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Der Yogtze-Fall

14.583 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

29.12.2015 um 03:33
@Nightrider64

Es ist ja kein Geheimnis, dass viele Unfallverursacher feige und unehrenhaft vom Unfallort flüchten und keine Hilfe holen, weil sie -aus welchen Gründen auch immer- jeglichen Kontakt zur Polizei und damit auch jedes Verhalten das Aufmerksamkeit erregen könnte zu vermeiden suchen. Wenn es also ein Unfall war und die Verursacher wirklich helfen wollten, dann wäre ein Telefon die naheliegende Lösung gewesen. Nicht ein Krankenhaus und auch die Fortsetzung der von uns jetzt angenommenen Trunkenheitsfahrt, zudem mit einem fremden Auto.

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Der Yogtze-Fall

29.12.2015 um 04:00
Ich weis nicht ob Du 1984 schon nachts um 2:00 wochentags durch die Lande gefahren bist. Aber das man den Verletzten selbst weg gebracht hat wäre damals unter diesen Umständen absolut nicht so unüblich gewesen wie es heute scheint.

Wo hätte man den telefonieren sollen.?
Im nächsten Dorf. Oft hatten die gar keine Telefonzellen, oder die haben ganz oft nicht funktioniert.
Jemanden Wachklingeln? Machen die überhaupt auf?
Die notieren sich natürlich auch die Kennzeichen, das will man ja nicht.
Wo befindet man sich überhaupt, das man den Rettungskräften anonym den Lageort schildern kann?
Wer soll bei dem Verletzten bleiben? Vielleicht mitten auf der Landstraße nachts im Nirgendwo?

Und wie gesagt, der Mann lag nun da schwerverletzt und es musste auch schnell gehandelt werden. Wahrscheinlich stand man auch unter Schock und konnte das gar nicht richtig überdenken.
Er wurde halt eingeladen einer setzte sich hinters Steuer und ab auf die Autobahn in die nächste größere Stadt mit Krankenhaus.

Und 1984 Nachts um 3:00 in in irgend eine Kontrolle zu kommen, das wäre nun ein ganz großer Zufall gewesen.

Selbst wenn, was hätte passieren können. Man hat es halt für nötig erachtet, den Verletzten unverzüglich und schnellstmöglich zu einem Arzt zu bringen nach dem Unfall. Ich bin mir nicht mal sicher ob man da wegen Unfallflucht ran gekommen wäre damals.


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Der Yogtze-Fall

29.12.2015 um 04:20
@Nightrider64

Ich sehe das etwas anders. Aber ich fürchte wir drehen uns da etwas im Kreis.

Ich verstehe schon, dass die Mentalität in früheren Zeiten eine Andere war. Doch wir sprechen hier nicht von einem Niemansland in der Einöde irgendwo im tiefsten Schwarzwald. Da waren mehrere Orte in mutmaßlich wenigen Kilometern Entfernung. Aber sei es drum... Inweifern hälst Du denn ein Verbrechen (ich meine jetzt nicht die mögliche Unfallflucht) für unrealistisch ? Eigentlich spricht doch auch nicht so viel dagegen. Klar, die Art der Vorahnungen, dieses YOG´TZE, dass klingt schon ziemlich psychotisch. Doch was, wenn er tatsächlich "falsche Freunde" aufgegabelt hatte ? Wenn er z.B. aus Geldnot -er war ja arbeitsuchend- igendwo bei etwas illegalem mitgemischt hat ? Ich finde das nicht unbedingt unrealistischer als die eben diskutierte Annahme....


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Der Yogtze-Fall

29.12.2015 um 05:15
Habe da noch folgendes gefunden, was mir bisher nicht bekannt war.
http://scienceblogs.de/klausis-krypto-kolumne/2015/09/20/yogtze-fall-so-koennte-es-gewesen-sein/

so in etwa stell ich mir den Ablauf vor obwohl auch nicht alles stimmen kann. So wurde Stoll nach meinem Kenntnisstand liegend überrollt.
Aber auch dieser Autor betont, das es damals praktisch keine Alternative dazu gegeben hat ihn selbst so schnell wie möglich weg zu bringen.

Ich hielt das auch erst für ein mysteriöses Verbrechen. So ganz auszuschließen ist es ja auch nicht. Aber im Laufe der Diskussion hier wurde für mich die Variante "Unfallgeschehen" doch die wahrscheinlichste. Ich kann mir kaum ein glaubhaftes Gesamtszenario für ein Verbrechen vorstellen.


Nur einige Beispiele
Wenn er hätte umgebracht werden sollen, wieso überfuhr man ihn dann erst und fuhr ihn dann verletzt durch die Gegend.
wenn es denn so auffällig war mit dem verletzten Stoll durch die Gegend zu fahren. Welchen Sinn soll es denn diese Fahrt gehabt haben.?

Es wurden auch keinerlei Verletzungen festgestellt die von einer Fixierung stammten.
Er wurde auf dem Boden liegend überrollt.Wie hätten die Täter ihn auf dem Boden halten sollen und dann liegend überfahren.
Aus welchem Grunde hätte man dies tun sollen
.
Man fand auch nie ein Motiv. Keine Schulden, kein Doppelleben und auch beruflich. (Lebensmitteltechniker gibt ja immer den Grund zu Spekulationen, aber auch keine Spuren in die Richtung.)
Eine Spur ins Drogenmilieu hat sich sehr schnell zerschlagen.

Hinzu kommt, das durchaus seltsame Verhalten des Stoll das auf eine psychische Erkrankung schließen lässt.
Auch die Ehefrau scheint die Ängste für nicht real zu halten.

Es gibt keinen Anhaltspunkt, das er verfolgt wurde und er verhielt sich auch nicht so als wäre real jemand hinter ihm her in der Nacht.
Dann sein nächtlicher Besuch bei der betont religiös dargestellten alten Dame. Das spricht für mich für einen letzten Hilferuf oder ein Aussprechen bei einer vertrauten Person. Aber bei einer realen Bedrohungssituation hätte er wohl nicht die alte Dame zwei Häuser neben seinen Eltern aufgesucht sondern komplett anders gehandelt.


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Der Yogtze-Fall

29.12.2015 um 05:42
@Nightrider64

Ich habe mir die Seite angesehen. Der Author dort erklärt einfach alles mit dem Krankheitsbild der Psychose. Doch genau dieser Umstand erscheint mir doch etwas zu einfach. Natürlich kann man den Standpunkt einnehmen, wenn ersteinmal eine Person ausgerastet ist, ist alles denkbar. Das mag prinzipiell ja auch stimmen. Zumal man oft genug hört, dass Psychotische Personen wärend einer "Episode" ihrer Krankheit sinnlose Dinge von sich geben, nackt umherlaufen, vor Fahrzeuge springen, Personen angreifen, völlig irrational handeln und Bedrohungen wahrnehmen, die es garnicht gibt.

Doch das all das gleichzeitig geschieht, ohne das es schon vorher eine ähnlich intensive Episode gegeben hat, ist schon sehr bemerkenswert und auch ein gutes Stück weit ungewöhnlich.

Das spätere Opfer ist demzufolge erst rastlos gewesen, befürchtete umgebracht zu werden. OK, ist typisch. Er war ruhelos, wollte in seiner Stammkneipe noch ein Bier trinken um sich zu beruhigen. Das ist schon ungewöhnlich. Denn zu dieser Selbstreflexion sind Patienten -meines gefährlichen Halbwissens und persönlichen Erfahrung nach- nicht mehr unbedingt in der Lage. Aber OK. Der Ohnmachtsanfall ist auch nicht unbedingt mit der Krankheit zu erklären. Es ist zwar ein Symptom, tritt aber nicht immer auf und auch nicht unbedingt in Kombination mit den eben genannten Verhaltensweisen. Dann ist eine Stunde nichts von ihm zu sehen. Sollte er hier durch die Gegend geirrt sein, ist es ein Wunder, dass er trotz seines schon ziemlich verrückten Verhaltens nicht auffiel und auch noch selbst fahren konnte. Er taucht bei Hellfritz auf. Hier scheint er recht normal. Zwar bleibt er bei seiner Geschichte, lässt sich aber problemlos beruhigen und davon schicken. Er ist immernoch angezogen. Das ändert sich jetzt. Wieder eine neue Stufe des Wahnsinns. Er zieht sich plötzlich aus und springt nackt irgendwo auf der Straße rum. Wohlgemerkt schon die 3. oder 4. Symptomatik in einem Zeitraum über mehrere Stunden. Er legt sich sogar hin und lässt sich überfahren. Trotz seiner schweren Verletzung beschreibt er Menschen die ihm helfen sollen panisch als Feinde. Gut, kann ja passen.

Aber hat man schon von so einer Geschichte gehört ? Wie realistisch ist das ? Auch das sich nie jemand meldete. Nie auch nur anonym eine erklärung erfolgte. Der/die Unfallfahrer zwei Unfälle bauten. Ein fremdes Auto fuhren und nichtmal das Krankenhaus fürchteten. An jeder Nortrufsäule der BAB hätten Hilfe holen können und es dennoch nicht taten (so wie die Ersthelfer).... Nie ein zweites Auto beobachtet wurde, nie ein Tatort gefunden wurde. Gleich -lt. Stoll- 4 Personen beteiligt waren, die bis heute schweigen, obwohl ja nur eine Person gefahren sein konnte und damit auch nur eine Person belangt werden kann....

Tja. Ich will nicht ausschließen das es so war. Es ist natürlich möglich. Aber es klingt wirklich schon -sagen wir- nicht ganz so realistisch, wie ich es mir geünscht hätte. Für die Polizei wohl auch nicht. Sonst hätte sie nicht ein Verbrechen angenommen, das Ganze als Mord verkauft und einen XY-Beutrag veranlasst. So sehe ich das im Moment. Mag sein, dass wir nie erfahren werden was geschehen ist. Sogar der Sokoleiter hat ja starke Zweifel daran.


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29.12.2015 um 06:14
@Slaterator
Du hast Recht, es wäre eine nahezu unglaubliche Verkettung an "Zufällen," die alle in einer bestimmten Reihenfolge passieren mussten, um so ein Tatbild zu schaffen.


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Der Yogtze-Fall

29.12.2015 um 09:21
ich bin der meinung, man beißt sich hier viel zu sehr an der tötungsabsicht fest, wohl auch der darstellung als mord geschuldet.
dabei ist, aus meiner sicht, eine solche gar nicht wirklich evident. es könnte sich auch um einen aus dem ruder gelaufenen "denkzettel" in form einer vorsätzlichen (schweren) körperverletzung handeln. ich denke dabei z.b. an schuldeneintreibung, die auch die familie bedroht haben könnte, was ihn vor der offenlegung gegenüber der ehefrau und den eltern zurückschrecken ließ. fr. hellfritz könnte, als evtl. nicht schlecht ausgestattete rentnerin eine hoffnung für stolls geldnöte gewesen sein.

zum einen spricht die nacktheit stolls beim überrollen als element der erniedrigung und demütigung dafür, zum anderen der fast panisch anmutende versuch, ihn vom ursprünglichen tatort - evtl. tatsächlich in der absicht der verbringung in medizinische hilfe - zu entfernen, welcher dann im straßengraben endete.

der letztlich tödliche ausgang wurde dann noch nicht einmal billigend in kauf genommen, sondern war unbeabsichtigt. auch die ansprechbarkeit stolls muss den tätern eine zwar schwere, aber nicht direkt lebensbedrohliche verletzungslage suggeriert haben. auch ist das überrollen mit niedriger geschwindigkeit (sonst überfahren) eher effektiv, um dem opfer schmerzen und verletzungen zuzufügen, weniger um es umzubringen.


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29.12.2015 um 10:04
@fravd
Das war im Groben auch mein Gedanke. Für mich spricht auch vieles dafür, dass ab einem gewissen Punkt nicht mehr ein ausgearbeiteter Plan verfolgt wurde, sondern einfach alles drunter und drüber gegangen ist.


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29.12.2015 um 10:55
@Nightrider64

Wenn der Fahrer des Autos dem Verletzten helfen wollte, ohne dabei aufzufallen, dann waere die Autobahn wahrscheinlich eine gute Moeglichkeit gewesen... dort gibt es Notrufsaeulen, Kilometerangaben, eine Autobahnmeisterei, und alles ist eingerichtet, um schnell Hilfe zu holen. Sie haetten seine Stimme aber auf jedem Fall auf Band, egal woher er angerufen haette.

Was halt nicht passt, ist, dass offensichtlich nicht versucht wurde, erste Hilfe zu leisten. Einen fast abgetrennten Arm sollte man abbinden, und davon wurde nie etwas berichtet.

Fuer den Fuehrerschein braucht man einen Erste Hilfe Kurs, der dauert zwar nur ein Wochenende, aber immerhin. Dazu musste man an vielen Schulen einen solchen mehrtaegigen Kurs absolvieren. Die meisten Maenner hatten zudem entweder Zivildienst oder Wehrdienst geleistet, wo so etwas wahrscheinlich auch involviert war (hier kenne ich mich nicht aus).

Das passt also nicht zusammen.


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29.12.2015 um 11:04
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Einen fast abgetrennten Arm sollte man abbinden
Ich weiß zwar nicht genau, wie ich auf dieses Bild komme, aber ich habe bei den Beschreibungen der Verletzungen immer einen an der Schulter ausgerissenen Arm vor Augen. Was ich damit sagen will: abbinden war nicht unbedingt überhaupt möglich, und das war aber damals noch das Mittel der Wahl bei solchen Verletzungen. Das wird heute aber anders gelehrt.
Die Ersthelfer könnten mit dem Verletzungsbild auch völlig überfordert gewesen sein, trotz Erste-Hilfe-Kurs, und deswegen die Verletzung nicht erstversorgt haben.


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29.12.2015 um 11:17
@Slaterator

Ich glaube auch nicht, dass sich jemand, der psychotisch ist, noch in die Kneipe setzen wuerde, um sich zu entspannen. Aber hier sollte wirklich mal ein Psychiater dazu etwas schreiben...

Angststoerungen wurden damals noch nicht so gut erkannt wie heute, man hat das eher unter den Symptomen "abgeheftet", also Alkoholismus, BTM, Arbeitslosigkeit usw. Die drug seeker waren zumindest in der Normalbevoelkerung eher aus Holywood bekannt, es gab ja einige sehr bekannte Schauspieler, die an einer Ueberdosis von Beruhigungs- oder Schlaftabletten gestorben sind. Hier ging es also um verschreibungspflichtige Medikamente, die vom Arzt kamen.

Das wuerde ganz gut auf diesen Fall passen. Aber auch hier sollte vielleicht mal jemand dazu etwas schreiben, der sich damit gut auskennt. Ich denke aber schon, dass eine Angststoerung zu der Zeit und in seinem Umfeld wahrscheinlich nicht erkannt worden waere, weder von der Normalbevoelkerung noch von einem Arzt.


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29.12.2015 um 11:38
@Slaterator

Für mich klingt die Psychosentheorie in diesem Fall plausibler als eine Mordtheorie.


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29.12.2015 um 11:40
Und jede Psychose nimmt irgendwann ihren Anfang...das könnte der Grund sein, warum G.S. vorher nicht psychisch auffällig war.


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29.12.2015 um 11:42
auch das plötzliche Umfallen in der Kneipe könnte auf die Einnahme von Medikamenten zurückzuführen sein, die Stoll gegen seine Angstzustände einnahm.
Nachdem ich selbst einmal erlebt habe, das dich ein Mensch aufgrund einer falschen Dosierung von Psychopharmaka nackt in den Hausflur gelegt hat ohne dabei bei Bewusstsein zu sein und auch nächsten Tag überhaupt nichts mehr davon wusste, halte ich es auch für möglich, das Stoll sich unbewusst auf die Strasse gelegt hat. Oder eben ein Selbstmordversuch?

Aber wie man ihn dann im dunkeln auf die Strasse gelegt haben soll, ohne Anzeichen von Gewaltanwendung gezwungen haben will sich auszuziehen und still liegen zu bleiben, das ist mir nie klar geworden und konnte auch hier in der Diskussion nicht schlüssig erklärt werden
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Fuer den Fuehrerschein braucht man einen Erste Hilfe Kurs, der dauert zwar nur ein Wochenende, aber immerhin. Dazu musste man an vielen Schulen einen solchen mehrtaegigen Kurs absolvieren. Die meisten Maenner hatten zudem entweder Zivildienst oder Wehrdienst geleistet, wo so etwas wahrscheinlich auch involviert war (hier kenne ich mich nicht aus).
Also ich hatte auch so einen Kurs, glaube aber nicht, das ich in der Lage gewesen wäre den Mann nachts auf der Strasse fachgerecht zu versorgen. Dann lieber ab in den Wagen und so schnell wie möglich ins Krankenhaus mit dem.


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29.12.2015 um 12:10
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb: Aber hat man schon von so einer Geschichte gehört ? Wie realistisch ist das ? Auch das sich nie jemand meldete. Nie auch nur anonym eine erklärung erfolgte. Der/die Unfallfahrer zwei Unfälle bauten. Ein fremdes Auto fuhren und nichtmal das Krankenhaus fürchteten. An jeder Nortrufsäule der BAB hätten Hilfe holen können und es dennoch nicht taten (so wie die Ersthelfer).... Nie ein zweites Auto beobachtet wurde, nie ein Tatort gefunden wurde. Gleich -lt. Stoll- 4 Personen beteiligt waren, die bis heute schweigen, obwohl ja nur eine Person gefahren sein konnte und damit auch nur eine Person belangt werden kann
Ich denke die Beteiligten haben Schweigen über die Nacht vereinbart und die Ereignisse bewusst verdrängt.
Ein etwaig aufkommendes schlechtes Gewissen kann man auch dadurch beruhigen, das man ja schließlich gar nichts dafür kann.
Schließlich hat der sich ja selbst auf die Strasse gelegt, war ja selbst schuld. Man hat ja auch alles versucht, dem Mann schnell zu helfen.

Waren es 4 Leute ? Nur weil Stoll von 4 sprach müssen es nicht unbedingt 4 gewesen sein.
Wie dem auch sei, die Personenzahl spielt nicht wirklich eine entscheidene Rolle.
Einer alleine kann es kaum gewesen sein. Es sei denn er hat sein Fahrzeug am Unfallort zurückgelassen um den Golf zu fahren.
Aber das wäre auch nicht wirklich logisch. Ein Einzelner hätte dann wohl doch sein Auto genommen

Wer sollte denn ein zweites Auto beobachte. Jeder der mal Konvoi nachts auf der Autobahn gefahren ist, weis, das das fast unmöglich ist da mit zu bekommen ob 2 hintereinander fahrende Autos nun zusammen gehören oder nur zufällig hintereinander fahren. Da sieht man im Prinzip nur Lichter.

Und wenn man dann beschlossen hat, den Verletzten in sein Auto zu legen und mit ihm über die Autobahn in die nächste Stadt in ein Krankenhaus zu fahren, dann wird man auch nicht an der nächsten Autobahn Notrufsäule anhalten die Autobahnmeisterei informieren, und den Verletzten wieder ausladen oder als Fahrer in den anderen Wagen umsteigen. Das wäre damals schon an der fehlenden Verständigung zwischen den beiden Fahrzeugen gescheitert.

Also ich halte die Absicht Stoll in seinem eigenen Auto in ein Krankenhaus zu verbringen für die einzig plausible Erklärung, warum man den bereits schwer verletzten Stoll in sein Auto lud und die 2. nächtliche Fahrt überhaupt unternahm.


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29.12.2015 um 13:17
@Nightrider64

Bei der Obduktion werden sie ihn auf BTM und verschiedene Psychopharmaka untersucht haben, schon alleine wegen der Auffindesituation und der Vorgeschichte. Und ich denke, dann haette sich der ganze Fall anders praesentiert, und waere nicht halb so raetselhaft gewesen.

Fuer mich reduziert sich das alles wie gesagt auf ein paar Punkte. Jemand war diese Nacht nicht zuhause, das Auto war beschaedigt, Kleidung verschmutzt. Und all das koennte jemand mitbekommen haben koennen. Klar kann man sich eine Luegengeschichte zusammenbauen, Reh ueberfahren oder so, aber der Zeitpunkt wuerde doch schon auffallen.


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29.12.2015 um 14:07
Das könnte jemand mitbekommen haben, das man unterwegs war.
Aber wer soll das mit dem Fall in Verbindung bringen, der wahrscheinlich erst Tage oder Wochen später in der Presse erwähnt wurde.

Man weis ja auch gar nicht, ob der überrollende Wagen bei dem Vorgang überhaupt sichtbar beschädigt war oder ob das überhaupt von "Fremden" hätte bemerkt werden können. Das muss nicht sein, es gibt keinerlei Spuren die darauf hin deuten. (bzw es wurden keine gefunden)

Und wenn, dann kann man eine Menge plausibler Erklärungen vorbringen. Z.B. einen Wildunfall. Oder einen auf der Fahrbahn liegenden Ast, den man überfahren hat.

Und vor allem: Die Problematik einen etwaigen Schaden am eigenen Fahrzeug zu erklären ist bei einem Unfall auch nicht anders als bei einer beabsichtigten Tat. Das spricht weder für, noch gegen einen bestimmten Tatablauf

Ob und welche Medikamente Stoll genommen hat, wird leider nicht erwähnt. Ebenso kann man nicht so pauschal sagen, das auf alle infrage kommenden Substanzen untersucht wurde,.
Dazu müsste man die Obduktionsergebnisse kennen. Im Allgemeinen findet man solche Substanzen auch nur, wenn man weis, nach was man sucht, z.b. Benzodiazepam. Hat da eine Umfangreiche Suche überhaupt statt gefunden ?.
Welche weiteren Ergebnisse haben die Nachforschungen in Stolls Umfeld ergeben?
War dort eine psychische Erkrankung bekannt ?
Wurden Medikamente verschrieben?
Warum wurden die Ängste des Stoll selbst von seiner Ehefrau offenbar nicht für ernst genommen?
Hatte er vielleicht öfters solche Phasen?

Man weis es schlichtweg nicht.

Ich denke den genauen Hergang kann man nur noch ermitteln, wenn einer der Beteiligten doch noch aussagt.

Nur eines hat sich in den ganzen Jahren nicht ergeben: Ein belastbares Motiv für ein Verbrechen an Stoll.
Auch ein wirklich plausibler Ablauf des Verbrechens, wenn es denn ein absichtliches Überrollen war, konnte in den Diskussionen hier bisher nicht überzeugend dargestellt werden.

Ansonsten hat die Praxis gezeigt, das manchmal im Nachhinein auch die haarsträubensten Tatabläufe heraus kamen. So ist grundsätzlich natürlich gar nichts auszuschließen.


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29.12.2015 um 14:24
@Nightrider64

Motive kann es viele geben. Mit dem organisierten Verbrechen koennte er in Kontakt gekommen sein, also zB Drogen, Schutzgeld, Gluecksspiel, Menschenhandel. Industriespionage waere eine weitere Moeglichkeit.

Er muesste nicht selbst darin verwickelt gewesen sein, aber er koennte zB davon gewusst haben. So etwas kann auch durch Zufall passieren. Und dann haette er sich Gedanken darueber machen koennen, was er tun soll, zur Polizei gehen, den Mund halten, oder versuchen, sie davon abzubringen. Dann ging er erst mal auf ein Bier in die Kneipe. Dann hat er mit ihnen gesprochen. Dann ging er zu einer alten Dame, die er aus der Kindheit kannte, weil er reden musste. Und dann ging er wieder zu ihnen. Und dann haben sie ihm die Kleider ausgezogen und ihn ueberfahren, und ihn dann in seinem Auto auf der Autobahn gelassen. So koennte man alles in eine logische Reihenfolge bringen. Aber stimmt das? Ich bin nicht sicher.

Das war die Zeit vor dem Internet, und er haette ja mit ihnen kommunizieren muessen. Irgendwie haetten sie in Kontakt stehen muessen. Ich denke mal, sein Telephon werden sie nicht benutzt haben, das haette die Ehefrau mitbekommen, und wenn er angerufen haette, dann wuerde das auf der Rechnung erscheinen.

Also muessten sie sich irgendwo getroffen haben. Wo war das? Wo hielt er sich normalerweise auf? Hat man ihn irgendwo gesehen? Er wohnte ja in keiner Grosstadt, ich denke also schon, dass man mitbekommen haette, wenn er unerklaerbar fuer einige Stunden verschwand, oder sich mit jemandem vor Ort traf. Das waere ebenfalls ein Ansatzpunkt.

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es um eine reine Privatsache ging. Jemanden nackt ausziehen und ueberfahren klingt fuer mich eher nach hartgesottenen Kriminellen.


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Der Yogtze-Fall

29.12.2015 um 14:44
@Slaterator

Laut der Polizei hat Stoll an diesem Tag Kleider getragen, die der Beschreibung aus dem Artikel entsprechen, siehe 13:00 Min. hier

https://www.youtube.com/watch?v=zaZ3799FZ54

und den Artikel, den ich oben verlinkt habe. Ich denke mal, vielleicht fehlt nur ein Teil der Kleidung? Hose und Jacke scheinen ja da gewesen zu sein.


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29.12.2015 um 14:54
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Und dann haben sie ihm die Kleider ausgezogen und ihn ueberfahren, und ihn dann in seinem Auto auf der Autobahn gelassen. So koennte man alles in eine logische Reihenfolge bringen. Aber stimmt das? Ich bin nicht sicher.
okay, aber Stoll hat sich offensichtlich selbst ausgezogen. Warum? Wie ging das von statten? Unter Vorhalten einer Waffe?
Wieso wurde er dann überhaupt ausgezogen und warum sollten die Täter die Sachen Stolls auf den Rücksitz legen?

Wie hätte man Stoll dazu bewegen können sich still hinzulegen. Es wurden keine Fesselungsspuren oder sonstige Spuren von Gewaltanwendung vor dem Überrollen festgestellt. Auch mit vorgehaltener Waffe. Das wäre eine Möglichkeit aber wozu diese Vorgehensweise?

Warum fuhr man mit dem lebensgefährlich verletzten dann über die Autobahn, wo es zum zweiten Unfall kam?
Selbst konnte er mit den Verletzungen ja nicht mehr fahren.
Warum hat man ihn nicht vor Ort gleich den Rest gegeben wenn man ihn umbringen wollte?

Wo hätte er die Leute mitten in der Nacht treffen können? Und vor allem warum, wenn er denn Angst um sein Leben hatte?
Da bleibt man doch zu Hause oder begibt sich n einen vermeintlich sicheren Ort. Stoll aber ist offensichtlich Plan und Ziellos durch die Gegend gefahren.

Welche Hilfe erwartet er von der alten Dame, wenn er real von "Gangstern" verfolgt wird.

Das alles passt so gar nicht in das Bild einer geplanten Straftat


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