Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?
06.11.2025 um 05:34
Ich kann mich noch daran erinnern, dass mir der Bursche bei einem Besuch im Kloster im Jahre 2oo4 gleich nicht ganz koscher vorkam; wie ein Asket sah erjedenfalls nicht aus, eher Marke Prunk und Protz. Etwas genaues konnte ich natürlich nicht sagen. Aber dass man die Mio. unter seinem Kopfkissen gefunden hat, er es also mit dem Gelübde der Armut nicht so ganz genau genommen hat, überraschte mich nicht im geringsten.
Dieselbe "Vorahnung" hatte ich schon einmal. Auch da hatte ich das Gefühl, dass die Finanzverwalterin einer so genannten Non-Profit-Organisation, heute würde man sagen NGO, nicht ganz koscher ist; ich vermutete, dass sie schonmal ein paar eingehende Spenden für sich verbuchte. Als später herauskam, dass sie mit der ganzen Kasse verschwunden ist, wunderte mich auch das nicht im geringsten. Leider sind das immer nur deutliche, aber unbestimmte Vorahnungen. Sonst könnte ich echt einen Job als Hellseher antreten.
Aber ich wollte auf etwas anderes hinaus. Es gibt keinen Klosterladen. Was es gibt, ist eine kleine Buchhandlung, in der Devotionalien und religiöse Bücher gehandelt werden. Kurzum, das Ganze ist eher ein Draufzahlgeschäft oder eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme. Es werden da keine Gelder bewegt.
Der Täter MUSS aus der Gegend kommen. Oder einen Bezug dazu haben. Nicht allein deshalb, weil er Ostalbschwäbisch spricht, sondern ganz einfaach deshalb, weil Nichteinheimische nicht wissen, dass es im Kloster einen Parklplatz gibt oder anders gesagt, dass das Sperrschild eine Atrappe ist.
(Wer Ostalbschwäbisch hören will, die halbwegs bekannte Komikerin Katrin Bauerfeind spricht auf YouTube gelegentlich mal Schwäbisch, d.i. Ostalbschwäbisch. Bögerl hat den Dialekt jedenfalls sofort als hiesig erkannt.)
Ein Nichteinheimischer hätte auch nicht gewusst, dass die A7 an der Deutschlandfahnenmarkierung untertunnelt ist, also in beide Richtungen unterquert werden kann. Es gibt dort auch eine so genannte Grünbrücke, die zumindest zu Fuß überquert werden kann. Was mir noch wichtiger erscheint, was der Polizei aber auch bekannt ist, es gibt in der Gegend mehrere unaussgeschilderte Autobahnzufahrten, die noch aus der Bauzeit herstammen. Und die schlichtweg ein Nichteinheimischer nicht kennen kann.
Genau diese Auf- und Abfahrten wird jedoch ein Täter verwenden, nach dem gefahndet wird. Denn er wird zurecht annehmen, dass an den offiziellen Ausfahrten überall die Bullen stehen. Wie gesagt, die inoffziziellen Auffahrten sind prinzipiell auch bekannt, aber garantiert nicht jedem Einsatzleiter und nicht jedem Einsatzbeamten. Und selbst wenn, könnte er mannschaftsmäßig nicht alle Mauselöcher zustopfen.
Zuletzt konnte nur ein Einheimischer davon ausgehen, dass er im angrenzenden Waldstück einen geeigneten Stecken finden und zurechtschnitzen könnnen würde, um die Deutschlandfahne daran zu befestigen. Ein Nichteinheimischer hätte sich seinen "Fahnenmast" unter Garantie mitgebracht und wäre nicht erst am Tatort auf muntere Schnitzeljagd gegangen.
Der Grund, warum das Geld nicht abgeholt wurde, liegt meiner Ansicht nach nicht in der Zeitverzögerung, jedenfalls nicht primär, sondern in der sofort einsetzenden Bullenüberwachung. Teilweise fuhr man extrem unauffällig mit eingeschaltetem Martinshorn durch die Gegend, das man natürlich im Zielgeiet abschaltete. Das ganze ist aber kilometerweit zu hören. Jedenfalls gelingt es nur einem Einheimischen, darauf wollte ich hinaus, unter bereits einsetzender Bullenüberwachung spurlos zu verschwinden.
Im Grunde aber findet ein Nichteinheimischer nicht einmal mit dem PKW aus dem Wohngebiet Führsamen heraus. Das Gebiet liegt eingezwängt zwischen Bahnlinie und Fluß. Und hat nur einen Aus- und Eingang, den muss man kennen. Völlig unvorstellbar wäre es jedoch, dass ein Nichteinheimischer sich zu Fuß (!) ins Wohngebiet aufmacht.
An diesem Punkt rätselte die Polizei lange herum, weil es nicht möglich ist, dort zu Fuß einzumarschieren ohne dass es das ganze Viertel mitkriegt. Von der Polizei sicherlich richtig gedacht, nur dass eben Leute, die etwas Krummes vorhaben, selten die geraden Wege benutzen.
Wenn er also einfach die Bahngleise überquert, sieht ihn nur die direkte Nachbarschaft. So erklärt sich, dass es keine weiteren Zeugen ausser den direkten Nachbarn gab. Hätte er von hinten die Brenz durchschwommen, hätte ihn gleich gar keine Sau bemerkt. So viel wir aber wissen, war der Mann trocken. Und im anderen Fall, hätte man so etwas wie ein Boot finden müssen. Aber von dieser Seite her wäre ich angerückt, hätte ich dort ein Ding drehen wollen, z.B. ein Kind vom Spielplatz entführen.
Es bleibt spannend. Meine These ist, dass - wenn er noch leben sollte - sich der Mann eines schönen Tages verplappern wird. Die ganze Geschichte ist einfach zu abenteuerlich, um nicht eines schönen Tages weitererzält zu werden. Dann wird es darauf ankommen, wie der Hörer der Geschichte reagiert.
Man sollte noch einmal einen Speicheltest unternehmen. Und sich dabei auf die Männer konzentrieren, die unmittelbar oder bis 1, 2 Jahre vor der Tat aus dem Kreis HDH oder AA, besonders aus den Härtsfeldgemeinden, verschwunden, verzogen sind und zwar motivationslos, also nicht weil sie geheiratet haben oder einen neuen Job angefangen haben. Erfahrungsgemäß kommen Kriminielle, verzogen in die Fremde, unheimlich schnell auf krumme Dinger, die sie in der alten Heimat drehen könnten, die ihnen jetzt geradezu ins Auge fallen, und die ihnen als noch Ortsansässige gar nie eingefallen wären.