Heribert schrieb:Die soll keine Kritik sein. Aber hat hier das perfekte Verbrechen stattgefunden mit dem perfekten Täter, der alles richtig gemacht hat? Und das tagsüber. Öffentlich in einem Auto. Welches an einem öffentlichen Platz abgestellt wurde. Verrückt. Gegen alle Logik. Zumindest gegen eine Logik.
Ich finde sogar, dass der Täter an sehr vielen Stellen extreme Risiken eingegangen ist, die man sich eigentlich nur durch fehlende Alanung, durch das Ausgehen von falschen Voraussetzungen und durch Selbstüberschätzung erklären kann. Und an vielen Stellen hätte er für ihn viel günstigere Optionen wählen können, als er es tatsächlich getan hat.
Ich glaube auch, dass Frau Bögerls Tod darauf zurückzuführen ist, dass das ganze schlecht geplant war, ihm das dann über den Kopf gewachsen ist und er sich das alles viel einfach und leichter durchzuziehen vorgestellt hat.
Ich glaube, dass er einfach unverschämtes Glück gehabt hat, dass er an bestimmten Punkten (der Entführung aus dem Haus, dem Abstellen des Autos, dem Versuch, das Lösegeld zu holen) nicht beobachtet wurde und auch, dass von Seiten der Ermittler Fehler gemacht wurden.
Das ist keine Kritik an den Ermittlern. Wir bewerten das im Nachhinein als "Fehler", aber tatsächlich gehört das eben zur Ermittlungsarbeit dazu, dass nicht alles von Anfang an offen auf dem Tisch liegt und das Dinge anders eingeschätzt, priorisiert, bewertet werden, was sich nachträglich als falsch rausstellt.
OpLibelle schrieb:Das sehe ich nicht so. Zum einen kann ja noch jederzeit de DNA irgendwo aufploppen, zum anderen wird man so um 2030 die Sache als Cold Case nochmals aufmachen, wenn 20 Jahre um sind und so ziemlich alles außer Mord verjährt st.
Davon gehe ich auch aus. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es Mitwisser gibt, dass vielleicht auch nur irgendjemand etwas aufgefallen sein könnte, etwas seltsam vorkam oder jemand was beobachtet und falsch eingeschätzt hat.
Ich kann mir auch vorstellen, dass der Fall noch gelöst wird.
An Stelle des Täter würde ich mich jedenfalls eher nicht entspannt zurücklehnen.