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Mordfall Tristan

23.531 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

14.11.2019 um 17:59
Zitat von abberlineabberline schrieb:Das halte ich für unwahrscheinlich. Zum einen passt das Verletzungsbild nicht. Das passt fast exakt zu der, von den Ermittlern gefundenen Internet Schlachtanleitung für Knaben. Hier ist vom Schenkelfleisch bis zum Kehlschnitt alles erwähnt.
Den Skopzen ging es eher um Enthaltsamkeit, um dadurch in den Himmel zu kommen. Das war oder ist zwar eine schräge Truppe, aber die bleiben bei sowas unter sich, wie mir scheint. Denen ging oder geht es auch nicht um Tötung. Das würde deren Glauben widersprechen.
Ich denke, dass wenn es einen zusätzlichen religiös-rituellen Hintergrund gibt, die vorgängige Tötung nicht Teil des Rituals war. Der Tötungsteil verdient mMn eine eigene Betrachtung:

Denn die massiven Faustschläge und das bis zur Bewusstlosigkeit Würgen, also der Nahkampf auf den sich der messertragende Täter einlässt, passt ja in Wirklichkeit auch nicht zum "planvollen Tropähenjäger", der sein Ziel mit ein paar Messerstichen viel müheloser und ohne großen Aufwand erreicht hätte. Im Gegensatz zu vielen hier, gehe ich eben nicht von einer vornherein vorliegenden Tötungsabsicht aus, sondern stufe den brutalen Angriff im Nahkampf eher als "Impulshandlung" aus einer Emotion heraus ein, der bis zur Tötung eskalierte. Die Nachtathandlung (das Herausschneiden von Genitalien und Fleisch) hingegen scheint planvoll, ruhig und mit geübten Schnitten ausgeführt (so als ob der Täter darin Übung hätte). Wir haben hier mMn unterschiedliche Aspekte, die zutage treten. Ein weiterer Aspekt ist, dass der Zopfmann Kindern in Hofheim und auf einem Spielplatz in der Nähe von Höchst bekannt war, er sie angesprochen und versucht hat, nach Höchst zu locken. Auch die Nachhilfelehrerin sagte aus, dass ihr der Mann "irgendwie bekannt vorkam". Dennoch kennt ihn anscheinend kein Arbeitskollege, kein Nachbar, kein Angehöriger, kein Wirt, kein Freund, als das Phantombild veröffentlicht wird. Das erscheint zurecht vielen hier sehr seltsam.

Es stellt sich daher die Frage, wie ein Leben ohne dass ein Arbeitskollege, ein Nachbar, ein Angehöriger, ein Wirt, ein Freund den Zopfmann meldet, gestaltet sein könnte. Und genau diese Frage führt mich in meinen Gedanken zu einer Art "closed community" (also etwa fremdes Militär oder etwa ein Orden, eine sektenartige community etc.), wo auch vllt. Verschwiegenheit eine große Rolle spielt und man Möglichkeiten hat, unter dem Radar anderswohin "versetzt" zu werden.


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14.11.2019 um 18:15
@Aloceria
ok. das ist richtig. Nur gibt es - meines Wissens nach - dort in Niedernhausen und Umgebung - ländlich - so gut wie keine Obdachlosen. Eine Bekannte von mir hat dort in der Nähe gewohnt. (Idstein). Asylbewerber usw. ja, die wohnen aber alle in festen Unterkünften.
wobei das wäre auch interessant..die haben praktisch festen Wohnsitz in einer Unterkunft in Niedernhausen, dürften sich dort auch gut auskennen und können selbstverständlich auch S-Bahn-fahren.
Daneben gibt es die Unterkünfte in Königshofen und in der Lochmühle, diese werden vom Rheingau-Taunus-Kreis im Auftrag des Landes Hessen betrieben.
Quelle:
https://www.niedernhausen.de/index.php?id=468 (Archiv-Version vom 04.05.2017)


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14.11.2019 um 18:27
Zitat von seneca22seneca22 schrieb:Ich denke, dass wenn es einen zusätzlichen religiös-rituellen Hintergrund gibt, die vorgängige Tötung nicht Teil des Rituals war.
Gut, aber welche Religion - die hier und heute relevant ist - benötigt für Rituale die Hoden und das Fleisch von männlichen Schulkindern? Rituellen Kannibalismus gab es natürlich in verschiedenen Epochen und in verschiedenen Regionen der Welt, genauso wie Menschenopfer. Aber was nützt es, von Menschenopfern im Südamerika im 15. Jahrhundert zu wissen, oder von Kannibalismus 1700nochwas in der Südsee? Das hat für Deutschland 1998 nicht wirklich eine Relevanz.

Kann natürlich sein, dass irgendein psychisch kranker Spinner seinen eigenen Wahn hat, Menschen schlachten und essen zu müssen, und daher Tristan ermordete - aber das ist dann eine Einzeltätersache, keine etablierte Religion oder Sekte, kein großes, bekanntes Glaubenssystem. Falls jetzt jemand mit Satanismus kommt: Auch da sind Menschenopfer kein Teil der Rituale der heute bekannten größeren satanistischen Gruppen.

Bzw ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass irgendwelche Bekloppten sich in einen Wahn gesteigert haben und zusammen seltsame Dinge abziehen - aber woher soll man das wissen? Die werden mit sowas nicht hausieren gehen. Aber was Anderes als "Privatrituale" einer oder einiger weniger Personen dürfte das Entnehmen von Hoden und Fleisch nach einem Mord echt nicht sein - also denke ich, dürfte das Recherchieren über bekannte historische Rituale um Kannibalismus und co in diesem Fall nicht weiterhelfen.

Und ein sexueller Hintergrund ist etwa genauso wahrscheinlich wie ein religiöser, wenn nicht sogar, aus trauriger Erfahrung, wahrscheinlicher. Von Kannibalensekten hört man jedenfalls deutlich seltener, als von sexuell psychisch kranken Tätern, die aus Lust quälen, morden, verstümmeln, Menschenfleisch essen, usw.

Bei einer rituellen Sache bzw einer Sekte im Hintergrund könnte man auch fragen: Wieso gab es dann nur eine solche Tat? Hätte sich das dann nicht wiederholen müssen?
Zitat von seneca22seneca22 schrieb:Denn die massiven Faustschläge und das bis zur Bewusstlosigkeit Würgen, also der Nahkampf auf den sich der messertragende Täter einlässt, passt ja in Wirklichkeit auch nicht zum "planvollen Tropähenjäger"
Der Kampf könnte Teil des Fetischs des Täters gewesen sein. Die "Beute" jagen, niederringen. Vielleicht auch eine Erregung durch das Erwürgen (der Fetisch ist nicht selten). Ich finde jedenfalls nicht, dass das dem Gedanken, danach eine Trophäe von der (in Täterdenke) "mühsam erlegten Beute" mitzunehmen, widerspricht. Ich denke sogar, es ist selten so, dass ein Täter sich denkt, er möchte jetzt jemandem ein Körperteil abtrennen, was ist der einfachste und schnellste Weg dazu. Im Gegenteil, die Tat ist der zentrale Punkt, der Täter will quälen oder töten, und die Trophäe ist dann bloß das Erinnerungsstück daran, das er sich mitnimmt, um an die Tat zurückzudenken.
Zitat von seneca22seneca22 schrieb:Es stellt sich daher die Frage, wie ein Leben ohne dass ein Arbeitskollege, ein Nachbar, ein Angehöriger, ein Wirt, ein Freund den Zopfmann meldet, gestaltet sein könnte. Und genau diese Frage führt mich in meinen Gedanken zu einer Art "closed community" (also etwa fremdes Militär oder etwa ein Orden, eine sektenartige community etc.), wo auch vllt. Verschwiegenheit eine große Rolle spielt und man Möglichkeiten hat, unter dem Radar anderswohin "versetzt" zu werden.
Man kann auch ohne Sektenzugehörigkeit sehr anonym und zurückgezogen leben. In die Kneipe gehen ja nun nicht alle Menschen, Freunde gibt es vielleicht nicht und Angehörige auch nicht mehr (was dann möglicherweise auch eine Erklärung für aufgestauten Frust und sadistische Fantasien wäre), bei Arbeitslosigkeit (wieder Frust...) gibt es auch keinen Chef und keine Kollegen, und in Hochhaussiedlungen wohnt man teils extrem anonym und sieht seine Nachbarn nie. Ich halte so ein anonym-verwahrlostes Milieu beim Täter für sehr gut möglich. Ganz ohne geschlossene Tätergruppe a la Sekte.

Militär wäre wieder was Anderes - da denke ich nicht daran, dass der Täter gedeckt wird, sondern es wäre schlicht eine Möglichkeit, häufiger den Standort zu wechseln und vielleicht auch nicht so viel Kontakt zum zivilen Umfeld zu haben.


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14.11.2019 um 18:38
Zitat von seneca22seneca22 schrieb:gehe ich eben nicht von einer vornherein vorliegenden Tötungsabsicht aus, sondern stufe den brutalen Angriff im Nahkampf eher als "Impulshandlung" aus einer Emotion heraus ein, der bis zur Tötung eskalierte. Die Nachtathandlung (das Herausschneiden von Genitalien und Fleisch) hingegen scheint planvoll, ruhig und mit geübten Schnitten ausgeführt (so als ob der Täter darin Übung hätte)
Gut. Extreme Wut, die dazu führte, den Jungen zu schlagen, zu würgen, bis er tot war - kann sein. Aber wie passt das dazu, dass danach geschickt und mit präzisen Schnitten die Körperpartien herausgeschnitten wurden? Letzteres würde ich einem cholerischen Schläger, der das Kind in Wut versehentlich totprügelt, nicht zutrauen. Es passt nicht, woher sollte er solche Kenntnisse haben? Und woher überhaupt die Motivation? Wenn jemand jemanden versehentlich toschlägt, sollte man meinen, wird danach die Flucht angetreten, und nicht einfach mal noch Organe rausgeschnitten - wozu auch? Die Organentnahme muss schon wichtig für den Täter gewesen sein. Entweder als Teil seiner Neigung an sich (Stichwort Kannibalismus), oder aber wirklich als Erinnerungsstücke. Oder halt für ein Ritual - aber das Thema hatte ich ja schon genauer behandelt. Wie gesagt, ich halte einen sexuellen Hintergrund für wahrscheinlicher.
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Nur gibt es - meines Wissens nach - dort in Niedernhausen und Umgebung - ländlich - so gut wie keine Obdachlosen.
Was für Leute halten sich dort denn auf? Nur Anwohner? Mittelschicht, Oberschicht? Können wir ausschließen, dass der Rucksack vielleicht von einem Schulkind mitgenommen wurde? Oder gab es da irgendwelche Baustellen oder irgendwelche anderen Orte, wo Leute hingingen oder phasenweise wohnten, die dort nicht dauerhaft lebten? Die Person muss ja irgendeine Form von Bezug zu der Gegend gehabt haben, wenn man da nicht einfach so zufällig vorbeikommt.
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Asylbewerber usw. ja, die wohnen aber alle in festen Unterkünften.
Gab es die Heime dort 1998 auch schon? Flüchtlinge gab es zu der Zeit. Da war gerade Kosovokrieg. Der Täter könnte natürlich jemand gewesen sein, der aus dem Kriegsgebiet kam und verroht war. Es kam ja zu schlimmen Kriegsverbrechen.


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14.11.2019 um 18:47
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Man kann auch ohne Sektenzugehörigkeit sehr anonym und zurückgezogen leben. In die Kneipe gehen ja nun nicht alle Menschen, Freunde gibt es vielleicht nicht und Angehörige auch nicht mehr (was dann möglicherweise auch eine Erklärung für aufgestauten Frust und sadistische Fantasien wäre), bei Arbeitslosigkeit (wieder Frust...) gibt es auch keinen Chef und keine Kollegen, und in Hochhaussiedlungen wohnt man teils extrem anonym und sieht seine Nachbarn nie. Ich halte so ein anonym-verwahrlostes Milieu beim Täter für sehr gut möglich. Ganz ohne geschlossene Tätergruppe a la Sekte.
Ich halte es nahezu für ausgeschlossen, dass man als "Einsiedler" lebt, ohne dass einen Nachbarn oder Personen aus dem Umfeld zumindest vom Gesicht her erkennen würden, es sei denn, es wäre eben eine "closed oder gated community", mit Verschwiegenheitspflichten, wo man nicht selbst einkaufen oder sonstige Besorgungen erledigen muss Selbst im Obdachlosenmilieu kennt man einander zumindest vom Sehen.


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14.11.2019 um 19:16
@seneca22 Ich hatte mal eine Schulfreundin aus der Gropiusstadt. Das ist eine der größten Hochhaussiedlungen Berlins. Sie wohnte in einem Hochhaus mit 12 Stockwerken, jede Etage war quasi eine riesige kreisrunde Ebene mit Wohnungen zu allen Seiten. Ich glaube, 8, wenn nicht sogar 10 oder 12 pro Etage. In der Mitte wie ein Zylinder die Aufzüge. Da gab es zig Nachbarn, die hat man nie gesehen. Und viele interessierte es auch gar nicht, wie die Nachbarn aussehen oder was sie machen. Wenn du mal jemanden im Aufzug gesehen hast, konntest du nichtmal sagen, wohnt der jetzt hier, oder ist der irgendwo zu Besuch. Es war komplett anonym.

Im Grunde geht das sogar in kleinerem Ausmaß. Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus mit bloß einer handvoll Wohnungen. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie die irgendwann letztes Jahr eingezogene neue Nachbarin aussieht. Nie gesehen, ab und zu höre ich bloß einen laufenden Fernseher oder mal die Dusche da oben (sie wohnt exakt über mir). Und neben ihr wohnt ein Schichtarbeiter, den habe ich die ersten paar Monate auch nicht gesehen, und dann mal zufällig morgens um 5 vor der Tür, als er gerade heim kam und ich ungewöhnlich früh in die Stadt musste (Urlaubsantritt, und der Fernbus fuhr um 6.30 Uhr in der Innenstadt ab). Selbst, wenn ich hätte gezielt Kontakt knüpfen wollen - er war so gut wie nie da. Fenster immer dunkel. Nie ein Pieps zu hören. Wir dachten lange, der ist gar nicht hier, sondern das hier ist bloß die Meldeadresse und er hält sich eigentlich bei Freunden oder einer Partnerin o.ä. auf.
Zitat von seneca22seneca22 schrieb:einkaufen
...ist auch ein gutes Stichwort. Weißt Du, wie die Kassierer im örtlichen Supermarkt aussehen? Ich nicht. Wir haben hier einen, da wechselt es fast alle 2 Wochen, weil die immer Nebenjobber, Schüler und Studenten einstellen (die meist nach kurzer Zeit hinschmeißen). Die habe ich vielleicht 1-2x gesehen, dann sind sie wieder weg. Ich könnte sie anhand eines Phantombilds nicht wiedererkennen. Und ich vermute, sie wissen auch nicht wirklich, wer hier in der Gegend wohnt.

Bedenken muss man auch, in einer sozial nicht besonders gutgestellten Gegend haben viele Menschen so viele eigenen Sorgen, dass sie sich eher nicht damit beschäftigen, wie die Nachbarn aussehen und was sie machen - der Kopf ist mit anderen Dingen voll.

Man denke auch an die Fälle, wo Tote erst nach Monaten und Jahren gefunden werden, obwohl auf derselben Etage noch zig andere Wohnungen sind. Keiner merkte es, keinem fiel auf, dass der Nachbar nie rausging, vielleicht hat man ihn vorher eh nicht gesehen oder wusste auch gar nicht, wie er aussieht. Vielleicht interessierte es manchmal auch gar nicht.
Zitat von seneca22seneca22 schrieb:Selbst im Obdachlosenmilieu kennt man einander zumindest vom Sehen.
Von einem Obdachlosen gehe ich hier nicht aus (verwahrlost ja, sozial wenig eingebunden, evtl vereinsamt, arbeitslos - aber nicht ohne Wohnung). Sexuelle Devianzen gibt es natürlich in jedem Teil der Bevölkerung, egal, ob arm oder reich, egal, ob mit oder ohne festen Wohnsitz, aber - vielleicht ist das auch naiv - ich denke, ein Obdachloser hat genug Sorgen, mit denen er sich täglich befassen muss, sodass für einen Sexualmord dieser Art nicht wirklich viel Spielraum bleibt.


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14.11.2019 um 19:50
@seneca22
Ich finde das zu kompliziert gedacht. Welche Sekte (die ja dann aus mehr als einer Person bestehen würde), sollte einem Jungen das in einem völlig verdreckten und nassen Tunnel antun? Und dann liest und hört man nie wieder von diesem, ja dann auch schon vorher existenten Club.
Ich denke eher an einen oder maximal zwei Täter, der genau das tat, was er tun wollte. Und da er die Trophäen oder zumindest einen Teil davon hatte, was er wollte, brauchte es keiner zweiten Tat. Was dann aber die Chance erhöht, dass er die Trophäen evtl noch hat?


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14.11.2019 um 20:05
Zitat von abberlineabberline schrieb:Ich denke eher an einen oder maximal zwei Täter, der genau das tat, was er tun wollte. Und da er die Trophäen oder zumindest einen Teil davon hatte, was er wollte, brauchte es keiner zweiten Tat. Was dann aber die Chance erhöht, dass er die Trophäen evtl noch hat?
Naja, einige werden ja zu richtigen Trophäensammlern, man denke mal an zB Manfred Seel. Dem reichte eine einzelne Tat nicht aus. Jetzt wäre die Frage: Was kommt häufiger vor - dass sich sowas zu einer Mordserie entwickelt, oder dass es bei einer Einzeltat bleibt?

Ob er die Körperteile noch bei sich hat? Kann gut sein, aber ich befürchte, die tauchen dann, wenn überhaupt, erst sehr spät wieder zufällig auf. Auch hier wieder: Vergleichsfall Seel.

Andererseits gibt es wohl auch Täter, die die Dinge irgendwann entsorgen. Und bei Kannibalismus (Hintern/Schenkel-Fleisch und Hoden würde da auch passen) blieben erst recht keine Spuren übrig.


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14.11.2019 um 21:10
@Aloceria
Da stimm ich dir zu, alles kann, nichts muss. Zumindest gab es über 20 Jahre keinen Vergleichsfall und die ganze Sache steht und fällt mit der Identifikation des Zopftypen von damals, der zumindest sagen müsste, was war, wenn er selbst nicht der Täter ist. Dadurch, dass er aber so die Klappe hält, befürchte ich, dass er zumindest Dreck am Stecken hat, was den Mord angeht.

Spielten auf der Nordseite des Tunnels die ganze Zeit Kinder, denen jemand aufgefallen wäre, wenn er dort rumlungerte? Der Täter schien genau gewusst zu haben, dass Tristan zum Tunnel ging und oben am Bhf etc wäre er irgendwem sicher aufgefallen, wenn er dort rumlungerte und wartete. Deshalb halte ich es für wahrscheinlich, dass er mit dem Auto kam und gezielt zu der Zeit zum Tunnel ging.


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14.11.2019 um 21:24
Zitat von abberlineabberline schrieb:Ich finde das zu kompliziert gedacht. Welche Sekte (die ja dann aus mehr als einer Person bestehen würde), sollte einem Jungen das in einem völlig verdreckten und nassen Tunnel antun? Und dann liest und hört man nie wieder von diesem, ja dann auch schon vorher existenten Club.
Ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Es ging mir nicht darum, dass eine Sekte Tristan umgebracht und in einem Ritualmord Fleischstücke rausgesäbelt hat, sondern um eine religiöse Konnotation (also, die Möglichkeit, dass der Täter bspw. in einem religiösen Setting eingebettet war, sodass auch ein Untertauchen leichter möglich wäre). Dass es nebenbei früher auch Sekten gab, die das Ausschälen der Hoden zu einem Ritual für Enthaltsamkeit erhoben, finde ich interessant. Ich gehe eher davon aus, dass Tristan den Täter kannte und ihn verabredet getroffen hat. Dafür spricht die Sichtung der Nachhilfelehrerin, wie auch mMn die Gewaltexplosion zu Anfang der Tat, allenfalls auch das "Undoing" der Wundbedeckung. Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Täter in einer "gated community" lebte, sodass sich Begegnungen mit anderen in Grenzen hielten bzw. eine unauffällige Versetzung nach der Tat möglich war. Und ich lehne mich weit hinaus, aber ich denke auch gefühlsmäßig, dass der Täter an der Grabschändung mitbeteiligt war, möglicherweise die Trophäen "würdig" (und vielleicht auf Anraten eines Vertrauten) im Nachhinein beisetzen wollte. Das ist alles reine Spekulation, ich weiß. Aber so würde sich halt eins ins andere fügen.


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14.11.2019 um 21:34
Zitat von abberlineabberline schrieb:die ganze Sache steht und fällt mit der Identifikation des Zopftypen von damals, der zumindest sagen müsste, was war, wenn er selbst nicht der Täter ist. Dadurch, dass er aber so die Klappe hält, befürchte ich, dass er zumindest Dreck am Stecken hat, was den Mord angeht.
Könnte er nicht vielleicht auch an anderen Straftaten beteiligt oder vielleicht auch per Haftbefehl gesucht worden sein und deswegen den Kontakt zur Polizei gemieden haben? Drogendelikte? Missbrauch von Kindern?
Zitat von seneca22seneca22 schrieb:Es ging mir nicht darum, dass eine Sekte Tristan umgebracht und in einem Ritualmord Fleischstücke rausgesäbelt hat, sondern um eine religiöse Konnotation (also, die Möglichkeit, dass der Täter bspw. in einem religiösen Setting eingebettet war, sodass auch ein Untertauchen leichter möglich wäre).
Was verstehst Du unter "in einem religiösen Setting eingebettet"? Ein Priester oder Mönch? Das wäre aber ein weiter Bogen zwischen christlichem Klosterleben oder Gemeindepfarrer und Hodenabschneiden bei einem Schuljungen in einem öffentlichen Tunnel. Ich begreife einfach nicht, wie das miteinander in Zusammenhang stehen soll.
Zitat von seneca22seneca22 schrieb:ich denke auch gefühlsmäßig, dass der Täter an der Grabschändung mitbeteiligt war
Es gab ja interessanterweise kurz darauf noch eine Grabschändung, nämlich bei Markus Wachtel. Da wurde sogar der Kopf des Kindes aus dem Grab gestohlen.


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14.11.2019 um 22:19
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Was verstehst Du unter "in einem religiösen Setting eingebettet"? Ein Priester oder Mönch? Das wäre aber ein weiter Bogen zwischen christlichem Klosterleben oder Gemeindepfarrer und Hodenabschneiden bei einem Schuljungen in einem öffentlichen Tunnel. Ich begreife einfach nicht, wie das miteinander in Zusammenhang stehen soll.
Ausgangspunkt ist für mich - wie gesagt - zunächst eine eingegrenzte Gemeinschaft (womöglich mit Verschwiegenheitspflichten), die bewirkt, dass der Zopftyp nicht allzuviel in Erscheinung tritt (keine Arbeitskollegen außerhalb der Gemeinschaft, kein "Arbeitgeber im Sinne eines Chefs, der dich kennt", keine zu nahen Nachbarn, keine Freunde außerhalb der community , eine gewisse Isolierung von Angehörigen und die Möglichkeit rasch und unauffällig an einen anderen Standort versetzt zu werden). Ich denke auch, dass der Zopfmann eine gewisse Übung in der Ansprache von Kindern/Jugendlichen hatte. Er wird möglicherweise eine gewisse Praxis im Herauslösen von Fleischstücken / im Zerteilen gehabt haben (bspw. Großküche). Ich sehe insbesondere im Herauslösen der Genitalien ebenfalls eine sexuelle Komponente, allerdings keinen Fetisch, sondern eher eine Art rituelle Selbstbestrafung, die auf das Opfer projiziert wird. Anders ausgedrückt, könnte ich mir vorstellen, dass sich der Täter einerseits zu Tristan hingezogen fühlte, andererseits jedoch ihn/sich für diese sexuelle Anziehung bestrafen wollte, indem er ihn ihm Nachhinein verstümmelte, ja man könnte sagen entmannte, ihm gleichsam seine Männlichkeit nahm und für ihn sexuell anziehende Körperteile verstümmelte (etwa Gesäß). Das alles wäre in einem religiösen Setting (etwa Orden) stimmiger für mich. Hochspekulativ, ich weiß, aber eben auch nicht auszuschließen. Worauf ich hinaus will ist, dass wieder offener über andere Arbeitshypothesen als den zielorientierten Trophäenjäger nachgedacht wird.


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14.11.2019 um 22:36
Zitat von seneca22seneca22 schrieb:Ausgangspunkt ist für mich - wie gesagt - zunächst eine eingegrenzte Gemeinschaft (womöglich mit Verschwiegenheitspflichten)
Gibt es sowas denn? Selbst Mönche haben heute in der Regel Kontakt zu anderen Menschen: Klosterbesuchern, Gläubigen, evtl Schülergruppen, Reisenden (viele Klöster haben Gästezimmer),... - das ist nicht wirklich abgeschottet. Ich sehe hier zB häufiger mal 2, 3 Nonnen vom örtlichen Kloster auf dem Weg zum Bahnhof. Wir müssen das nichtmal auf Christen einschränken, auch die buddhistischen Klöster hier sind alle offen für Besucher, man ist draußen unterwegs, macht auch mal einen Ausflug in einen Park, usw.

Blieben höchstens noch abgeschottete Sekten, aber auch da wäre die Frage: Welche gibt es? Das, was noch am ehesten so einer Sekte nahe kommt, wären vielleicht die Hare-Krishna-Leute, aber die sind selten, nicht unbedingt gewalttätigt - und selbst die betteln und missionieren zB auf Plätzen oder an Bahnhöfen. Zeugen Jehovas? Missionieren. Mormonen? Missionieren. Scientology? Selbst die stellen Werbestände in der Innenstadt auf.
Zitat von seneca22seneca22 schrieb:die Möglichkeit rasch und unauffällig an einen anderen Standort versetzt zu werden
Bei irgendeiner kleinen obskuren Sekte wäre die Frage, wie das möglich sein soll. Da sind sicher keine großen finanziellen Kapazitäten vorhanden - oder schlicht kein weiterer "Standort", weil es ein Grüppchen ist und kein Netzwerk.
Zitat von seneca22seneca22 schrieb:dass der Zopftyp nicht allzuviel in Erscheinung tritt (keine Arbeitskollegen außerhalb der Gemeinschaft, kein "Arbeitgeber im Sinne eines Chefs, der dich kennt", keine zu nahen Nachbarn, keine Freunde außerhalb der community , eine gewisse Isolierung von Angehörigen und die Möglichkeit rasch und unauffällig an einen anderen Standort versetzt zu werden). Ich denke auch, dass der Zopfmann eine gewisse Übung in der Ansprache von Kindern/Jugendlichen hatte.
Widerspricht sich das nicht? Wenig Menschenkontakt, keiner kennt ihn, aber viel Umgang mit Kindern und Jugendlichen?
Zitat von seneca22seneca22 schrieb:Er wird möglicherweise eine gewisse Praxis im Herauslösen von Fleischstücken / im Zerteilen gehabt haben (bspw. Großküche)
Davon gehe ich, bei präzisen Schnitten, die an die Arbeit eines Fleischers erinnern, auch aus.
Zitat von seneca22seneca22 schrieb:könnte ich mir vorstellen, dass sich der Täter einerseits zu Tristan hingezogen fühlte, andererseits jedoch ihn/sich für diese sexuelle Anziehung bestrafen wollte, indem er ihn ihm Nachhinein verstümmelte, ja man könnte sagen entmannte, ihm gleichsam seine Männlichkeit nahm und für ihn sexuell anziehende Körperteile verstümmelte (etwa Gesäß). Das alles wäre in einem religiösen Setting (etwa Orden) stimmiger für mich.
Diese Motivation für die Verstümmelung ist natürlich auch denkbar. Für mich ist aber noch immer ein Punkt das Problem: Was für ein Orden soll das sein? Ordensleben ist doch auch immer irgendwie Gemeinschaft und Menschenkontakt. Da lebt für mich der, klischeehaft gesagt, "Dauerarbeitslos, Sozialwohnung, Alki, Drogi, keine Freunde, keine Frau, Eltern auch schon tot"-Typ mittleren Alters abgeschotteter.


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Mordfall Tristan

14.11.2019 um 23:53
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Es passt nicht, woher sollte er solche Kenntnisse haben? Und woher überhaupt die Motivation?
Kenntnisse dieser Art könnte z B auch ein Koch, ein Metzger, ein Jäger o Ä haben.
Diese Berufsgruppen "schnibbeln" zwar nicht an Menschen herum, aber auch wir Menschen sind Säugetiere und gewisse anatomische Übereinstimmungen gibt es...
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Gab es die Heime dort 1998 auch schon? Flüchtlinge gab es zu der Zeit. Da war gerade Kosovokrieg. Der Täter könnte natürlich jemand gewesen sein, der aus dem Kriegsgebiet kam und verroht war. Es kam ja zu schlimmen Kriegsverbrechen.
Ein interessanter Ansatzpunkt.
Auch der 'Zopfmann' könnte grundsätzlich ein Kriegsflüchtling gewesen sein.
Allerdings sagten die Kinder/ Jugendlichen, zu denen er Kontakt hatte, dass ihnen kein außergewöhnlicher Dialekt/ Akzent aufgefallen wäre, woraufhin die EB vermuteten, die Sprachfärbung des 'Zopfmannes' sei hessisch.
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Ordensleben ist doch auch immer irgendwie Gemeinschaft und Menschenkontakt. Da lebt für mich der, klischeehaft gesagt, "Dauerarbeitslos, Sozialwohnung, Alki, Drogi, keine Freunde, keine Frau, Eltern auch schon tot"-Typ mittleren Alters abgeschotteter.
Sehe ich ganz ähnlich wie Du.
Allerdings ist in aller Regel auch so ein klischeehaft von Dir beschriebener Mensch z B krankenversichert, muss mal zum (Haus-)Arzt, in die Apotheke etc pp
Auch so ein Mensch bekommt sein Hartz IV, wozu Kontakt mit den Behörden vonnöten ist.
Alkis/Drogis kennen sich häufig auch untereinander - zumindest vom Sehen.

Dass gerade eine Person mit so einem auffälligen/außergewöhnlichen Merkmal wie dieser Lippen-Gaumenspalte niemanden in Erinnerung geblieben sein soll, kann ich wirklich kaum glauben, es ist und bleibt ein Mysterium, warum der Mann bis heute noch nicht identifiziert werden konnte, trotz aller Bemühungen der Polizei, der hohen Belohnung etc pp.


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15.11.2019 um 00:05
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Kenntnisse dieser Art könnte z B auch ein Koch, ein Metzger, ein Jäger o Ä haben.
Ja, natürlich. Aber eben kein Mönch oder Pfarrer, und abgeschottete Sektenleute sind wohl eher auch weder Jäger noch Metzger. Es ging hier doch um die Theorie, dass es jemand aus einer religiösen Gruppe sein soll, der relativ abgeschottet in dieser Gruppe lebt und daher wenig andere Kontakte hat und auch nirgends bekannt ist. Das passt für mich nicht.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Allerdings sagten die Kinder/ Jugendlichen, zu denen er Kontakt hatte, dass ihnen kein außergewöhnlicher Dialekt/ Akzent aufgefallen wäre, woraufhin die EB vermuteten, die Sprachfärbung des 'Zopfmannes' sei hessisch.
Ich kenne die Tonaufnahme. Aber ist das auch sicher der Täter?
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Allerdings ist in aller Regel auch so ein klischeehaft von Dir beschriebener Mensch z B krankenversichert, muss mal zum (Haus-)Arzt, in die Apotheke etc pp
Auch so ein Mensch bekommt sein Hartz IV, wozu Kontakt mit den Behörden vonnöten ist.
Alkis/Drogis kennen sich häufig auch untereinander - zumindest vom Sehen.
Das stimmt allerdings. Dann wäre die Frage: Welche "Art" von Mensch könnte denn so leben, dass ihn echt niemand wiedererkennt, wie es hier ja der Fall ist? Wie muss so eine Person leben, wohnen, wie finanziert sie sich?
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Dass gerade eine Person mit so einem auffälligen/außergewöhnlichen Merkmal wie dieser Lippen-Gaumenspalte niemanden in Erinnerung geblieben sein soll, kann ich wirklich kaum glauben, es ist und bleibt ein Mysterium, warum der Mann bis heute noch nicht identifiziert werden konnte, trotz aller Bemühungen der Polizei, der hohen Belohnung etc pp.
Absolut. Vielleicht doch eine geschickte Verkleidung? Oder wirklich jemand, der sich normalerweise gar nicht in der Gegend aufhielt? Aber was macht er dann da am Tunnel, ist ja nun doch eher kein Ort, wo man zufällig mal landet.

Es sei denn möglicherweise, jemand hätte ihn dort gezielt hingerufen. Eine Vereinbarung getroffen. Drogenabholung o.ä.? Oder vielleicht doch zwei Täter, unbekannter Täter 1 ortskundig, und der Zopfmann ein Komplize von außerhalb der Region?


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Mordfall Tristan

15.11.2019 um 00:28
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Es ging hier doch um die Theorie, dass es jemand aus einer religiösen Gruppe sein soll, der relativ abgeschottet in dieser Gruppe lebt und daher wenig andere Kontakte hat und auch nirgends bekannt ist. Das passt für mich nicht.
Nein, für mich passt das auch nicht wirklich, kann mir den Täter sehr schlecht aus einer solch abgeschotteten, (pseudo)religiösen Gruppe stammend vorstellen.
Und wie Du schon schriebst, welche (religiöse) Sekte käme dafür in Frage?
Die, die man 'landläufig' kennt, wie Zeugen Jehovas, Scientology etc wohl eher nicht.
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Ich kenne die Tonaufnahme. Aber ist das auch sicher der Täter?
Ich weiß, welche Tonaufnahme Du meinst, die, in der der - vermeintliche - Täter sich selbst beschreibt und die Polizei auffordert, ihn am Höchster Bahnhof festzunehmen.

Ich meinte jedoch eigentlich nicht diese Tonaufnahme, sondern eher die Aussagen der Kinder/ Jugendlichen (in der zuletzt hier im Theard verlinkten Doku/Filmbericht), die damals in diesem Kinderheim waren und dort mit dem 'Zopfmann' in Kontakt gekommen sind.
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Dann wäre die Frage: Welche "Art" von Mensch könnte denn so leben, dass ihn echt niemand wiedererkennt, wie es hier ja der Fall ist? Wie muss so eine Person leben, wohnen, wie finanziert sie sich?
Das frage ich mich auch, habe allerdings bisher noch keine wirklich schlüssige/sinnvolle/logische Antwort darauf finden können.
Evtl jmnd, der 'vagabundierend' durchs Land zieht und schwarz arbeitet, aber auch nicht wirklich stimmig.
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Vielleicht doch eine geschickte Verkleidung? Oder wirklich jemand, der sich normalerweise gar nicht in der Gegend aufhielt?
Verkleidung würde m E implizieren, dass er die Tat schon längerfristig geplant hatte, denn warum hätte er sonst schon im Vorfeld der Tat (als ihn die Heimkinder, die Nachhilfelehrerin ... sahen) verkleidet durch die Gegend laufen sollen?

Wenn er sich normalerweise nicht in der Gegend aufhielt, würde ich vermuten, dass er dies um die Tatzeit herum genau zu diesem Zweck tat: um die Tat begehen zu können bzw um ein geeignetes Kind/Jungen für die Tat 'auszukundschaften' und dort in den Tunnel zu locken.
Evtl kam der 'Zopfmann' von außerhalb, hatte aber 'Kontaktpersonen', die ortskundig waren und ihm auch den Tipp mit dem Tunnel gegeben haben könnten -> 'Pädophilennetzwerk'!?


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Mordfall Tristan

15.11.2019 um 00:39
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Ich meinte jedoch eigentlich nicht diese Tonaufnahme, sondern eher die Aussagen der Kinder/ Jugendlichen (in der zuletzt hier im Theard verlinkten Doku/Filmbericht), die damals in diesem Kinderheim waren und dort mit dem 'Zopfmann' in Kontakt gekommen sind.
Ach so. Aber es soll in beiden Fällen regionaler Dialekt gewesen sein, oder? Das ist ja leider in der Gegend nichts Außergewöhnliches, kein Alleinstellungsmerkmal, das trifft da auch zig Leute zu. Hm, aber kann man eigentlich Frankfurter Dialekt von dem aus der weiteren Umgebung eindeutig auseinanderhalten? Spricht man, sagen wir mal, 40 oder 60 km außerhalb anders? 80 km, 100 km? Klingt zB ein Würzburger oder Mannheimer anders?
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Verkleidung würde m E implizieren, dass er die Tat schon längerfristig geplant hatte, denn warum hätte er sonst schon im Vorfeld der Tat (als ihn die Heimkinder, die Nachhilfelehrerin ... sahen) verkleidet durch die Gegend laufen sollen?
Vielleicht hat er auf eine Gelegenheit gewartet, einige Tage oder Wochen lang?
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Wenn er sich normalerweise nicht in der Gegend aufhielt, würde ich vermuten, dass er dies um die Tatzeit herum genau zu diesem Zweck tat: um die Tat begehen zu können bzw um ein geeignetes Kind/Jungen für die Tat 'auszukundschaften' und dort in den Tunnel zu locken.
Exakt das dachte ich.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Evtl kam der 'Zopfmann' von außerhalb, hatte aber 'Kontaktpersonen', die ortskundig waren und ihm auch den Tipp mit dem Tunnel gegeben haben könnten -> 'Pädophilennetzwerk'!?
Ich weiß nicht, wie berüchtigt ist die Gegend da denn? Ist es allgemein bekannt, dass da Kinder leicht abzufangen sind? Oder ist da ein Drogenumschlagplatz o.ä.?


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Mordfall Tristan

15.11.2019 um 01:08
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Evtl kam der 'Zopfmann' von außerhalb, hatte aber 'Kontaktpersonen', die ortskundig waren und ihm auch den Tipp mit dem Tunnel gegeben haben könnten -> 'Pädophilennetzwerk'!?
Nochmal dazu. Wenn das so ein "Geheimtipp" gewesen wäre - gab es denn vorher schonmal irgendwelche registrierten Sexualstraftaten oder versuchte Sexualstraftaten für die Gegend?


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Mordfall Tristan

15.11.2019 um 01:29
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Hm, aber kann man eigentlich Frankfurter Dialekt von dem aus der weiteren Umgebung eindeutig auseinanderhalten? Spricht man, sagen wir mal, 40 oder 60 km außerhalb anders? 80 km, 100 km? Klingt zB ein Würzburger oder Mannheimer anders?
Interessanter Ansatz, es kommen ja einige User aus der Gegend rund um FfM, vll kann jmnd uns diesbzgl weiterhelfen?
Finde den hessischen Dialekt, so wie er z B in FfM gesprochen wird, schon auffällig, z B wenn ich mit meinen Verwandten telefoniere, die seit vielen Jahren in FfM/ Offenbach leben.
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Vielleicht hat er auf eine Gelegenheit gewartet, einige Tage oder Wochen lang?
Finde ich gut denkbar.
Wenn er tatsächlich - hauptsächlich - vor Ort war, um die Tat zu begehen bzw um vorher einen aus seiner Sicht 'geeigneten' Jungen ausfindig zu machen, würde es auch Sinn ergeben, sich ausschließlich verkleidet zu zeigen.
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Wenn das so ein "Geheimtipp" gewesen wäre - gab es denn vorher schonmal irgendwelche registrierten Sexualstraftaten oder versuchte Sexualstraftaten für die Gegend?
Das kann ich leider nicht beantworten, vll eher die ortskundigen User?
Meinte das aber gar nicht so zwingend in die Richtung, dass der Liederbachtunnel eine Art 'Hotspot' für Pädophile gewesen sein muss, sondern eher, dass vll ein Bekannter/Komplize des 'Zopfmannes' (wenn wie mal annehmen, dass dieser tatsächlich der [Haupt-]Täter war) diese Örtlichkeit grundsätzlich kannte und sie auf eine Frage des (Haupt-)Täters hin, wo dieser denn 'ungestört' die Tat begehen könne, ins Spiel gebracht haben könnte.


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Mordfall Tristan

15.11.2019 um 02:06
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Das kann ich leider nicht beantworten, vll eher die ortskundigen User?
Meinte das aber gar nicht so zwingend in die Richtung, dass der Liederbachtunnel eine Art 'Hotspot' für Pädophile gewesen sein muss, sondern eher, dass vll ein Bekannter/Komplize des 'Zopfmannes' (wenn wie mal annehmen, dass dieser tatsächlich der [Haupt-]Täter war) diese Örtlichkeit grundsätzlich kannte und sie auf eine Frage des (Haupt-)Täters hin, wo dieser denn 'ungestört' die Tat begehen könne, ins Spiel gebracht haben könnte.
Zumindest Heute gehen da ständig Leute vorbei und man kann vom Weg den Tunneleingang sehen. Ich weiß nicht wie es da 98 aussah. Der Täter ist schon ein sehr hohes Risiko gegangen die Tat dort zu begehen oder schon vorher Gesehen zu werden.


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