Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

Viele Fragen im Fall Maria Bögerl

Fast zehn Monate nach der Entführung der Heidenheimer Bankiersfrau Maria Bögerl mehren sich die Hinweise, dass es sich um eine Beziehungstat handeln könnte. Medien berichten, der Witwer sei Vater von Zwillingen geworden.

Text: F.A.Z.
(Von Rüdiger Soldt, Stuttgart)


http://www.faz.net/s/Rub77CAECAE94D7431F9EACD163751D4CFD/Doc~E910F6F04348F42A0ADEDBAD89036EDDA~ATpl~Ecommon~Scontent.html (Archiv-Version vom 04.03.2011)

Bingo! Er wars selber! Ich denke,er hat sie auch später ,nach der Suche,erst am Fundort abgelegt,die Polizei hat dort gesucht aber nix gefunden.
Ein fast perfekter Mord.

@Cleo1956

Eigentlich eher weit weg von einem perfekten Mord.

Die Entführung hat von Beginn weg unzählige Fragen aufgeworfen, und war unlogisch.

Nur gerade nach dem öffentlichen Auftritt wollte man wohl nicht in diese Richtung ermitteln.

Und das schrieb ich schon von Beginn an

Wenn der Bögerl der Täter ist, hat er zu Anfang schon so
viele dilletantische Fehler gemacht, dass man ihn als Mörder
garnicht in Betracht gezogen hat. Oder war das ein taktischer Schachzug?

War er der Täter?

Wenn er es war, dann hat die Polizei gravierende Fehler gemacht. Da bringt es auch nichts, wenn man jetzt vorsorglich zurückrudert.

Ich denke, denen geht derzeit der A… auf Grundeis, dass es in Baden Württemberg evtl. zu einem Regierungswechsel kommen und der Neue den Fall neu aufrollen lassen könnte.

Was wissen wir?

• Frau Bögerl wurde ermordet.

• Sie wurde mit einem Küchenmesser erstochen und hatte Abwehrspuren an den Armen. Es wurden am Leichenfundort Handschellen gefunden.

• Die Leiche wurde trotz groß angelegter Suchaktion durch eine Hundertschaft nicht entdeckt.

• Das Fahrzeug der Ermordeten stand im Hof des Klosters Neresheim.

• Ihr Handy lag ohne Sim- Karte nicht weit vom späteren Leichenfundort und der an der Autobahn platzierten Flagge.

• Ein Mann mit einem Pferdeschwanz wurde am Entführungstag in Nietheim gesichtet. Er soll wirres Zeug geredet und eigenartig in Richtung Autobahn geblickt haben.

• Am Entführungstag erschien unter der Rubrik »Verloren/Gefunden« im Ulmer Wochenblatt folgende Anzeige: »Ignatus, Ihre Mutmaßungen sind falsch (Diesel wg. Langstrecke, Ausn. Studierende Kinder) u. verletzend (Keine Korruption o. Geldschiebung). Fakt ist Todesfall ‚lebensnotwendig‘. Wir erhöhen auf 30 % Finderlohn u. appellieren an Ihren Anstand.« Die Polizei lieferte dafür nachträglich eine dubiose Erklärung.

• Herr Bögerl behauptet, ein Entführer hätte ihn angerufen und eine Lösegeldzahlung gefordert. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt zufällig im Amtszimmer des Bürgermeisters von Niederstotzingen. Als der Anruf ihn erreichte, verließ er den Raum um alleine zu telefonieren. Der Anruf hat, wie nachträglich bekannt wurde, ungewöhnlich lange gedauert.

• Herr Bögerl stellte einen Verrechnungsscheck zur Geldbeschaffung aus, obwohl er wusste, dass er damit kein Bargeld bekommen würde. Bürgermeister Kieninger dagegen behauptete, einen Blitzkredit für die Gemeinde beantragt zu haben. Nachträglich wurde die Aussage eines leitenden Angestellten der Kreissparkasse bekannt, der belegte, dass eine so lange Geldbeschaffung auch bei besonderer Stückelung des Betrages nicht sein könne.

• Angeblich hat der namentlich nicht bekannte Anwalt von Herrn Bögerl bezeugt, dass er Frau Bögerl am Vorabend der Entführung lebend gesehen hätte.
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Alles andere ist äußerst merkwürdig und kann nicht sicher belegt werden.

Der Todesszeitpunkt konnte nach 3 Wochen Liegezeit nicht mehr bestimmt werden.

Es konnte nicht festgestellt werden, ob die Leiche am von Anfang an am Fundort lag oder erst später dort abgelegt wurde.

Es ist nicht bekannt, ob im Fahrzeug oder an der Leiche DNA-Spuren gesichert worden sind.

Im Dezember 2010 ist Herr Bögerl Vater von Zwillingen geworden. Er lebte offensichtlich schon vor der Entführung bei seiner neuen Lebensgefährtin, meinte aber dennoch den trauernden Witwer spielen zu müssen.
Ihm wurde angeblich eine Lebensversicherung in 7-stelliger Höhe ausbezahlt.

Derzeit hat er alle seine beruflichen Termine abgesagt und befindet sich zu einem längeren Kuraufenthalt an einem unbekannten Ort.

@True12

Das ist eine interessante Zusammenfassung!

Ist eigentlich bekannt, wie die beiden Kinder zu der Angelegenheit stehen? Halten sie zum Vater?

Die Kinder wohnen schon seit Jahren nicht mehr in Heidenheim. Zumindest der Sohn ist noch finanziell abhängig vom Vater. Die Tochter möglicherweise auch.

Der Wirbel um die Entführung war den Kindern sicher unangenehm. Zusätzlich zur Trauer um die geliebte Mutter mussten sie den Verdacht der Bevölkerung, der eigene Vater könnte der Täter sein, verarbeiten. Das ist gewiss ein Trauma. Ich kann mir vorstellen, dass in so einem Fall eben auch die sprichwörtliche Liebe blind macht.
Wieso sollten ausgerechnet sie Öl ins Feuer gießen?

Dass die Ehe der Eltern nicht mehr in Ordnung war, dürfte den Kindern nicht entgangen sein. Frau Bögerl war am Ende ihres Lebens wohl sehr einsam.
Die Gerüchte, wonach sie ebenfalls fremdgegangen sein soll, stimmen definitiv nicht. Im Gegensatz zu ihrem Ehemann, war sie sehr beliebt. Sie wird als herzliche, eher zurückhaltende Person beschrieben. Die typische Frau im Hintergrund ,ohne die Bögerl noch heute ein kleiner Sparkassenangestellter in der fränkischen Provinz wäre.

Bögerl ist mit dem Polizeichef von Heidenheim eng befreundet. Er pflegt Verbindungen zu höchsten Kreisen in Politik und Wirtschaft. Außerdem ist er Mitglied im Lions- Club.
Da hackt keine Krähe der anderen ein Auge aus.

Ich vermute, Bögerl wird demnächst vorzeitig in Ruhestand gehen, seine Lebenspartnerin heiraten, deren Namen annehmen und sich ins Ausland absetzen.

@True12

Es existieren meines Wissens Gerüchte, dass die Lebensgefährtin aus Russland stammen soll. Dann wäre dorthin ja eine Rückzugsmöglichkeit bei Bedarf gegeben. Ich habe diese Information einem Leserbrief aus einer der Provinzblätter entnommen. Es handelt sich natürlich aber nur um ein Gerücht.

Nach den Kindern habe ich mich wegen eines anderen Falles erkundigt. Es handelt sich um den Mord an Bernadette Bissonnet aus Montpellier.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,744153,00.html (Archiv-Version vom 13.03.2011)

Kürzlich ist ihr Ehemann Jean-Michel Bissonnet, ein reicher und angesehener Geschäftsmann, wegen Auftragsmord an seiner Ehefrau zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Die Ermittlungen haben drei Jahre gedauert und zu der Verurteilung ist es nur deshalb gekommen, weil der Bruder der ermordeten Frau seinen Schwager von Anfang an in Verdacht gehabt hat und nie aufgegeben hat. Die beiden Söhne haben dennoch zum Vater gehalten. Auf youtube kann man Videos von ihnen sehen. Sie haben Interviews gegeben, in denen sie den Prozess als “bêtise“ ( Dummheit) bezeichnen. Sie beklagen, dass ihnen nicht nur die Mutter genommen worden ist, sondern durch die Justiz auch der Vater und damit jede Erinnerung an ihre Kindheit ausgelöscht worden sei.

Der erfolgreiche Jean-Michel Bissonnet hatte auch einflussreiche Bekannte, aber er hat nicht mit dem unermüdlichen Einsatz seines Schwagers gerechnet.

Beharrlichkeit seitens eines Familienangehörigen, der auch als Nebenkläger auftreten kann, kann sich gelegentlich auf den Fortgang der Ermittlungen auswirken und das sicher nicht nur in Südfrankreich.

@True12


Du hast hier sehr viel "angeblich" und Gerüchte geschrieben.

Gibts dazu irgendwelche Quellen? Auch Gerüchte haben meist Quellen.

Der namenslose Anwalt?

Und vor allem:

True12 schrieb: Es konnte nicht festgestellt werden, ob die Leiche am von Anfang an am Fundort lag oder erst später dort abgelegt wurde.

Zumindest muss festgestellt werden können ob sie dort ermordet wurde.

True12 schrieb: Es ist nicht bekannt, ob im Fahrzeug oder an der Leiche DNA-Spuren gesichert worden sind.

Ich denke mal sie haben danach gesucht^^

Wenn dann nichts an die Öffentlichkeit gedrungen ist, wird man nichts außergewöhnliches gefunden haben.

Was man aber so weit ich in Erinnerung habe gefunden hat, waren Blutspuren am Beifahrersitz von Maria B

@insideman

Deine Argumentation zielt offensichtlich darauf ab, meine Beträge als fadenscheinig abzutun.

Ich habe genau zwei Mal „angeblich“ geschrieben.

Bei dem Satz:“ Angeblich hat der namentlich nicht bekannte Anwalt von Herrn Bögerl bezeugt, dass er Frau Bögerl am Vorabend der Entführung lebend gesehen hätte“, kann man das „angeblich“ gerne weglassen, da diese Aussage von der Polizei stammt.

Das zweite „angeblich“ bezog sich auf die Lebensversicherung. Dies kann ich natürlich nicht belegen, habe die Info aber von einer sehr integeren Person.

Das Wort „Gerüchte“ verwendete ich nur ein Mal in dem Satz: „Die Gerüchte, wonach sie ebenfalls fremdgegangen sein soll, stimmen definitiv nicht.“

Ich weiß nicht, was daran falsch sein soll?

Der Anwalt ist meines Wissens nicht namentlich bekannt. Kennst Du ihn?

Als das Blut im Fahrzeug gefunden wurde, gingen die Ermittler noch davon aus, dass Frau Bögerl nicht lebensgefährlich verletzt sei, da es zu geringfügig war.

@AngRa

AngRa schrieb am 08.03.2011:Nach den Kindern habe ich mich wegen eines anderen Falles erkundigt. Es handelt sich um den Mord an Bernadette Bissonnet aus Montpellier.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,744153,00.html (Archiv-Version vom 13.03.2011)

In der Tat, ein interessanter Fall!

Der Ehemann wurde inzwischen verurteilt:

Ein Geschworenengericht in Montpellier verurteilte den Ehemann der ermordeten Bernadette Bissonnet am Donnerstagnachmittag als Drahtzieher der Tat zu 30 Jahren Haft.

Die Kinder sind noch immer auf der Seite des Vaters:

Bissonnets Söhne glaubten bis zuletzt an die Unschuld ihres Vaters. "Jetzt brauchen wir etwas Ruhe. Wir werden Papa helfen", sagte Florent Bissonnet nach dem Urteil. Der Bruder der Ermordeten, der in seinem Schwager einen "Lügner" sieht, begrüßte die Entscheidung des Gerichts.

Ja, da sind durchaus Parallelen zum Fall Bögerl vorhanden.

@True12

True12 schrieb am 08.03.2011:Die Kinder wohnen schon seit Jahren nicht mehr in Heidenheim. Zumindest der Sohn ist noch finanziell abhängig vom Vater. Die Tochter möglicherweise auch.

Was macht eigentlich die Bögerl Tochter beruflich?

Warum denkt ihr denn,sollte der Ehemann seine Frau ermordet haben?
Wenn er ohnehin schon ausgezogen war, hatte er doch eigentlich keinen Grund dafür, oder doch?

@MaryVetsera


Affekt? Streit....

Eifersuchtsdrama...

Kann viele Gründe geben^^

@insideman
Auch wieder wahr. Der Affekt wäre ein Hinweis für die seltsamen Geschehnisse...

@Pia

Pia schrieb am 15.03.2011:Was macht eigentlich die Bögerl Tochter beruflich?

Ich weiß es, möchte es aber hier nicht veröffentlichen. Die Kinder haben mit dem Verbrechen nichts zu tun!


@MaryVetsera

MaryVetsera schrieb:Warum denkt ihr denn,sollte der Ehemann seine Frau ermordet haben?
Wenn er ohnehin schon ausgezogen war, hatte er doch eigentlich keinen Grund dafür, oder doch?

Theoretisch ist so einiges möglich:

• Maria Bögerl wollte sich nicht scheiden lassen
• Sie war Mitwisserin zwielichtiger Geschäfte ihres Gatten und drohte im Falle einer Scheidung mit deren Veröffentlichung
• Folglich wäre Thomas Bögerl im Falle einer Scheidung finanziell und beruflich ruiniert gewesen
• Maria Bögerl hatte eine hohe Lebensversicherung, die nach ihrem Tod an den Ehemann ausbezahlt wurde

@True12
ja stimmt. Ich war nur verwirrt, wenn sie sich in Frieden getrennt hätten und er schon ausgezogen wäre, ich hätte mehr nachdenken sollen:-)

Ich denke, wenn der Regierungswechsel in Baden Württemberg vollzogen ist, wird auch in diesen Fall neuer Wind kommen.

58 Jahre Filz ist eine sehr, sehr lange Zeit.

Neue, engagierte und vor allem unvoreingenommene Ermittler werden endlich ihre verdiente Chance bekommen.

Wetten, der Fall wird in Kürze gelöst?

http://www.schwaebische.de/region/ostalb/aalen/rund-um-aalen_artikel,-Unklar-Der-Mordfall-Boegerl-wirkt-mysterioeser-denn-je-_arid,5053514.html

Die Aufklärungsquote bei Tötungsdelikten liegt in Baden-Württemberg bei 98 Prozent.

Heidenheim ist offensichtlich die Ausnahme von der Regel!

Woran könnte das nur liegen?