Peggy Knobloch

@atlasman
Horn hatte im NSU Fall auch die gesamten falschen Schlussfolgerungen von Geier u.a. vorliegen - und hat trotzdem ins Schwarze getroffen!

DAfür ist er nun mal Profiler , um aus der Vielzahl der ermittelten Daten einen wahrscheinlichen Tathergang / Täter zu analysieren.

@atlasman
von einigen wird die Qualifikation von Spezialisten ausschließlich danach bemessen, ob ihnen das Ergebnis der Arbeit ins eigene Konzept passt.

mir gefällt so ein Herangehen nicht.

@atlasman

atlasman schrieb:Nun wissen wir ja mittlerweile:
Ulvi hatte es sich keineswegs anders überlegt, man hat ihn im Treppenhaus nochmals in die Mangel genommen.
Das Tonbandgerät war nicht defekt, die Lüge diente dazu die Umstände des Geständnisses verheimlichen.
Es gab keinen Blutfleck und keine Zeugensichtung von Ulvi auf der Parkbank, beides hat Geier erfunden.

Kannst Du sicher Alles belegen, gell?

@lawine
Im Gegensatz zum NSU-Terror gibt es im Fall Peggy bis heute keinen Tatort, keine Leiche und keine Spuren. Was gab es da denn für Horn zu Analysieren?

Schimpanski schrieb:Im Gegensatz zum NSU-Terror gibt es im Fall Peggy bis heute keinen Tatort, keine Leiche und keine Spuren. Was gab es da denn für Horn zu Analysieren?

Genau. Er hatte nur eine Zeitvorgabe, und zwar die, in der man nicht mehr Rekonstruieren konnte, wo Herr Kulac war und die angenomme letzte Sichtung Peggys (die dann auch noch falsch war) die gerade noch mit diesem Zeitfenster vereinbar war.

Da gibt es dann ernorm viele Möglichkeiten und ausgerechnet die, ist dann zum Schluss fast identisch mit der Schilderung von Herrn Kulac, Zufälle gibts.

@Schimpanski das Kind Peggy ist weg, da sind wir uns hoffentlich einig?

grob geschätz, wurden zum Verschwinden von Peggy 4000 Spuren ausgewertet.
das ist richtig viel Material
es gab mehrere Verdächtige

Horn hat daraus Schlüsse gezogen, die UK als Täter sahen und er erstellte seine berühmt- berüchtigte Tathergangshypothese. Weil UK danach so ähnlich gestanden hat, glauben manche, dass er dazu gebracht wurde, entsprechend der THH zu "gestehen"
Diesen Ansatz halte ich für falsch.

Denn übertragen auf den NSU Prozess würde es bedeuten: wenn ein Tätergeständnis dem Profiling- Ergebnis von Horn entspricht, ist es nicht wert. Die Täter wurden lediglich (unrechtsstaatlich) dazu gebracht, entsprechend Horns Vorgaben "auszusagen"

@lawine

Welche Spuren waren auf dem Weg, der angeblich Peggy gelaufen sein soll?

Das Problem ist, man kann 4000 Spuren auswerten, ob diese sich überhaupt als tatrelevant rausstellen ist andere andere Frage. Dazu zählt sicherlich auch der Overall, wo nicht auswertbares gefunden wurde.

lawine schrieb:Denn übertragen auf den NSU Prozess würde es bedeuten: wenn ein Tätergeständnis dem Profiling- Ergebnis von Horn entspricht, ist es nicht wert. Die Täter wurden lediglich (unrechtsstaatlich) dazu gebracht, entsprechend Horns Vorgaben "auszusagen"

Der Schluss ist natürlich unzulässig, ich glaube, dass Sie das ganz genau wissen. Auch Experten unterlaufen Fehler. Horn hatte in der Zwischenzeit sicherlich auch noch mehr Erfahrung sammeln können. Und im Fall den NSU-Fällen war alles bekannt, wie Tatort, Tatwaffe etc., eine vollkommen andere Grundlage, auf die man deutlich besser aufbauen kann. Außerdem vergessen Sie hier eine wesentliche Komponente, die die Ermittler vermutlich nicht in Griff bekommen haben, die geistige Behinderung. Jedenfalls soweit nicht, dass es für einen Schuldspruch gereicht hat. Gerichte sind eben auch nicht ganz blöd.

Wenn das so einfach wäre, wie Sie annehmen, gäbe es auch keine falschen Geständnisse. Ich kann da immer den Fall Rupp anführen, da ist es sogar nachgewiesen worden, dass die Ermittler genau das bewirkt haben, was Sie als nicht möglich ansehen. Und da ging es nicht nur um eine einzelne Person, nein, da haben gleich mehrere ein falsches Geständnis abgelegt, da wäre eine Beeinflussung nur einer Person deutlich einfacher. Klar können wir hoffen, dass dies einer der wenigen Fälle waren Aber es ist genausowenig auszuschließen, dass im Fall Kulac ebenso eine seltener Fall vorliegt.

@atlasman

atlasman schrieb:
Nun wissen wir ja mittlerweile:
Ulvi hatte es sich keineswegs anders überlegt, man hat ihn im Treppenhaus nochmals in die Mangel genommen.
Das Tonbandgerät war nicht defekt, die Lüge diente dazu die Umstände des Geständnisses verheimlichen.
Es gab keinen Blutfleck und keine Zeugensichtung von Ulvi auf der Parkbank, beides hat Geier erfunden.

Ihr macht es euch - wie immer - sehr einfach. Kaum besteht die Möglichkeit dass Details nicht so waren wie wir bisher dachten, geht ihr automatisch von Betrug, Lüge, Sabotage ect aus... Das ist schwach. Sehr schwach. Und leider typisch Verschwörer-gedönse..

"Nun wissen wir ja mittlerweile....." Allein für das müsst ich lachen wenns nicht so traurig wäre.

"Man hat ihn im Treppenhaus nochmals in die Mangel genommen" - das ist Mumpitz.
"Das Tonbandgerät war nicht defekt" - stimmt. Aber wo konstruiert denn dein brillanter verstand bitte eine Lüge seitens der Ermittler oder Geier? Ich seh darin lediglich eine von vielen falsch verbreiteten Dingen durch die Presse. Nichts anderes!
"Blutfleck + Sichtung auf der Bank hat beides Geier erfunden" - was DU alles weißt ist bemerkenswert. Einer wie du sollte in Fernsehshows auftreten und nicht seine Gabe hier verschwenden...

@kleesucher
Danke für den Link @kleesucher!
Ich stelle den dazugehörigen Text mal hier ein.

21. Januar 2015 10:35
Aus der Traum von einer betreuten Wohngruppe: Das Landgericht Bayreuth hat die weitere Unterbringung von Ulvi Kulac in der geschlossenen Abteilung des Bezirkskrankenhauses Bayreuth jetzt offiziell angeordnet.
Die Kammer geht davon aus, dass Ulvi Kulac nach wie vor eine Gefahr für die Allgemeinheit ist. Es sei derzeit noch nicht zu erwarten, dass Kulac außerhalb des Maßregelvollzuges keine rechtswidrigen Taten mehr begehe, heißt es in einer Mitteilung. Außerdem seien in den vergangenen Monaten viele therapeutische Ziele nicht erreicht worden. Die Kammer räumt aber eine Lockerung der Unterbringung ein, damit eventuell erzielte Fortschritte auch erprobt werden können. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. Als neuer Prüftermin wurde der 8 Januar 2016 festgesetzt.

Gericht: Ulvi bleibt in Psychiatrie
Ulvi K. muss weiterhin einem psychiatrischen Krankenhaus bleiben. Das teilt das Landgericht Bayreuth am Mittwoch mit. Neuer Prüfungstermin ist am 8. Januar 2016.

Der Angeklagte Ulvi K. sitzt am 14.05.2014 vor Beginn des Prozesstages im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Bayreuth (Bayern). Im erneuten Mordprozess um die seit 13 Jahren spurlos verschwundene Peggy wurde der geistig Behinderte Ulvi K. vom Vorwurf des Mordes freigesprochen.
David Ebener/dpa
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Die Kammer geht davon aus, dass von dem Untergebrachten nach wie vor eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht, heißt es in der Mitteilung. Es sei "noch nicht zu erwarten, dass der Untergebrachte außerhalb des Maßregelvollzugs keine rechtswidrigen Taten mehr begehen wird".

Es seien in den vergangenen Monaten zwar Fortschritte erzielt worden, allerdings seien die erforderlichen therapeutischen Ziele noch nicht erreicht worden. Die Kammer hält deshalb in Übereinstimmung mit dem psychiatrischen Sachverständigen weiterhin "eine intensive Delinquenzbearbeitung in einem stationären Setting" für erforderlich.

Weiterhin heißt es in der Mitteilung: "Die Strafvollstreckungskammer hat sich in ihrem Beschluss intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, ob die weitere Unterbringung des Ulvi K. noch verhältnismäßig ist. Sie hatte dabei besonders zu berücksichtigen, dass es sich bei den Taten, wegen derer die Unterbringung angeordnet wurde, nicht etwa um „Doktorspiele“, sondern um erhebliche Straftaten gegenüber Kindern, auch unter Gewaltanwendung, handelte. Die Kammer bedauert in ihrer Entscheidung ausdrücklich, dass aufgrund aktuell ungünstiger Einflüsse „von außen“ der sich in den vergangene Monaten abzeichnende Therapiefortschritt, der weitergehende Lockerungen und die Entwicklung eines Entlassungssettings in den nächsten Monaten erwarten ließ, dadurch gefährdet erscheint, dass dem Untergebrachten offensichtlich suggeriert wird, er habe „überhaupt nichts“ getan."

http://www.frankenpost.de/regional/oberfranken/laenderspiegel/Gericht-Ulvi-bleibt-in-Psychiatrie;art2388,3848711

Wow.... das ist ja mal eine Ansage.... insbesondere im letzten Abschnitt.

Meine persönliche Meinung:

Ich bin froh das man zu diesem Ergebnis gekommen ist. Dies hat nichts mit einer speziellen Abneigung gegen U.K. zu tuen sondern einfach nur damit, dass ein Sexualstraftäter weiter unter Verschluss bleibt, da davon auszugehen ist, dass weitere Kinder von ihm missbraucht werden könnten. Ich bin auch deshalb zufrieden mit dieser Beurteilung, weil es dem Straftäter in der Forensik offensichtlich nicht schlecht ergeht und er menschenwürdig behandelt wird.

@sigbert
Da sagst Du was Wahres.
Das sind doch mal deutliche Worte,
danke an @BigMäc , @Xtralarge , @kleesucher fürs Einstellen.
So klar war das bislang nicht immer.

Was für mich sehr positiv ist ist die Tatsache, dass hier erstmals sehr direkt die Mitverantwortung des Umfeldes angesprochen wird. Frau Rödel steht ihrem Schützling also wie befürchtet selbst im Weg mit der beständigen Verharmlosung.
Meiner Meinung nach die absolut richtige und konsequente Entscheidung eines Gerichtes, das sich in dieser Frage offensichtlich nicht manipulieren und beeinflussen lies.
Gut so.

@jaska
Für mich stellt sich die Frage- wie kann jemand einen Behinderten verantwortungsvoll und zielgerichtet betreuen, wenn dadurch der TherapieERFOLG offensichtlich gefährdet, ja zunichte gemacht wurde?

Mir zeigt diese Entscheidung auch, wie nüchtern und kompetent in diesem Thread so mancher User diskutiert. Genau diese Einschätzung über das Umfeld des U.K. wurde bereits vor Wochen und Monaten hier besprochen. Bleibt zu hoffen, dass speziell die U.K. nahestehenden Personen ihr Verhalten überdenken.

@sigbert
Sicher eine wichtige Frage!

@Xtralarge
Treffend formuliert. Danke

Noch ein Beitrag zum Verbleib von Ulvi K. in der Psychiatrie

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/fall-peggy-ulvi-k-muss-in-psychiatrie-bleiben/11259840.html