Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

Und die getrennten Gräber? Nun - Maria Bögerls Umbettung von Heidenheim nach Herrieden war zwar geplant, aber eben noch nicht vollzogen.

Es hört also nicht auf. Die Mutmaßungen, die Gerüchte, die üble Nachrede. Selbst Thomas Bögerls Tod hat sie nicht verstummen lassen. Sicher, solange der Mörder nicht überführt ist, kommen viele als Täter in Frage. Auch Bögerl. Aber bei der Polizei gilt er nicht als verdächtig. Dennoch hat der Witwer 14 Monate lang das Getuschel ertragen müssen. Es wanderte vom Städtchen ins Internet, dann in die Zeitungen. Irgendetwas musste doch dran sein, wenn es sogar in der Zeitung stand, oder? Und schon ging die nächste Runde los. Neue Gerüchte, neue Verdächtigungen und wieder die Hetze im Internet und wieder die Verdächtigungen in der Zeitung.Text

zitat aus dem spiegel, es hört also nicht auf. auch hier nicht.
besser wie der spiegel kann man die situation nicht beschreiben.

Wer Zwillinge mit der Haushälterin an den Haaren herbeizieht, gehört ermittelt und belangt.
Das ist Rufmord erster Güte! Allerdings tut die Polizei mit ihrer Aussage, "eine Frau mit
Zwillingen hätte sich nicht gemeldet" dem als Vater Bezichtigten damit auch keinen Gefallen.

Das ist z.B. mit ein Punkt, der die Fassade des glücklichen Familienlebens bröckeln lässt
und dass sich Maria B. z.B. verfolgt fühlte und scheinbar kopflos eine längere Fahrt ohne
Bargeld unternahm und vor Ort ihre Tochter nicht besuchte, obwohl man sich aufgrund
der Distanz selten sah, beflügelt natürlich die Fantasie interessierter Zeitgenossen und
wirft ein anderes Licht auf ein heiles Familienleben und viele sind geneigt, an ein
familiäres Desaster zu denken.

Blanche schrieb:Und die getrennten Gräber? Nun - Maria Bögerls Umbettung von Heidenheim nach Herrieden war zwar geplant, aber eben noch nicht vollzogen.

Warum die Umbettung erst großspurig angekündigt und dann doch nicht durchgeführt wurde, ist wahrscheinlich nur dem engsten Familienkreis bekannt und hat sicher einen Grund. Schließlich sind inzwischen einige Jahre ins Land gegangen und man hätte genügend Zeit dazu gehabt.

Dann waren das also Falschmeldungen, dass die Umbettung erfolgt sei?

@ramisha
in deinen ersten absatz stellst du selbst in frage ob es diese "haushälterin mit zwillingen"
überhaupt gab.
im nächsten absatz gehst du aber davon aus dass es sie gab und schliesst daraus
ein "familiäres desaster".
also was gilt jetzt, absatz 1 oder absatz 2???
ferner frage ich mich woher du wissen willst, dass die frau bögerl
1. sich verfolgt gefühlt haben könnte
2. sich selten mit ihrer tochter getroffen hat

Wenn ich mich recht erinnere war die Tochter an dem Tag an einer Schule beschäftigt, hatte also evtl. keine Zeit für ein Treffen.

@egaht
WENN mir als Familienvater und angesehenem Geschäftsmann jemand böswillig ein
Verhältnis und uneheliche Kinder nachsagt, dann verfolge ich dass strafrechtlich.

WENN es aber Tatsache sein sollte, ist das ein Störfaktor für das Familienleben und
könnte Streitigkeiten nach sich ziehen.

DAS wollte ich damit ausdrücken!

Zitat aus T-Online vom 7.09.2012

Gemeldet hat sich unterdessen eine Stuttgarter Taxifahrerin, die Maria Bögerl im März 2010 zu einem Arzttermin fuhr. Von ihr erhoffen sich die Ermittler Aufschluss darüber, ob die Ermordete schon damals verfolgt wurde. Über die Aussage der Taxifahrerin wollte der Sprecher der Landespolizei noch nichts sagen.

https://www.allmystery.de/themen/km62874-104#id11867957

Um die vermutliche Verfolgung der Maria B. gibt es eine ganze Abhandlung.
Ich wunder mich, dass du darüber nichts zu wissen scheinst.
Du kannst ja mal als Suchwort oben "verfolgt" eingeben und dich entsprechend informieren.

Dass Maria B. ihre Tochter nicht täglich, sondern nicht so häufig sah, ergibt sich wohl aus
der räumlichen Distanz, die beide trennte.

@blaomat
Das ergibt natürlich einen Sinn.

Hallo ihr lieben,

ich habe es heute früh im Radio gehört...

Stuttgart/Heidenheim – Es ist eines der mysteriösesten Verbrechen in Baden-Württemberg. Vor mehr als vier Jahren wurde Bankiersgattin Maria Bögerl (†56) aus ihrem Haus in Heidenheim entführt und ermordet.

Bis heute sucht die „Soko Flagge“ nach dem oder den Tätern. Auch nach mehreren Massen-Gentests bislang ohne Erfolg.

Jetzt hat sich ein wichtiger Zeuge bei der Staatsanwaltschaft Ellwangen und bei BILD gemeldet. Er behauptet: „Ich weiß, wer Frau Bögerl getötet hat.“

Kennt der Unbekannte wirklich die Mörder der Bankiersgattin?

Der Zeuge, der sich derzeit in den Niederlanden aufhält, behauptet: „Die Entführung von Frau Bögerl war von langer Hand geplant. Es sind zwei Täter, die für die Tat verantwortlich sind. Sie kommen aus Baden-Württemberg. Frau Bögerl hatte keine Chance zu überleben.“

Der Zeuge hat der Staatsanwaltschaft angekündigt, dass er Informationen zu den Mördern von Maria Bögerl liefern könne. Allerdings ließ er über seinen eigenen Anwalt erklären, dass er nur zu einer Aussage in Deutschland bereit sei, wenn man ihm beim Strafmaß in einem Untreue-Verfahren gegen ihn entgegenkommt.

Staatsanwalt Jens Weise (38) zu BILD: „Der Sachverhalt ist uns bekannt. Wir gehen natürlich sämtlichen sachdienlichen Hinweisen nach. Zusagen zu anderen Strafverfahren können wir natürlich nicht machen.“ Das teilte die Staatsanwaltschaft auch dem Rechtsanwalt des Zeugen mit (Schreiben liegt BILD vor).

(Quelle Bild.de / Bildplus Artikel)

Was sagt ihr dazu? Bzw. die, die sich schon länger mit diesem Fall beschäftigen?
Heiße Spur oder ein Spinner?
LG

@Fenty
Hab den Artikel auch gelesen. Sehr interessant- keine Ahnung was man davon halten soll.
Allerdings hat dieser Informant seinen RA eingeschaltet und ist nicht direkt an die Presse gegangen. Er erwartet Erleichterung in eigener Strafsache (Veruntreuung)- dann sollten seine Hinweise schon "Hand und Fuß" haben. Auch wird er sehr konkret ("Frau Bögerl hatte keine Chance zu überleben"). Ich bin sehr gespannt.

Vielleicht gibt es bereits morgen in Aktenzeichen weitere Informationen?!?

Bei Untreue denkt man Irgendwie sofort an Bank?

Juhu, morgen kommt ja schon wieder Aktenzeichen :)
Bin ja mal gespannt...

"Der Sachverhalt ist uns bekannt. Wir gehen natürlich sämtlichen sachdienlichen Hinweisen nach. Zusagen zu anderen Strafverfahren können wir natürlich nicht machen"

.. Zusagen zu ANDEREN Strafverfahren können Sie nicht machen.. aber was ist wenn es garkein ANDERES Strafverfahren ist... vielleicht hängt das ja alles zusammen irgendwie.. Kam da mal was ans Tageslicht, so von wegen Geldgeschäfte usw. ?

Deswegen können die trotzdem nicht iwas zusagen, ohne zu wissen was genau er zu sagen hat und ohne es zu prüfen, ist ja logisch, kann ja jeder kommen. Eine Aussage machen, um strafermäßigung zu bekommen, ist immer sehr fraglich, wie glaubwürdig so jem. ist, meine Meinung. Vor allem wenn man das als Voraussetzung fordert, eher unglaubwürdig find ich.

...
„Der Zeuge ist uns schon länger bekannt“, sagte der Ellwanger Staatsanwalt Jens Weise am Dienstag.
…
Dem Bericht zufolge ist er nur dann zu einer Aussage in Deutschland bereit, wenn man ihm beim Strafmaß in einem Untreue-Verfahren entgegenkomme. …

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Zeitung-Neuer-Zeuge-im-Mordfall-Boegerl;art1157835,3026322

Das klingt alles nicht sehr seriös, vermutlich einer dem das Wasser bis zum Hals steht.
Für mich stellt sich die Frage ob die Informationen direkt von ihm kommen oder ob er sie irgendwo gehört oder gesehen hat, zum Beispiel im Gefängnis.
Falls er tatsächlich der Einzige ist, der über diese Informationen verfügt, dann hat er sich doch schon allein dadurch strafbar gemacht, dass er nicht schön längst zur Aufklärung des Verbrechens beigetragen hat. Es sei denn, er ist mit dem oder den Tätern verwandt.
Sind die Informationen aber aus zweiter Hand, dann liegt natürlich der Verdacht nahe, dass er selbst einem Lügner aufgesessen ist.

Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Zeuge zur Aufklärung des Falles beitragen wird sehe ich ziemlich nahe bei null.

@HerculePoirot
Die Behörden sind aber wohl eher an der Aufklärung eines Falls interessiert, als Mitwisser, die auspacken wollen, hart zu bestraft. Umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass zukünftig Mitwisser sich eher hüten würden auszupacken. Das kann nicht zielführend sein. Deswegen geh ich davon aus, dass die idR straffrei oder mit sehr geringer Strafe davon kommen.

Fenty schrieb:Staatsanwalt Jens Weise (38) zu BILD: „Der Sachverhalt ist uns bekannt. Wir gehen natürlich sämtlichen sachdienlichen Hinweisen nach.

Na, das hört sich ja schon mal ganz vielversprechend an. Ich frage mich nur, inwieweit der
Staatsanwaltschaft bei "sämtlichen sachdienlichen Hinweisen" die Hände gebunden sind.

Normaler Weise gibt es Möglichkeiten, die Sachkenntnis von Mitwissern zu hinterfragen
und andererseits fragt man sich, wie gut die Zusammenarbeit zwischen den NL und D in Bezug
auf Schwerstkriminalität funktioniert.

Erleichterung der eigenen Straftat, die der Mitwisser offenbar fordert,
halte ich gelinde gesagt für Erpressung und damit schon wieder für eine
Straftat, gegen die es vorzugehen gilt und sei es in den Niederlanden;
das langjährige Zurückhalten des Wissens um einen Mord dürfte auch
geahndet werden.

@ramisha
Erpressung im jusristischen Sinne ist das nicht. http://dejure.org/gesetze/StGB/253.html

@HerculePoirot & @ramisha
Wenn man im Nachhinein von einer schweren Straftat erfährt und sie nicht anzeigt, ist das nicht strafbar. Es gibt Gesetze wenn man vorher davon wusste oder währenddessen, wenn es zu verhindern wäre, aber nur bei schweren Verbrechen. Beihilfe ist natürlich sowieso strafbar.

Zum letzten Teil:
"Mitwisserschaft bei schweren Verbrechen ist in Deutschland nur unter den Voraussetzungen des § 138 StGB als Nichtanzeige geplanter Straftaten strafbar [...]"
Wikipedia: Mitwisser

§ 138 StGB
http://dejure.org/gesetze/StGB/138.html

@AngelEyes01
Wenn man im Nachhinein von einer schweren Straftat erfährt und sie nicht anzeigt, ist das nicht strafbar. ...

In diesem Fall sind die Informantionen aber aus zweiter Hand und wenig glaubwürdig. Es leuchtet mir auch nicht ganz ein warum sich die Informationsquelle die Belohnung (immerhin 100.000 €) nicht längst selbst geholt hat. Oder hat der Informant einen Deal mit dem Zeugen gemacht um noch mehr Geld zu bekommen? Vielleicht ist dem Zeugen die Redudzierung des Strafmasses das Doppelte wert, so nach dem Motto 100.000 € sofort und für jeden vermiedenen Monat im Knast nochmal 10.000 €, eine ideale Win-win Situation ;-)
Da mir das alles viel zu abwegig erscheint, bin ich nach wie vor der Ansicht, dass dieser Zeuge nichts zur Aufklärung beitragen wird.

an einen Spinner glaube ich weniger, vielleicht steht der Fall kurz vor der Aufklärung...

@HerculePoirot
Wenn es aus erster Hand wäre und er den Täter kennen würde, wäre es Strafvereitelung nur durch aktives Zutun, um zu verhindern, dass derjenige seiner Strafe entgeht. Das pure Nicht-Anzeigen des Täters wäre Unterlassen. Und Unterlassen ist nur durch Personen, die ein Amt innehaben, Strafvereitelung.

In Wikipedia steht dazu:
"Möglich ist auch die Vereitelung durch Unterlassen. Dafür müsste der Täter der Strafvereitelung eine Garantenstellung für die Strafverfolgung innehaben. In der Regel obliegt diese Garantenstellung nur den Angehörigen der Strafverfolgungs- oder Strafvollstreckungsbehörden, sodass in solchen Fällen ohnehin § 258a StGB (Strafvereitelung im Amt) anwendbar ist."
Wikipedia: Strafvereitelung