Hallo
@allIch bin es mal wieder, mit einem hier diskutierbaren neuen Szenario...
Der Tatverdächtige in meinem aktuellen Szenario war seiner Zeit wohnhaft in einem überschaubaren (!) Radius um die Ablagestelle, mit Ankerpunkten in Nieheim (ggf. beruflich) und dem Paderborner Westen (westlich der A 33 mit potentieller Einlogmöglichkeit in den Funkmasten Dreihausen unter den überaus komplizierten technischen Gesichtspunkten wie Zellatmung etc.).
Da meine private Personenanalyse nur rudimentär ausfällt, müsste an dieser Stelle eine Art Rasterfahndung erfolgen, um dieser Theorie folgend den betreffenden Personenkreis exakt einzugrenzen...
Das erdachte Szenario umfasst folgende Schlüsselsequenzen/elemente:
-Fremder Täter (zumindest dem Umfeld gänzlich unbekannt)
-"Join up" oder Zugriff nach dem Pub (ggf. war an der Aussage der Userin beautyful ja was dran, die von einer Frau berichtete, die entsprechendes beobachtet hatte).
-Exklusiver Zugang in der Woche der Korrespondenz zu einem Gebäudekomplex im Paderborner Westen (z. B. einem Bauernhof in Elsen...), da der Eigentümer ggf. verreist war.
-Nach dem Auflesen, Verbringung der Frauke an diesen Ort mit Informationserpressung über Handypin, Abendvorgeschichte und expektative Erwarter.
-Abnahme von Tasche, handy und schließlich Ihrer Uhr, um Frauke das Zeitgefühl zu rauben.
-Fahrt nach Nieheim, ggf. um Handy zu laden, da man dort um eine Lademöglichkeit wußte, oder man musste eh dorthin, da genutztes Vehikel am nächsten Morgen wieder zur Verfügung stehen musste.
-Dann das Absetzen der ersten sms mit der Intention Zeit zu gewinnen. Ich vermute der Täter wußte selber noch nicht genau wo die "Reise" hinführen würde. Also verfasste der Täter die erste sms mit bekanntem Inhalt.
Anlehnung an den Abend im Pub "Spiel war lustig...", Info "wird später", "hdgdl"- Ritual. Er wußte nicht um die Schlüsselsituation und dass damit der Zeitpunkt und der Inhalt der sms völlig verfehlt waren. In meinen Augen klare Indizien dafür, dass die sms nicht von Frauke stammte, die als zuverlässig galt und nach Aussage der Freundin im Pub Chris nicht warten lassen wollte und diese Tatsache Ihr Hauptmotiv war aus dem Pub aufzubrechen.
Der Täter ging davon aus, dass er durch die sms ca. 24-48 Stunden gewonnen hatte, bevor etwas von Seiten der Angehörigen und der Behörden unternommen würde.
Ggf. kennt er diese Art der sozialen Einbettung nicht, dass man bei einer Person wie Frauke eben schon am nächsten Morgen intensiv Alarm schlug.
In seiner bizarren Gedankenwelt erhoffte er sich sozusagen die Freiwilligkeit mit ein wenig Zeit bzw. hätte er im Falle einer Ergreifung so tun können, als hätte Frauke freiwillig agiert.
Dass er im Rahmen einer Funkzellennachverfolgung (welche von Seiten der Behörden durchgeführt wurde, wenn man dem Taxiblock folgt) der Strecke nach Nieheim nicht ermittelt werden konnte, ist ggf. nachfolgenden Umständen geschuldet.
Entweder er hatte sein Handy ausgeschaltet oder gar nicht erst dabei, um sich ganz auf seine "Mission" zu konzentrieren, oder die Passierzeit nach 0 Uhr wurde nicht analysiert bzw. der Verdacht wurde fallengelassen, weil entsprechende Person anschließend (nach 0.49 Uhr) ein auf den ersten Blick falluntypisches Bewegungsmuster durch die Funkzellen vollzog und somit aus dem Raster fiel.
-Am Donnerstag lässt er dann Frauke aus dem Versteck im Paderborner Westen heraus telefonieren. Hierfür hat er mehrere Beweggründe:
1. Seiner bizarren Gedankenwelt folgend kommt er Frauke entgegen und zeigt seine Version des "lieben Kerls" von sich bzw. wünscht sich, dass er bei Frauke so ankommt.
2. Meint er so keine Wogen zu erzeugen bei den Angehörigen oder den Behörden, bzw. diese zu beruhigen.
3. Sind Ihm zu diesem Zeitpunkt die Ortungsmöglichkeiten noch nicht bekannt, da er nur rudimentäre technische Kenntnisse besitzt. Er geht von den bekannten Vorraussetzungen der Festnetzortung aus, sprich kurzes Gespräch gleich keine Ortung.
-Erst am Freitag bekommt er durch die Medien mit, dass die sms aus Nieheim geortet werden konnte und Ihm wird klar, dass das Telefonat am Tag zuvor auch geortet worden sein muss und direkt auf den Aufenthaltsort westlich der A33 hindeuten könnte!
Nun erst sieht er sich aus taktischen Gründen gezwungen, die Ablenkungsrochade zu starten und zwar von West nach Ost mit Demarkationslinie A33..
Die Geschichte nimmt Ihren bekannten Lauf.
-Er fährt mit Frauke in den Paderborner Osten, der vom Aufenthaltsort binnen weniger Minuten problemlos auch über Schleichwege erreichbar ist und lässt Frauke unter naher physischer Präsenz mehrfach telefonieren.
Die Risiko-, Nutzenrechnung schien für den Täter annehmbar. (Im Gegensatz zum Nieheimszenario mit Losfahrt im Hellen und 70 minütiger Fahrtzeit, verringert sich das Risiko in diesem Szenario sehr beträchtlich. Nur als Beispiel Mönkeloh. Kurz auf die A 33 und man ist vor Ort).
Die Uhrzeiten ergaben sich an den Wochentagen aus dem einfachen Grund der Dunkelheit ab dem Zeitpunkt der Abfahrt aus dem Versteck im Paderborner Westen. Am Samstag telefonierte man in den Mittagsstunde. Es ist zu vermuten, dass der Täter am Abend gesellschaftlichen Verpflichtungen nachzugehen hatte.
-Nach dem letzten Telefonat wird klar, dass alles aus dem Ruder gelaufen ist. Frauke folgt logischer Weise nicht den bizarren Gedankenwünschen des Täters, sondern begehrt nach seiner Interpretation durch das "ja, nein, nein" bzw. "wäre gerne bei Euch" auf und entscheidet sich offensiv gegen ihn.
Glaubt man an den Knall am Ende des Telefonats, der durch die Userin beautyful geschildert wurde, so könnte dieser durch einen aus Wut des Täters ausgeführten Schlages gegen die Innenwand des Vehikels, mit dem man unterwegs war, erzeugt worden sein.
Spätestens nach diesem Telefonat steht für den Täter fest, dass er Frauke töten muss und Frauke lässt diese Vermutung bereits intuitiv im letzten Telefonat erkennen.
-Wie die Tötung dann vollzogen wurde ist reine Spekulation. Ggf. experimentierte der Täter mit Betäubungsmitteln, hierauf gibt es einige Hinweise allein anhand der Aussagen der Telefonzeugen. Ging es um sexuelle Motive und Misshandlungen, so führt ein sadistischer Täter diese häufig unter Bewusstlosigkeit des Opfers durch. Vergleichend hierzu der Doppelmord an zwei 16 jährigen Mädchen in Limburg 1994, die von der Strasse aufgegriffen wurden. Hier nutzen die Täter Chlorophorm (erhältlich in jeder Apotheke), an dessen Überdosis die Mädchen dann starben. Im Übrigen ein grausamer und schockierender Fall!
-Nach dem Ableben der Frauke wählte der Täter die Ablagestelle wohnortnah aus, eine Stelle, die ihm wohl bekannt war.
Er wollte die Kontrolle über Frauke behalten, hört sich krank an und ist es auch, aber er wußte sie so in seiner Nähe. Des Weiteren hatte er so zeitnah Informationen über das Auffinden der Leiche und den Verwesungsgrad der Leiche.
Bewusst oder unbewusst hatte er noch einen weiteren Punkt in der Nähe von Nieheim gesetzt und im Endeffekt den Ermittlungsfokus von sich als Anwohner eklatant abgelenkt, denn dem normalen Menschenverstand folgend legt ein Täter sein Opfer nun mal nicht vor die eigene Haustür...
-Der finale Schachzug des Täters war dann das letztmalige Einschalten des Handys in Nieheim (heute nicht mehr validierbar, aber wahrscheinlich erfolgt), um der Öffentlichkeitsfahndung in die Karten zu spielen, deren Fokus dort lag...und durch die operative Fallanalyse des LKAs heute leider auch noch liegt...
Beste Grüße
Phil