Mordfall Charlotte Böhringer
17.01.2019 um 19:39Anzeige
Cassandra71 schrieb:Verklagen, das ist doch absurd. :(Na, ich schätze beim Thema Erben/Erben gibt es viele und bestimmt auch viele absurde Klagen. Im vorliegenden Fall gab es übrigens sogar zwei - und damit ist jetzt nicht die Spiegelfechterei vor dem Zivilgericht gemeint.
curt schrieb:Geklärt ist das ja sowieso nicht, ob er überhaupt am Dienstag arbeiten sollte, da er ja Hausverbot hatte (oder des öfteren schon).Offenbar hat sich aber niemand gewundert das Bence Toth im Parkhaus war, oder? Er tauchte dort mehrfach auf und sein Auto stand wie eh und je am Parkdeck. Wie wahrscheinlich wäre dann das er "wirklich" Hausverbot hatte?
curt schrieb:Und gearbeitet hat er an dem Tage ja auch nicht.Wo steht das er nicht gearbeitet hat? Er war nach seinen Angaben nach der Fahrt nach Augsburg von Mittags bis 16 Uhr im Parkhaus und fuhr dann nach Hause. Er hat da vermutlich nicht nur Däumchen gedreht. :)
curt schrieb:Die Tante hatte ihm ja auch Schlüssel abgenommen, gerade weil das mit den Parkautomaten (Geld) sich herausgestellt hatte.Die Schlüsselentnahme hatte meines Wissens nicht mit den Parkautomaten zu tun. Die Sache mit den Parkautomaten war zeitlich weit davor. Die Schlüsselsache war doch am Tag des Streits im Reifenlager?
curt schrieb:Er zahlt das entnommene Geld aus den Parkautomaten bei Frauke ein, da er Kontovollmacht von ihrem Konto hatte.Meines Erachtens wurde kein Geld bei Fraukes Konto eingezahlt. Es ist nur bekannt das er Geld von Fraukes Konto entnahm für das er eine Vollmacht hatte (also eine Art Gemeinschaftskonto) und dieses in der Kasse hinterlegte.
curt schrieb:Ein Fremdtäter würde sich doch bestimmt auch überhaupt nicht für das Testament von CB interessieren, was dort drin steht.Es gibt keinerlei Beweis, das der Umschlag mit dem Testament überhaupt am Tattag angefasst wurde. Es gibt so weit ich weiß nur einen Beweis, das am Testament Spuren von B.T. sind. Diese konnten zeitlich aber nicht bestimmt werden, können also zeitlich weit vor der Tat gesetzt worden sein.
SirMarvel schrieb:Offenbar hat sich aber niemand gewundert das Bence Toth im Parkhaus war, oder? Er tauchte dort mehrfach auf und sein Auto stand wie eh und je am Parkdeck. Wie wahrscheinlich wäre dann das er "wirklich" Hausverbot hatte?Soweit ich das verstanden habe, bezieht sich die Einschätzung über die Schwere des "Reifenstreits" ganz wesentlich auf die Aussage des Geschäftsführers W. Dieser ist dadurch auch aufgrund der Nachfrage nach dem Studienstatus von BT so etwas wie der "Hauptbelastungszeuge" geworden. Die übrigen Zeugen haben eigentlich übereinstimmend ausgesagt, dass solche Impulsdurchbrüche bei CB mehr oder weniger normal waren und nicht lange anhielten (Stichwort: "happy hour"). Dem weiteren Versuch, die Ernsthaftigkeit des Zerwürfnisses, die essentiell zur Motivbegründung ist, diente die Vernehmung der ellenlangen Liste der "Operettenzeugen". Da wurden dann auch Menschen vernommen, die mal am Biertisch nebenan einen Streit zwischen CB und BT mitbekommen haben wollen.
SirMarvel schrieb:Offenbar hat sich aber niemand gewundert das Bence Toth im Parkhaus war, oder? Er tauchte dort mehrfach auf und sein Auto stand wie eh und je am Parkdeck. Wie wahrscheinlich wäre dann das er "wirklich" Hausverbot hatte?Wer sollte sich denn groß wundern wenn die GFs nicht da waren und die Tante tot? Blieben ja nur noch zwei, drei einfache Mitarbeiter die mit der Tagespolitik wenig am Hut hatten.
falstaff schrieb: Blieben ja nur noch zwei, drei einfache Mitarbeiter die mit der Tagespolitik wenig am Hut hatten.Das stünde diesen Mitarbeitern auch schlecht zu Gesicht, sich mit sowas wie dem von der Chefin ausgesprochenen Hausverbot zu befassen.
emz schrieb:Um auf Bences Auto auf dem Parkdeck zu kommen. Wohin hätte er denn sonst mit dem Auto gesollt? Das ist München, da kann man sich in der Gegend nicht einfach mal so einen Parkplatz suchen und sein Auto auf Dauer parken.Ich denke: Wenn man davon ausgeht das Frau Böhringer so entsetzt von ihrem Neffen war und die Enterbung des Neffen und das Hausverbot ernst meinte, kann man davon ausgehen, das Bence Toth sein Auto auch nicht mehr in ihrem Parkhaus parken durfte.
SirMarvel schrieb:Ich denke: Wenn man davon ausgeht das Frau Böhringer so entsetzt von ihrem Neffen war und die Enterbung des Neffen und das Hausverbot ernst meinte, kann man davon ausgehen, das Bence Toth sein Auto auch nicht mehr in ihrem Parkhaus parken durfte.Genau das denke ich eben nicht. Weil es keinen Sinn macht, ihn nunmehr auf der Straße parken zu lassen.
SirMarvel schrieb:Es gibt für mich daher keinerlei Hinweis, das das Hausverbot in irgendeinerweise ernst gemeint war.Es dürfte vermutlich nicht soooo ernst gemeint sein. Nur ist dies m.E. überhaupt nicht relevant dafür, ob Bence T. der Täter ist oder nicht. Aber da gibt es sicherlich unterschiedliche Einschätzungen, nur wird man dies nie verfizieren können, was wirklich entscheidend war.
Mark_Smith schrieb:Es dürfte vermutlich nicht soooo ernst gemeint sein. Nur ist dies m.E. überhaupt nicht relevant dafür, ob Bence T. der Täter ist oder nicht. Aber da gibt es sicherlich unterschiedliche Einschätzungen, nur wird man dies nie verfizieren können, was wirklich entscheidend war.Ich denke auch nicht, dass der endgültige Bruch vollzogen war - sondern nur dass er drohte. Aber genau das war der richtige Zeitpunkt für die Tat. Hätte er warten sollen bis die Tante realisiert dass sie monatelang über den Studienabbruch belogen wurde? Hätte er warten sollen bis sie das Testament endgültig zu seinen Ungunsten abändert? In diesem Zusammenhang ist es sogar irrelevant ob er das Testament während der Tat, oder kurz davor in den Fingern hatte. Wenn er es kurz vor der Tat in den Fingern gehabt hätte könnte das sogar noch eine weitere Motivation für die Tat gewesen sein: Zuschlagen, bevor es sich die Tante aufgrund aktueller Entwicklungen doch noch einmal anders überlegt. Und dann würden sich auch die vermeintlichen Diskrepanzen zwischen behandschuhten und unbehandschuhten Spuren auflösen, die einigen keine Ruhe lassen.
falstaff schrieb:Ich denke auch nicht, dass der endgültige Bruch vollzogen war - sondern nur dass er drohte. Aber genau das war der richtige Zeitpunkt für die Tat. Hätte er warten sollen bis die Tante realisiert dass sie monatelang über den Studienabbruch belogen wurde?Man muss berücksichtigen das er das Jurastudium schonmal abgebrochen hatte. Ich kann mir kaum vorstellen das die Tante beim zweiten Mal sehr viel anders reagiert hätte, als beim ersten mal.
SirMarvel schrieb:Falstaff schrieb:Damals hat er es aber nicht zum Gegenstand einer Hochstapelei gemacht. Dieser Umstand wird gerne unterdrückt, ist aber wesentlich - weil der damit verbundene Vertrauensbruch weit über den an sich verzeihbaren Umstand einer Karriereentscheidung hinausgeht. Hinzu kam dass es sich um keinen Abbruch, sondern um einen Rauswurf handelte.
Ich denke auch nicht, dass der endgültige Bruch vollzogen war - sondern nur dass er drohte. Aber genau das war der richtige Zeitpunkt für die Tat. Hätte er warten sollen bis die Tante realisiert dass sie monatelang über den Studienabbruch belogen wurde?
Man muss berücksichtigen das er das Jurastudium schonmal abgebrochen hatte.
SirMarvel schrieb:Und wie gesagt gibt es Zeugenaussagen die sagen, das er diese Situation der Tante bereits geschildert hatte.Es gibt EIN Zeuge der sich im ZIVILVERFAHREN in eine Richtung geäußert hat, die man so interpretieren könnte...
SirMarvel schrieb:Man muss berücksichtigen das er das Jurastudium schonmal abgebrochen hatte. Ich kann mir kaum vorstellen das die Tante beim zweiten Mal sehr viel anders reagiert hätte, als beim ersten mal.Die Situation war aber diesmal eine andere. Beim ersten Abbruch hatte er noch die Möglichkeit, das Studium erneut wieder aufzunehmen. Also lag es nahe, ihm eine zweite Chance zu geben, die Voraussetzung zu erfüllen.
falstaff schrieb:Ich denke auch nicht, dass der endgültige Bruch vollzogen war - sondern nur dass er drohte. Aber genau das war der richtige Zeitpunkt für die Tat. Hätte er warten sollen bis die Tante realisiert dass sie monatelang über den Studienabbruch belogen wurde? Hätte er warten sollen bis sie das Testament endgültig zu seinen Ungunsten abändert? In diesem Zusammenhang ist es sogar irrelevant ob er das Testament während der Tat, oder kurz davor in den Fingern hatte. Wenn er es kurz vor der Tat in den Fingern gehabt hätte könnte das sogar noch eine weitere Motivation für die Tat gewesen sein: Zuschlagen, bevor es sich die Tante aufgrund aktueller Entwicklungen doch noch einmal anders überlegt. Und dann würden sich auch die vermeintlichen Diskrepanzen zwischen behandschuhten und unbehandschuhten Spuren auflösen, die einigen keine Ruhe lassen.Sollte Bence T. auch de facto der Täter sein, dann wird dies ein langwieriger Prozess gewesen sein, der dann zur Tat führte.
Mark_Smith schrieb:Dann die Ausbildungslüge und weitere Lügen, die ihn in eine ziemlich desaströse Lage gebracht hat.Nicht zu vergessen die Diebstähle ...
falstaff schrieb:Damals hat er es aber nicht zum Gegenstand einer Hochstapelei gemacht. Dieser Umstand wird gerne unterdrückt, ist aber wesentlich - weil der damit verbundene Vertrauensbruch weit über den an sich verzeihbaren Umstand einer Karriereentscheidung hinausgeht. Hinzu kam dass es sich um keinen Abbruch, sondern um einen Rauswurf handelte.Es handelte sich um ein "nicht Weiterverfolgen" des Studiums; aus mangelndem Interesse und mangelhafter Vorbereitung weil er viel in der Parkgarage arbeitete. Er "liebte das Studium nicht", wie er aussagte.
falstaff schrieb:Es gibt EIN Zeuge der sich im ZIVILVERFAHREN in eine Richtung geäußert hat, die man so interpretieren könnte...Das hatten wir bereits mehrfach: Der Steuerberater sagte schon im Strafprozess dazu aus und dazu findet sich ein bereits häufig zitierter Text im Urteil. Und im Zivilprozess gab es insgesamt mind. 2 Zeugen die diesbezüglich aussagten - zuzüglich zur Aussage von Toth selbst. Das wurde bereits mehrfach zitiert und im Wiki stehen alle Texte.
falstaff schrieb:Wenn er es kurz vor der Tat in den Fingern gehabt hätteMan sieht sehr gut das sich die möglichen Handlungsabläufe und entsprechende Wahrscheinlichkeiten mit den Parametern extrem ändern.