet alle, die ihm bei der Ausübung der Tat im Wege sind, packt ein, was wertvoll ist und verschwindet. Er hätte somit auch keinen Grund, ein Kleinkind zu töten- es wäre weder imstande, ihn zu behindern noch später zu beschreiben. Kennt das Kind jedoch den Mörder, kann es ihn benennen- das muss für den/ die Täter ein zu hohes Risiko gewesen sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.08.2017 um 08:45
Obwohl man natürlich- wie bei jedem mysteriösen Mordfall- den völlig degenerierten, geisteskranken Sadisten, der aus purer Mordlust tötet, niemals ganz ausschließen kann. Der würde, seinem eigenen Schema und innerer Logik folgend, womöglich auch wertvollen Schmuck und Bargeld zurück lassen.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.09.2017 um 18:25
...und Ewig Rauschen die Wälder

...sieben Gleichgesinnte habe er schon gefunden, die im getreulich zur Seite stünden?

Donnerwetter, hoffentlich kommen die nicht alle aus Gachenbach, Strobenried oder Grainstetten, selbst in ihren besten Zeiten hatten Bonnie und Clyde nicht so viele Bandenmitglieder als diese schwäbische Ur-Version.


Dateianhang: Theodor Steppi und Verhaftung in Sattelberg.pdf (731 KB)


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02.09.2017 um 21:21
Zitat von joeyyjoeyy schrieb am 30.08.2017:Guten Morgen, es ist wohl so, dass das Abdecken der Toten, das Zurücklassen von Bargeld und Wertgegenständen, sowie die Inszenierung des Tatortes eindeutig für einen den Opfern bekannten Täter steht.
Die Toten wurden abgedeckt, damit sie möglichst spät gefunden werden.

Die Toten im Stall, die Magd, das Kleinkind waren komplett verdeckt worden, nicht nur ihre Gesichter.
Die Magd hätte durch einen Blick durch das Fenster entdeckt werden können, die Toten im Stall, durch jemanden, der dort hineinsieht. Auch der Kinderwagen gab jemandem, der durch das Fenster sieht, nicht preis, dass das Kind tot war.

Trotzdem könnte der Täter aus persönlichen Gründen getötet haben.

Das Abdecken hatte nicht den Zweck die Taten "ungeschehen" zu machen.

Der oder die Täter wollten Zeit gewinnen. Das steht für mich fest.


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