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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

30.03.2018 um 13:15
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:die hat der Täter angefasst, als er im Büro noch mindestens an einer Hand einen Handschuh trug. Der er dann ev. abgezogen hat, damit er das Testament besser öffnen und schliessen kann (Feinmotorik).
Das wäre eine Möglichkeit. Hier würde sich die Frage stellen, ob festgestellt werden konnte ob es sich um einen Abdruck eines rechten oder linken Handschuhs handelte. Da unten am Tatort blutige Handschuhspuren gefunden wurden müssten die Spuren oben eigentlich aber auch blutbehaftet gewesen sein. Wie würdest du das Fehlen der Blutanhaftungen erklären?

Bei den Spuren am Spion wäre das leicht zu erklären, sie wurden vor der Tatausübung gesetzt. Oben in der Wohnung müssten die Spuren aber danach entstanden sein, folgt man der Annahme des Gerichts.

Und wie wären die Spuren ins Bad gekommen? Folgt man deiner Annahme, dann hätte der Täter sich erst ganz zum Schluss, nachdem er einen Handschuh im Büro ausgezogen hätte ins Bad begeben und auch dort noch einen Abdruck hinterlassen. Sehe ich das richtig so?


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Mordfall Charlotte Böhringer

30.03.2018 um 13:19
Zitat von meerminmeermin schrieb:Das wäre eine Möglichkeit. Hier würde sich die Frage stellen, ob festgestellt werden konnte ob es sich um einen Abdruck eines rechten oder linken Handschuhs handelte. Da unten am Tatort blutige Handschuhspuren gefunden wurden müssten die Spuren oben eigentlich aber auch blutbehaftet gewesen sein. Wie würdest du das Fehlen der Blutanhaftungen erklären?
Habe ich vorher schon alles erklärt, wenn Du es lesen würdest. Man kann schlussendlich nichts darüber sagen, weil es viele Möglichkeiten gibt, dass keine Blutanhaftungen mehr vorhanden sind.


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30.03.2018 um 13:22
Die Spuren sauberer Handschuhe lassen meiner Ansicht nach eher an zwei Täter denken , einer der unten das Opfer bewachte und totschlug und einer der oben alles durchsuchte. Und weil unten alles aus dem Ruder lief wurde die ganze "Aktion" dann abgebrochen.

Bei der Tat Handschuhe zu tragen und diese dann später beim Durchsuchen der Wohnung auszuziehen wäre total dumm gewesen und macht irgendwie auch keinen Sinn, nicht aus der Sicht eines Täters, der unerkannt bleiben und keine Spuren hinterlassen möchte.


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30.03.2018 um 17:17
Zitat von meerminmeermin schrieb:Bei der Tat Handschuhe zu tragen und diese dann später beim Durchsuchen der Wohnung auszuziehen wäre total dumm gewesen und macht irgendwie auch keinen Sinn, nicht aus der Sicht eines Täters, der unerkannt bleiben und keine Spuren hinterlassen möchte.
Vllt. dachte er ja, da er sich öfter dort aufhielt, wären diese Spuren unverfänglich? Ein fremder Täter hätte das wohl eher nicht riskiert. Es wurde sogar so argumentiert, dass die Spuren am Testament älter sein könnten.


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30.03.2018 um 18:27
Zitat von meerminmeermin schrieb:Bei der Tat Handschuhe zu tragen und diese dann später beim Durchsuchen der Wohnung auszuziehen
Der Mord wäre vergebens aus der Sicht des Benedikt T., wenn er in Büro ein Testament hatte liegen lassen, in dem er nicht mehr bedacht worden wäre.
Vielleicht gab es sogar ein solches, drittes Testament und er hat es entfernt.
Hier gilt es abzuwägen: Spuren hinterlassen oder Testament nicht finden....
Außerdem hatte er ja die Vorstellung, dass Spuren von ihm in der Wohnung ohne weiteres erklärbar wären.
Wie Mark_Smith bereits ausführlich erklärte, ist es halt schwer zu erklären, wenn diese Spuren allesamt Bezug zur Tat hatten. Beispielsweise der Fingerabdruck auf der Klarsichthülle am Boden im Büro.


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Mordfall Charlotte Böhringer

30.03.2018 um 18:52
Zitat von ButzellerButzeller schrieb:Außerdem hatte er ja die Vorstellung, dass Spuren von ihm in der Wohnung ohne weiteres erklärbar wären.
So könnte man es sehen. Wieso dann aber die Handschuhspur im Büro? Diese Spur stände in einem Tatzusammenhang wenn man davon ausgeht, dass es sich bei den im Büro und im Bad benutzten Handschuhen um die handeln würde, deren Spur draussen vor der Tür am Spion der Tür gefunden wurden.

Warum sollte er einen Handschuh ausziehen, den anderen aber anbehalten und dann mit der behandschuhten Hand noch ein Behältnis öffnen? Und wo wäre er mit dem ausgezogenen Handschuh geblieben? Er wird wohl kaum unten schon daran gedacht haben, dass er zum Öffnen des Umschlags in dem sich das Testament befand eine unbehandschuhte Hand brauchen würde?

Und warum gab es im Büro keinerlei Blutspuren, obwohl die Handschuhe oder zumindest einer von unten mit nach oben gebracht worden wären?

An einem der Handschuhe müssen sich massive Blutanhaftungen befunden haben. Mit dem Handschuh wurde der Körper von Frau Böhringer berührt, es gab eine in Blut gesetzte Handschuhspur.

Wie schafft man es einen Handschuh auszuziehen ohne Spuren zu hinterlassen, wenn mindestens einer der beiden getragenen Handschuhe blutig war?

Man könnte schon fast von übernatürlichen Kräften ausgehen . Ich denke aber eher, dass zwei Täter am Werk waren, und beide Handschuhe trugen und die Spuren von Bence haben nichts mit der Tat zu tun, die Handschuhspuren in Büro und Bad aber schon. Und oben verlief alles unblutig, unten nicht und es gab insgesamt vier Handschuhe gleicher Machart.


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Mordfall Charlotte Böhringer

30.03.2018 um 19:13
Ich kann mich noch vage an ein Artikel in der Bild oder AZ erinnern: Die belastenden DNA Spuren vom Täter wurden im Bereich der Futterinnentasche und Futter gefunden. Daraus wurde abgeleitet, dass der Täter nicht nur den Geldbeutel durchsucht hatte, sondern die Kenntnis darüber besaß, dass das Opfer einen „Notgroschen“ in Form von mehreren 500ern in der Innentasche versteckt mit sich führte. Gewöhnlicher weise hat ein Damensakko keine Innentasche. Da hat wohl der Täter die Handschuhe ausziehen müssen. Den Betrag von 58,38 Euro hat der Täter großzügig liegen gelassen. Denke ebenso kaum, dass das Opfer mit so einem geringen Geldbetrag den wöchentlichen Stammtisch aufsucht. Das dachte die Polizei auch nicht.
Da die Handschuhe von den Schlägen deutlich blutbesudelt waren, musste der Täter sie ausziehen wenn er den Umschlag mit den Testamenten anfassen wollte. Wäre ungewöhnlich, wenn ein angeblicher außenstehender Täter genau den Umschlag mit dem Testament anfassen würde.

Es besteht meines Wissens eigentlich kein Grund, die alten Testament Fassungen seitens des Opfers zu behalten, wenn es inhaltlich einer ganz neuen Person sein Erbe vermacht. Deshalb kann man dem Täter unterstellen, sich auf irgendeine Weise ein Testament von früher, in dem der Täter mit 50% des Erbes bedacht wurde, besorgt zu haben und gegen das neue ausgetauscht zu haben. In diesem Fall sind erwartungsgemäß Fingerabdrücke vom Opfer drauf, und machte die Polizei nicht misstrauisch.

Quelle:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-94139265.html
und
https://www.sat1.ch/tv/tatsache-mord-auf-der-spur-des-verbrechens/video/11-der-fall-boehringer-mord-an-der-parkhaus-millionaerin-clip

JagBlack


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30.03.2018 um 19:47
Zitat von meerminmeermin schrieb:"Der Spurensicherungsbeamte KK führte glaubhaft aus, am Sakko der Leiche seien seitlich rechts oberhalb des Taschenbereichs ein und an der Rückseite rechts zwei Bereiche festgestellt worden, an denen Handschuhspuren in Blut gesetzt worden seien
Dieser Text stammt aus der Urteilsbegründung des Gerichts. Vom Futter der Tasche ist dabei keine Rede. Es ist auch nicht die Rede davon, dass die Spuren im Innenbereich des Sakkos gefunden wurden. Welche der Handschuhspuren in Verbindung mit der aufgefundenen DNA von Bence stand wird aber nicht erwähnt. Es wird lediglich auf eine gefundene DNA Spur des Angeklagten in Verbindung mit diesen Handschuhspuren hingewiesen.

Die Information bezüglich des Futters der Tasche und des Innenfutters des Sakkos beruht wahrscheinlich auf Falschinformationen, bzw. handelt es sich um falsche Informationen. Hätte eben gut ins Bild gepasst, dass man vermitteln wollte. Die Handschuhspuren stammen ja auch vom Tatgeschehen, die DNA Spur kann auch zu einem früheren Zeitpunkt entstanden sein.

Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren wie jemand mit nur einer Hand einen Umschlag öffnen und ein Blatt Papier daraus entnehmen kann. So müsste es gewesen sein, denn weder an dem Testament noch an dem Umschlag gab es Spuren eines Handschuhs. Handschuhspuren gab es aber an der Armani-Kiste, und die befand sich ebenfalls im Büro.


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30.03.2018 um 20:31
Zitat von meerminmeermin schrieb:Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren wie jemand mit nur einer Hand einen Umschlag öffnen und ein Blatt Papier daraus entnehmen kann.
... aber das ist einfach, der Täter hat ein Blatt Papier oder einen anderen Umschlag zwischen Handschuh und dem eigentlichen Umschlag gelegt und fasst mit dem Papier zu.

JagBlack


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31.03.2018 um 00:14
Zitat von meerminmeermin schrieb:Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren wie jemand mit nur einer Hand einen Umschlag öffnen und ein Blatt Papier daraus entnehmen kann. So müsste es gewesen sein, denn weder an dem Testament noch an dem Umschlag gab es Spuren eines Handschuhs. Handschuhspuren gab es aber an der Armani-Kiste, und die befand sich ebenfalls im Büro.
Es ist grundsätzlich so, dass nicht überall wo angefasst wird auch forensische Spuren zurückbleiben. Das wäre ja ein Schlaraffenland für die SuSi.

Ich hoffe, das hat deine Frage beantwortet.


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31.03.2018 um 09:42
Einen Umschlag kann ein normaler Mensch nur unter Zurhilfenahme beider Hände öffnen. Geht man also von einem Täter aus, der an einer Hand mit einem Handschuh bekleidet war und an der anderen Hand keinen Handschuh trug, dann müsste der Umschlag mit der behandschuhten Hand festgehalten worden sein, da die andere, die freie Hand benutzt worden wäre um den Umschlag oben zu öffnen. Um an dem Umschlag arbeiten zu können, ihn aufzureissen, muss er fixiert werden, er muss fest gehalten werden. Dass dabei keine Spuren entstanden sein sollen wäre recht ungewöhnlich, insbesondere, da der getragene Handschuh zuvor noch unten während einer Aktion getragen worden sein soll, bei der reichlich Blut floss.

Es könnte natürlich sein, dass der Täter zwei paar Handschuhe dabei hatte und sich auf dem Weg nach oben zu den Räumlichkeiten neue Handschuhe angezogen und einen davon dann doch wieder ausgezogen hat. Aber wie merkwürdig und unglaubwürdig das klingt merkt man schon beim Schreiben.
Er könnte auch versucht haben sich im Bad zu reinigen, allerdings wurde dort nur eine Handschuhspur und kein Blut gefunden.

Und warum sollte ein Bence den Spion draussen an der Eingangstür angefasst haben? Aus Langeweile vielleicht, beim Warten? Ansonsten wüsste ich nicht welchen Sinn es für ihn gemacht hätte sich vor dem Blick der Tante zu verbergen? Denn dazu diente die Berührung des Spions mit dem Handschuh doch höchstwahrscheinlich, der Spion wurde zugehalten, damit man von innen nicht sehen konnte, wer draussen vor der Tür stand.
Ich denke es ging beim Zuhalten des Spions darum, die Wohnungsinhaberin davon abzuhalten die Tür verschlossen zu halten, weil das was sie durch den Spion gesehen hätte , sie dazu veranlasst hätte die Tür nicht zu öffnen. Einem Bence hätte sie aber auf jeden Fall die Tür geöffnet!! Das Zuhalten des Spions hätte also für ihn keinen Sinn gemacht. Er hätte gar nicht vor der Tür warten müssen, schon gar nicht, wenn er es, wie das GEricht vermutet sehr eilig hatte, er hätte einfach klingeln können und seine Tante hätte die Tür für ihn geöffnet, egal zu welchem Zeitpunkt.


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31.03.2018 um 12:27
@meermin


Was soll Hätte, könnte, wäre aber, denn bringen?

Vllt wurde der Spion gar nicht absichtlich zugehalten , sondern eher zufällig und beim aufdrücken der Tür? Ob die Tante gerade für Bence die Tür geöffnet hätte? Vllt. hätte sie ja einfach keine Böcke gehabt, sich beim gehen zu einem Treffen mit Freunden mit ihm auseinanderzusetzen. Wie wir wissen, war das Verhältnis mehr als " angespannt".

Wer weiss das schon?


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31.03.2018 um 12:48
Zitat von meerminmeermin schrieb:Denn dazu diente die Berührung des Spions mit dem Handschuh doch höchstwahrscheinlich, der Spion wurde zugehalten, damit man von innen nicht sehen konnte, wer draussen vor der Tür stand.
Dir ist schon bewusst welche Funktion ein Spion hat, oder? Wenn also jemand in einer absichtlich versteckt gelegten Wohnung Besuch erhält, dazu noch bekanntlich vermögend und alleinstehend ist, nach einem Klingelzeichen durch den Spion blickt und Dunkelheit ausmacht, wird er sicherlich voller Neugier freudig die Tür öffnen um nachzusehen, wer denn hier " Schabernack" treibt. Du merkst hoffentlich beim Lesen, wie unwahrscheinlich diese Version klingt.


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31.03.2018 um 12:52
Zitat von meerminmeermin schrieb:Einen Umschlag kann ein normaler Mensch nur unter Zurhilfenahme beider Hände öffnen. Geht man also von einem Täter aus, der an einer Hand mit einem Handschuh bekleidet war und an der anderen Hand keinen Handschuh trug, dann müsste der Umschlag mit der behandschuhten Hand festgehalten worden sein, da die andere, die freie Hand benutzt worden wäre um den Umschlag oben zu öffnen. Um an dem Umschlag arbeiten zu können, ihn aufzureissen, muss er fixiert werden, er muss fest gehalten werden.
Du hast gesicherte Erkenntnisse, dass der Umschlag zugeklebt/ versiegelt war? Ich kenne dieses signifikante Detail nicht.


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31.03.2018 um 14:22
Zitat von User1282User1282 schrieb:Du hast gesicherte Erkenntnisse, dass der Umschlag zugeklebt/ versiegelt war? Ich kenne dieses signifikante Detail nicht.
Im Urteil steht, dass der Umschlag mehrmals geöffnet und wieder verschlossen wurde.


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31.03.2018 um 14:33
Wann ist Bence zur Fahrt nach Augsburg aufgebrochen. Uhrzeit. Eine Strecke sind doch bestimmt ca. 80 - 100 km. Er soll aber ja vorher wieder umgedreht sein und unterwegs noch getankt haben und eine Apfelschorle getrunken haben. Zu welcher Uhrzeit war dies und wann war er wieder in der Parkgarage. Das müsste sich ja auch feststellen lassen, wieviel Zeit er in etwa gehabt hätte die evtl. bluverschmutzen Klamotten und Tatwaffe evtl. zu entsorgen. Was bleibt da für eine Zeitspanne. Man hätte ja auch die Handydaten auswerten können.


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Mordfall Charlotte Böhringer

31.03.2018 um 15:02
Zitat von curtcurt schrieb:Das müsste sich ja auch feststellen lassen, wieviel Zeit er in etwa gehabt hätte die evtl. bluverschmutzen Klamotten und Tatwaffe evtl. zu entsorgen. Was bleibt da für eine Zeitspanne.
Dazu braucht es gerade mal zwei Minuten, wenn er die Sachen beispielsweise an einer Raststäte in einen Müllcontainer geworfen hat.
Zitat von curtcurt schrieb:eine Apfelschorle getrunken
Hat er die an der Tankstelle getrunken oder nur gekauft? Meine ja nur, wenn du wirklich die Zeitschiene aufdröseln willst, dann macht das einen Unterschied ;)


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31.03.2018 um 15:24
Zitat von ButzellerButzeller schrieb:Im Urteil steht, dass der Umschlag mehrmals geöffnet und wieder verschlossen wurde.
Vielen Dank @Butzeller. Ich habe das Urteil schon vor geraumer Zeit komplett gelesen.
Hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Vielen Dank für Deine Hilfestellung.
Somit durchaus ein interessanter Aspekt...


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Mordfall Charlotte Böhringer

31.03.2018 um 18:11
Ich lese hier schon seit Jahren sporadisch mit und gerade der Fall Böhringer hat mich immer beschäftigt.
In Diskussionen über den Fall habe ich manchmal den Verdacht, daß zwei Fragen vermischt werden:
War er es? und
Wurde er zu Recht verurteilt?

Ich bin durchaus nicht von seiner Unschuld überzeugt, fand das Urteil aber dennoch immer sehr fragwürdig.
Was haben wir letztendlich?

Motiv: Erbe und Streit.
Danach hat jeder mit wohlhabenden bzw "schwierigen" Angehörigen ein Mordmotiv.

DNA- und sonstige Spuren in der Wohnung und an diversen Gegenständen des Opfers.
Normal, wenn man sich nahezu täglich sieht.
Auch beim Auffinden der Leiche ist es normal, daß Bence weitere Spuren hinterlassen hat.

Kein Alibi.
Ein Alibi ist ent-, aber KEIN Alibi nicht belastend, denn wer hat schon ständig einen geeigneten Zeugen neben sich?
Ich als nicht berufstätiger Single könnte fast nie ein Alibi erbringen.

Geld des Opfers bei Bence:
Logisch durch das Beschäftigungsverhältnis und gelegentliche Zuwendungen.
Minimale Blutspuren des Opfers daran:
Dazu muss sie nur mal einen winzigen Kratzer oder eingerissenen Nagel gehabt haben.

Die Frage der Händigkeit.
Jemanden zu erschlagen, erfordert einiges an Kraft, da wird jeder die "Gebrauchshand" benutzen.

Das einzige für mich überhaupt ernstzunehmende Indiz sind die Zeitungen mit der Stadtteilbeilage.
Und daraufhin eine Verurteilung wegen Mordes mit besonderer Schwere der Schuld?

Wohlgemerkt, ich halte ihn nicht für definitiv unschuldig, aber meiner Meinung nach hätte das Urteil "Im Zweifel für den Angeklagten" lauten müssen.
Stattdessen hat man sich an der Studienlüge aufgehangen und um diese herum ein für sich genommen eigentlich zu dünnes Indiziennetz gewebt.

Wenn er es wirklich war, hätte er auch ein unglaubliches Glück gehabt, bei Tageslicht in der Gegend, in der er sehr bekannt war, von absolut niemandem gesehen worden zu sein.
Für Umwege war das Zeitfenster ja zu klein.
Außerdem wäre er dümmer gewesen, als ich vermute, einerseits Tatwaffe und sonstige Beweise schnell und spurlos verschwinden zu lassen, aber Geld, das man einer blutigen Leiche entwendet hat, mit zur polizeilichen Vernehmung zu nehmen.

Mein persönliches Fazit daher:
Vielleicht war er es.
Aber eine Verurteilung hätte bei dem Sachverhalt nicht erfolgen dürfen.
Und ja, ich habe seinerzeit das komplette Urteil gelesen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

31.03.2018 um 18:43
Zitat von BerlinoiseBerlinoise schrieb:Ich lese hier schon seit Jahren sporadisch mit und gerade der Fall Böhringer hat mich immer beschäftigt.
In Diskussionen über den Fall habe ich manchmal den Verdacht, daß zwei Fragen vermischt werden:
War er es? und
Wurde er zu Recht verurteilt?

Ich bin durchaus nicht von seiner Unschuld überzeugt, fand das Urteil aber dennoch immer sehr fragwürdig.
Was haben wir letztendlich?

Motiv: Erbe und Streit.
Danach hat jeder mit wohlhabenden bzw "schwierigen" Angehörigen ein Mordmotiv.

DNA- und sonstige Spuren in der Wohnung und an diversen Gegenständen des Opfers.
Normal, wenn man sich nahezu täglich sieht.
Auch beim Auffinden der Leiche ist es normal, daß Bence weitere Spuren hinterlassen hat.

Kein Alibi.
Ein Alibi ist ent-, aber KEIN Alibi nicht belastend, denn wer hat schon ständig einen geeigneten Zeugen neben sich?
Ich als nicht berufstätiger Single könnte fast nie ein Alibi erbringen.

Geld des Opfers bei Bence:
Logisch durch das Beschäftigungsverhältnis und gelegentliche Zuwendungen.
Minimale Blutspuren des Opfers daran:
Dazu muss sie nur mal einen winzigen Kratzer oder eingerissenen Nagel gehabt haben.

Die Frage der Händigkeit.
Jemanden zu erschlagen, erfordert einiges an Kraft, da wird jeder die "Gebrauchshand" benutzen.

Das einzige für mich überhaupt ernstzunehmende Indiz sind die Zeitungen mit der Stadtteilbeilage.
Und daraufhin eine Verurteilung wegen Mordes mit besonderer Schwere der Schuld?

Wohlgemerkt, ich halte ihn nicht für definitiv unschuldig, aber meiner Meinung nach hätte das Urteil "Im Zweifel für den Angeklagten" lauten müssen.
Stattdessen hat man sich an der Studienlüge aufgehangen und um diese herum ein für sich genommen eigentlich zu dünnes Indiziennetz gewebt.

Wenn er es wirklich war, hätte er auch ein unglaubliches Glück gehabt, bei Tageslicht in der Gegend, in der er sehr bekannt war, von absolut niemandem gesehen worden zu sein.
Für Umwege war das Zeitfenster ja zu klein.
Außerdem wäre er dümmer gewesen, als ich vermute, einerseits Tatwaffe und sonstige Beweise schnell und spurlos verschwinden zu lassen, aber Geld, das man einer blutigen Leiche entwendet hat, mit zur polizeilichen Vernehmung zu nehmen.

Mein persönliches Fazit daher:
Vielleicht war er es.
Aber eine Verurteilung hätte bei dem Sachverhalt nicht erfolgen dürfen.
Und ja, ich habe seinerzeit das komplette Urteil gelesen.
Motiv: Haben wir schon mehr: Erbe, Geschäftsleitung der Parkgarage, Auffliegen der Ausbildungslüge und sonstiger Lügen: beispielsweise wie er arbeite im Referendariat, er arbeite noch bei einer Beratungsfirma, nach dem 2. Staatsexamen habe er einen guten Job in der Finanzbranche und auch schon einen Doktorvater gefunden etc., ev. auch Job in der Parkgarage ganz weg. Wir haben also nicht nur materielle Motive, sondern auch sozialer Status, Ansehen, Selbstwert, Anerkennung durch das Umfeld etc. wo auf dem Spiel standen. Und dann noch jahrelange Demütigung durch die Tante, die das Fass ev. zum Überlaufen gebracht hat.

Kein Alibi haben heisst immerhin: Überhaupt Gelegenheit haben, die Tat auszuüben.
Geld beim Opfer: Mit 1030 Euro und ca. 860 Euro Fixkosten, wo Essen, Kleidung, Haushalt, Studium, Freizeit etc. noch nicht drin ist, ist nix zu sparen insbesondere in München nicht.
Welche Hand ich nehme, hängt sicherlich von der Händigkeit ab, aber auch von den räumlichen Verhältnissen und ev. nehme ich mal beide Hände und wenn Tante bereits im Jenseits ist, dann die letzten 4-5 Schläge noch mit der anderen Hand.
Es kommen ja nicht nur die Zeitungen dazu: sondern ein vielfaches Lügengebäude auch in den Zeugeneinvernahmen und sonstige Äusserungen, die Augsburgfahrt (also Nachtatverhalten), legere Kleidung am Auffindungstag etc.

Mein Fazit: Du hast das Ganze sehr oberflächlich gelesen.


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