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Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

4.643 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Ungeklärt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

10.07.2023 um 12:16
Zitat von HeribertHeribert schrieb am 07.07.2023:Von vorne bis hinten merkwürdig. Falls jemand eine Entführung planen sollte, wäre das also diese Vorgehensweise die letzte, oder?

Und bis heute dem Täter keinen Schritt nähergekommen. Manno
Ich finde das nicht mal so merkwürdig. Zum einen hast du tagsüber viele Leute die auf Arbeit sind, sprich tendenziell weniger Zeugen.
Wie viele Möglichkeiten hätte es sonst gegeben, eine Frau wie MB ohne Zeugen zu entführen? Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage, dass sie wohl selten nachts alleine an einsamen Orten unterwegs war. Also bietet sich in meinen Augen die Uhrzeit ziemlich gut an. Wegen dem Entdeckungsrisiko sagen ich, dass sich das in Grenzen hält. Wenn sich das Auto wie angenommen in der Garage befand und diese vermutlich über das Haus begehbar war, dann ist das eigentlich recht praktisch. Dann fährt man nur noch aus der Garage und hat nur das Risiko, dass einem ein Nachbar entgegenkommt. Wie hoch ist hier die Wahrscheinlichkeit an einem Werktag gegen 11 Uhr? Ich würde dieses nicht als übermäßig hoch bezeichnen. Bezüglich der Lösegeldforderung: Hier war einfach da A&O eine möglichst hohe Geldsumme schnell zu beschaffen. Ich weiß gar nicht warum das alle die 300.000€ als ,,wenig" betrachten. Dem guten Mann ging es definitiv gut und er hatte ein ordentliches Einkommen. Aber ich kann aus erster Hand sagen, dass das Einkommen eines Vorstandes bei der KSK mit dieser Bilanzsumme ,,nur" niedrig sechsstellig (~150.000-200.000€) gewesen sein dürfte. Wenn ich als Erpresser also kein Interesse an einen einschalten der Polizei habe, dann wähle ich eine realistische Geldsumme, die das Opfer auch aus eigener Tasche bestreiten kann und vor allem auch in der Kürze der Zeit besorgen kann.

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Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

10.07.2023 um 16:47
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Wenn ich als Erpresser also kein Interesse an einen einschalten der Polizei habe, dann wähle ich eine realistische Geldsumme, die das Opfer auch aus eigener Tasche bestreiten kann und vor allem auch in der Kürze der Zeit besorgen kann.
Das ist ein -in meinen Augen- sehr wichtiger Punkt. Natürlich erscheinen 300000€ zunächst mal recht bescheiden wenn man weiß, wieviel Lösegeld in anderen Entführungsfällen gefordert wurde. Da ist ein Millionenbetrag die Regel, niedrigere Summen die Ausnahme. Diese hohen Summen erscheinen aus Sicht der Entführer sogar sinnvoll, da diese Straftat mit mehrjähriger Haftstrafe belegt ist.

Hier scheint es sich anders zu verhalten. Ich persönlich denke eher nicht, daß der Täter hier bescheiden war und nur das was er wirklich benötigt (z.B. um Schulden zu tilgen oder ein anderes Projekt zu finanzieren) eingefordert hat. Das zeigt in meinen Augen auch die Ermordung des Opfers vor der Lösegeldübergabe. Der Täter erscheint mir sehr kalt und berechnend. Ich schließe mich Deiner Meinung an, daß er möglichst zeitnah einen vom Erpressten leistbaren Betrag einstreichen wollte. Das Opfer war dabei nur Mittel zum Zweck. Es mußte sterben um nichts Aussagen zu können. Dies könnte übrigens darauf hindeuten, daß sich Täter und Opfer gekannt haben könnten.


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10.07.2023 um 17:22
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das ist ein -in meinen Augen- sehr wichtiger Punkt. Natürlich erscheinen 300000€ zunächst mal recht bescheiden wenn man weiß, wieviel Lösegeld in anderen Entführungsfällen gefordert wurde. Da ist ein Millionenbetrag die Regel, niedrigere Summen die Ausnahme. Diese hohen Summen erscheinen aus Sicht der Entführer sogar sinnvoll, da diese Straftat mit mehrjähriger Haftstrafe belegt ist.

Hier scheint es sich anders zu verhalten. Ich persönlich denke eher nicht, daß der Täter hier bescheiden war und nur das was er wirklich benötigt (z.B. um Schulden zu tilgen oder ein anderes Projekt zu finanzieren) eingefordert hat. Das zeigt in meinen Augen auch die Ermordung des Opfers vor der Lösegeldübergabe. Der Täter erscheint mir sehr kalt und berechnend. Ich schließe mich Deiner Meinung an, daß er möglichst zeitnah einen vom Erpressten leistbaren Betrag einstreichen wollte. Das Opfer war dabei nur Mittel zum Zweck. Es mußte sterben um nichts Aussagen zu können. Dies könnte übrigens darauf hindeuten, daß sich Täter und Opfer gekannt hab
Richtig, vor allem sprechen wir in diesen Fällen auch von Mulit-Multi Millionären, wenn nicht sogar Milliardären.
Und wenn man es mal mit z.B einem Bankraub vergleicht, bei dem man schon seit Jahrzehnten nur mit viel Glück an hohe Geldbeträge
kommt, dann steht das schon im Verhältnis mit den 300.000€, denn das Strafmaß ist für erpresserischen Menschraub nur geringfügig höher. Ob der Täter tatsächlich vor hatte das Opfer zu töten ist schwer zu bewerten. Ich tu mir allgemein schwer an diese so genaue Bestimmung des Todeszeitpunkt zu glauben. Ich habe mir diesbezüglich eine Thesis über die Forensische Entomologie durchgelesen und da wird für den in diesem relevanten Zeitraum eine Genauigkeit von rund einem Tag angegeben. Wie die Ermittler hier auf 1-2 Stunden Zeitfenster am Entführungstag kommen ist mir daher ein Rätsel. Es gibt ja eigentlich nur drei Möglichkeiten warum MB zu Tode kam:

1. Der Täter hatte von Anfang an vor das Opfer zu töten, unabhängig von einer erfolgreichen Lösegeldübergabe
2. Der Täter tötete MB, weil das Lösegeld zu spät kam.
3. Der Täter reagierte auf einen möglichen Fluchtversuch von MB mit der Messerattacke.

Alle drei Szenarien stehen und Fallen zumindest bedingt mit dem Todeszeitpunkt.


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Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

10.07.2023 um 18:36
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Ich habe mir diesbezüglich eine Thesis über die Forensische Entomologie durchgelesen und da wird für den in diesem relevanten Zeitraum eine Genauigkeit von rund einem Tag angegeben.
Die Frage ist, ob es bestimmte äußere Faktoren gibt, an denen man den Todeszeitpunkt festmachen kann, also nicht etwa Verwesungszustand etc.

Damit meine ich Dinge wie z. B. den möglichen Umstand, dass das Opfer so eine altmodische Armbanduhr mit Datumsanzeige hatte die beim Mord so beschädigt wurde, dass sie stehengeblieben ist. Dann hätte man tatsächlich einen sehr genauen Zeitpunkt.

Damit will ich nicht behaupten, dass es so war, sondern dass man evtl. an solche äußeren Faktoren denken sollte wenn man überlegt warum der Zeitpunkt so ungewöhnlich genau angegeben wird.


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10.07.2023 um 19:23
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Die Frage ist, ob es bestimmte äußere Faktoren gibt, an denen man den Todeszeitpunkt festmachen kann, also nicht etwa Verwesungszustand etc.

Damit meine ich Dinge wie z. B. den möglichen Umstand, dass das Opfer so eine altmodische Armbanduhr mit Datumsanzeige hatte die beim Mord so beschädigt wurde, dass sie stehengeblieben ist. Dann hätte man tatsächlich einen sehr genauen Zeitpunkt.

Damit will ich nicht behaupten, dass es so war, sondern dass man evtl. an solche äußeren Faktoren denken sollte wenn man überlegt warum der Zeitpunkt so ungewöhnlich genau angegeben wird.
Nope, dachte ich mir anfänglich auch, aber laut dem letzten Podcast mit dem Soko-Leiter sind aus Erkenntnisse aus der Obduktion.


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10.07.2023 um 19:27
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:sind aus Erkenntnisse aus der Obduktion
Ja, dann ist das natürlich hinfällig....Außer man zählt zur Obduktion auch das Auskleiden und die Untersuchung der Kleidung, wozu auch Schmuck und damit die Uhr gehört.


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10.07.2023 um 19:50
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ja, dann ist das natürlich hinfällig....Außer man zählt zur Obduktion auch das Auskleiden und die Untersuchung der Kleidung, wozu auch Schmuck und damit die Uhr gehört.
Sowas ist eigentlich KTU Sache.


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10.07.2023 um 19:58
Erinnere mich an einen Beitrag, ich meine im TV, bin mir jedoch nicht ganz sicher.

Dort wurde berichtet, dass sich der Todeszeitpunkt von Frau Bögerl mittels Frühstück bestimmen liess. Sie ass unter anderem Kiwi. Diese konnte eindeutig im Mageninhalt nachgewiesen werden.

Daher denke ich, die Angabe des Todeszeitpunkts resultiert aus diesem Ergebnis.


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10.07.2023 um 20:56
Zitat von sommerdaysommerday schrieb:Dort wurde berichtet, dass sich der Todeszeitpunkt von Frau Bögerl mittels Frühstück bestimmen liess. Sie ass unter anderem Kiwi. Diese konnte eindeutig im Mageninhalt nachgewiesen werden.
Die Untersuchung des Mageninhaltes gehört zu jeder Obduktion und ist bei der Bestimmung des Todeszeitpunktes sehr hilfreich. Natürlich lässt sich der Todeszeitpunkt damit auch nicht allzu präzise bestimmen, weil auch die Verdauung von verschiedenen Faktoren abhängt. Trotzdem sollte sich damit der Todeszeitpunkt weit enger als 24 Std. eingrenzen lassen.


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10.07.2023 um 21:45
Zitat von sommerdaysommerday schrieb:Erinnere mich an einen Beitrag, ich meine im TV, bin mir jedoch nicht ganz sicher.

Dort wurde berichtet, dass sich der Todeszeitpunkt von Frau Bögerl mittels Frühstück bestimmen liess. Sie ass unter anderem Kiwi. Diese konnte eindeutig im Mageninhalt nachgewiesen werden.

Daher denke ich, die Angabe des Todeszeitpunkts resultiert aus diesem Ergebnis.
Der Todeszeitpunkt, ließ sich seinerzeit aufgrund gerichtsmedizinischer Untersuchungen, nicht eingrenzen.
Wann genau die entführte Heidenheimer Bankiersgattin Maria Bögerl ermordet wurde, lässt sich offenbar nicht mehr rekonstruieren: Der Todeszeitpunkt sei nicht näher eingrenzbar, sagte die Polizei Heidenheim am Dienstag stern.de.
Man unternahm noch den Versuch, mithilfe des Insektenbefalls der Leiche, eine Eingrenzung vorzunehmen.

Aber auch dieser Versuch schlug fehl.
Aufschluss versprach man sich von der Analyse insektenkundlicher Spuren an der Leiche von Maria Bögerl. Dieses entomologische Gutachten liegt seit Montagnachmittag vor, wie die Staatsanwaltschaft Ellwangen heute auf Anfrage von stern.de erklärte. Es beinhalte aber "keine neuen Erkenntnisse zum Todeszeitpunkt", sagte ein Sprecher der Justizbehörde.
Quelle: https://www.stern.de/panorama/verbrechen/mordfall-maria-boegerl-gutachter--keine-klarheit-ueber-todeszeitpunkt-3540248.html


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10.07.2023 um 21:57
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Wie die Ermittler hier auf 1-2 Stunden Zeitfenster am Entführungstag kommen ist mir daher ein Rätsel.
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Der Todeszeitpunkt, ließ sich seinerzeit aufgrund gerichtsmedizinischer Untersuchungen, nicht eingrenzen.
Dann ist die angesprochene, präzise Angabe des Todeszeitpunktes ziemlich merkwürdig. Die Ermittler sind normalerweise nicht geneigt, ohne guten Grund Spekulationen als Fakten zu verkaufen. Von daher frage ich mich, wer warum diese Dinge in den Raum gestellt hat und was alles dahinter stecken könnte.
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:1. Der Täter hatte von Anfang an vor das Opfer zu töten, unabhängig von einer erfolgreichen Lösegeldübergabe
Für mich die wahrscheinlichste Variante. Es wurde ja auch kein zweiter Versuch unternommen, doch noch eine Übergabe zustande zu bringen. Das spricht mMn dafür, daß Fr. B. bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt getötet wurde und der Täter sich danach der Leiche entledigte und notgedrungen die Flucht ohne das Lösegeld antrat.


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10.07.2023 um 23:35
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:und notgedrungen die Flucht ohne das Lösegeld antrat
Wieso notgedrungen? Bögerl hat doch vor der Geldablage kein weiteres Lebenszeichen von seiner Frau gefordert, noch war das zu erwarten. Schon deswegen nicht, weil ja gar kein Kontakt mehr hergestellt wurde. Es wäre nicht die erste Entführung, bei der der Entführer Geld kassiert, obwohl das Opfer längst tot ist.


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10.07.2023 um 23:43
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Wieso notgedrungen? Bögerl hat doch vor der Geldablage kein weiteres Lebenszeichen von seiner Frau gefordert, noch war das zu erwarten. Schon deswegen nicht, weil ja gar kein Kontakt mehr hergestellt wurde. Es wäre nicht die erste Entführung, bei der der Entführer Geld kassiert, obwohl das Opfer längst tot ist.
Grüß dich ! Lange nichts voneinander gehört. Ja, ich vermute/spekuliere, daß der/die Täter wohl davon ausgegangen sein könnte(n), eben ein Lebenszeichen liefern zu müssen, damit eine weitere Geldübergabe stattfinden kann. Gleichzeitig durfte die Leiche aber nicht entdeckt werden. Erschwerend kam ggf. noch hinzu, daß der Mord noch in den Knochen saß und Panik verursacht haben könnte. Ich denke, da fehlte einfach eine gewisse Abgebrühtheit, die Sache durchzuziehen. Das alles macht auf mich den Eindruck, daß der/die Täter daß Opfer gekannt hat/haben und letztendlich mit der Situation überfordert war(en).


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Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

10.07.2023 um 23:47
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:2. Der Täter tötete MB, weil das Lösegeld zu spät kam.
Die Lösung wäre aber aus spieltheoretischer Sicht höchst unelegant, für den Fall, dass er erwischt wird, was ja nun immer droht: Für erpresserischen Menschenraub ist er mit 5 bis 15 Jahren dabei und kann nach 2/3 mit Bewährung rechnen. Für Mord gibts lebenslänglich und vor Ablauf von 15 Jahren auch keine Bewährung.

Wenn er die Aktion abbricht, weil er keine Chance mehr auf das Lösegeld sieht, warum denn dann noch morden?

Natürlich denkt andererseits nicht jeder Täter sonderlich logisch.


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Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

10.07.2023 um 23:59
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Erschwerend kam ggf. noch hinzu, daß der Mord noch in den Knochen saß und Panik verursacht haben könnte. Ich denke, da fehlte einfach eine gewisse Abgebrühtheit, die Sache durchzuziehen
Ich bin mir, was den oder die Täter betrifft, unsicher. Die Polizei sucht nach einem eher tumben Einzeltäter. Und das nun schon seit 13 Jahren ohne irgendeine sichtbare gewordene heiße Spur. Vielleicht war es doch eher eine smarte Tätergruppe?


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Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

11.07.2023 um 00:04
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Vielleicht war es doch eher eine smarte Tätergruppe?
Du meinst ein Abbruch bevor es zu riskant wird ? Alles berechnet und überlegt ? Ja, hat seinen Reiz. Ist aus spieltheoretischer Sicht auch nicht die schlechteste Taktik. Ganz neue Perspektive... Denkst du da eher an Zufallsopfer oder eine -wie auch immer geartete- Bekanntschaft ?


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Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

11.07.2023 um 19:05
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Denkst du da eher an Zufallsopfer oder eine -wie auch immer geartete- Bekanntschaft ?
Ich denke da am ehesten an einen weit entfernten Bekannten. Ich glaube nicht, dass sich jemand hinsetzt, grübelt, wen er entführen könnte und dann auf die Frau irgendeines Sparkassendirektors aus der Provinz kommt, wenn es da so gar keine Beziehung gibt.

Ich kann mit jemanden vorstellen, der dem Ehepaar Bögerl mal auf einer Spendengala oder dergl. kurz begnet ist.


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Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

11.07.2023 um 21:21
Ich möchte eine Hypothese zur Diskussion stellen, die ich vor einiger Zeit gelesen habe:

Der ursprüngliche Plan der Täter (plural: mindestens zwei, eher drei), die durchaus davon ausgingen, dass die Poliezi eingeschaltet werden würde, bestand darin, kurz vor der Geldübergabe eine zweite Flagge. ein Kilometer oder so vor der ersten, aufzustellen. Damit hätte man Bögerl mit dem Geld vor der Stelle, an der die Polizei - mehr oder minder gut getarnt - wartete abgefangen. Die Polizei hätte vernutlich kaum Zeit gehabt zu reagieren.

Eine geeignete Stelle hierfür wäre die Betriesbausfahrt in Nietheim gewesen, etwa 900m vor der bekannten Flagge. Dort tunnelt ein von beiden Seiten frei zugänglicher Abwasserschacht die Autobahn. Man kann also ungesehen - ungesehen auch und gerade von einem Hubschrauber - von der einen zur anderen Seite der Autubahn gelangen (am schnellsten auf einem Saktebpard o.ä. liegend).

Bögerl hatte Anwesiung erhalten, in Heidenheim Richtung Norden auf die Autobahn zu fahren und nicht schneller als 100 km/h zu fahren. Damit hätte er von der Auffahrt bis nach Nietheim ziemlich genau 5 Minuten benötigt.

Es hätte also dreier Täter bedurft: Einen, der die Auffahrt Heidenheim beobachtet und ein Signal (per Handy oder sonstwie) gibt, sobald er sieht, dass Bögerl auf die Autobahn fährt. Ein weiterer Täter stellt dann die zweite Flagge auf, wartet auf das Geld und verschwundet mit dem durch den Abwassertunnel auf die andere Seite der Autubahn. Und schließlich ein dritter Täter, der Frau Bögerl bewacht und laufen lassen kann, sobald Herr Bögerl auf die Autobahn fährt. Und dieser dritte Täter kann dann seinen Komplizen nebst dem Geld in Nietheim mit Frau Bögerls Wagen einsammeln und dann fahren sie weiter zu ihrem Komplizem am der Auffahrt Heidenheim, wechseln in dessen Auto - und weg sind sie.

Drei Täter, € 300.000,- . Das Ganze wäre dann eher ein "atypischer Banküberfall" (der Begriff stammt nicht voin mir), als eine Entführung.

Und woran scheiterte der Plan? Bögerl fuhr - entgegen der Anweisung - nicht in Heidenheim, sondern in Niedersprötzing - zwei Ausfahten weiter südlich - auf die Autibahn.

Der Mord war dann nicht geplant. Ein Täter hat die Nerven verloren, zu welchem Zeitpunkt und aus welchen Gründen auch immer.

Gibt es irgendwelche objektiven Hinweise darauf, dass der Plan so gewesen sein könnte? Ja und Nein: In Nietheim, keine 300m von dem Abwasserkanal, wurde Zopfmann gesichtet, der das rumlief wie bestellt und nicht abgeholt. Auch macht die Anweosung an Bögerl, in Heidenheim aufzufahren und nicht schneller als 100 km/h zu fahren. hätte dann einen praktischen Zweck gedient und wäre nicht einfach nur so dahingesagt gewesen. Und ie Hypothese bietet eine alternative Erklärung, warum die Überagbe scheiterte. Mehr aber auch nicht.

Jedenfalls finde ich, dass die Hypothese ein ganz andere Sicht auf das Verbrechen liefert.

Was haltet ihr davon?


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Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

12.07.2023 um 13:57
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Ich denke da am ehesten an einen weit entfernten Bekannten. Ich glaube nicht, dass sich jemand hinsetzt, grübelt, wen er entführen könnte und dann auf die Frau irgendeines Sparkassendirektors aus der Provinz kommt, wenn es da so gar keine Beziehung gibt.
Ja, so in der Art denke ich auch. Wenn es stimmen sollte, daß Fr. B. bereits vor der Geldübergabe (bzw. dem Versuch einer Übergabe) sterben musste, wirkt das auf mich derzeit wie eine Verdeckungstat, da sich Opfer und Täter -möglicherweise auch nur flüchtig- kannten.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Der ursprüngliche Plan der Täter (plural: mindestens zwei, eher drei), die durchaus davon ausgingen, dass die Poliezi eingeschaltet werden würde, bestand darin, kurz vor der Geldübergabe eine zweite Flagge. ein Kilometer oder so vor der ersten, aufzustellen. Damit hätte man Bögerl mit dem Geld vor der Stelle, an der die Polizei - mehr oder minder gut getarnt - wartete abgefangen.
Ja, ist eine brauchbare Hypothese. Das Problem ist nur, dass es speziell für diese Planung kaum/keine Indizien gibt, die diese Annahme(n) stützen könnten. Die Idee, den Übergabeort jedoch unbemerkt vorzuverlagern ist gut, wenngleich ich 900m für sehr knapp halte. Vom Hubschrauber aus können schließlich einige Kilometer überblickt werden, sofern das Wetter mitspielt. Außerdem werden auch zivile Einsatzkräfte im Umfeld unterwegs gewesen sein.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Der Mord war dann nicht geplant. Ein Täter hat die Nerven verloren, zu welchem Zeitpunkt und aus welchen Gründen auch immer.
Da scheiden sich die Geister. Ich gehe wie bereits geschrieben derzeit davon aus, daß sich Täter und Opfer irgendwoher kannten. Von daher ist für mich Nervenflattern eines Täters oder ein Fluchtversuch des Opfers nicht ganz so wahrscheinlich.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:In Nietheim, keine 300m von dem Abwasserkanal, wurde Zopfmann gesichtet, der das rumlief wie bestellt und nicht abgeholt.
Dieser "Zopfmann" ist irgendwie an mir vorbeigegangen. Ich meine mich aber vage zu erinnern, daß man bislang keine bestimmte Person im Zusammenhang mit der Tat sucht und es deshalb auch keine Beschreibung gibt. Sollte ich mich da täuschen, gerne berichtigen.


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Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

12.07.2023 um 15:00
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Dieser "Zopfmann" ist irgendwie an mir vorbeigegangen. Ich meine mich aber vage zu erinnern, daß man bislang keine bestimmte Person im Zusammenhang mit der Tat sucht und es deshalb auch keine Beschreibung gibt. Sollte ich mich da täuschen, gerne berichtigen.
Nach "Zopfmann" hat man sehr intensiv und sehr lange per Phantombild gesucht.

zopfmann.webp

Der geisterte etwas verwirrt am Nachmittag des Tattages an besagter Betriebsausfahrt herum. Dafür gab es mehrere Zeugen. Irgendwann hat die Polizei dann die Suche aufgegeben.

Bericht und Bildquelle z.B. hier:

https://www.sueddeutsche.de/panorama/fahndung-im-entfuehrungsfall-boegerl-wer-kennt-diesen-mann-1.953157


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