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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

18.08.2013 um 15:23
@d.b.cooper
@Interested
Zitat von d.b.cooperd.b.cooper schrieb:Wenn man mal abzieht, dass es eine besondere Situation war, Erinnerungen von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind und er es gewohnt war immer irgendeine Geschichte zu erzählen.
Natürlich sollte man berücksichtigen, dass es eine besondere Situation war. (Tante ermordet, Vernehmung durch die Polizei). Ich wäre da auch alles andere als entspannt. Und gerade Polizeibeamte können doch am ehesten nachvollziehen, dass Menschen wenn sie das erstemal in eine solche Situation geraten, nervös sind. Erleben sie bestimmt öfters.
Was halt auffällt ist, die Menge an Ungereimtheiten:
- Sagt erst er wäre am 16.5. mit dem Auto gekommen, später korrigiert er sich und sagt mit dem Rad
- Sagt erst er wäre am 16.5. nach Hause gefahren, später korrigiert er sich und sagt nach Augsburg
- Macht die Fahrt, obwohl alle Kollegen schon beunruhigt sind
- Fahrradreinigung vergessen
- Erzählt von 100 EUR Geldgeschenken, aber die 1000 EUR vergisst er
- Besucht Muttertag die Tante, aber erzählt keinem davon
- Bekommt 1000 EUR, aber erzählt keinem davon
- Gesteht der Tante den Studienabbruch, aber erzählt keinem davon
- Spinnt mit der Tante eine Intrige gegen den GeFü, aber erzählt nicht mal seiner Verlobten davon
- Klaut Geld, redet sich mit einer Intrige raus
....

Und das ist jetzt nur, was mir auf die Schnelle so einfiel...

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18.08.2013 um 15:37
@maudlin
Ich meinte jetzt nicht das, was merkwürdig erscheint.
Reine Lügen?
Die Fahrradreinigung hat er übrigens auf Nachfrage sofort erzählt.
absichtliches Vergessen ist natürlich auch eine Lüge, aber schwerer zu beweisen.
Bei dem Geld vielleicht gar nicht mal so unverständlich wenn ein Teil tatsächlich von der Tante kam.


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18.08.2013 um 15:41
Zitat von d.b.cooperd.b.cooper schrieb:Ich habe nie bestritten, dass diese Verhöre suboptimal füt B.T. gelaufen sind.
Direkt gelogen hat er allerdings nchit, oder?
Sieht man mal von den Unterlassungen ab und den Beschreibungen der Augsburgfahrt.
So gesehen ist er konsequent bei seiner Geschichte geblieben.

Letztlich ist es doch das einzige Belastbare in diesem Fall.
Wenn man mal abzieht, dass es eine besondere Situation war, Erinnerungen von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind und er es gewohnt war immer irgendeine Geschichte zu erzählen.
Junge Junge...da wirfst Du ja gleich alles in die Waagschale.

Klar sind Erinnerungen immer ne wacklige Geschichte, aber wenn man sich mal Quantität und Qualität der Fehlleistungen von Bence anschaut, dann erscheint es doch sehr unwahrscheinlich, dass das bloße Fehlleistungen aufgrund der besonderen Situation sein sollen. Wäre er geistig behindert, ja ok. Aber der Mann hat mal n Abitur gemacht, so hundsmiserabel kann es um sein Gedächtnis eigentlich nicht bestellt sein, wenn er nicht jahrelang danach irgendwelche Substanzen missbraucht hat.

Also grade die Augsburg-Story stinkt doch von vorne bis hinten. Das muss doch auch der letzte Verfechter zugeben. Kann ja sein, dass er da gelogen hat, um was andres zu verbergen. Vielleicht hat der noch ne andre Schnecke und war am Mausen. Dann müsste man sich aber die Frage stellen, warum er das nicht spätestens vor Gericht rausgehauen hat.


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18.08.2013 um 15:50
@LivingElvis
Hast ja Recht, das war eher geschwurbelt.
Ich denke auch eher, dass B.T. bei dieser Fahrt nach Augsburg seinem Jura-Kumpel beichten wollte was am Vortag passiert ist.
Hat sich aber während der Fahrt wohl anders entschieden.

Sollte er denn wirklich völlig Unschuldig sein, dann gäbe es ja auch ein Erklärung für diese Fahrt. Die würde dann auch völlig bescheuert aussehen.
Wenn ich aber bedenke was ich alles so an sinnfreien Dingen getan habe ...
GsD ist meinem Umfeld noch Niemand eines gewaltsamen Todes gestorben ;)


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18.08.2013 um 16:04
Laut Spiegel-Artikel gibt es eine weitere Zeugin, die aussagt, CB sei sehr wohl über den Studienabbruch informiert gewesen. Weiß jemand etwas über die Qualität dieser Aussage?

Btw: Ich halte BT keineswegs für unschuldig - ich weiß es einfach nicht, könnte mir sogar einen Mord/Totschlag im Affekt vorstellen, weil er das Hin- und Hergeschubse durch seine Tante pappesatt war. Wir reden hier nicht über Harry Wörz (der nun wirklich völlig unschuldig war und vermutlich einer ganz üblen Intrige, zumindest vorurteilsgesteuerten Ermittlungen, zum Opfer gefallen ist). Nur: darum geht es nicht. Es geht erst einmal nur um das Urteil und dessen Gesamtbild. Und da das Urteil an entscheidender Stelle von einem "CB wusste nicht" ausgeht, wären diese beiden Zeugenaussagen (CB wusste) entscheidend. Da muss dann, nach Würdigung beider Aussagen - wenn wir unterstellen, sie seien eindeutig -, einfach ein neuer Prozess her. Und ich bleibe dabei: ich kann nicht verstehen, wie man es anders sehen kann.

Nebenbei (das wird jetzt einige überraschen): ich neige fast eher zu einem "er wars" als zu einem "er wars nicht". Natürlich belastet ihn so manches. Aber gottseidank wird nicht Recht gesprochen anhand des Kriteriums "pfiffi neigt eher p als non-p zu".

Ergo: W e n n beide zeugen überzeugend dartun "CB wusste", d a n n neuer Prozess. Nicht Freispruch! neuer Prozess!


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18.08.2013 um 16:26
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Nur: darum geht es nicht. Es geht erst einmal nur um das Urteil und dessen Gesamtbild. Und da das Urteil an entscheidender Stelle von einem "CB wusste nicht" ausgeht, wären diese beiden Zeugenaussagen (CB wusste) entscheidend.
Moment! Darum geht es DIR nicht. Ich maße mir nicht an aus der Ferne da ein Urteil zu bilden zu können.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Aber gottseidank wird nicht Recht gesprochen anhand des Kriteriums "pfiffi neigt eher p als non-p zu".
Wenn pfiffi Richter wäre, dann käme das durchaus vor.
Ist einerseits erschreckend, andererseits hats aber auch den unsäglichen Vorteil, dass juristische Winkelzüge bei uns weit weniger erfolgreich sind, als zB in den USA. Bei uns ist dann oft doch noch "Menschenverstand" mit dabei. Nicht grade wissenschaftlich, aber vom Gefühl er auch nicht unbedingt schlecht.

Was da besser ist, weiß ich noch nicht. Dazu fehlt mir noch die abschließende Meinung.


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18.08.2013 um 17:32
Zitat von d.b.cooperd.b.cooper schrieb:Ich meinte jetzt nicht das, was merkwürdig erscheint.
Reine Lügen?
Die Fahrradreinigung hat er übrigens auf Nachfrage sofort erzählt.
absichtliches Vergessen ist natürlich auch eine Lüge, aber schwerer zu beweisen.
Bei dem Geld vielleicht gar nicht mal so unverständlich wenn ein Teil tatsächlich von der Tante kam.
Wie gesagt, wenn das ein oder zweimal vorkommt, aber in der Menge...
Wir wissen von einer Mega-Lüge, die mit dem Studium, da hat er sein gesamtes Umfeld nach Strich und Faden belogen. Und sich in der Hauptverhandlung bei allen entschuldigt...
Ich persönlich glaube, dass die Intrige auch gelogen ist, weil soviel dagegen spricht. Aber einen 100% Beweis haben wir natürlich nicht, da CB ja nichts mehr dazu sagen kann.
An Muttertag und die 1000 EUR glaub ich auch nicht wirklich, auch da spricht ja vieles gegen, ansonsten gilt das oben gesagte.


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18.08.2013 um 17:39
@maudlin
Ich finde es halt schwer bei ihm überhaupt noch zwischen Lüge und Wahrheit, und zwischen Prestigelüge und Mordvertuschung zu unterscheiden.

Das Gericht hat es sich dabei einfach machen können und alles was ihnen in ihr Konstrukt passte glauben können und den Rest, natürlich mit einer Begründung, die aber nicht wirklich schwerfällt, zur Lüge erklären.


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18.08.2013 um 17:44
Fakt scheint aber auch zu sein, dass das Gericht noch nicht einmal weiss bzw. ermitteln konnte wo der Mörder Bence sein Fahrrad mit dem er zum Tatort gefahren sein soll abgestellt hatte. Man weiss im Grunde nicht einmal wie der Mörder Bence zum Tatort und von dort wieder weggekommen ist.

Man weiss es nicht weil man keinen einzigen Zeugen hat, der Bence bzw. sein Fahrrad gesehen hat.

Und es scheint auch keinen Zeugen zu geben, der bestätigen kann dass am Mordtag die Hintertür durch ein Steinchen aufgehalten wurde.

Man weiss also gar nicht ob der als Mörder verurteilte Bence wirklich am Tatort war. Die Spuren von ihm die in der Wohnung gefunden wurden können uralt sein, Bence hielt sich oft in der Wohnung seiner Tante auf und war häufiger mit ihr gemeinsam unterwegs.

Man hat also im Grunde keine einzigen handfesten Beweis , man hat nur die Lügen Bences, die aber im Grunde gar nichts mit der Tat zu tun haben müssen. die Lügen können sich auf andere im Rahmen der Ermittlungen zutage getreten Ereignisse bezogen haben und somit auch erklärbar sein.


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18.08.2013 um 17:45
Zitat von d.b.cooperd.b.cooper schrieb:Das Gericht hat es sich dabei einfach machen können und alles was ihnen in ihr Konstrukt passte glauben können und den Rest, natürlich mit einer Begründung, die aber nicht wirklich schwerfällt, zur Lüge erklären.
Da glaube ich aber schon, dass Polizeibeamte und Richter schon ein gewisses Gespür für sowas haben. Wir haben ja hier wirklich nur das geschriebene Wort und auch da nur einige wenige Auszüge.
FS hat ja wie gesagt auch gelogen. Kam a) raus und b) hatte es für sie auch keine Konsequenzen, soweit ich weiß. Vermutlich haben die auch gedacht, in der Situation wollte sie ihn erstmal schützen. Also es wird da schon unterschieden.


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18.08.2013 um 17:54
@meermin
Man hat aber auch keinen Unbekannten beobachtet, der sich zur fraglichen Zeit am Tatort aufgehalten hat. Trotzdem ist der Mord geschehen.
Wer immer es war, er hätte, wenn es nicht B.T. war, genau die gleichen Probleme gehabt, wie die, die manche bei B.T. vermuten.


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18.08.2013 um 17:54
Zitat von maudlinmaudlin schrieb:Wir haben ja hier wirklich nur das geschriebene Wort und auch da nur einige wenige Auszüge.
Ein Umstand den ja hier auch schon Juristen bemängelt haben.
Da sollte wirklich was geändert werden.
Genau so schwierig dann auch für einen BGH eine Revision korrekt zu bewerten.
Zitat von maudlinmaudlin schrieb:Da glaube ich aber schon, dass Polizeibeamte und Richter schon ein gewisses Gespür für sowas haben.
Immerhin hatte die Zivilrichterin noch einige Fragen auf die es nur unbefriedigende Antworten gab. Grundsätzlich wirst du recht haben. Aber pauschal würde ich das nicht gelten lassen.
Es wird sich wohl auch kaum jemand freimachen können davon einer eindeutigen Spur, auch im Rahmen einer schnellen Aufklärung, zu folgen.


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18.08.2013 um 18:00
@hallo-ho
Wenn der Verdacht auf jemand anders gefallen wäre hätte man überpüfen müssen und können ob diese Person sich am Tattag in der Nähe des Tatortes aufhielt und eventuell von Zeugen dort gesehen wurde.

Solange man keinen anderen Tatverdächtigen hat als Bence kann man ja schlecht nach Zeugen für anderweitige Beobachtungen suchen. Es dürften sich in der fraglichen Zeit zig Personen im Parkhaus aufgehalten haben.

Insofern stellt sich die Frage ob festgehalten wurde wer nach 18:15 die Parkgarage verlassen hat und wurden diesbezüglich Fahrzeuge auf Spuren hin untersucht.

In Bences Fahrzeug wurden keine Spuren gefunden, die ihn hätten belasten können.


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18.08.2013 um 18:01
Insofern stellt sich die Frage ob festgehalten wurde wer nach 18:15 die Parkgarage verlassen hat und wurden diesbezüglich Fahzeuge auf Spuren hin untersucht.
Da bin ich überfragt, ob das gemacht wurde, aber mir als Laie erscheint das als Routinepolizeiarbeit.


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18.08.2013 um 18:42
Zitat von d.b.cooperd.b.cooper schrieb:Immerhin hatte die Zivilrichterin noch einige Fragen auf die es nur unbefriedigende Antworten gab. Grundsätzlich wirst du recht haben. Aber pauschal würde ich das nicht gelten lassen.
Es wird sich wohl auch kaum jemand freimachen können davon einer eindeutigen Spur, auch im Rahmen einer schnellen Aufklärung, zu folgen.
So richtig widersprechen kann ich dir da auch nicht ;-)
Friedlicher Sonntag heute :-)

Fehler oder Unachtsamkeiten sind natürlich nie auszuschließen.
Wobei mir aufgrund der Häufung von Spuren und Ausageverhalten von BT, dieser immer noch am wahrscheinlichsten erscheint.
Die Diskussion entzündet sich ja meisten am Ablauf des Verfahrens und mir erscheint das alles korrekt, aber ich bin kein Jurist.


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18.08.2013 um 18:44
Zitat von meerminmeermin schrieb:Insofern stellt sich die Frage ob festgehalten wurde wer nach 18:15 die Parkgarage verlassen hat und wurden diesbezüglich Fahrzeuge auf Spuren hin untersucht.
Kannst Du ja gerne vorschlagen...für die Wiederaufnahme.

Ob Du das nun verstehen möchtest oder nicht. Anhand der Indizien in ihrer Gesamtschau, gab es nur einen - und das war B. - darum sitzt er heute im Knast.

Das kannst Du nicht wegdiskutieren.
Zitat von d.b.cooperd.b.cooper schrieb:Direkt gelogen hat er allerdings nchit, oder?
@d.b.cooper
Doch, hat er! Von vorne bis hinten!

Er gab an, für das Justizwesen zu arbeiten, Jura zu studieren (bei der Polizei)...viele andere Punkte hat @maudlin
bereits angeführt und das sind Fakten. Er hat gelogen und nicht mal einfach was vergessen. Die große Frage, die im Raum steht: WARUM?

Für Ermittler und Staatsanwalt ist die Antwort klar - für mich wie es scheint auch.


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18.08.2013 um 22:26
@Interested
Zitat von InterestedInterested schrieb:Anhand der Indizien in ihrer Gesamtschau, gab es nur einen - und das war B. - darum sitzt er heute im Knast.
Zwei ganz wichtige Indizien fallen gleich weg. Es gab keine Studienlüge und Bence war auch nicht enterbt worden.

Im Gegenteil, der Testamentsentwurf mit seinem Namen steckte gut sichtbar in einem Halter auf dem Schreibtisch unverändert im Inhalt seit Jahren.

Ich nehme an, dass Frau Böhringer den Testamentsentwurf absichtlich dort gut sichtbar plaziert hatte um eine Botschaft zu senden.

Wenn es sich so verhalten hätte wie das Gericht annimmt, dann hätte die Enterbung bzw. zumindest eine Entwurfsänderung bereits stattfinden müssen nachdem Frau Böhringer von dem Studienende erfahren hatte.

Interessant wäre es, zu erfahren ob im Testament der vom Gericht gerne und oft herbeigeredete Zusammenhang zwischen der Tätigkeit in der Parkgarage und dem juristischen Studienabschluss als Bedingung überhaupt hergestellt wurde.

Ich gehe davon aus, dass nichts Derartiges von Frau Böhringer in ihrem Testamentsentwurf festgehalten und festgeschrieben wurde, denn zunächst schien nach ihrem Tod nichts dagegen zu sprechen dass Bence zusammen mit seinem Bruder die Erbschaft antreten würde.

Wenn es einen derartigen Passus gegeben hätte, dann hätte nicht die Rede davon sein müssen, dass Bences Anteil an das Land Bayern fallen würde. Bence hätte nicht geerbt.

Also auch in diesem Punkt nur Belastungseifer und Spekulationen, die sogar durch das Testament selber und dessen Inhalt ad absurdum geführt wurden. Oder stand drin, dass Bence nur erben würde wenn er einen Jura-Studienabschluss vorweisen konnte?


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Mordfall Charlotte Böhringer

18.08.2013 um 22:37
Zitat von meerminmeermin schrieb:Interessant wäre es, zu erfahren ob im Testament der vom Gericht gerne und oft herbeigeredete Zusammenhang zwischen der Tätigkeit in der Parkgarage und dem juristischen Studienabschluss als Bedingung überhaupt hergestellt wurde.
Ich spreche darüberhinaus den Zusammenhang zwischen Erbschaft und Studienabschluss an.

Wäre ein juristischer Studienabschluss überhaupt die Bedingung gewesen um das Erbe antreten zu können?


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18.08.2013 um 23:02
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Moment! Darum geht es DIR nicht. Ich maße mir nicht an aus der Ferne da ein Urteil zu bilden zu können.
naja, LivingElvis, ich unterstelle Dir jetzt mal ne gewisse Grundintelligenz; Du dürftest dich auch im System "Justiz" auskennen (sehr viel besser als ich).

Unterstellen wir für folgende Überlegungen mal, dass das, was öffentlich kolportiert wird, auch stimmt: Der Steuerberater ist wirklich im Strafprozess falsch verstanden worden, und es gibt eine zweite Zeugin, die eindeutig belegen kann: CB wusste.

Dass die Grundannahme der Kammer - CB wusste nicht - essenzieller Bestandteil d i e s e s Urteils ist, dürfte unstreitig sein.

Und es geht eben nicht mir, sondern, bei der Frage Revision oder Wiederaufnahme, eben der Justiz nur um d i e s e s Urteil. So, wie es jetzt da steht.

Und sollten die beiden Zeugenaussagen so gefallen sein, wie sie kolportiert werden (nur dann!), geht es wirklich nur noch um die Frage:

Revision (rechts- und/oder sachfehlerhafte Bewertung der Zeugenaussage des Steuerberaters durch die Kammer) oder Wiederaufnahme nach 359, 5 StPO. Das Urteil als solches wäre dann jedoch argumentativ nicht haltbar.

Btw: ich halte die Hürden für eine Revision in Dtld für zu hoch. Rechtssicherheit als wichtiges Gut der rechtsordnung in allen Ehren, aber man darf sich Rechtssicherheit nicht auf Kosten Unschuldiger erkaufen. Es gibt nur wenige strittige Fälle a la Parkhausmord, und bei solchen Fällen sollte das System "Justiz" seine Wagenburgmentalität aufgeben.

nebenbei: Oben sagte ich, ich hielte ihn eher für schuldig als für unschuldig; inzwischen habe ich mich noch mal mit der Psyche des Hochstaplers befasst - ggfls plädiere ich doch wieder für Unschuld. BT ist ein Schlunzi, ein kleiner Schwindler, hat sich in Lügen verstrickt, aber gerade solche sagenwirmal Hochstapler, solche Schlunzis (Weißwurstessen zum nicht existenten Examen - herrje!) sind häufig eher n i c h t gewaltbereit, jedenfalls nicht körperlich. (Indirekt ist die hohe Manipulationskraft solcher Menschen natürlich auch Gewalt.) CB, einsam in ihrer Wohnung da oben, war auf der Suche nach einem Partner, nach Zärtlichkeit, nach Liebe. Sooo unwahrscheinlich ist eine Beziehungstat eines Unbekannten nun auch nicht. Also...ich weiß persönlich wirklich nicht, was ich davon halten soll.

Nur: D i e s e s Urteil mit aller Macht verteidigen wollen ist m.E. nicht angängig, w e n n die beiden Zeugen eindeutig bekunden können, CB habe doch gewusst.


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Mordfall Charlotte Böhringer

18.08.2013 um 23:21
Zitat von meerminmeermin schrieb:Zwei ganz wichtige Indizien fallen gleich weg. Es gab keine Studienlüge und Bence war auch nicht enterbt worden.
Ja. Is klar....man leugnet die Möglichkeit einfach, dann isse auch net mehr da....
Zitat von meerminmeermin schrieb:Im Gegenteil, der Testamentsentwurf mit seinem Namen steckte gut sichtbar in einem Halter auf dem Schreibtisch unverändert im Inhalt seit Jahren.
Wenn ich Dir jetzt drohe, Dich zu enterben, dann steht natürlich JETZT noch was andres im Testament drin. Wenn Du mich umbringst, NACHDEM ich Dich enterbt habe, gibt´s nix mehr zu erben. Eigentlich logisch, ne?
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Und es geht eben nicht mir, sondern, bei der Frage Revision oder Wiederaufnahme, eben der Justiz nur um d i e s e s Urteil. So, wie es jetzt da steht.

Und sollten die beiden Zeugenaussagen so gefallen sein, wie sie kolportiert werden (nur dann!), geht es wirklich nur noch um die Frage:

Revision (rechts- und/oder sachfehlerhafte Bewertung der Zeugenaussage des Steuerberaters durch die Kammer) oder Wiederaufnahme nach 359, 5 StPO. Das Urteil als solches wäre dann jedoch argumentativ nicht haltbar.
Revision ist durch. Geht nur noch Wiederaufnahme.

Selbst WENN Steuerberater und Zeugin sagen: "Die CB wusste das ganz sicher. Die hat das auch garantiert nicht gemutmaßt." dann verspreche ich Dir, wird das Wiederaufnahmegericht -völlig folgerichtig- sich die Frage stellen, ob denn BC wusste, dass die Tante es wusst oder ob die Annahme der Gerichtes auch die Annahme von BT gewesen sein könnte.

Und da muss man sagen - ja könnte. Also so einfach argumentativ vom Tisch ist das Ding nicht. Wird das Urteil nur damit angegriffen übersteht der Antrag das Probationsverfahren aller Wahrscheinlichkeit nicht. Die Chancen auf´n Lottogewinn dürften ungleich höher sein.

Und wenn dann der Steuerberater oder die Zeugin sagt: "Oh, also ob die das jetzt wirklich wusste oder nur gemutmaßt hat, weiß ich echt nicht." wird´s noch dunkler am Wiederaufnahmehimmel.

Da kommt man m.E. NUR weiter, wenn mindestens einer sagt: "C.B. wusste das. DIe hat das von BT erfahren. Hat sie mir glasklar so gesagt!". Wobei man sich selbst da die Frage stellen wird, warum man das jetzt so sicher sagen kann, vorher aber davon, dass sicher ist, dass BT der CB das gesagt hat, keine Rede war.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Btw: ich halte die Hürden für eine Revision in Dtld für zu hoch. Rechtssicherheit als wichtiges Gut der rechtsordnung in allen Ehren, aber man darf sich Rechtssicherheit nicht auf Kosten Unschuldiger erkaufen. Es gibt nur wenige strittige Fälle a la Parkhausmord, und bei solchen Fällen sollte das System "Justiz" seine Wagenburgmentalität aufgeben.
Die Revisionshürden haben mit Rechtssicherheit in dem Kontext wenig zu tun. Du meinst vermutlich die Hürden der Wiederaufnahme. Da kann man drüber streiten. Ich würde da die 2. Tatsacheninstanz präferieren.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb: - ggfls plädiere ich doch wieder für Unschuld. BT ist ein Schlunzi, ein kleiner Schwindler, hat sich in Lügen verstrickt, aber gerade solche sagenwirmal Hochstapler, solche Schlunzis (Weißwurstessen zum nicht existenten Examen - herrje!) sind häufig eher n i c h t gewaltbereit, jedenfalls nicht körperlich
Hab ich auch schon drüber nachgedacht. Wobei solche Gewaltausbrüche, wo das Opfer völlig überrascht und chancenlos ist für "Schlunzis" wiederum nicht soo untypisch ist. Im Gegenteil spricht die völlig Übertötung eher gegen einen Täter mit Gewalterfahrung.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:CB, einsam in ihrer Wohnung da oben, war auf der Suche nach einem Partner, nach Zärtlichkeit, nach Liebe. Sooo unwahrscheinlich ist eine Beziehungstat eines Unbekannten nun auch nicht.
Ausschließen kann mans sicherlich nicht.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Nur: D i e s e s Urteil mit aller Macht verteidigen wollen ist m.E. nicht angängig, w e n n die beiden Zeugen eindeutig bekunden können, CB habe doch gewusst.
Das hat mit aller Macht nichts zu tun, sondern lediglich etwas mit der Vorstellung des Täter. Darauf kommts an. Nicht auf reale Tatsachen. Die Frage ist also nicht, was wusste CB, weil CB die Tat nunmal definitiv NICHT ausgeführt hat, sondern was DACHTE BT.


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Mordfall Charlotte Böhringer

18.08.2013 um 23:30
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Ich würde da die 2. Tatsacheninstanz präferieren.
Plus Protokollpflicht bitte. Wird von Strafverteidigern seit jahrzehnten mit guten Gründen gefordert.
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:ob denn BC wusste, dass die Tante es wusst oder ob die Annahme der Gerichtes auch die Annahme von BT gewesen sein könnte.
woher sonst sollte sie es wissen (einmal unterstellt, sie wusste). Die beiden Zeugen - unterstellt, sie hätten sich eindeutig so geäußert - würden BTs Geschichte ("ich habs ihr erzählt") belegen, während man für die gegenteilige Annahme (sie habe es sonst woher erfahren; BT musste weiterhin vermuten, sie habe nichts gewusst) schon wild drauflos spekulieren müsste. Eine solche Einschätzung wäre ggfsl schon als rechtsfehlerhaft zu bewerten. W e n n sie wusste, kann sie es nach Lage der Dinge nur von BT erfahren haben.
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Im Gegenteil spricht die völlig Übertötung eher gegen einen Täter mit Gewalterfahrung.
nein. Kriminalpsychologisch spricht eine Übertötung ("Ausflippen") für einen Täter mit geringer Frustrationstoleranz plus Hang zur Gewalt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

18.08.2013 um 23:33
Ergänzend: natürlich kann, die Erfahrung lehrt es, auch ein Täter auf einmal ausflippen, der jahrelang stillgehalten hat. Vergl die Story "Fähner" von Ferdinand von Schirach. Aber Fälle a la Fähner (hat alles geschluckt, bis er auf einmal ausrastete) sind wirklich sehr sehr selten. meistens hat es vorher schon gewalt gegeben.


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18.08.2013 um 23:37
@pfiffi
Das Gericht geht aber von einer geplanten Tat aus, da kannst du Deine Ausrast-Vermutung vergessen.

Der Täter , so das Gericht, hat mit Handschuhen bekleidet und ein Tatwerkzeug mit sich führend vor der Wohnungstür gelauert bis das Opfer diese von Innen öffnete. Das war doch gerade die Heimtücke.

Ein Ausrasten kommt in der Begründung des Gerichtes nicht vor und ist nicht vorgesehen. Würde ja auch nicht zum Vorwurf des Mordes passen,der doch bewiesen und mit vielen Indizien gestützt wurde.


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18.08.2013 um 23:39
meermin: Korrekt, die Handschuhe widerlegen den Spontanausraster. ich lese mich auch gerade erst ein in den Fall ;-)


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18.08.2013 um 23:39
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Plus Protokollpflicht bitte. Wird von Strafverteidigern seit jahrzehnten mit guten Gründen gefordert.
Video. Wo´s nix zu verheimlichen gibt, kann man aufnehmen. Die Protokolle sind ...nuja... auch nich das Gelbe vom Ei.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:woher sonst sollte sie es wissen (einmal unterstellt, sie wusste). Die beiden Zeugen - unterstellt, sie hätten sich eindeutig so geäußert - würden BTs Geschichte ("ich habs ihr erzählt") belegen, während man für die gegenteilige Annahme (sie habe es sonst woher erfahren; BT musste weiterhin vermuten, sie habe nichts gewusst) schon wild drauflos spekulieren müsste. Eine solche Einschätzung wäre ggfsl schon als rechtsfehlerhaft zu bewerten. W e n n sie wusste, kann sie es nach Lage der Dinge nur von BT erfahren haben.
Was sollte daran "rechtsfehlerhaft" sein?
Die Möglichkeit ist zweifelsohne da. Sei es nun über einen weiteren Spitzel (sie hatte schon mal einen entsandt), sei es über diverse "Kanäle" (CB war ja nun nicht in einer anderen Welt) oder sei es eine zur Überzeugung gereifte Mutmaßung.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:nein. Kriminalpsychologisch spricht eine Übertötung ("Ausflippen") für einen Täter mit geringer Frustrationstoleranz plus Hang zur Gewalt.
Der sich nicht zwangsläufig in bekannten Gewalthandlungen niederschlagen muss. Faktisch sind solche Täter bis obenhin voll mit Aggros, die sie aber weder kanalisieren noch adäquat abbauen können. Die Heinis sind oft verklemmt bis hinten gegen und haben n geringes Selbstvertrauen, was sie schlicht am Zuschlagen hindert, weil sie kaum glauben ne körperliche Auseinandersetzung gewinnen zu können. WENN da der erste Schlag fällt, brechen alle Dämme und der hört erst auf, wenn sich gar nichts mehr rührt. Einerseits weil er in völlig unkontrollierter Rage ist, andererseits, weil er ganz sicher gehen will, dass das Opfer nicht doch noch "zurückschlägt".

Und von so nem Typus ist Bence scheinbar (!) nicht allzu weit entfernt.


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