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Der Mordfall Weimar

5.114 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Doppelmord, Kindermord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mordfall Weimar

Der Mordfall Weimar

01.05.2022 um 01:13
@Stradivari

Ich glaube sie war überfordert. Meine Überlegungen dazu
Beitrag von margaretha (Seite 173)

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Der Mordfall Weimar

01.05.2022 um 01:18
@margaretha
Ich weiß das alles.
Kein Grund um seine Kinder umzubringen.
Bei ihr wurde auch keine dahingehende Erkrankung diagnostiziert.
Nein, das leuchtet nur keinesfalls ein .


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01.05.2022 um 01:21
Ja, unverständlich aber für mich nicht ausgeschlossen das dies ihre Motivation war.


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01.05.2022 um 01:25
Die Nachtversion hat aus meiner Sicht zwei entscheidende Schwachpunkte, und damit meine ich nicht das Zeitfenster ;)

1. MW kam heim, fand einen apathischen RW mit Bierflasche im Kinderzimmer und stellte fest, dass die Kinder tot sind.

Persönliche Anmerkung:
Das Naheliegendste wäre ja wohl gewesen, mal anzufragen: Was ist passiert? Gab es einen Unfall? Einen Einbruch? Oder hast Du die Kinder umgebracht?
Genau das hat sie aber nicht gemacht.
Und dementsprechend hat RW auch nichts dazu gesagt.

Fiktion
Was wäre, wenn RW irgendwann aufgewacht ist und die Kinder tot vorgefunden hätte? Wäre er evtl. davon ausgegangen, sie selbst umgebracht zu haben, obwohl er sich nicht daran erinnern könnte? Weil er schon entsprechende Aussetzer hatte? Das würde auch seine Aussagen bzgl. Blackout erklären.

2. Der apathische RW bekam plötzlich einen Aktivitätsschub, zog die Kinder um, frisierte zumindest Karola nett und brachte sie weg.

Persönliche Anmerkung:
Puh. Das ist wirklich wirklich fernab jeder Vorstellung. Am ehesten könnte ich mir vorstellen, dass er sie einfach unbekleidet und unfrisiert zum Beispiel im Taubenhaus oder Gewächshaus zwischengelagert hätte.

Fiktion
Weimars bekamen sich voll in die Haare, RW hat MW vorgeworfen, dass sie an allem Schuld ist und dass sie ihm jetzt helfen müsse. Er hat sie moralisch erpresst, ihr die Scheidung versprochen. Sie brachten die Kinder gemeinsam weg.
Beide haben das nie ausgesagt - sie, weil sie alles auf RW abwälzen wollte, er, weil er sonst wegen Mordes dran gewesen wäre. Wegen eines Mordes, an den er sich nicht erinnern konnte.


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01.05.2022 um 01:26
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Ja, unverständlich aber für mich nicht ausgeschlossen das dies ihre Motivation war.
Wozu? Er hatte nichts gegen die Kinder.
Er hatte aber gelogen, was seine Verpflichtungen in den USA betraf.
Aber sie wollte da gar nicht auswandern.
Was war also das Problem?


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01.05.2022 um 01:33
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Wozu? Er hatte nichts gegen die Kinder.
Er hatte aber gelogen, was seine Verpflichtungen in den USA betraf.
Aber sie wollte da gar nicht auswandern.
Was war also das Problem?
Keins. Sie hatten sich wieder versöhnt, er hat versprochen, sie wegen der Scheidung nicht mehr so zu bedrängen. Sie dachte, er bleibt und sie könnten sich zusammen eine Wohnung in Bad Hersfeld nehmen. Er liebte die Kinder.
Es wäre naheliegender gewesen, RW umzubringen.


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01.05.2022 um 02:02
Zitat von margarethamargaretha schrieb:lakelife schrieb:
*Welcher Schwager eigentlich?
Der andere, https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/die-angehoerigen-wollen-schweigen/92808.html
Das denke ich eigentlich auch.
Aber warum hatte er den Verdacht? Und warum wird immer nur von “Schwager” geschrieben? Das Verhältnis zu Jürgen Z. war doch gut?
Schon in seinen ersten polizeilichen Vernehmungen hatte Weimar angedeutet, sein Schwager habe „etwas“ mit der Tat zu tun.
Quelle: https://taz.de/Unter-Einfluss---Der-Fall-Weimar-vor-dem-BGH/!1822131/


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01.05.2022 um 07:33
Gibt es womöglich jemanden im Hintergrund, der sämtliche Familienangehörige gegeneinander ausgepielt hat und zwar bereits vor den Mordermittlungen? Fragt mich jetzt bitte nicht, wer das sein könnte.

Ich fasse mal zusammen

RW verdächtigt MW der heimlichen Medikamentenverabreichung und des Loslösen von Radkappen.

MW verdächtigt womöglich anfangs tatsächlich RW?

Brigitte erwägt in irgendeiner Aussage, MW hätte womöglich Carola aus Rache umgebracht.

RW verdächtigt "den Schwager"

In den frühen Aussagen RWs kann ich im Buch Frau Cichos keinen Argwohn gegen Jürgen Z. erkennen.

12. August 1986, Aussage RW (Petra Cichos, S. 50, letzter Absatz)

"Ich hatte bisher keinen Zweifel, dass ich der Vater von Melanie bin. Ich habe niemals daran gedacht, dass mein Schwager Jürgen es sein könnte. Es müsste ja kurz nach der Hochzeitsreise gewesen sein. Da war unser Verhältnis doch noch gut. Zwischen mir und meiner Frau. ... Es stimmt, dass meine Schwägerin Ursula meine Frau aus ihrer Wohnung gewiesen hat. Vor etwa zwei Monaten. Meine Frau hat der Ursula erzählt, dass ihr Mann, der Jürgen, von Brigitte was wollte ...."

Nehmen wir an, dass das mit Brigitte ist kein Abschreibefehler ist., sondern RW wirklich der Meinung war, MW hätte es Ursula so erzählt.

@lakelife

Gab es bei Heide Platen nicht einen Hinweis darauf, dass MW im Gerichtssaal Jürgen Z. bezichtigt hat, sie als junges Mädchen sexuell belästigt zu haben. Wäre es nicht möglich, dass RW dabei war und ihm in dem Moment klar wurde, dass seine Frau ihm verschwiegen hat, dass sie damals selbst Gegenstand des Interesses war?


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Der Mordfall Weimar

01.05.2022 um 10:24
Zitat von WMWM schrieb:Gab es bei Heide Platen nicht einen Hinweis darauf, dass MW im Gerichtssaal Jürgen Z. bezichtigt hat, sie als junges Mädchen sexuell belästigt zu haben. Wäre es nicht möglich, dass RW dabei war und ihm in dem Moment klar wurde, dass seine Frau ihm verschwiegen hat, dass sie damals selbst Gegenstand des Interesses war?
Nein. Das war ein Frauengespräch.
Die Geschichte war wohl so, dass Ursula meinte, MW Vorhaltungen machen zu müssen, dass diese sich einen Freund zugelegt hatte und dem armen RW Hörner aufsetzte. MW reagierte darauf stinkig und erwiderte, dass Ursula ja wohl mit dem größten Hörneraufsetzer verheiratet sei, der auch sie schon angemacht hätte (zu der Zeit waren Jürgen und Ursula schon verlobt, MW war erst 15 und Jürgen hätte sie im Auto gefragt, ob sie nicht mit ihm schlafen wolle).
Ursula fand das wiederum sehr unscherzig und setzte MW beleidigt vor die Tür.
Ich habe allerdings gestern bei Cichos oder Platen gelesen, dass MW ihrem Mann mal aufs Auge gedrückt hat, dass sie ihn bereits vor Pratt und dem Kegelkumpel betrogen hätte. Muss ich nochmal nachlesen.


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01.05.2022 um 10:33
Zitat von lakelifelakelife schrieb:Die Geschichte war wohl so, dass Ursula meinte, MW Vorhaltungen machen zu müssen, dass diese sich einen Freund zugelegt hatte und dem armen RW Hörner aufsetzte. MW reagierte darauf stinkig und erwiderte, dass Ursula ja wohl mit dem größten Hörneraufsetzer verheiratet sei, der auch sie schon angemacht hätte
Es könnte ja RW trotzdem später, also nach seiner Aussage vom 12. August 1986, zu Ohren gekommen sein, dass es bei dem Streit gar nicht um Brigitte ging, sondern um seine Frau als 15-jährigem Mädchen.


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Der Mordfall Weimar

01.05.2022 um 10:46
Zitat von WMWM schrieb:Es könnte ja RW trotzdem später, also nach seiner Aussage vom 12. August 1986, zu Ohren gekommen sein, dass es bei dem Streit gar nicht um Brigitte ging, sondern um seine Frau als 15-jährigem Mädchen.
Irgendwas muss passiert sein, sonst hätte RW nicht so vehement seinen Schwager verdächtigt.
Der Schwager seinerseits hielt RW allerdings für einen Schlappschwanz (der gut Kegeln kann). Wer weiß, was er nach der Beerdigung alles zu RW gesagt hat. Zartfühlend geht vermutlich anders.

Interessant ist, dass der Schwager nach dem Verschwinden der Mädchen noch den Beamten hinterher gejoggt ist, um ihnen mitzuteilen, dass sie irgendwas “übersehen” hätten.

Platen, S. 81
Jürgen Z. hatte für Verwirrung gesorgt, als er der Polizei kurz nach den Morden mitteilte, die Kinder seien bestimmt nicht weggelaufen, sondern fortgebracht worden. Er soll den Beamten auch gesagt haben: “Sie haben was übersehen!”

Er war es auch, der seinem Schwager RW brühwarm alles berichtete, was er über Monikas außereheliches Verhältnis in Erfahrung bringen konnte.



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01.05.2022 um 11:03
Zitat von lakelifelakelife schrieb:Fiktion
Was wäre, wenn RW irgendwann aufgewacht ist und die Kinder tot vorgefunden hätte? Wäre er evtl. davon ausgegangen, sie selbst umgebracht zu haben, obwohl er sich nicht daran erinnern könnte? Weil er schon entsprechende Aussetzer hatte? Das würde auch seine Aussagen bzgl. Blackout erklären.
Dann müssten hier aber verdammt viele "Zufälle" zusammenlaufen:
-Der Täter müsste just nachdem die Elliots wieder zurück in die eigene Wohnung gegangen sind zurück gekommen sein, ( daß er sich beim anhaltenden Geschrei von Karola aufgrund des Einnässens -das ja mit der Tat an Melanie nichts zu tun hatte- und der drohenden Gefahr das der Vater oder sonstwer aufwacht die ganze Zeit in der Wohnung irgendwo versteckt blieb halte ich für ausgeschlossen) und "ruckzuck wieder verschwunden sein.

-Dann muss fast schon unmittelbar auf das Verschwinden des Täters hin RW wach geworden sein, seine Tagesbekleidung angezogen haben (warum??) und entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten über den dunklen Flur ins Kinderzimmer gegangen sein und ein Bier gekillt haben und die Kinder umgezogen haben!

Also:
Einnässen Karola
Trockenlegen durch Tante B.
(?zufälliges?) Aufwachen von RW /der sich ankleidet und unbewusst und ungeplant i. S. des Täters handelt
Rückkehr MW
==> Alles innerhalb von 45-60 Minuten?
Zitat von lakelifelakelife schrieb:2. Der apathische RW bekam plötzlich einen Aktivitätsschub, zog die Kinder um, frisierte zumindest Karola nett und brachte sie weg.
Das wird doch durch seine Gutachter ausgeschlossen :palm: Er war auch feinmotorisch wohl auch nicht wirklich in der Lage den Mädels die Haare nett zu frisieren. Und wie bitte soll ein Grobmotoriker bei liegenden Leichen die Schleifchen nett anbringen oder die Haare so machen, daß die nach dem Mord und 3 Tagen draußen liegend noch ordentlich gekämmt ausschauen?


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Der Mordfall Weimar

01.05.2022 um 11:35
Zum Thema Schwager.
Jürgen und Ursula, die die Wohnung im EG neben Weimars besaßen, haben die Kinder am Montag Morgen auch nicht gesehen:

Platen, S. 81 und S. 82
Jürgen Z. entlastet seine Schwägerin vor Gericht. Er bestätigt ihre von der Polizei angezweifelten Aussagen bezüglich ihrer Kleidung, sagt auch aus, er habe die Kinder am Montag Vormittag nicht draußen gesehen.

Das betrifft die Kleidung und die Uhrzeiten ebenso wie die Tatsache, dass sie (Ursula) zur fraglichen Zeit an diesem Vormittag mehrmals unterwegs war.
Die beiden Mädchen seien aber nicht draußen gewesen. Wenn die beiden draußen gewesen wären, dann hätten auch ihre beiden Fahrräder vor der Tür gestanden, das sei in letzter Zeit “immer so gewesen”. Auch hätte dann der Schlüssel in der Weimarschen Wohnung “wegen der Kinder” von außen stecken müssen.
Beides war nicht der Fall. Sie habe sich auch gewundert, dass es nach 10 Uhr morgens noch so leise im Haus gewesen sei, und gedacht: “Die schlafen heute aber lange.”
Auch ihr Sohn Heiko nicht:

Platen, S. 121
Niemand außer der Gruppe N. habe die Kinder draußen gesehen. Der Cousin Heiko zum Beispiel habe sich in der angenommenen Tatzeit im Fernsehen den Film “Der Berg der Versuchung” angesehen, eben weil die beiden Mädchen nicht draußen waren und er niemanden zum Spielen entdeckte. Der Film endete nachweislich um 11:45. Kurz danach habe MW bereits nach den Kindern gesucht.
Wenn ich das richtig deute, waren an dem Tag noch Ferien und keines der dort wohnenden Kinder (insgesamt 8?) war in der Schule oder im Kindergarten.
Es war ein warmer August Morgen.
Keines der Kinder hat die Weimar-Mädchen an diesem Morgen gesehen? Wie kann man sich denn das erklären? Vor allem, da es nur einen Spielplatz gab?

Ein einziger Junge hat gesagt, dass sie da gewesen seien:
Für mich sind ganz andere Zeugen von Bedeutung. Und zwar Kinder von 1986, die im gleichen Alter wie Melanie und Karola Weimar waren und sonst mit ihnen gespielt haben. Ein kindlicher Zeuge hat gesagt: Ich habe Melanie und Karola nicht gesehen, aber die waren da. Das weiß ich von meiner Oma. Eine bemerkenswerte Differenzierungsleistung des Jungen: Ich hab sie nicht gesehen, aber sie waren da, und gleichzeitig Benennung der Quelle Oma. Das war die Hauptzeugin. Bedeutsam daraus ist: Ich hab sie nicht gesehen. Jetzt, nach 13 Jahren will er aber die Stimme von Karola gehört haben. Träfe das zu, hätte der Junge damals sofort den Nachsatz gemacht: Ich hab sie nicht gesehen, aber ich hab die Stimme gehört. Dass er nach 13 Jahren erstmalig die Erinnerung an diese Stimme wiedergefunden hat, ist gedächtnispsychologisch höchst unwahrscheinlich, um nicht zu sagen: unmöglich.
Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/ueber-gutachter-vor-gericht-die-zeugen-im-mordfall-weimar-und-die-gruende-fuer-deren-schwierigkeiten-sich-zu-erinnern-mit-dem-psychologen-max-steller-sprach-liane-von-billerbeck-zwischen-wahrheit-und-irrtum-li.71739.amp

Was haben die Kinder denn alle an diesem Morgen gemacht? Daheim die Teppichfransen gekämmt?
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Das wird doch durch seine Gutachter ausgeschlossen :palm: Er war auch feinmotorisch wohl auch nicht wirklich in der Lage den Mädels die Haare nett zu frisieren. Und wie bitte soll ein Grobmotoriker bei liegenden Leichen die Schleifchen nett anbringen oder die Haare so machen, daß die nach dem Mord und 3 Tagen draußen liegend noch ordentlich gekämmt ausschauen?
Deswegen könnte man ja spekulieren, dass MW helfend beteiligt war.

Und was das ewige Thema “RW konnte nicht frisieren” angeht - ich persönlich halte es nicht für ein Hexenwerk, Kindern vorne Klemmspangen reinzumachen und zwei Zopfspangen sind nun auch nicht Origami.

Aber tatsächlich gibt es noch diese Aussage von Ursula:

Platen, S. 84
Die Anklage hatte sich felsenfest darauf gestützt, dass die Kinder nach ihrem Tod und vor dem Wegbringen angezogen und gekämmt wurden. Zöpfe flechten* beschied SA Wachter in der Verhandlung, das können Männer erstens sowieso nicht, und der RW schon gar nicht.
Das habe er doch gekonnt, sagt Ursula Z. Sie habe sich einmal gewundert, weil Melanies Zöpfe “so schön locker” und kleidsam frisiert gewesen seien. Sonst seien die Strähnen immer so straff und streng gewesen. Sie sprach dem Kind gegenüber ein Lob aus und bekam zur Antwort: “Das hat heute der Papa gemacht.” Ähnliches hat auch MWs Mutter ausgesagt.
*Nein, da war nichts geflochten. Sieht man ganz deutlich auf dem Auffindebild. Nur zwei Zöpfchen, mit Plastikspangen abgeteilt.
Damit ist die Frisurdiskussion eigentlich vom Tisch: RW war dazu in der Lage, den Kindern die Haare zu machen.

Ich sehe allerdings nicht, warum ihm MW nachts nicht geholfen haben könnte.


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Der Mordfall Weimar

01.05.2022 um 11:37
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Wozu? Er hatte nichts gegen die Kinder.
Er hatte nichts gegen die Kinder nein! Aber sie hatte das Problem nicht zu wissen was im Fall einer Scheidung passiert. Sie wollte nicht, daß der Ehemann die Kinder zugesprochen bekommt, und hatte da Angst davor diesen Schritt zu gehen und wohl auch nie eine unverbindliche Rechtsberatung eingeholt, wie ihre Chancen stünden (in den 80igern standen ihre Chancen sicher gut)
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Er hatte aber gelogen, was seine Verpflichtungen in den USA betraf.
Das er in Scheidung lebte stimmte, daß wusste sie auch. Meiner Meinung nach gab es da auch Verständnisprobleme, sie sprach kein perfektes Englisch und er nicht perfekt Deutsch!
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Aber sie wollte da gar nicht auswandern.
So ganz vom Tisch war diese Option glaube ich nicht. Einmal sagt sie in einem Verhör man sei sich einig gewesen eine Wohnung in Bad Hersfeld zu nehmen, in den abgehörten Telefonaten klingt dass dann wieder anders:
Monika schlägt Kevin am Telefon vor, dass er doch die US--Armee verlassen könne. Kevin wendet ein, dass sein reguläres Ende erst in zwei Jahren sei.
Es gibt dann Überlegungen, dass Monika nach den ganzen Ermittlungen usw. ja dann vielleicht nach Amerika kommen würde, da in Deutschland, speziell Bad Hersfeld für sie kein richtiges Leben mehr wäre. Arbeitsmäßig wäre es auch für sie schlecht.
Also das war wohl alles so wie die Beziehung -die nur in der Disco und Auto stattfand- selbst, an- aber nicht zu Ende gedacht!
„man sei sich einig gewesen eine Wohnung in Bad Hersfeld zu nehmen“….da hätte z. B. die US-Army niemals mitgespielt und Kevin Pratt dürfte das auch gewusst haben, daß er unverheiratet nicht irgendwo außerhalb der Kaserne mit einer Frau „in wilder Ehe“ zusammen leben darf.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Was war also das Problem?
Das Problem war, KP wollte eine Entscheidung, und daß seit Wochen. Sie hatte ihn seit mindestens vier Wochen Woche für Woche erzählt daß sie die Scheidung die kommende Woche einreichen werde, und am 1. August Samstag sah sie halt, daß KP auch Chancen bei Frauen hat, die nicht erst die Scheidung einreichen müssen!
Vielleicht wollte sie auch eine komplette Trennung von RW den sie mittlerweile ja hasste? Die Kinder verbanden sie ja auf ewig mit ihm?!


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Der Mordfall Weimar

01.05.2022 um 11:55
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Sie wollte nicht, daß der Ehemann die Kinder zugesprochen bekommt, und hatte da Angst davor diesen Schritt zu gehen und wohl auch nie eine unverbindliche Rechtsberatung eingeholt, wie ihre Chancen stünden (in den 80igern standen ihre Chancen sicher gut)
Wieso sollte RW die Kinder zugesprochen bekommen? Abgesehen davon, dass in den 80ern grundsätzlich die Mutter die Kinder zugesprochen bekam, war RW überhaupt keine Option: Kann nicht kochen waschen bügeln und arbeitet im Schichtdienst. Das hätte MW niemals angenommen. Ich kenne auch keine Aussage von ihr, dass sie dies befürchtet hat?


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Der Mordfall Weimar

01.05.2022 um 12:22
Zitat von lakelifelakelife schrieb:zwei Zöpfchen, mit Plastikspangen abgeteilt
Auch das ist bei einer Leiche schwer, oder wie soll ein Grobmotoriker da am Hinterkopf den Scheitel ziehen?
Zitat von lakelifelakelife schrieb:Damit ist die Frisurdiskussion eigentlich vom Tisch: RW war dazu in der Lage, den Kindern die Haare zu machen.
Findest Du es seriös ärtzl. Gutachten zu ignorieren? Oder nur dann gelten zu lassen wenn sie der verurteilte Möderin entgegen kommen?




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Zitat von lakelifelakelife schrieb:Ich kenne auch keine Aussage von ihr, dass sie dies befürchtet hat?
M.W., 29.8.86
Er sagte, wenn Du Dich nicht nächste Woche scheiden lässt, dann siehst Du mich nie wieder. Er wollte nicht mehr länger warten. Ich habe ihm dann erklärt, dass ich zuerst einmal die Einschulung der Melanie abwarten wollte und dass ich dann danach sofort die Scheidung einreichen wolle. Ich wollte die Einschulung abwarten, weil ich nicht so recht wusste, was mit dem Sorgerecht und allem dann passiert."
KP, 9.8.86
Antwort: „Heiraten wollten wir, sobald Monika geschieden war. Was die Kinder anbelangt wollten wir abwarten, wem der Richter sie zusprechen würde. Wenn sie Monika zugesprochen würden, wollten wir sie zu uns nehmen."
KP, 28.8.86
Dieser habe angegeben, dass er Karola haben will. Und, dass Monika die Melanie behalten kann. Wenn dies nicht so ablaufen würde, werde der Ehemann Schwierigkeiten machen. Bei einer Scheidung wollte Monika aber beide Kinder.
***
Zitat von lakelifelakelife schrieb:war RW überhaupt keine Option: Kann nicht kochen waschen bügeln und arbeitet im Schichtdienst.
Wenn RW eine Partnerin gefunden hätte, die kochen, waschen und bügeln kann, dann hätte MW die selbst im Schichtdienst tätig war-und auf ihre Nachtschichten ja nicht verzichten wollte- sich aus subjektiver Sicht vlt auch ähnlich schlechte Chancen ausgemalen.
Zitat von lakelifelakelife schrieb:dass in den 80ern grundsätzlich die Mutter die Kinder zugesprochen bekam
wie wir das heute aus unserer Sicht bewerten oder sehen hat ja weniger damit zu tun als die Sicht der direkt Betroffenen damals! Ich denke auch, daß ein Anwalt ihre Sorgen diesbzgl. hätte ausräumen können (wenn sie nachgefragt hätte) und sie die Kinder bekommen hätte.


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Der Mordfall Weimar

01.05.2022 um 13:08
Ich habe noch kurz eine Frage, mal allgemein in die Runde.

Ist es nicht auch so, dass es für eine Scheidung immer Gründe geben muss, damit sie überhaupt eingereicht werden darf - und das der, der "Schuld" ist am Scheitern der Ehe, auch die Kosten zu tragen hat?
Da über MW nun bekannt war, im ganzen Ort, dass sie fremdging, hätte sie ja befürchten müssen, die Kosten der Scheidung zu tragen.
Sollte aber nun RW, rechtskräftig, der Mörder der Weimar-Kinder sein, hätte MW dies als Scheidungsgrund angeben können - um dann nichts zahlen zu müssen?


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01.05.2022 um 13:37
@Streuselchen
Meinst du das Schuldprinzip, das 1977 abgeschafft wurde?
Daraus wurde das Zerrüttungsprinzip.
Der Anwalt braucht keine Gründe mehr angeben um den Scheidungsantrag einreichen zu können.


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Der Mordfall Weimar

01.05.2022 um 13:53
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Auch das ist bei einer Leiche schwer, oder wie soll ein Grobmotoriker da am Hinterkopf den Scheitel ziehen?
Ist die Leiche plötzlich am Rücken festgetackert?
Ich dachte ja immer, man kann auch tote Körper bewegen ;)
Zitat von margarethamargaretha schrieb:lakelife schrieb:
Damit ist die Frisurdiskussion eigentlich vom Tisch: RW war dazu in der Lage, den Kindern die Haare zu machen.
Findest Du es seriös ärtzl. Gutachten zu ignorieren? Oder nur dann gelten zu lassen wenn sie der verurteilte Möderin entgegen kommen?
Wenn die Schwägerin von RW aussagt, dass er die Kinder frisieren konnte, dann wird es so gewesen sein. Wer sollte es denn sonst wissen?

Von welchem seriösen ärztlichen Gutachten reden Sie denn? Mir ist nur ein psychiatrisches Gutachten bekannt, dass sich mit RWs medikamententoxischen Ausfallerscheinungen beschäftigt. (Die ja seit Anfang 1988 wesentlich besser waren).
Wie auch immer: Er konnte die Kinder frisieren, aber es behauptet niemand, dass er dies in der Nacht auch zwingend tun musste.


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01.05.2022 um 14:04
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Meinst du das Schuldprinzip, das 1977 abgeschafft wurde?
Daraus wurde das Zerrüttungsprinzip.
Der Anwalt braucht keine Gründe mehr angeben um den Scheidungsantrag einreichen zu können.
Ah okay, das wurde davor schon abgeschafft. Das wusste ich nicht. Danke dir.
Na dann ist meine Annahme schon wieder vom Tisch.


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