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Der Yogtze-Fall

14.583 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 13:34
Zitat von lasermannenlasermannen schrieb:Wenn ich zur Untermauerung einer Theorie einer Hauptzeugin eine Falschaussage unterstellen muss, kann ich letztendlich alles vermuten.
Und wenn ich immer an den Lippen der Zeugen klebe, als sprächen sie das Evangelium werde ich nie einen Fall lösen.

Außerdem geht es nicht um eine "Falschaussage", sondern schlicht darum, dass man sowas aus verständlichen Gründen familiär gerne anders sieht, als es vielleicht ein Gutachter sehen würde.
Zitat von lasermannenlasermannen schrieb:Was den Ethos der 80er angeht: klar, es wurden damals manche Sanchen etwas "verblümt" dargestellt. Wenn aber z.B. jemand schwul war, dann fiel wenigstens der übliche Spruch von den "homoerotischen Beziehungen". Das wurde dann nicht einfach fallengelassen oder mit ein paar Hoititoiti-Gesten angedeutet. Als Kind der 70er kann ich mich auch noch gut an die 80er erinnern, und da war Homosexualität noch um einiges "verruchter" als eine psychische Krankheit. Wenn sie damals bei den Äusserungen keine Gnade hatten, warum dann bei S. und einer möglichen Psychose?
Der Vergleich hinkt nicht nur, der kommt nich mal auf die Beine. Wenn jemand schwul war, gab´s da gemeinhin Beweise für. Sprich, er hatte irgendwo nen Popo-Prinzen.
Da kamen dann auch Täter aus dem Milieu in Frage und man KONNTE das gar nicht umgehen.

Bei Psychosen ist das nicht so einfach und da GS Witwe keine Psychologin gewesen ist, wird sie auch kaum eine belastbare Diagnose gestellt haben. Wovon spricht man, wenn ein naher Angehöriger auf einmal abdreht? Genau. "Der war in letzter Zeit so komisch..."

Kann ich Dir aus eigener Erfahrung mit nem ehemaligen Kollegen bestätigen. Das geht langsam los, wird immer ein bisschen merkwürdiger und erst nachdem der verhaftet worden war, weil er nach einem festgelegten Plan anfangen wollte die Welt von "bösen Menschen" zu befreien, hat man da gemerkt, dass der net bloß "in letzter Zeit n bissl komisch" war.

Und ja, das geht erschreckend schnell. Das kündigt sich nicht erst über Jahre an.

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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 13:51
XY winkt selten mit den ganz großen Zaunpfählen - es wäre durchaus denkbar dass das Opfer psychisch angeschlagen war, der Film lässt das offen und die Polizei hat das womöglich auch so ermittelt. Trotzdem muss man ja aber in alle Richtungen ermitteln und wenn man von vorneherein suggeriert der Angeklagte habe im Wahn einen Unfall gehabt, entgehen einem möglicherweise auch wichtige Hinweise.

Im Film wird es zwar nicht ausdrücklich erwähnt dass das Opfer psychische Probleme hatte - es wird aber genausowenig das Gegenteil erwähnt. Und in einem Fall in dem sich das spätere Opfer so merkwürdig und wirr verhält wie in diesem Fall, in dem also im Zuschauer recht schnell der Verdacht aufkommt dass mit ihm irgend etwas nicht gestimmt haben könnte, müsste man das schon explizit erwähnen - indem man etwa darauf hinweist, der Mann sei mit beiden Beinen fest im Leben gestanden, oder er habe niemals derartige Anwandlungen gehabt.


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 13:58
@KonradTönz1

Zumindest Edes Anmoderation lässt da durchaus Interpretationsspielraum zu.

".... in denen das Opfer zweifellos solche Vorahnungen, ja regelrecht Angst gehabt hat. Offen ist bis heute allerdings die Frage, ob dieses Opfer.... konkret wusste, was er zu fürchten hatte, oder ob seine Ängste gewissermaßen aus dem Unterbewusstsein kamen."

Das könnte tatsächlich ein klassischer "Weichzeichner" sein.


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20.02.2013 um 14:22
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Trotzdem muss man ja aber in alle Richtungen ermitteln und wenn man von vorneherein suggeriert der Angeklagte habe im Wahn einen Unfall gehabt, entgehen einem möglicherweise auch wichtige Hinweise.
Exakt!
Zumindest Edes Anmoderation lässt da durchaus Interpretationsspielraum zu.

".... in denen das Opfer zweifellos solche Vorahnungen, ja regelrecht Angst gehabt hat. Offen ist bis heute allerdings die Frage, ob dieses Opfer.... konkret wusste, was er zu fürchten hatte, oder ob seine Ängste gewissermaßen aus dem Unterbewusstsein kamen."

Das könnte tatsächlich ein klassischer "Weichzeichner" sein.
Man sollte auf jeden Fall in diese Richtung denken. Neben ganz vielen anderen Richtungen.


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 15:02
@LivingElvis
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Und wenn ich immer an den Lippen der Zeugen klebe, als sprächen sie das Evangelium werde ich nie einen Fall lösen.

Außerdem geht es nicht um eine "Falschaussage", sondern schlicht darum, dass man sowas aus verständlichen Gründen familiär gerne anders sieht, als es vielleicht ein Gutachter sehen würde.
Also ich gehe mal ganz normal von einem Grundbedürfnis einer Ehefrau aus, die wissen will, was mit ihrem Männe passiert ist, wenn der tags darauf in einer Leichenhalle liegt. Da werd ich sicher nicht herumdrucksen und Sachverhalte beschönigen oder anders darstellen, da ist das Kind doch schon längst im Brunnen. Desweiteren bezweifele ich, dass es ihr lieber war, wenn ihr verstorbener Gatte aufgrund von Mordtheorien in den Ruch krimineller Machenschaften kommt, statt ihn als psychisch Kranken darzustellen, wenn es denn auch wirklich so war. Vielleicht dämmerte es ihr zu S. Lebzeiten noch nicht, aber spätestens mit seinem Tod wären doch auch bei ihr die Äuglein aufgegangen, so wie bei dir mit deinem Arbeitskollegen. Die lebte doch mit S. seit Jahren unter einem Dach, seit S. arbeitslos war, offenbar noch enger als zuvor. Die muss ja entweder völlig blind gewesen sein oder S. konnte unglaublich gut vorgaukeln, dass mit ihm alles paloma wäre.

Ich wüßte auch nicht, wo der Vergleich hinkt. Schwule hat man bei XY schon in den 70ern gedisst, aber bei psychisch Kranken hatte man offenbar in den 80ern noch Skrupel. Und du sprichst es genau an: die Beweise. Die scheinen heute noch zu fehlen. Wir reden hier über eine Psychose, für die es offenbar keine Beweise gab. Weder vorher noch nachher. Nur Vermutungen. Und die nicht mal aus dem persönlichen Umfeld von S. oder der Polizei, sondern nur die hier in Foren. Die ganze Suizid-Theorie basiert letztendlich doch auf einem angenommenen, völlig unbewiesenen psychischen Schaden. Den kann ich zwar nicht ausschliessen, so lange nicht neue Fakten eine andere Theorie eindeutig stützen. Doch je mehr ich überlege, umso mehr sinken die Chancen bei mir für diese Theorie. Damit die Psychosen-Theorie aufgeht, hätten sich neben S. noch einige andere Leute ebenfalls höchst unnormal verhalten müssen, bei der Frau angefangen und bei den "Suizidbeteiligten" Tätern erst recht.


@KonradTönz1
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Und in einem Fall in dem sich das spätere Opfer so merkwürdig und wirr verhält wie in diesem Fall, in dem also im Zuschauer recht schnell der Verdacht aufkommt dass mit ihm irgend etwas nicht gestimmt haben könnte, müsste man das schon explizit erwähnen - indem man etwa darauf hinweist, der Mann sei mit beiden Beinen fest im Leben gestanden, oder er habe niemals derartige Anwandlungen gehabt.
Dem kann ich jetzt nicht ganz folgen. Normalzustände müssen eindeutig erwähnt werden, während man angenommene Psychosen durch die Blume suggeriert?


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 15:23
Ich denke mal, weder Polizei noch XY wussten mit der Sache so richtig was anzufangen. Verbrechen, Unfall, evtl. psychische Erkrankung oder gar eine Mischung aus mehreren Faktoren?

Man kann allemal unterstellen, dass er sich die lethalen Verletzungen kaum selbst zugefügt haben kann. Genausowenig kann er das KfZ selbst an den Auffindeort verbracht haben. Und obschon die Andeutungen und Vorahnungen im Vorfeld, als auch der Besuch der Zeugin "Hellfritz" ein merkwürdiges Licht auf das spätere Opfer werfen, kann eine Gesamtschau des vorgestellten Verlaufs nur recht wenige Zweifel an einem Verbrechen lassen.

Möglich wäre eine Unfallvariante, welcher ein psychiatrisch bedingtes Verhalten des Opfers voranging zwar durchaus, aber selbt unter der Prämisse, das Opfer unbemerkt von Polizei oder Rettungsdienst nach einem Krankenhaus zu verbingen, wirft neue, unbeantwortete Fragen auf. Eine solche Variante beinhaltet ja ein großes und unnötiges Risiko. Einfacher wäre es doch, sich vom Unfallort zu entfernen und einfach anonym von einer Telefonzelle einen Rettungsdienst zu verständigen (für die Jüngeren: Mobilfunkgeräte gabs ja damals noch nicht. Dafür aber in jedem Kuhkaff eine nach Pisse stinkende Telefonzelle).

Bei einem Verbechen stellt sich aber zuvorderst die Frage nach dem Motiv. Und eine Antwort auf diese Frage deuted sich im vorgestellten Tatablauf nicht an. Welches Motiv könnte man haben, einen arbeitslosen Familienvater aus der Provinz zu töten? Da fällt mir nur recht wenig ein.

-> Eifersucht
-> Kleinkriminelle Verwicklungen

und das wars auch schon.


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 15:47
@lasermannen
Nur wenn man ALLES was drauf hindeutet völlig ausblendet. Denn es deutet ziemlich viel drauf hin. Zumindest erklärt weder die Buttermafia noch die Siegener Dorfmafia nicht, warum GS im Papillon vom Stuhl fällt.
Oder irgendwelche komischen Wöter auf Zetteln bei denen einem ein Licht aufgeht, was gleich aber wieder ausgeht und man anschließend Bier trinken fährt. Oder warum man Hilfe bei der alten Nachbarin seiner Eltern sucht. Warum wird eigentlich erwähnt, dass die Dame sehr religiös war? Na? Wie oft gabs das schon bei XY?

Da kann man sich auch Edes Anmoderation noch mal anhören....


Bei meinem Kollegen kam das nur raus, weil der auf einmal nackt durch´s Einkaufszentrum gerannt ist und wirres Zeug geredet hat. Erst nachdem der in der Psychiatrie war, hat man die Pläne mit der Befreiung von den "bösen Menschen" gefunden.

Der Mann war übrigens n passionierter Kiffer und selbst seinen WG-Mitbewohnern ist nur aufgefallen, dass er etwas seltsam war die letzte Zeit.

Da kann man durchaus Parallelen erkennen. Wir können aber auch gern mal jemanden vom Fach zu sowas befragen.
Zitat von GanovenEdeGanovenEde schrieb:Möglich wäre eine Unfallvariante, welcher ein psychiatrisch bedingtes Verhalten des Opfers voranging zwar durchaus, aber selbt unter der Prämisse, das Opfer unbemerkt von Polizei oder Rettungsdienst nach einem Krankenhaus zu verbingen, wirft neue, unbeantwortete Fragen auf. Eine solche Variante beinhaltet ja ein großes und unnötiges Risiko. Einfacher wäre es doch, sich vom Unfallort zu entfernen und einfach anonym von einer Telefonzelle einen Rettungsdienst zu verständigen (für die Jüngeren: Mobilfunkgeräte gabs ja damals noch nicht. Dafür aber in jedem Kuhkaff eine nach Pisse stinkende Telefonzelle).
Richtig. Es wäre einfacher.

Aber auch deutlich skrupelloser. Da wäre es noch einfacher, einfach wegzufahren. Es kann ja durchaus sein, dass man GS wirklich und ernsthaft helfen wollte.

Vielleicht wollte man ihn sogar nicht anonym, sondern gänzlich in´s Krankenhaus Hagen verbringen. ISt ja nun nicht weit.

Und jetzt stell Dir mal vor, der Typ neben Dir erzählt als irgendein völlig wirres Zeug von YOGTZE-Menschen, die ihn umbringen wollen und reagiert auf Dich als Helfer vielleicht sogar panisch. Dann greift er Dir in´s Lenkrad und ihr hängt im Straßengraben.

Du gehst rum und willst dem Typen helfen, der ist aber immer noch panisch und schlecht auf Dich zu sprechen und jetzt halten 2 LKWs an.


Welche Variante?
a) Denen jetzt versuchen zu erklären, dass der Typ nackt auf der Straße lag, Dein Kumpel den nicht sehen konnte und überfahren hat. Worauf Du ihn jetzt mit seinem (!) Auto in´s Krankenhaus fahren wolltest, statt die Polizei zu rufen. Dummerweise der Überfahrene aber nicht mehr alle Latten am Zaun hat und Dir in´s Lenkrad gegriffen hat und angsterfüllt und panisch auf Dich reagiert?

oder

b) abhauen?


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 16:00
Bei Variante b) gäbs aber keinerlei Grund, sich nicht später bei der Polizei zu melden und eine Aussage zu machen. Würde Alkohol im Spiel gewesen sein, wäre das ja 2 oder 3 Tage hernach gar nicht mehr nachweisbar gewesen und diesen Teil der Story hätte man ja einfach verschweigen können.

Allemal besser, als gar nix zu machen und zu hoffen, nicht erwischt zu werden. Denn DANN ist die Erklärungsnot richtig groß wenns in die Hose geht.


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 16:17
@GanovenEde
Doch klar, gibt´s den.

Es wäre dann quasi wie Variante a) nur dass man das dann nicht 2 LKW-Fahreren, sondern Polizisten erklärt und ZUSÄTZLICH noch erklären darf, warum man abgehauen ist.

Daneben ist der Grund, GS zu helfen entfallen. Ihm wurde ja geholfen.

Genaugenommen gab´s eigentlich keinen Grund sich bei der Polizei zu melden. Es sei denn, man findet das Anklagebänkchen im Gericht so dolle...


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20.02.2013 um 16:26
@LivingElvis

Du hast es geschaftt, es in 2 - 3 kurzen Sätzen zu erklären. Und da die Spurenlage ja die wahrheitsgemäßen Aussagen gestützt hätte, wäre bei dieser Variante Vorsatz und somit Anklagebänkchen vor Gericht kein Thema.

Da hätte es noch nichtmal für unterlassene Hilfeleistung gelangt. Sie versuchten ja zu helfen. Und das Gegenteil wäre ja nicht beweisbar gewesen, wenn es sich entsprechend abgespielt hätte.

Je mehr ich drüber nachdenke, umso unwahrscheinlicher finde ich die Variante. Denn: Wenn sich einer nackt auf die Straße legt oder vor ein Auto rennt, dürfte man sogar bezüglich des eigentlichen Unfalls aus dem Schneider sein.


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 16:41
@GanovenEde
Welche Spurenlage???

Aber hallo...da "langt" es zu allem. Der Angeklagte kann viel erzählen, ob ihm das einer glaubt, ist die ganz andere Frage.

Und Du und andere beweist ja gerade, dass IHR die Geschichte eben nicht geglaubt hättet. Sprich - nicht nur Anklage, sondern auch Verurteilung.
:)


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 16:44
@LivingElvis

Die Spurenlage an Opfer, Unfallfahrzeug und von den betreffenden benannten Unfallort. Zuzüglich dem freiwilligen Melden.

Und in Deutschland müssen Angeklagte nicht ihre Unschuld beweisen, sondern Ankläger die Schuld. Und wenn Spuren und Aussagen korrespondieren, gibts für die Verursacher auch nix zu befürchten.


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 17:10
@GanovenEde
Zitat von GanovenEdeGanovenEde schrieb:Welches Motiv könnte man haben, einen arbeitslosen Familienvater aus der Provinz zu töten? Da fällt mir nur recht wenig ein.

-> Eifersucht
-> Kleinkriminelle Verwicklungen

und das wars auch schon.
Ich komme gebürtig vom Oberrhein zwischen KA und FR und war erst letzten Dezember wieder unten. Tiefste Provinz am Rande des Schwarzwalds. Kurz vor Weihnachten wurde dort ein Hells Angel von Unbekannt erschossen, kurz darauf wurde andernorts ein Zentner Gras beschlagnahmt. Mit Kleinkriminalität hat das schon lang nix mehr zu tun. Und ich bezweifle, dass die Provinz vor 30 Jahren tugendlicher war als die Großstadt. Aus dem Großraum Stuttgart ist mir z.B. bekannt, dass der Busbahnhof in Böblingen der größte Drogenumschlagplatz der Region in den 80ern war. Nicht irgendwo in Stuttgart selbst, sondern 20km weiter in der Prärie. Hat ja auch ne gewisse Logik: solche Geschäfte zieht man am besten dort durch, wo nicht gleich in fünf Minuten drei Einsatzfahrzeuge auf dem Hof stehen. Organisierte Kriminalität macht auch vor der Provinz nicht halt, auch dort gibts Geld abzuschöpfen.
Die Drogenspur im Falle S. wurde zwar ausgeschlossen, was nicht heisst, das andere kriminelle Motive oder Verwicklungen dahinter stecken könnten.
Nur wenn man ALLES was drauf hindeutet völlig ausblendet. Denn es deutet ziemlich viel drauf hin. Zumindest erklärt die Buttermafia oder die Siegener Dorfmafia nicht, warum GS im Papillon vom Stuhl fällt.
Oder irgendwelche komischen Wöter auf Zetteln bei denen einem ein Licht aufgeht, was gleich wieder ausgeht und man anschließend Bier trinken fährt. Oder warum man Hilfe bei der alten Nachbarin seiner Eltern sucht. Warum wird eigentlich erwähnt, dass die Dame sehr religiös war? Na? Wie oft gabs das schon bei XY?
Unter psychischem Druck und grosser Angst kann man nervlich zusammen klappen, dass es einem schwarz vor Augen wird, dafür muss aber nicht zwingend eine Psychose oder sonstige psychische Erkrankung vorliegen - das passiert auch bei realer Angst. Das religiöse, ältere Damen zu den bevorzugten Kontakten psychisch Angeschlagener gehören, dafür fehlt mir ehrlich gesagt ein statistischer oder wissenschaftlicher Background, das kann ich nicht beurteilen.
Und der YOGTZE-Zettel ist für mich persönlich für den Gulli, unabhängig jeder Theorie. Auch nach 29 Jahren, inzwischen mit dem Recherchemittel Internet, lässt sich rein gar nix Vernünftiges mit dieser Buchstabenkombination anfangen, außer natürlich man drehts und wendets wie man es will. YOG = Yoghurt = Lebensmittelskandal - ne, das wär mir auch zu abwegig.
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Genaugenommen gab´s eigentlich keinen Grund sich bei der Polizei zu melden. Es sei denn, man findet das Anklagebänkchen im Gericht so dolle...
Ok, ich fahre schuldlos einen Durchgeknallten über den Haufen, weil dieser sich z.B. in einer unübersichtlichen Kurve auf die Straße gelegt hat. Ich versuch auch noch, den mit seinem unversehrten Auto irgendwo hin zu bringen, wo es Hilfe gibt, aber der Komiker greift mir ins Lenkrad und verursacht noch einen zweiten Unfall. Ich steh neben der Autobahn in der Pampa und komm nicht mehr mit dem Auto weg. Mir wird nun alles zu viel und ich flitze in Panik. Spätestens zuhause hätte ich Muffe, und zwar richtig. Da schnapp ich doch lieber meine Mitzeugen und geh gemeinsam zur Polizei und kläre den Sachverhalt auf, solange die Sache noch faktisch rekonstruierbar ist, statt mein zukünftiges Leben lang als vermeintlicher Mörder gesucht zu werden. Der Grund würde für mich "Gewissen" heissen.


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 17:21
@lasermannen

Ich stamm ja ebenfalls aus der tiefsten Provinz. Nähe Fulda in Sichtweite zur ehemaligen Zonengrenze. Also mir brauchst nix zu erzählen. Mir war die Kleinkriminellengeschichte deshalb so eingängig, weil vor 15 oder 20 Jahren im Nachbarort mal einer abgestochen wurde (hats aber knapp überlebt). Ging angeblich um Pokerschulden. Und Gras kriegst hier wahrscheinlich auch an jeder Straßenecke. War früher jedenfalls kein Problem. Und man weiß ja so im Groben, welche Sorte Intelligenzbestien da so drin rumgemischt haben. Warum sollte das im Sauerland anders sein?

Wie gesagt. Deswegen find ich die grobe Richtung gar nicht sooooooooooo abwegig wie viele glauben.


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 17:40
Hallo erstmal,
Der Kerl war ja lebensmitteltechniker, also hatte der auch zwangsläufig ein gewisses Grundverständniss für Chemie.
Und es ist so das neue Chemikalien, also wirklich brandneue, mit Buchstabenkürzeln und/oder Ziffern benannt werden um sie (meist firmenintern) bezeichnen zu können. Meistens leiten sich die bezeichnungen aus dem Herstellernamen oder dessen Eigenschafften her, manchmal wird auch zur reinen listbarkeit eine Ziffer angehängt.
Ich versuche da mal ein paar Beispiele aus dem Bereich der Research Chemicals zu geben :

HU-210 =Herleitung : (H)ebrew (U)niversity synthetisches Cannabinoid nr. 210
AM-2201 =Herleitung : (A)lexandros (M)akryanis synthetisches Cannabinoid nr. 2201

MAM-2201 =Herleitung : Methyl-AM-2201, halt AM-2201 dem ein Methylring hinzugefügt wurde
3FMA =Herleitung : 3-Fluoromethamphetamine, bezeichnet durch die reinen Eigenschafften, ein Methamphetamin welches ein Flouratom am 3. Phenylring aufweist.

WIN 35,428 =Herleitung : (Win)throp pharmaceuticals, nr. 35,428
MeO'MiPT =Herleitung : durch Formel = N-[2-(5-methoxy-1H-indol-3-yl)ethyl]-N-methylpropan-2-amine

Die kann man alle googlen.

Der Kerl wurde ja schon vorher verfolgt, aber er wusste nicht von wem und warum. Also saß der zu Hause und dachte nach was ausgerechnet an ihm so interessant sein soll und ging seine vergangenheit in gedanken durch... bis zu dem punkt wo er den job verlor.
Vielleicht ging es um die entwicklung einer neuen chemikalie auf die nur er (warum auch immer) von selbst kommen konnte. Dieses Molekülmodell hat der dann auf einmal vor sich gesehen und schrieb sich schnell die eckdaten, nämlich YOG-TZE auf, um die chemikalie besser zu versinnbildlichen zu können.
Als er ein paar sekunden später drüber nachdachte und sich das womöglich unglaubliche potential der chemikalie erahnen ließ, stellte er das für sich mit 'das ist so unglaublich, das kann einfach nicht sein ' - klar, tat es ab und wollte da noch mal beim bier drüber nachdenken was er da grade gesponnen hatte.
in der kneipe bestellt der sich sein bier und fängt an nachzudenken. und er erkennt das er sich doch nicht getäuscht hat mit der chemikalie YOG-TZE , daraufhin wird ihm das volle potential dieser chemikalie bewusst und ihm wird dadurch schwarz vor augen und der kippt weg, noch bevor der sein bier getrunken hat.


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 18:24
Zitat von GanovenEdeGanovenEde schrieb:Und in Deutschland müssen Angeklagte nicht ihre Unschuld beweisen, sondern Ankläger die Schuld. Und wenn Spuren und Aussagen korrespondieren, gibts für die Verursacher auch nix zu befürchten.
Genau, deswegen herrscht ja auch im Peggy Knobloch-Thread so harmonische Einigkeit..... ;)


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 18:26
Zitat von lasermannenlasermannen schrieb: Da schnapp ich doch lieber meine Mitzeugen und geh gemeinsam zur Polizei und kläre den Sachverhalt auf, solange die Sache noch faktisch rekonstruierbar ist, statt mein zukünftiges Leben lang als vermeintlicher Mörder gesucht zu werden. Der Grund würde für mich "Gewissen" heissen.
Tjo...aber man soll halt nie von sich auf andere schließen...


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 18:33
@LivingElvis
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Tjo...aber man soll halt nie von sich auf andere schließen...
Das stimmt, aber wer lässt nach sich schon gern wegen Mordes fahnden, wenn er damit eigentlich gar nichts zu tun hat?


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 18:33
Was ist denn jetzte mit meiner chemie theorie ?
kein sinn ?


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Der Yogtze-Fall

20.02.2013 um 18:37
Zitat von lasermannenlasermannen schrieb:Das stimmt, aber wer lässt nach sich schon gern wegen Mordes fahnden, wenn er damit eigentlich gar nichts zu tun hat?
Geh mal von dem aus, was der Bursche da wusste:
Das Letzte was der mitbekommen hat war, dass sich die 2 LKW-Fahrer um den Mann gekümmert haben.

Möglicherweise weiß der Mensch bis heute nicht, dass Stoll über´n Jordan ist.
Zitat von Hans12Hans12 schrieb:Was ist denn jetzte mit meiner chemie theorie ?
kein sinn ?
Welches Potential sollte die Chemikalie haben, dass es GS vom Stuhl haut?


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