Mordfall Charlotte Böhringer

SistaB schrieb: Warum wartete man auf BT, der ja nun auch keinen Schlüssel mehr besass.

Hat man das denn? Warum kurvt er dann sinnlos nach Augsburg, wenn man doch auf ihn wartete?

SistaB schrieb:Im Prinzip gab es 3 Angestellte die Zugang zum Büro hatten und somit die Warenbestellung erledigen konnten (die beiden Geschäftsführer und Bence). Bence fiel für den Auffindetag eigentlich raus, da er gerade im Streit mit seiner Tante lag und nicht anwesend in der Parkgarage war. Im Umkehrschluß hätten die beiden Geschäftsführer dann doch für ihrer beider Abwesenheit so etwas wie einen neuen Stellvertreter benennen müssen? Oder gab es bereits eine Lösung, denn so lange war der neue Geschäftsführer noch nicht dabei.

Vielleicht mussten nicht unbedingt jeden Tag Waren bestellt werden. die Bürotür konnte im Normalfall auch Frau Böhringer selber öffnen, wenn kein Geschäftsführer im Haus war. Vom Büro aus wurden sicher noch andere Tätigkeiten im Betrieb getätigt und koordiniert .Aber der normale Betrieb im Parkhaus scheint ohne Zutritt zum Büro möglich gewesen zu sein, zumindest für eine gewisse Zeit. Daher scheint es den Betriebsablauf am Tag nach der Tat nicht gestört zu haben, dass das Büro an diesem Tag zu war.

@Frau.N.Zimmer
warten ist sicher falsch formuliert, hmmm . Sag ich mal, es wird nur BT in diesem Zusammenhang erwähnt.
@meermin
Aber BT hätte doch nach der Indizienkette (er versucht den Auffindezeitpunkt zu verschieben, in dem er die Zeitungen von der Tür entfernt) sich doch am besten gar nicht darum gekümmert, zumindest solange er nicht angesprochen wird?
Warum überhaupt zur Arbeit zurückkehren? Das macht nur doch eigntlich nur Sinn, wenn es zumindest das Muttertags-Gespräch gegeben hat.

Und Bence erschien offensichtlich zunächst nicht, um zu arbeiten, dafür spricht seine Kleidung, er war legär bekleidet, trug Freizeitkleidung , kurze Hosen und ein Hawaiihemd.
Das spricht dafür, dass er nur auf einen Besuch im Parkhaus vorbeischaute und dabei bemerkte, dass keiner der Geschäftsführer anwesend war.

Ich denke, dass er aufgrund dieser Information aktiv wurde und nach der Tante suchte, mit den ihn zur VErfügung stehenden Mitteln und Informationen. Welche das konkret waren wissen wir nicht, aber ich halte es für normal, dass er sehr vertraut mit den Gegebenheiten nicht nur unten im geschäftlichen BEreich des Parkhauses war.

Den Blick auf die Alarmanlage und dann eine Untersuchung der Eingänge, so wie auch sein Bruder abends als er vom Nichtauftauchen der Tante erfuhr vornahm, wird auch Bence getätigt haben. Zuvor dürfte er versucht haben, die Tante anzurufen.

Dabei könnte er fündig geworden sein und die Tante tot , ermordet in ihrer Wohnung aufgefunden haben.

Warum er dieses Wissen dann für sich behielt wäre eine andere Frage. Denkbar aber, dass er sich ausrechnete, unter Verdacht zu geraten, da er illegal und alleine in die Wohnung eingedrungen war. Das wären meine Vermutungen dazu.

@meermin
Und schaut dann im Büro nach dem Testament...

SistaB schrieb:Und schaut dann im Büro nach dem Testament...

ja, und hätte sich noch die 500 Scheine genommen und wäre anschschliessend Richtung Augsburg aufgebrochen um alles seinem Freund zu erzählen.

Unterwegs wären ihm Zweifel gekommen und er wäre erst einmal wieder umgekehrt um abzuwarten bis die Tante gefunden worden wäre.

So macht es für mich alles Sinn.

Als Täter, so denke ich, hätte er nur die Zeitschriften und belastendes Material aus seinem Fahrzeug morgens holen müssen und hätte sich dann zuhause ins Bett legen können um abzuwarten. Das wäre allemal am unverdächtigsten gewesen.

Gesehen wurde er morgens ja offensichtlich beim Zeitungswegnehmen von niemanden .

Und um festzustellen, dass kein Geschäftsführer im Haus war hätte es auch ausgereicht einen Blick aufs Dauerparkplatzdeck zu werfen, wenn keines der Fahrzeuge der beiden GEschäftsführer an seinem Platz stand, dann war keiner der beiden anwesend.

Vielleicht kam Bence auch, als er das sah auf die Idee, der Tante anzubieten an diesem Tag zu arbeiten und er suchte nach ihr, nachdem sie auf sein Klingeln an der Tür nicht geöffnet hatte. Dass sie zuhause war konnte er an den Zeitschriften , die an der Tür hingen sehen. Und er hätte wegen des Schlüssels in diesem Fall sowieso bei ihr klingeln müssen.

@meermin
Ich weiss nicht, generell kann ich mir vorstellen, dass Bence die Chance genutzt hätte. Andererseite verstehe ich dann nicht warum er bei seiner Zeugenvernehmung nicht besser reagiert hat. In dem Falle ist es ja noch weniger zu begreifen, dass er den RA wegschickte...

Angenommen, es wäre so gewesen, wie ich es beschreibe, dann hätte er sich vor allem dafür schämen müssen, eine Tote bestohlen zu haben. So etwas macht man auf gar keinen Fall, dafür hat kein Mensch Verständnis, auch wenn es aus BEnces Sicht durchaus Sinn gemacht hätte, das Geld war, aus seiner Sicht für ihn bestimmt, und er brauchte es zeitnah und nicht erst nach der Testamentseröffnung. Und er hätte niemandem mehr einen Schaden zugefügt indem er sich die Scheine einsteckte.

Aber moralisch wäre es absolut verwerflich gewesen, und dass dürfte ihm auch bewusst gewesen sein. Daher, so denke ich, könnte es so gewesen sein, dass er das unbedingt für sich behalten wollte und nicht zugeben konnte, dass er in der Wohnung gewesen war.

Ich denke, so könnte es gewesen sein. Auch der Part bei der BEfragung passt zu dieser Theorie, Bences Verhalten bei der Befragung.

Nicht zu vergessen die Spurenlage im Büro, Fingerabdrücke von BEnce am Umschlag des Testaments und Handschuhspuren,die auch unten aussen an der Tür gefunden wurden. Also zwei unterschiedliche Spuren.

Hmmm, aber irgendwann hätte er doch schnallen müssn, was da auf ihn zu kommt.
Warum brauchte er das Geld dringend?

SistaB schrieb:Warum brauchte er das Geld dringend?

Weil er sich ein neues Fahrrad kaufen wollte . Das Geld lag ja praktisch schon für ihn in der Wohnung bereit.
Und anschliessend hat er das geliehene Fahhrad gesäubert um es zurückzugeben, er brauchte es ja nun nicht mehr.

Ein Mörder hätte sich meiner Ansicht nach anders verhalten, hätte auf keinen Fall das Fahrrad vor aller Augen gesäubert, wenn er damit nach der Tat mit blutigen Kleidern nach Hause gefahren wäre.

Wenn CB dem Bence wirklich 2000 € für ein Fahrrad geben wollte, dann hätte ich mir an seiner Stelle ein gebrauchtes Fahrrad für 300 € gekauft und hätte die anderen 1700 € für was anderes genutzt. Geld konnte er ja gebrauchen, gerade da er nicht soviel verdiente.

meermin schrieb:Weil er sich ein neues Fahrrad kaufen wollte .

Hatte er nicht angeblich 10.000 Euro auf dem Konto? Das hätte doch für ein Fahrrad gereicht. Ich glaube, er dachte gar nicht dran sich ein Rad zu kaufen, sonst hätte er es längst getan.

Wo kamen die 10000 € eigentlich her. Die Summe war ja bestimmt nicht auf einmal da. Das hätte sich ja auch anhand der Beträge (wie hoch waren die immer) erklären lassen oder woher die kamen. Evtl. Spielcasino, Lottogewinn Einzahlungen.

curt schrieb:Wo kamen die 10000 € eigentlich her

Keine Ahnung. Die tauchen hier immer wieder auf, wenn man beweisen will, dass der Bence ohne Tantes Unterstützung gar nicht am Poppers gewesen wäre.
Offiziell gabs die wohl eher nicht.

@curt

Entschuldigung! Die 10.000 hab ich erfunden. Von einem kleineren fünfstelligen Betrag ist die Rede :) Können also auch 20.000 oder 30.000 gewesen sein.

Beitrag von meermin (Seite 640)

Also mich interessiert das mit der Fahrt nach Augsburg eigentlich wenig. Ich konzentriere mich doch eher auf den Tatort und die unmittelbare Durchfuehrung der Tat. Leute fahren in die naechste Stadt, wenn sie sonst nichts zu tun haben, sie putzen ein geliehenes Fahrrad, bevor sie es zurueckgeben, sie nehmen Telephongespraeche entgegen oder rufen jemanden an. All das ist nicht verwunderlich.

Der Taeter hatte wahrscheinlich dunkle Kleidung an, und er trug gestrickte Handschuhe oder Haushaltshandschuhe. Er hatte nach der Tat sicherlich Blutspritzer auf der Kleidung wie auch den Schuhen, die aber nicht unbedingt aufgefallen sein muessen. Fehlen bei Bence solche Kleidungsstuecke nach der Tat? Vor allem bei den Schuhen koennte es auffallen. Wieviele Paar dunkle Schuhe wird er wohl besessen haben?

Hatte er ein zweites Paar Handschuhe dabei? Wohl eher nicht. Inwieweit konnte er mit den Handschuhen einen Umschlag oeffnen?

curt schrieb:Wenn CB dem Bence wirklich 2000 € für ein Fahrrad geben wollte, dann hätte ich mir an seiner Stelle ein gebrauchtes Fahrrad für 300 € gekauft und hätte die anderen 1700 € für was anderes genutzt. Geld konnte er ja gebrauchen, gerade da er nicht soviel verdiente.

Das glaube ich Dir, dass Du es so gemacht hättest.Das Problem hier in der Diskussion ist leider oft, dass vom eigenen Verhalten auf das anderer geschlossen wird.

Bence wird , was Fahrräder betrifft , nehme ich an, ganz anders als du gedacht haben. Kennst du nicht diese Menschen, die einerseits eher anspruchslos und einfach leben, andererseits aber bei bestimmten Dingen sehr auf Qualität achten, also teure Fahrräder und teure Outdoorklamotten und Schuhe tragen. Wie teuer diese Dinge waren sieht man auf den ersten Blick nicht, weils nicht protzig wirkt, aber die Qualität, die ihren Preis hat spürt man beim Benutzen.

Ich denke Bence gehörte dieser Gruppe von Menschen an, also jemand der mehr Wert auf Qualität all auf Quantität setzte. Daher wird er sich ein gutes Fahrrad ausgesucht haben, er brauchte es ja auch für seine täglichen Fahrten in München.

Das was du beschreibst trifft eher auf andere Gruppierungen zu.

AnnaKomnene schrieb:Hatte er ein zweites Paar Handschuhe dabei? Wohl eher nicht. Inwieweit konnte er mit den Handschuhen einen Umschlag oeffnen?

Wurden am Umschlag in dem sich das Testament befand überhaupt Handschuhspuren gefunden? Fakt ist, dass im Büro Handschuhspuren entdeckt wurden, an einer Armani Schachtel. Die gleichen Spuren, die auch unten am Tatort und im Bad gefunden wurden.

meermin schrieb:Das glaube ich Dir, dass Du es so gemacht hättest.Das Problem hier in der Diskussion ist leider oft, dass vom eigenen Verhalten auf das anderer geschlossen wird.

Und du hast dieses Problem nicht? :)

Woher willst du überhaupt wissen, dass er ein Fahrrad wollte? Es hieß doch, die Tante wollte das weil er zu dick geworden war..