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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 12:39
Damit kann ich dienen.... wenn du den meinst..

Schwaiger, der kurz nach der Entdeckung der Opfer ebenfalls auf HK war:

"Nachdem ich mir nun alles angeschaut hatte, begab ich mich nach Laag zum G a b r i e l und habe ihm mitgeteilt, daß in Hinterkaifeck alles erschlagen sei. Die Leute in Laag glaubten mir aber nichts. Von dort weg begab ich mich nach Waidhofen zum Pfarrer H a a s und erzählte diesem, was in Hinterkaifeck vorgefallen ist. Auch der Pfarrer meinte, daß ich nicht recht bei Sinnen sei. Anschließend begab ich mich zum Posthalter M e h l in Waidhofen. Diesen ersuchte ich, die Staatsanwaltschaft zu verständigen, sowie die Kriminalpolizei in München von der Mordsache Hinterkaifeck zu unterrichten. Auch M e h l glaubte mein Vorbringen nicht. Es herrschte Zweifel bis ein gewisser S c h l i t t e n b a u e r aus Wolfshof (Anm.: wohl Gemeinde Hohenwart), welcher Viehändler war und von Hinterkaifeck kam, meine Angaben bestätigen konnte. Es wurde telefoniert und die zuständigen Behörden benachrichtigt."

Ob Schwaiger damals wirklich an die Münchner Kriminalpolizei als zu benachrichtigende Instanz dachte, sei dahingestellt. Jedenfalls scheint er in seiner verständlichen Aufregung erst auf allgemeines Unverständnis gestossen zu sein.

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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 12:41
die wichtigsten Aussagen der letzten Tage hab ich abgespeichert. Soll ich sie hier im Ganzen reinstellen?


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 12:57
@sabine 123

Wenn Du das machen könntest, das wäre super!


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 13:11
@Sabine123,
DU GOLDSTÜCK :-) --- klasse ! Das hilft uns schon sehr ! ein Blog "en bloque" !Stück .. egal !
**********
Merci: Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 13:55
Ich setz jetzt alles auf einmal rein, was ich hier in kanzlei abgespeichert habe. Einen Teil der Aussagen (evtl. vielleicht was doppeltes..O) habe ich zuhause im PC... kann ich dann morgen Abend reinstellen.
Ich habe jetzt ein paar Seiten zurückgeblättert, damit ich nix doppeltes reinsetze... bin mir aber jetzt nicht sicher, von wann meine abgespeicherten Protokolle sind. Bitte nicht böse sein, falls was älteres dabei ist..:O) Aber ich habe kein Datum mit abgespeichert.

1.) Bei Reingruber ist zum versuchten Einbruch folgendes zu lesen:
"Weiter ist zu erwähnen, dass in der Nacht zum Donnerstag den 30.3.22. im Anwesen der Verlebten von zwei Männern ein Einbruch verübt worden ist. Es ist nach Angaben des Gruber das Motorenhäuschen erbrochen, jedoch nichts entwendet worden. Im Neuschnee waren Fusspuren von zwei Männern ersichtlich, die zum Anwesen führten, es war aber angeblich keine Spur vorhanden, welche vom Anwesen weggeführt hätte. (Angabe des Schlittenbauer).
Am Mittwoch den 29.3. nachm. sollen neben dem Walde des Anwesens der Ermordeten 2 Burschen im Alter von 18 und 22 Jahren bemerkt worden sein. Sie sollen ein luckiartiges Aussehen haben. Eine genaue Beschreibung konnte ich nicht beibringen. Die Gend. Hohenwart hat hievon Kenntnis und wird weitere Feststellungen hierüber einleiten. Wie mir heute - 6.4.22. - das Gend. Kom. in Hohenwart gelegentlich einer Fernsprechanfrage mitteilte, seien auch am 29. und 30.3. in der Umgebung der Mordstelle und zuletzt in Waidhofen, 2 Männer, etwa 40 Jahre alt, sprachen fremden Dialekt, gewöhnlich gekleidet, ohne Überzieher, angeblich versprengte Oberschlesier, aufgetaucht."

Es wäre interessant, von welchem "Adlerauge" die zwei Burschen am Waldesrand gesehen worden sind (oder gesehen worden sein sollen). Wie man einerseits ein Alter von "18 und 22 Jahren" angeben , andererseits aber keine genauere Beschreibung abgeben kann, ist auch so ein Rätsel.


2.) Bei neuer Durchsicht der Aussage des L.S. vom 5.4.1922 habe ich gelesen, dass dieser nicht nur berichtet hat, Gruber habe ihm gegenüber angegeben, dass an der Tür des Motorenhauses der Verschluss aufgerissen sei, sondern L.S. berichtet darüber hinaus, dass Gruber ihn darauf aufmerksam gemacht habe, dass an der Tür zur Futterkammer Eindrücke von Brechwerkzeugen ersichtlich seien.
Ich vermisse hierzu aber Angaben im Augenscheinsprotokoll von OAR Wießner. Diese Spuren an der Futterkammer hätte er doch auch sehen müssen und im Protokoll erwähnen müssen.

Die Aussage von Heinrich Ney vom 20.03.53 beinhaltet übrigens noch einige weitere interessante Informationen.

Vorallem jene, dass das im Stadel hängende Heuseil nicht wie u.a. bei Leuschner angegeben, am 05.04.22 im Beisein des auf dem Hof anwesenden Georg Reingruber entdeckt worden ist, sondern erst einen Tag später, am Tag der Obduktion.
Ney wisse das deshalb so genau, weil einer der beiden Helfer, als sie die als Totenbahre verwendete Holztüre mit einer Leiche aus dem Stadel in den Hof getragen hätten, mit dem Rücken gegen das hängende Seil gestossen wäre und die Bahre vor Schreck hätte fallen lassen...

Neben den Aussagen des Monteurs, der beiden Kaffeevertreter, der drei Auffindungszeugen sowie den Ausführungen von K. Wiessner im Augenscheinsprotokoll der Gerichtskommission lassen mich auch das Hoffoto und eben diese Aussage von Heinrich Ney nun davon ausgehen, dass das einzige unverschlossene Aussentor das westliche Tor der Scheunendurchfahrt gewesen sein kann.
Die stets widersprüchlichen Angaben der Himmelsrichtungen und die immer wieder differierenden Bezeichnungen der Gebäudeteile in den Protokollen erschwerten diese Schlussfolgerung nachhaltig.

Die drei Männer Schlittenbauer, Pöll und Sigl fanden also, wenn ich recht behalten sollte, das westliche Tor der Scheunendurchfahrt unverschlossen vor und waren gezwungen, das sich nun linker Hand befindliche innere Tor zur Futterkammer aufzubrechen.
Nachdem nun der Weg der Leichenträger zur im Innenhof durchgeführten Obduktion am 06.04.22 wohl durch diese beiden Tore führte, muss auch das Heuseil unmittelbar in diesem Bereich gehangen haben.

Warum konnte dieses Seil also bei der Augenscheinnahme der Münchner Polizei und der Gerichtskommission am 04.04., bzw. am 05.04. übersehen worden sein?


3.) Bei der Aussage von Jakob Sigl vom 10. Januar 1952 fällt dann eines der zwei Tore auf dem Weg zu den Opfern im Stadel völlig weg. Ich würde das nicht zwangsläufig nachlassender Erinnerung und Genauigkeit bei Sigl zuschreiben (was aber natürlich auch sein kann).
Man müßte einfach besser einschätzen können, was die vernehmenden Beamten für Vorkenntnisse hatten und wieweit sie Sigl gerade bei den Ortsangaben überhaupt folgen konnten.
Ausserdem wollten sie wahrscheinlich ohnehin nur hören, daß der pöse Gump der Täter war, mit seinem Bruder im Schlepptau, aber gut.

Sigl 1952:
"an eine Haustüre oder an ein Fenster sind wir nicht gegangen und haben, wie es allgemein üblich ist, um Einlaß begehrt. Auf Geheiß von Schlittenbauer gingen wir vom Hof aus an das Scheunentor. Dieses war zu, innen jedoch nicht versperrt. Ich sagte, daß man von hier aus nicht in das Anwesen gelangen könne. Schlittenbauer sagte zu mir, ich solle ihm anziehen helfen, das Tor gehe schon auf. Tatsächlich ging dann dieses Tor auf. Von der Tenne aus war die Futterkammer, die sich links der Tenne befand, zu übersehen. Schon von der Tenne aus konnte ich sehen, daß von der Stalltüre ein Jungrind in die Futterkammer sah."

Sigl gebraucht den Begriff "Tenne" synonym für "Durchfahrt", wie ich es auch erwarten würde.
Er schreibt nicht, daß durch ein Tor nördlich der Durchfahrt die sogenannte Futterkammer zu übersehen war, sondern ohne jede Einschränkung: "Von der Tenne aus war die Futterkammer, die sich links der Tenne (Anm. gleich der Durchfahrt vom Hof aus gesehen) befand, zu übersehen.". M.E. war dieser ganze Bereich offen zur Tenne hin.
Über diesem Bereich dürfte sich ein Heuboden befunden haben.

Leider scheint Sigl 1952 beide Tore zu einem ´zusammenzuziehen´ (oder er konnte mit seinen Beschreibungen bei den vernehmenden bzw. protokollierenden Beamten nicht das nötige Verständnis finden), aber auch diese Aussage deutet für mich eher auf ein Innentor südlich der Durchfahrt (zum ehem. Maschinenhaus nach Schwaiger) und auf einen offenen Bereich (mit Boden darüber) nördlich der Durchfahrt hin.


4.) Obduktionsplatz

In den Ney Aussagen wird zum Obduktionsplatz nur wenig erwähnt, und zwar in der Aussage vom 20.3.1953 heißt es nur:

" Am nächsten Tag wurden die Leichen auf dem Hof des Anwesens seziert...... Die sezierten Leichen wurden in die offen stehende Tenne zurückgebracht."

In der Aussage vom 19.1.1953 heißt es: " Die Leichen wurden im Hofe auf einem dort abgestellten Tisch seziert."

Somit werden die Angaben im Leuschner-Buch I 1997 S. 53 nicht durch die Ney-Aussagen gestützt.

Denn den Ney- Aussagen ist nicht zu entnehmen, dass der Sektionstisch dort stand wo Stall und Haus einen rechten Winkel bilden, außerdem auch nichts darüber, dass die Leichen auf einer ausgehängten weißen Tür, die auf zwei Holzböcke gelegt wurde, seziert wurden.

Den Berichten des bei den Obduktionen anwesenden StA Renner an seinen Vorgesetzten ist gar nichts über den Obduktionsplatz zu entnehmen.

Momentan kann ich nicht ergründen, ob Leuschner noch andere Quellen hattte oder ob zumindest der Punkt mit der ausgehängten auf zwei Holzböcke gelegten Tür allein seiner Fantasie entsprungen ist.


5.) Aussage des Jakob Sigl vom 10.01.1952:

"...Am nächsten Morgen mußte ich zum Anwesen in Hinterkafeck kommen, wo bereits die Gerichtskommission tätig war. Als ich der Gerichtskommission meine tags zuvor gemachten Wahrnehmungen an Ort und Stelle schilderte, fiel mir auf, daß plötzlich ein Heuseil in der Tenne, unmittelbar bei den Toren, vom Gebälck herunterhing. Ich weiß bestimmt, daß dieses Seil am Tag zuvor nicht an diesem Ort gehangen hat. Dies weiß ich deshalb so genau, weil wir beim Durchschreiten der Tenne noch keine Leichen gesehen hatten und ich dachte, daß diese irgendwo oben hängen. Aus diesem Grunde habe ich die Tenne genau besichtigt. Auch Pöll konnte sich an das Heuseil von tags zuvor nicht erinnern. ...."

bezüglich derAuffindesituation (Eindringen in die Gebäude) sagt er in der gleichen Vernehmung folgendes aus:

"... Am Anwesen Hinterkaifeck angekommen, gingen wir zunächst auf der Straße an der Nordseite des Anwesens vorbei. Beim Backhaus bogen wir nach links in den Hof ein. Uns voran ging Schlittenbauer. Hund sahen wir zunächst keinen. An eine Haustüre oder an ein Fenster sind wir nicht gegangen und haben, wie es allgemein üblich ist , um Einlaß begehrt. Auf Geheiß von Schlittenbauer gingen wir vom Hof aus an das Scheunentor. Dieses war zu, jedoch innen nicht versprerrt. Ich sagte, daß man von hieraus nicht in das Anwesen kommen könne. Schlittenbauer sagte zu mir, ich solle ihm anziehen helfen, das Tor gehe schon auf. Tatsächlich ging dann dieses Tor auf. Von der Tenne aus war die Futterkammer, die sich links der Tenne befand, zu übersehen. Schon von der Tenne aus konnte ich sehen, daß von der Stalltüre ein Jungrind in die Futterkammer sah. ..."


Meine Feststellung:

Die drei gingen durch das Hoftor (Tor, welches sich im rechten Winkel in der Nähe zur Stalltüre befindet) hinein. Unmittelbar nach dem Hoftor - in der Tenne (= Durchfahrt) befand sich dann später das Seil (oben am Querbalken).

Die schmale Futterkammer/Futterflöz ( = Areal des Leichenfundortes + Abstellplatz der Särge) hatte wohl keine Decke (Zwischenboden) - wohl aber ein daran anschließender Bereich, von dem m.E. auch das "Sargbild" gemacht wurde.

Zur Obduktion:

Die Aussage von Ney läßt m.E. keinen anderen Schluß zu, als das die Obduktion wirklich im relativ blickgeschützen Hofinnenraum durchgeführt wurde.

Wichtiger Faktor: Sichtschutz gegen die sicherlich zahlreich vorhandenen Neugierigen !

Als Sichtschutz fungierte das/der Wohnhaus/Stallbereich (ungefähr Norden); der Stadel/Maschinenhausbereich im Osten; der Erdwall im Süden (ich stand da selbst kürzlich oben) und die Remise (Holzgebäude) im Westen. Zusätzlich wurde das Gelände mit Sicherheit auch durch Polizeipersonal abgesperrt.

Aussage des Johann Schlittenbauer vom 17.12.1951:

"... Mein Vater, Siegl und Pöll begaben sich dann nach Hinterkaifeck. Mein Bruder Josef und ich gingen mit. Nachdem die 3 Männer auch keinen Einlaß fanden und auf ihr Rufen niemand angab, begaben sie sich durch die zugemachte, jedoch nicht versperrte Stadeltüre am Stadeltor vom Hofraum aus in den Stadel. Von dort aus haben sie ein Türe zur Futterkammer eingesprengt, durch welche sie dann durch die Futterkammer zur Stallung und ins Haus gelangen konnten. ..."


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 14:09
Auch ich habe ein paar Beiträge abgespeichert die letzten paar Tage, weiß aber nicht von wem geschrieben oder wann genau, ich werde sie auch einfach mal hier hereinsetzen....:



Ich meine, dass man an einem Tatverdacht bezüglich L.S. nicht vorbeikommt, wenn man sich mit den Fakten auseinandersetzt.

Es ist einfach so, dass schon unmittelbar nach Bekanntwerden der Tat der LTV in der Bevölkerung als der Hauptverdächtige galt. Das hat mE vor allem mit seinem Verhalten am Tatort zu tun, welches diejenigen, die ihn dann am meisten verdächtigt haben, beobachten konnten.

Ich will in diesem Zusammenhang auch nochmals ausdrücklich auf eine Stelle in dem Buch von Claudia Friemberger (Sebastian Schlittenbauer und die Anfänge der Bayerischen Volkspartei) hinweisen.

Auf Seite 22 schreibt sie "Er (Anm. Sebastian Schlittenbauer) setzte sich besonders für seine Familie ein" Dann folgt die Fußnote:

"Laut Herrn Klaus-Peter Schlittenbauer (Enkel eines Bruders von Sebastian Schlittenbauer) in einem Gespräch vom 18.6.1996 sind Sebastian Schlittenbauers Familienmitglieder des öfteren mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Die Vermutung, dass Sebastian Schlittenbauers Bruder, Lorenz aus Gröbern bei Schrobenhausen, Hauptverdächtiger in dem nie geklärten Mordfall von Hinterkaifeck, einem der unheimlichsten und grausigsten Verbrechen der deutschen Kriminalgeschichte im Jahre 1922 war und der Landtagsabgeordnete Schlittenbauer seinen Einfluss für ihn geltend gemacht habe, konnte anhand der Akten nicht verifiziert werden. Ein Lorenz Schlittenbauer wurde zwar vor allem von der Bevölkerung verdächtigt, aus Eifersucht und Rache in Hinterkaifeck, einem Einödhof in der Nähe von Schrobenhausen sechs Menschen ermordet zu haben, eine nähere verwandtschaftliche Beziehung zu Sebastian Schlittenbauer konnte jedoch anhand der Kirchenbücher des Archivs des Bistums Augsburg ( Schrobenhausen, Gröbern) und des Bischöflichen Zentralarchivs Regensburg (Wolnzach) nicht nachgewiesen werden. Trotzdem dürfte die alleinige Tatsache der Namensgleichheit eine Belastung für den Politiker gewesen sein, da dieser Vorfall die Gemüter weit über den Ort des Geschehens hinaus, der zudem in Schlittenbauers Wahlkreis lag, bewegte."






Wenn man zwischen den Zeilen liest, scheint jedenfalls auch der angesprochene Urgroßneffe von Sebastian Schlitenbauer bestimmten Spekulationen nicht ganz abgeneigt zu sein / gewesen zu sein.
Aber eine nähere Verwandschaft dürfte nicht bestanden haben. Ich hoffe doch, daß Frau Friemberger dies mit der nötigen Genauigkeit überprüft hat.


Die Familie Schlittenbauer scheint verzweigt gewesen zu sein, wobei es speziell in Hohenwart nicht wenige Träger des Namens gegeben zu haben scheint. Ich habe in den Namensregistern zu den Nachlaßakten des AG Schrobenhausen diesen Namen jedenfalls des öfteren gefunden.


Die Aussage des Andreas Schwaiger vom 17.12.1951 war mir bis gestern nicht im vollen Umfang bekannt. Auch da gibt es "Schlittenbaueriana", wobei diese Aussage natürlich auch unter anderen Aspekten absolut bemerkenswert ist.

Schwaiger, der kurz nach der Entdeckung der Opfer ebenfalls auf HK war:

"Nachdem ich mir nun alles angeschaut hatte, begab ich mich nach Laag zum G a b r i e l und habe ihm mitgeteilt, daß in Hinterkaifeck alles erschlagen sei. Die Leute in Laag glaubten mir aber nichts. Von dort weg begab ich mich nach Waidhofen zum Pfarrer H a a s und erzählte diesem, was in Hinterkaifeck vorgefallen ist. Auch der Pfarrer meinte, daß ich nicht recht bei Sinnen sei. Anschließend begab ich mich zum Posthalter M e h l in Waidhofen. Diesen ersuchte ich, die Staatsanwaltschaft zu verständigen, sowie die Kriminalpolizei in München von der Mordsache Hinterkaifeck zu unterrichten. Auch M e h l glaubte mein Vorbringen nicht. Es herrschte Zweifel bis ein gewisser S c h l i t t e n b a u e r aus Wolfshof (Anm.: wohl Gemeinde Hohenwart), welcher Viehändler war und von Hinterkaifeck kam, meine Angaben bestätigen konnte. Es wurde telefoniert und die zuständigen Behörden benachrichtigt."

Ob Schwaiger damals wirklich an die Münchner Kriminalpolizei als zu benachrichtigende Instanz dachte, sei dahingestellt. Jedenfalls scheint er in seiner verständlichen Aufregung erst auf allgemeines Unverständnis gestossen zu sein.




Mordfall Hinterkaifeck

und zum Thema heuseil stand das in der Schrobenhauser zeitung vom 13.4.

Es war Heu ausgebreitet, um den Schall der Schritte zu dämpfen, an zwei Stellen war auch das Heu zusammengelegen, auch war ein Seil angebracht, mit Hilfe dessen man sich in den Stadel herablassen konnte, anscheinend um im Falle des vorzeitigen Entdecktwerdens verschiede Wege zur Flucht zu haben. Auch Dachplatten waren aufgezogen und zwar so, daß man auch den Eingang zum Hause beobachten konnte.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 14:28
@Sabine123
@schimmelchen

Dank an Euch, dass ihr etwas gerettet habt und hier nachträglich einstellen konntet!!


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 14:32
Hier noch ein Beitrag, welchen ich abgespeichert habe:


Ney berichtet in seiner Aussage vom 19.01.1953 zum Heuseil folgendes:

"Ein weiterer Umstand fiel mir noch auf: Die Leichen wurden im Hofe auf einem dort abgestellten Tisch seziert. Die sezierten Leichen wurden dann jeweils in die offenstehende Tenne zurückverbracht. Als wir den alten Gruber, dessen Ehefrau u. die Frau Gabriel bereits in die Tenne gebracht hatten und anschließend das 11-Jährige Kind hineintrugen, bemerkten sowohl ich als auch die 2 Träger, deren Namen mir momentan unbekannt sind, daß plötzlich von der Tenne (Querbalken) ein daumenstarkes Heuseil, das vorher nicht da war, herabhing. Die Träger waren derart erschrocken, daß sie die Bahre fallen ließen* und ganz erschreckt ausriefen, woher denn plötzlich dieses Seil komme. ...."

* in seiner 2. Aussage vom 20.03.1953 erklärte er, daß die Bahre "beinahe" fallen gelassen wurde ("beinahe" ist handschriftlich eingefügt).


Ney war ganz offensichtlich während der Obduktion anwesend. Ob er noch zugegen war, als die Leichen abtransportiert wurden, kann man aus den Protokollen nicht ersehen.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 14:35
Und noch einer:

Bei Reingruber ist zum versuchten Einbruch folgendes zu lesen:

"Weiter ist zu erwähnen, dass in der Nacht zum Donnerstag den 30.3.22. im Anwesen der Verlebten von zwei Männern ein Einbruch verübt worden ist. Es ist nach Angaben des Gruber das Motorenhäuschen erbrochen, jedoch nichts entwendet worden. Im Neuschnee waren Fusspuren von zwei Männern ersichtlich, die zum Anwesen führten, es war aber angeblich keine Spur vorhanden, welche vom Anwesen weggeführt hätte. (Angabe des Schlittenbauer).
Am Mittwoch den 29.3. nachm. sollen neben dem Walde des Anwesens der Ermordeten 2 Burschen im Alter von 18 und 22 Jahren bemerkt worden sein. Sie sollen ein luckiartiges Aussehen haben. Eine genaue Beschreibung konnte ich nicht beibringen. Die Gend. Hohenwart hat hievon Kenntnis und wird weitere Feststellungen hierüber einleiten. Wie mir heute - 6.4.22. - das Gend. Kom. in Hohenwart gelegentlich einer Fernsprechanfrage mitteilte, seien auch am 29. und 30.3. in der Umgebung der Mordstelle und zuletzt in Waidhofen, 2 Männer, etwa 40 Jahre alt, sprachen fremden Dialekt, gewöhnlich gekleidet, ohne Überzieher, angeblich versprengte Oberschlesier, aufgetaucht."

Es wäre interessant, von welchem "Adlerauge" die zwei Burschen am Waldesrand gesehen worden sind (oder gesehen worden sein sollen). Wie man einerseits ein Alter von "18 und 22 Jahren" angeben , andererseits aber keine genauere Beschreibung abgeben kann, ist auch so ein Rätsel.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 14:43
@Sabine123,
na bravo !! Schon mal ne ganze Menge !
*******************************

@alle,
Wenn ich jetzt noch an den Verlust unserer ausführlichen semi-wissenschaftlichen Misthaufen- und kripoderivater Notdurft-debatten denke, wohl zum ersten Mal in der Geschichte der HK-Forschung in dieser tiefschürfenden Brillianz, treibts mir doch ein paar Kroko-tränen in die seniortrüben Glubschies .......... schnief !

Was war denn nun das Fazit daraus --- aus meiner Erinnerung die Rekonstruktion:
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Die beiden Hof-bilder sind im Detail durchaus unterschiedlich, bzw. von unterschiedlichem Erstellungsdatum:

1.) Grösseres Bild OHNE (Hof)- Baum mit Starenkoben auf Reststamm, +Stützpfosten ist natürlich"jünger", die Gusseisernen Säulen wieder an anderer Position, evtl. ein "auseinandergezogener (wg. Suche durch die Kripo?) Misthaufen zu sehen, oder schon Vorboten der Bodenarbeiten, mit Graben in Richtung Südosten, sodann evtl. ein Kriminaler an einem der Schuppen zu sehen, möglicherweise bei dringlichen Entsorgung seines Harnüberschusses. War, auch deshalb, dort UNTER dem Schuppen der (wg. Bauprojekts?) verlagerte Misthaufen !? Dieses Bild somit entstanden am späten Vormittag des 5.4.1922 durch den Fotografen der Kripo !?
( Aufnahmezeitpunkt so 10-11 Uhr, wg. Richtung/Länge der Schattenwürfe)

2.) das kleinere Hofbild noch MIT HOF-BAUM, logischerweise älter, also vermutlich im Zeitraum VOR dem Mordfall auf HK (31.3.1922) aufgenommen, jedoch schon im Zeitrahmen der Bauplanung, da auch hier schon die Gusseisernen Säulen angeliefert waren. Käme daher noch 1921 in Frage, Spätherbst bzw. Winter, da der Hof-Baum blätterlos ist !?
Wurde mit diesem (Privat-bild) demnach hier der "Baubeginn" auf HK dokumentiert ?

3.) zum Misthaufen
**************
Die normale Lage des Misthaufens von HK wurde debattiert, da dieser nicht deutlich auf den Bilder hervortritt ! Gerade so kurz nach dem Winter müsste der Misthaufen eine gewisse "stattliche" Höhe erreicht haben, bevor die Zeit gekommen war, in auf den Felder auszubringen !! Aufgrund der schlechten Wetterlage bis ende März dürfte jedoch noch nicht alles ausgebracht bzw. abgetragen worden sein ( in Handarbeit ! / mit Ochsenfuhrwerk ! )

Er müsste an sich, allein schon aus althergebrachten praktischen Gründen im Hofbereich selbst gelegen haben, ziemlich mittig vor der Stalltüre, bzw. möglicherweise auch etwas im Südwestlichen Bereich, in Nähe der Schuppen, oder gar unter einem derselben, eine überdachte Lösung. ( siehe Schuppen mit angelehnter Person ... )

Dies könnte auch eine Verlagerung infolge der geplanten Bauvorhaben gewesen sein, um nicht "im Wege zu sein", oder gar schon eine Anpassung an die Lage des neuen Stalles ??
Andere vorgeschlagenen Positionen des Misthaufen dürften eher unzulässig sein, wegen Weglänge, fehlender Tore/Stall-Zugänge, Grundwasser/Brunnenlage usw. !

*******
soweit in Kürze, hoffe die Debatte halbwegs korrekt wiedergegeben zu haben.
Ergänzungen bzw. Korrekturen sind wie immer erwünscht.
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 15:15
@alle,
******* Neues zu Dr. J. B. Aumüller und Asssistent H. Ney ****************
Vor kurzem suchte ich den Kontakt zum Historischen Verein von Neuburg a.d. Donau, hinsichtlich der oben genannten Personen Dr. Aumüller + Assist. Ney, bzw. der alten Gebäudestruktur des Amtsgerichts (wg. Arbeits/Laborräume von Dr. Aumüller), und meine Anfrage wurde dankenswerterweise auch an das Stadtarchin Neuburg a. D. weitergeleitet und beantwortet.

Herzlichen Dank an Frau Dr. B. Zeitelhack ( selbstverständlich auch an den heimatkundlichen Verein in Neuburg a. D ) , die mir dann in dieser Sache heute morgen ausführlich geantwortet hat.
Aus Ihrem ausführlichen Email extrahiere ich anbei die im Moment wichtigsten Informationen :

*************************************************************
Dr. Johann Aumüller, geboren am 16.11.1874 in Bad Kissingen und ist am 3.9.1920 von Obernbreit nach Neuburg zugezogen. Er war bis 1926 als Landgerichtsarzt am Landgericht in Neuburg tätig und ist nach der Beförderung zum Obermedizinalrat am 31.5.1926 an das Landgericht München II versetzt worden.
> In Obernbreit war Aumüller gemeldet zwischen 15.6.1919 und 1.9.1920, zwischen 10.3.1919 und 15.6.1919 erscheint auf dem Zuzugsblatt als Meldeadresse Marktbreit am Main, "vorher in Stephansfeld bei Straßburg". Er wird als "Flüchtling aus Elsaß-Lothringen" bezeichnet. Den Militärdienst hat Aumüller 1893 als Infanterist abgeleistet. Aumüllers Vater war Oberamtsrichter in Würzburg.
> Adresse in Neuburg: Münchener Straße D 267 (Eigentümer de Crignis, Kaufmann)
> Angaben zum beruflichen Werdegang und zur Person finden sich vermutlich in der Personalakte Aumüllers. Wegen der Tätigkeit am Landgericht München II dürften diese Unterlagen im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München liegen (poststelle@bayhsta.bayern.de).
> Unterlagen zum Militärdienst könnten im Bayerischen Hauptstaatsarchiv/Abt. Kriegsarchiv vorliegen- wichtig für die Recherche ist die Angabe von Name, Geburtsdatum und Geburtsort (kriegsarchiv@bayhsta.bayern.de).
*************************************************************
Heirnich Ney, geb. 21,11,1895 in Neuburg, Vater Adolf Ney, Major a.D., Kanzleiassistent. Militärentlassung am 5.2.1919 in Neuburg (1. Abt. 1. Matrosendivision Nr. 1589/13). Tätigkeit beim Amtsgericht Neuburg vom 1.9.1919 bis 1.1.1920. Anschließend war er als Inspizient in Weißenhorn (1.1.1920-1.4.l 1920), in Rain am Lech (1.4.1920-1.9.1920), in Neuburg (4.6.1921) tätig. Am 1.9.1923 Abmeldung nach München (ohne Angabe der Behörde).
>
> Die Unterlagen des Landgerichts/Amtsgerichtes Neuburg werden (als Überlieferung staatlicher Behörden) vermutlich im Staatsarchiv Augsburg verwahrt, da Neuburg bis 1972 zu Schwaben gehörig war (poststelle@staa.bayern.de). Da bei vielen staatlichen Behörden massive Abgaberückstände bestehen, könnten die Akten - sofern bis nach 1972 vor Ort- gemäß Abgabevorschrift des Justizministeriums auch an das Staatsarchiv München abgegeben worden sein (poststelle@stam.bayern.de).

************************************************************
> Zu Ihrer Frage nach den Unterlagen zum Gebäude: Zwar wurde die gesamte Bauregistratur der Stadt kurz nach Kriegsende durch einen Brand zerstört. Allerdings war das Amtgerichtsgebäude als staatliche Liegenschaft vom Staatlichen Landbauamt Donauwörth betreut worden. Dessen Unterlagen wurden teilweise an das Staatsarchiv Augsburg abegeben, Teile der Überlieferung befinden sich in der Registratur des Staatlichen Hochbauamts Ingolstadt (www.stbain.bayern.de)

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*********
******

Na, das ist doch etwas, vielleicht können unsere Archivgurus bei Gelegenheit unter den angegebenen Adressen noch mehr speziell über Dr. J. B. Aumüller finden !?

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 15:21
@AngRg
nochmal zur Rekonstruktion des Leichenstapels:

Wenn der Gruber quer über den Frauen lag, kann ich mir das eher vorstellen, daß Pöll gegen Grubers Fuß stoß.
Wenn er quer über 2 Leichen lag, dürften seine Füße locker bis zum Boden gereicht haben, er war ja auch ein stattlicher Mann.
Wenn er jedoch längs über den Leichen lag, dürfte es schwieriger gewesen sein, denn er lag ja am höchsten.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 15:40
@Bernie

Zunächst Dank für Deine Recherchen bezüglich Dr. Aumüller und Heinrich Ney.

Bezüglich der Gerichtsakten des Landgerichts Neuburg / Donau hinsichtlich der Inzestverfahren aus 1915 und 1919 habe ich beim Staatsarchiv Augsburg nachgefragt, ob diese dort evtl. noch vorhanden sind. Ich hätte doch sooo gerne Kopien gehabt. Ich habe aber definitiv zur Antwort bekommen, dass diese Akten, die ansonsten dort archiviert wären, nicht mehr vorhanden sind.

@elfeee

Ja, das mit dem Stolpern über den Fuß dürfte wohl nur möglich gewesen sein, wenn Gruber quer über den Leichen lag. Diese Informationen über die ursprüngliche Lage hat OAR Wießner von Bgm Greger bekommen und sie so ins Protokoll aufgenommen, wobei und klar sein muss, dass Greger nur ein Zeuge vom Hörensagen war, da er bei der Auffindung nicht anwesend war.

Nach wessen Angaben dann aber das Leichenstapelfoto zustande kam, wo er doch mE nicht quer über den Leichen lag, das kann ich mir nicht erklären.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 15:47
@Bernie

Sehr wahrscheinlich ist auch, dass die Unterlagen der Landgerichtsärzte vom LG Neuburg Donau im Staatsarchiv Augsburg aufbewahrt werden. Ob zu diesen Unterlagen aber auch Obduktionsprotokolle gehören, weiß ich nicht. Evtl. könnten diese im Staatsarchiv Augsburg liegen. Laut Beständeübersicht des Archivs lagern dort aber wohl nicht sonderlich viele Unterlagen der Landgerichtsärzte.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 15:59
@AngRa,
zumindest könnte evtl. ein Foto von Ihm ( Personalkten) zu finden sein, oder aber auch dort in München, wohin er als Obermedizinalrat dann gewechselt ist.
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 16:21
@AngRa,
der Clou wäre natürlich, die Nachkommen bzw. Verwandschaft von Dr. Aumüller aufzutun, im möglicherweise mainfränkischen Raum ( Würzburg, Kitzingen, (usw) ). ,in der der Hoffnung, einige Korrespondenz oder Bilder einsehen zu dürfen.

Ich bin mir recht sicher, dass auch Dr. J. B. Aumüller der Fall Hinterkaifeck seelisch aufgerührt hat, die rätselhaften Umstände wie u.a. das makabre Szenario auf HK, insbesonders diese improvsierte "open-air"-Obduktion waren für einen im Amt relativ jungen Landgerichtsarzt nicht gerade alltäglicher Standard !

UNd so wird einges im Gedächtnis geblieben sein, auch in einiger Korrespondenz noch Beachtung und Niederschlag gefunden haben. Wäre es nicht denkbar, dass er Photos von (sich und) den 6 Schädeln inkl Kalotten gemacht hat, mit Assistent Ney daneben in wohltuenden "we are still alive" Kontrast !??
Oder dass H. Ney selbst derartige Bilder gemacht hat ?

Es war immerhin Beider wohl berühmtester Mordfall im Berufsleben ! Sowas wird gerne "stolz" für die Nachkommenschaft dokumentiert ! Warum auch nicht .....

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 17:36
Na bingo! Wenigstens konnte einiges an Material gerettet werden. Dankeschön an alle Archiv-Künstler für die Ad-Hoc-Wiedereinstellung! :-)


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 17:56
@Bernie

Mag sein, dass die Nachkommen von Dr. Aumüller und Heinrich Ney über Aufzeichnungen oder Fotos verfügen. Aber das Herantreten an die Nachkommen ist eine sehr delikate Angelegenheit, die viel Fingerspitzengefühl erfordert. Ich traue mir Recherchen im Bereich der Nachkommenschaft aller Beteiligten nicht zu, weder in Gröbern noch in Laag, noch in Neuburg an der Donau wegen StA Renner oder im fränkischen Raum wegen Dr. Aumüller.

Die Idee ist aber nicht abwegig, wenn denn seitens Dr. Aumüller noch Nachkommen vorhanden sind. Es dürfte sich inzwischen aber auch um Enkel oder Urenkel handeln. Der Bezug zur Vergangenheit wird aber von Jahr zu Jahr geringer.


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 18:16
@alle,
was mir noch einfällt, ein Kommentar von mir in punkto Heuseil:
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Im oben angesprochenen Plan ( wohl nach A. Schwaiger ) war eine kleine rotgehaltene rechteckige Markierung in der Tenneseitigen Nähe der Durchfahrt zum Hof hin ("Westtor"). Diese rote Markierung wird als einer der Standorte im Dachbereich erachtet, von denen aus man mit hochgeschobenem Dachziegeln einen kontrollierenden Überblick ins Hofinnere hatte.

Da dieser Standort zugleich unmittelbar neben dem Durchfahrtsbereich ist, gehe ich davon aus, dass ein "Hinunterschwingen" per Heuseil an dieser Stelle geradezu prädestiniert ist, und wohl auch dem TRANSPORT der Opfer zum Hofe entsprechen könnte. ( dabei Schreckerlebnis der Leichnträger --> Info von Ney )

Über diesem Durchfahrtsbereich der Scheune war sicherlich eine grössere Ladeluke im Dachbodenbereich vorhanden, so dass man direkt von einem eingefahrenen, in der Durchfahrt stehenden Lade/Brückenwagen das Material nach oben durchreichen bzw. mittels Ladeklammer hochholen/ablassen konnte !

Eine dort oben im Dachbden befindliche Person, die demnach auf irgendeine Art flüchten wollte, hatte demnach genau dort die beste Position, mit allen Optionen.

Kontrollierender Blick ins Hofinnere, dann bei sich bietender Gelegenheit die "Abschwinge nach unten" ( Seile etc. hingen da genug herum ) , und die Möglichkeit, durch Osttor oder Westtor zu entfleuchen, notfalls auch durch das Nordttor der Tenne. Ob es von der Durchfahrt eine direkte Verbindung hin zum Südtor (Hexenholztor/auch mal Fototor genannt) gab, möchte ich bezweifeln.

Und: den Durchfahrtsbereich als Maschinenhaus zu titulieren, ist wohl sehr seltsam. Denn hier standen bsp. ein Brückenwagen, und landwirtschaftliches Handgerät an der Wand , zum schnellen Zugriff !!

Als eigentliches "Maschinenhaus" würde ich eher diese südliche "Garage" sehen, siehe Hexenholz/Südtor.

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soweit mein Nachtrag zur Komplettierung
ciao: Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

21.07.2008 um 19:22
@Bernie

Ich denke, dass Dank des Engagements einiger hier die wesentlichen Dinge nicht verloren gegangen sind.

Die Sache mit dem Betreten des Anwesens durch die Gerichtskommission und vorher duch die Auffindungszeugen bereitet mir Kopfzerbrechen. Ich tue mich schwer damit. Ich wäre froh, wenn diejenigen, die besser räumlich denken könnten, das Problem irgendwie lösen könnten.


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