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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 12:15
@Tibetdog
Es wurde meines Wissens keine Aufzeichnung somit keine Stimmanalyse gemacht.
Wenn sogar die NSA trotz aufgezeichneten und analysierten Gesprächs den echten nicht vom Fake Bin Laden unterscheiden konnte- warum ist das in diesem Fall so schwer zu verstehen? ;-))
Ganz einfach: Weil keiner von den Behörden jemals mit Bin Laden telefoniert hatte und ihn nicht kennt. Genau hierin liegt für mich der Unterschied. Es gab nicht nur ein Telefonat, sonderen mehrere. Wenn man einen Menschen über mehrere Jahre kennt, dann erkennt man auch, ob die Stimme der Person gehört oder nicht. Egal ob sie Schnupfen hat oder, wie in diesem Fall, verwaschen klingt – eine vertraute Person erkennt man. Ich bin mir sicher, die Polizei hat die angerufenen Personen befragt und die wiederum waren sich sicher, dass es tatsächlich Frauke am Telefon war. Ich glaube, du stellst es dir ein bisschen zu leicht vor, Freunde und Familie zu täuschen. Gerade in so einem Moment, wo die Person verschwunden ist, reagiert man doppelt hellhörig, wenn sie auf einmal anruft. Bestünde ein Zweifel, dass die Anruferin vielleicht nicht Frauke selbst gewesen sein könnte, dann wäre dieser a) bemerkt und b) kommuniziert worden.

@suburbia
Zitat von suburbiasuburbia schrieb:diesen SMS-Inhalt, ich verstehe ihn einfach nicht.
Frauke war kein riesiger Fußballfan und hat während des Spiels größtenteils gesimst.
Chris war Fußballfan und ihm dann 'nicht gegen England' zu schreiben - was soll das, sie muss doch gewusst haben, dass er das bereits mitbekommen hat.
Man schreibt ja jemanden nicht nur ausschließlich aus den Gründen, um ihn zu informieren. Zur letzten WM sind hier auch alle durch die Straßen gerannt und haben "Weltmeister!" geplärrt, obwohl das ohnehin jeder auch ohne diese Schreie mitbekommen hatte.
Eine einfache Erklärung war für mich, dass ein Gespräch zwischen Frauke und Chris dem Spiel vorausgegangen ist. Vielleicht wusste Frauke, dass Chris sich England als Gegner fürs Achtelfinale wünscht oder eben Schweden, oder vielleicht wusste Chris wiederum, dass Frauke einen Lieblingsgegner hatte. Deswegen die kurze Anspielung, die man nicht weiter erötern muss, weil sich Frauke sicher war, Chris würde wissen, was sie damit meint.

Und genau solche "Nebeninfos" in der SMS sind für mich Indizien, dass Frauke die SMS a) selbst und b) möglicherweise freiwillig verfasste.

@airdbair
Zitat von airdbairairdbair schrieb:Weil der Täter sie bis zu einem gewissen Level vorab kannte.
Oder aber sie hat die SMS eben selbst geschrieben.

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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 12:17
@shoreline
Sehe ich nicht so.
Mehrfach auch schon Beiträge dazu erstellt.
Stichwort "selektive Wahrnehmung".


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 12:28
@Tibetdog
Zitat von TibetdogTibetdog schrieb:Sehe ich nicht so.
Mehrfach auch schon Beiträge dazu erstellt.
Stichwort "selektive Wahrnehmung".
Selektive Wahrnehmung ist mir durchaus ein Begriff. Aber nur weil es das gibt, heißt es nicht, dass es in dem Fall so gewesen sein muss.
Außerdem: Wenn ein solch ausgeklügelter Plan dahinter steckte, warum lässt man dann die inszenierte und fremde Stimme ängstlich und verwaschen klingen? Wäre es nicht sinnvoller gewesen, sie frisch und munter klingen zu lassen, sodass sich die Angerufenen keinesfalls Sorgen machen? Denn genau das versetzte die Freunde/Familie doch in Sorge, dass Frauke eben nicht so klang, als ob alles in Ordnung wäre.

Und warum ruft man dann erst jeden Tag an und dann gar nicht mehr? Ein Täter kann ja nicht wissen, dass der Plan aufgeht und die Stimme abgekauft wird. Sinnvoller wäre es gewesen, in unregelmäßigen Abständen anzurufen und immer wieder zu vermitteln, dass alles super wäre. Auch über den Tod von Frauke hinaus.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 12:29
@zweiter
Zitat von zweiterzweiter schrieb:kann man nicht wissen ,das weiß man nie genau.
handy brauchte er ihr ja auch erstmal nicht abnehmen ,war ja leer.
Aber die SMS war ja letztendlich möglich. Meinst Du, er nahm das Handy, sah das es aus war und legte es wieder zurück? Warum so fahrlässig?


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 12:30
@eis..bär
was heißt denn nun OFA?
und wie kommt die organisierte kriminalität in den ganzen narzissten-kuddelmuddel; vielleicht kannst du mir ja einen link spenden?
und die zwei-zufallstreffen-these hältst du für völlig abwegig? warum
@Tibetdog
ich gebe dir recht mit der stimme, unter stress, überraschung und so, schlechter verbindung
und von osama gabs es genug stimmm-aufnahmen, dass es seiner großmutter nicht bedurft hätte
es war ein vermisstenfall, die anrufe waren mehrmals, also ist eine nichtaufnahme des zweiten, dritten fahrlässig, sogar von chris


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 12:43
Wie gesagt, sehe ich in der SMS selbst keine versteckte Botschaft. Auffällig ist für mich der Zeitpunkt und der Ort des Verschickens, nämlich Eineindreiviertelstunden nach Fraukes Aufbruch vom Pub und von Nieheim aus.

Wichtig zu erörtern wäre eigentlich noch die Rechtschreibung und die Tatsache, dass in der SMS alles bunt durcheinandergeworfen wurde. Schrieb Frauke immer so? Benutzte sie generell keine Kommas? Die Frage wird hier wohl niemand beantworten können. Für die Identifikation ihrer Person (ob sie die SMS selbst geschrieben hat) oder möglicherweise unter Substanzen stand, wäre es aber nicht ganz unwichtig.

Auf Substanzen komme ich aus den Grund, weil ihre Stimme verwaschen klang und der Täter mit ihr durch die halbe Weltgeschichte gefahren ist. Es wäre vorstellbar, dass er zur Sicherheit mit einem Medikament (legal oder illegal) vorgesorgt hat, dass Frauke möglichst ruhig bleibt und keine Dummheiten macht, am Telefon etwas verrät oder gar einen Fluchtversuch unternimmt. Zusätzliche Drohungen hätten das ganze Szenario sicher untermauert.

Ob Frauke den Täter gekannt hat, ist nicht wirklich ersichtlich. Hätte sie eine ganz tolle Bekanntschaft gemacht, die gar über Monate andauerte, hätte sie doch vermutlich jemanden davon erzählt? Stattdessen schien aber nichts davon bekannt zu sein, lediglich über InternetChats schloss man eine solche Bekanntschaft nicht aus. Aber welchen Grund gäbe es, sie geheim zu halten?

Davon abgesehen, werden Beziehungstaten in der Regel eher schnell aufgeklärt. Die Motive sind meistens Eifersucht, Trennungen, Streiterein oder sonst was. Das bekommen wiederum viele mit und dadurch wird releativ schnell ein potentieller Verdächtiger gefunden. Es könnte also nur eine Beziehung (welcher Art auch immer) gewesen sein, die nach außen hin völlig intakt wirkte oder von Frauke nicht erwähnt wurde. Letzteres scheint mir auf Dauer eher unrealistisch, eher könnte ich mir dann etwas relativ Frisches vorstellen. Aber auch da wäre der Täter Gefahr gelaufen, dass Frauke ihn verplappert. Möglich natürlich, dass er ihr keinen echten Namen nannte, trotzdem wäre aber bekannt gewesen, dass es da jemanden gegeben hat.

Weil Frauke relativ schnell nach Verlassen des Pubs ihr Ziel – freiwillig oder unfreiwillig – geändert haben muss, kam mir der Gedanke, dass der Täter sich vielleicht im selben Pub aufgehalten haben könnte. Vielleicht war sie ihm dort schon den ganzen Abend aufgefallen. Und als sie ging, folgte er ihr.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 15:43
@shoreline
Zitat von shorelineshoreline schrieb:Wenn man einen Menschen über mehrere Jahre kennt, dann erkennt man auch, ob die Stimme der Person gehört oder nicht. Egal ob sie Schnupfen hat oder, wie in diesem Fall, verwaschen klingt – eine vertraute Person erkennt man.
Nein, so einfach ist das nicht. Man sieht auf dem Display, daß die vertraute Person anruft. Man ist - besonders im vorliegenden Fall - froh, daß das passiert, denn man hat darauf gewartet. Das ist zunächst mal stärker als der Gedanke des Zweifels. Man nimmt das Gespräch an mit dem Gedanken, "Na endlich, sie meldet sich, nun bin ich aber neugierig, und mir fällt ein Stein vom Herzen". Der erste Gedanke ist nicht: "Na, ob sie das wohl ist?". Es muß so einiges passieren, damit man in Frage stellt, daß die Person die erwartete ist.

Vor wenigen Tagen habe ich z.B. meinen Bruder angerufen. Gleich als er er das Gespräch annahm, dachte ich: "Na, was ist denn mit seiner Stimme los?", doch ist das ja nicht das erste, wonach man fragt. Nachdem wir eine Viertelstunde telefoniert hatten, habe ich ihn beiläufig gefragt, ob etwas mit seiner Stimme sein, weil ich ihn erst kaum wiedererkannt hätte. Er sprach dann von einer Bronchitis.

Obwohl ich also die simple Erklärung, man würde eine vertraute Person auf jeden Fall eindeutig erlennen, zurückweise, stimme ich aber doch zu, daß ein Telefonkontakt mit einem Bruder bzw. einer Schwester der Toten, wenn er gefaket sein sollte, ein höheres Risiko für den Täter darstellt. Er müßte schon sehr sicher sein, daß die Stimmen zur Verwechslung führen könnten. Dazu gehört zunächst einmal, daß die "falsche Frauke" die typische ostwestfälische, eigentlich sogar konkret Lübbecker Aussprache gehabt haben muß, an der z.B. ich jemand aus meiner Heimat immer sicher (und gern ;-) ) erkenne... Schon jemand aus Gütersloh , erst recht aus dem Kohlenpott spricht völlig anders (woll?). Aber das ist nur absolut notwendig. Damit die Stimme nicht sofort als die einer anderen wirkt, muß noch mehr hinzukommen. Gleiche "Farbe", ähnliches Lebensalter, eventuell weiteres.

Die Annahme, daß Frauke schon kurz nach ihrem Verschwinden starb, stößt also auf dieses Problem, das aber in meinen Augen auch das einzige ist, und das sicher nicht zu unmittelbarer Zurückweisung des Szenario führen sollte.

Nimmt man dagegen an, daß Frauke die Telefonate selbst geführt hat und folglich (da sie ja auf Fragen reagiert hat) jedenfalls bis zum Tag des letzten Telefonats gelebt hat, so bleibt mit ähnlicher Wahrscheinlichkeit unerklärlich, wie der/die Täter das hoher Risiko der Zulassung von Telefonaten eingehen konnte/n.

Ein Telefonat fand direkt durch den Bruder statt. Bei einem anderen hat Frauke zwar Chris angewählt, dieser aber an Fraukes Schwester weitergegeben; zufälligerweise (?) hatte sich bei dem Anlaß Fraukes Mutter gerade vorher verabschiedet. Auffallend ist natürlich, daß bis auf den Anruf des Bruders jedes Lebenszeichen von Frauke durch einen Anruf bzw. eine SMS an dieselbe Person erfolgte. Offenbar wurde vom Täter dieser Kontakt erlaubt oder befohlen, aber kein anderer. Warum mag er das Risiko bei dieser sogar mehrfach wiederholten Kontaktaufnahme als tolerierbar angesehen haben, das einer Kontaktaufnahme zu anderen aber nicht?

Nach wie vor frage ich auch, welche Informationen es darüber gibt, wer aus Fraukes großem Bekannten-, Freundes-, Familienkreis wann in jenen Tagen Frauke (vergeblich) zu erreichen versucht hat. Ganz offensichtlich wurde solcher Kontakt unterbunden. Aber was war denn so anders, als Fraukes Bruder die Entführte über Handy tatsächlich erreichte? War das aus der Sicht des Täters ein Versehen? Absicht?

Nach meinen Informationen war das das einzige Mal, daß Frauke nach ihrem Verschwinden telefonisch von außen erreicht wurde. Sonst ging ein Kontakt nur von ihrem Handy aus. Wenn das so nicht stimmt, bitte ich um Korrektur mit verläßlicher Quellenangabe.

Im Fall eines frühen Todes und gefaketer Telefonate entsteht also die Frage: "Wie kann der Täter annehmen, daß Fraukes Geschwister nicht erkennen, daß das nicht Fraukes Stimme ist?" Im Fall einer über Tage dauernden Entführung mit echten Telefonaten durch Frauke andererseits entsteht die Frage: "Wie kann der Täter das Risiko eingehen, daß Frauke bei einem der Telefonate einen versteckten entscheidenden Hinweis einbauen könnte?" Sie hätte aus Verzweiflung einen entscheidenden Namen nennen können, dies vielleicht mit dem Leben bezahlt (was jetzt ohnehin passiert ist) - aber der Täter wäre geliefert gewesen. Vielleicht hätte dies - gerade deswegen - sogar ihr Leben gerettet. Wer bringt jemand noch um, wenn er weiß, daß man ihn "hat"?

In beiden Szenarien gibt es zu den Fragen bis jetzt in meinen Augen keine wirklich überzeugende Antwort. Man hat also auch keinen Anlaß, eines der beiden Szenarien eher als das andere zu verwerfen. Persönlich halte ich die Fragwürdigkeiten im Fall einer tagelangen Entführungssituation sogar für unwahrscheinlicher als die im Fall eines frühen Todes. Ich will darum aber nicht streiten, weil man das sicherlich auch anders sehen kann.

Egal ob die Meldungen, die von Fraukes Handy ausgingen, echt oder gefaket waren: Auffällig ist, daß sie alle an denselben Empfänger gingen. Auch dazu scheint es keine überzeugende erlaubte Erklärung zu geben.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 16:04
@shoreline
Zitat von shorelineshoreline schrieb:Wichtig zu erörtern wäre eigentlich noch die Rechtschreibung und die Tatsache, dass in der SMS alles bunt durcheinandergeworfen wurde. Schrieb Frauke immer so? Benutzte sie generell keine Kommas? Die Frage wird hier wohl niemand beantworten können.
Auch wenn das hier niemand beantworten können mag, ist die Frage der Echtheit des Stils längst beantwortet. Zahlreiche Bekundungen, u.a. auch durch ihre Mutter, belegen, daß Frauke typischerweise solche Mails verschickte. Aber gerade weil dieser Stil vielen bekannt war, läßt sich nicht ausschließen, daß die Mail gefaket war: So mancher hatte solche Mails von Frauke erhalten und wußte folglich genau, wie er schreiben muß, damit es nach Frauke aussieht.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 17:26
@Ocelot
Zitat von OcelotOcelot schrieb:Aber die SMS war ja letztendlich möglich. Meinst Du, er nahm das Handy, sah das es aus war und legte es wieder zurück? Warum so fahrlässig?
was ist fahrlässig ?
ich würde sagen das handy war leer und der täter wußte das.
deswegen rechnete er nicht damit das man es überhaupt benutzen würde.
frauke war unter kontrolle im versteck
wenn die situation entspannt war ,konnte sie vielleicht das handy kurz unbemerkt nutzen .

man kann natürlich fragen, oder antworten was man will,den genauen ablauf wird man nicht erfahren,jeder hat da so seine vorstellung.

ob da nun genau aufgepaßt wurde ,auf jede kleinigkeit von seiten des täters ,glaube ich nicht .
weil es ja keine geplante sache war,nach meiner meinung.

deswegen kann man nicht von einen ablauf ohne fehler ausgehen ,oder sagen
das hätte der täter nie zugelassen .
schließlich ist er ja auch durch die gegend gefahren und hat anrufe getätigt.
auch kein verhalten das nun einen speziellen durchdachten planenden täter,der auf alles achtet, zeigt.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 17:31
Ich denke eines der ersten Dinge, die der Täter wohl getan hat, war Frauke ihr Handy weg zu nehmen.
Alles andere wäre ja auch dumm.
Und dann fanden nur noch Telefonate und die SMS unter seiner Kontrolle statt.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 17:39
@snowdon
Zitat von snowdonsnowdon schrieb:Die Annahme, daß Frauke schon kurz nach ihrem Verschwinden starb, stößt also auf dieses Problem, das aber in meinen Augen auch das einzige ist, und das sicher nicht zu unmittelbarer Zurückweisung des Szenario führen sollte.

Nimmt man dagegen an, daß Frauke die Telefonate selbst geführt hat und folglich (da sie ja auf Fragen reagiert hat) jedenfalls bis zum Tag des letzten Telefonats gelebt hat, so bleibt mit ähnlicher Wahrscheinlichkeit unerklärlich, wie der/die Täter das hoher Risiko der Zulassung von Telefonaten eingehen konnte/n.

Ein Telefonat fand direkt durch den Bruder statt. Bei einem anderen hat Frauke zwar Chris angewählt, dieser aber an Fraukes Schwester weitergegeben; zufälligerweise (?) hatte sich bei dem Anlaß Fraukes Mutter gerade vorher verabschiedet. Auffallend ist natürlich, daß bis auf den Anruf des Bruders jedes Lebenszeichen von Frauke durch einen Anruf bzw. eine SMS an dieselbe Person erfolgte. Offenbar wurde vom Täter dieser Kontakt erlaubt oder befohlen, aber kein anderer. Warum mag er das Risiko bei dieser sogar mehrfach wiederholten Kontaktaufnahme als tolerierbar angesehen haben, das einer Kontaktaufnahme zu anderen aber nicht?
Genau dazu habe ich vor einigen Tagen einen Beitrag verfasst:

Beitrag von shoreline (Seite 2.544)

Viel größer wäre das Risiko in meinen Augen gewesen, hätte er sie nicht anrufen lassen. Und das Ziel ihres Anrufs (Chris) könnte von Frauke auch selbst gewählt gewesen sein. (Alles weitere in dem verlinkten Beitrag)

Nicht alles erscheint immer auf den ersten Blick logisch – was lange nicht heißt, dass keine Logik dahinter ist. Und wenn du sagst, dass in den ersten Sekunden des Anrufes nicht der "Zweifel" steht, dann gebe ich dir definitiv recht. Aber er wäre danach gekommen. Ich möchte gar nicht wissen, wie oft Chris gedanklich die stattgefundenen Telefonate im Nachhinein durchging. Wäre ihm an der Stimme etwas sehr Seltsames oder Frauke-Untypisches aufgefallen, hätte er sicher bei den folgenden Telefonaten noch mehr darauf geachtet. Es geht hier nicht um einen Anruf über 30 Sekunden – da würde ich eurer Theroie zustimmen. Es geht um viele Anrufe. Und Chris war kein 80 Jähriger, den man allzu leicht hätte täuschen können.

Nicht zuletzt verweise ich hier noch mal auf den zweiten Teil meiner Argumentation. Wenn alles inszeniert gewesen wäre, warum dann so inszenieren, dass der Eindruck entsteht, Frauke ginge es nicht gut? Genau das Gegenteil hätte der Fall sein müssen, um keine Sorge bei den Freunden/Verwandten zu wecken.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 20:12
@Tibetdog ich hatte den Link in der Vergangenheit schon einmal gepostet: zu deinen Überlegungen passt er gut:

http://mobile.kriminalpolizei.de/startseite/news-detailansicht/artikel/forensische-sprechererkennung-und-tontraegerauswertung-in-praxis-und-forschung-teil-2.html

besonders der 2. Teil dazu ist interessant!
ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass man eine bekannte Person erkennen könnte obwohl diese gar nicht am Telefon ist - und umgekehrt. Als ich einige Studien etc. dazu gelesen habe, habe ich meine Meinung dazu etwas geändert.
Wir wissen im Endeffekt nicht zu 100% ob Frauke am Telefon war.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 20:13
@Lumina85
Hab ich auch schon n paarmal gepostet in den letzten Monaten... Aber kann man nicht oft genug anmerken ;-)


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 21:12
Ich bin heute nochmal über die Antwort von Hrn. Östermann bzgl. der Theorie eines Users hier -Frauke sei unmittelbar nach Verlassen des Pubs ermordet worden - gestolpert.

Stützt sich diese Aussage "nur" auf der Tatsache, dass Frauke "noch mit ihrem Freund und ihrem Bruder" telefonierte?
Bei der langen Liegezeit und der fortgeschrittenen Verwesung wird es wohl nur eine Eingrenzung auf Tage (??) gegeben haben, oder?
PM's sind leider nicht mehr abrufbar ...

Zum Thema "selektive Wahrnehmung" habe ich auch zunächst für mich ausgeschlossen, dass ein Bruder seine Schwester "erkennt", auch wenn diese eventuell von einer anderen, weiblichen Person imitiert wird.
Allerdings denke ich nun - nach Lektüre des hilfreichen Links hierzu Danke! - zwiegespalten.
Einerseits halte ich es rational nicht für denkbar, andererseits befanden sich die Angehörigen in einem absoluten Ausnahmezustand. Es war unklar, ob und wann sie sich meldet, vor allem aber was mit ihr ist. Da wäre es durchaus denkbar, dass man auf dem Display Fraukes Namen liest und intuitiv auch davon ausgeht, dass sie es auch ist.

Das wäre alles in allem allerdings ein sehr "kluger Schachzug des/der Täter" - immerhin streckt sich damit die Zeit für mögliche Alibis!


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 21:26
Also in meinem bescheidenen Leben habe ich zweimal eine Stimme erkannt.
Und jedesmal war es ein "pling" Effekt. Das heißt mir wurde es definitiv in Bruchteilen von Sekunden deutlich durch unverwechselbaren Klang der Stimme.
Viele Worte waren da nicht nötig.

Und das liegt glaube ich nicht an meinem guten Gehör sondern weil ich einfach nur die Stimme kannte..


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 21:30
@eis..bär
Ja, rational bin ich bei dir - keine Frage.

Aber gilt das auch für eine Ausnahmesituation?

Alles in allem jedoch auch sehr risikoreich so vorzugehen. Es hätte - wenn es denn so war - auch schief gehen können.
Der Nutzen lag allerdings einzig und allein in der Verschiebung des Tatzeitraums. Der Täter konnte ja nicht wissen, dass Frauke erst Monate später gefunden wird und der sehr heiße Sommer seinem Plan auch noch zuträglich ist.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 21:36
Ähm..auch in einer Ausnahmesituation bleibt Mensch diesbezüglich gelassen und registriert diese unverkennbaren Übereinstimmungen.


Ich würde mich daran aber auch nun nicht zu sehr aufhängen.


Interessanter finde ich die Frage, ob der Täter abschließen wollte und deshalb den Leichnam von Frauke unweit eines Weges plazierte, damit sie schnell gefunden wird.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 22:00
Nur damit ich es verstehe, wie genau ist jetzt eure Argumentationskette, dass die Anruferin nicht Frauke gewesen sein könnte? Momentan klingt sie für mich so:

- In Stresssituationen kann es unter Umständen passieren, dass man eine Stimme falsch deutet/nicht erkennt
- Fazit: Also war es bei den besagten Telefonaten in diesem Fall auch so

Sorry, aber das ist mir echt zu dünn. Der Link ist tatsächlich interessant, aber ist euch aufgefallen, dass die Experimente nur mit einzelnen Sätzen stattfanden? Die auch noch nacheinander abgespielt wurden? Findet ihr nicht, dass es eine gänzlich andere Situation ist, wenn ein mehrminütiges Telefonat stattfindet? Noch dazu wenn sich die Telefonate täglich wiederholten?

Gegen die Möglichkeit, dass es nicht Frauke selbst war, sprechen dagegen eine Menge Argumente:

- Chris kannte sie seit vielen Jahren und hat an ihrer Stimme nicht gezweifelt. Auch ihre Schwester nicht, die ebenso mit ihr sprach (wenn es denn stimmt, wie die Darstellung im XY Beitrag zeigt)

- Es fand nicht nur ein Telefonat statt, sondern mehrere, die noch dazu über eine gewisse Länge verfügten. Je länger und je öfter, desto unwahrscheinlicher, eine fremde Stimme nicht als solche zu identifizieren.

- Hätte der Täter eine derartige telefonische Frauke-Inszenierung abgeliefert, warum ließ er die weibliche Stimme verängstigt und verwaschen klingen? Sinnvoller wäre gesund und munter gewesen, damit jeder denkt, alles sei mit Frauke in bester Ordnung. Denn genau das wäre doch der Sinn einer Inszenierung gewesen, oder? Es sollte kein böser Verdacht geweckt werden.

- Warum ruft der Täter erst jeden Tag an, und dann plötzlich nicht mehr? Die Frauke-Stimme müsste ja immer noch lebendig gewesen sein, es hätte also keinen Grund gegeben, die Anrufe einzustellen. Oder hat es ihn ein paar Tage später dann doch nicht mehr interessiert, wenn er aufgeflogen wäre?

- Woher konnte er die Gewissheit haben, dass die Frauke-Stimme-Nummer funktioniert? Das wäre doch so verflucht riskant gewesen, wenn die Frau als nicht-Frauke erkannt worden wäre. Damit hätte er sich nahezu sein eigenes Grab geschaufelt.

- Es muss also nicht nur einen Täter, sondern auch noch eine Täterin gegeben haben. Oder womöglich sogar nur eine Täterin? Wie auch immer, diese Person muss zufällig wie Frauke geklungen haben, die gleiche Art zu reden gehabt haben und zusätzlich die gleiche Wortwahl besitzen. Verdammt viele Zufälle. Eine Mörderin mit Imitations-Natur-Talent.
Oder wie viel Zeit hat sie wohl gehabt, das perfekte Frauke Imitat einzustudieren?


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 22:06
Gerade in solchen Ausnahmesituationen, achtet man ganz genau auf die Stimme bzw. Klangfarbe; vorallem wenn man ab einem bestimmten Zeitpunkt vermutet, dass der Anrufende nicht alles sagt / sagen kann.


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Mord an Frauke Liebs

28.06.2015 um 22:20
@Kältezeit

Genau meine Worte von vorhin! Zusätzlich geht man solche Telefonate im Nachhinein vermutlich zigmal durch, lässt sie wieder und wieder im Kopf Revue passieren.


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