Peggy Knobloch
25.02.2019 um 21:17Anzeige
Seit Wochen spielen Ermittler vielen Lichtenbergern eine wiederaufbereitete Tonaufnahme von 2002 vor. Es handelt sich um ein inniges Vater-Sohn-Gespräch zwischen Ulvi K. (41) und seinem Vater. Ulvi K. hatte ihn beschuldigt, die Leiche verbracht zu haben, weswegen er im Gefängnis landete. Dort schnitten die Ermittler ein Gespräch zwischen den beiden heimlich mit. 50 Minuten, in denen Ulvi K. beschreibt, wie er Peggy erstickt hat. 50 Minuten, in denen er versucht, seinen Vater davon zu überzeugen, dass Manuel S. dabei war und danach die Leiche in seinem Auto weggeschafft hat.Ulvis Vater wird ihn kaum dahingehend manipuliert haben, daß er ihm den Mord gesteht als er seinen Sohn anfleht die Wahrheit zu sagen.
"Ich schwöre"
Dem Kurier liegt ein Mitschnitt der Aufnahme vor. Immer wieder, teils unter Tränen, beschwört Ulvi K. seinen Vater, der es nicht glauben will, dass Manuel S. dabei war. „Ich schwöre“, sagt er, oder: „Glaub mir, der Manuel war dabei.“ Der Vater, zu dem er ein großes Vertrauensverhältnis hatte, fleht ihn an, die Wahrheit zu sagen. Und dann legt Ulvi K. los.
Er redet schnell, ganz klar, die Stimme steigt an. Er verhaspelt sich nicht, als er erzählt, wie er und Manuel S. auf Peggy warteten, wie sie ihr dann folgten. Es kam zum Streit, sie stießen sie zwischen sich her, Manuel S. gab ihr eine Ohrfeige, sie fiel hin. Manuel S. befahl Ulvi K., ihr den Mund zuzuhalten.
Ulvi K. redet immer schneller, immer deutlicher, als ob er alles noch vor Augen hat. Wie das Mädchen nicht mehr atmete, Manuel S. versuchte, sie wiederzubeleben und sie es an der Burgmauer ablegten, bis Manuel S. mit seinem Auto vorbeikam und sie einwickelte. Und zwar in eine Kompostierplane. Manuel S. betrieb eine Landwirtschaft damals und arbeitete an dem Tag mit Torf gearbeitet. Das ist Indiz Nummer vier.
margaretha schrieb am 17.02.2019:Holger Knüppel bewertet die neuesten Befragungen in seiner Stadt zurückhaltender. Der Bürgermeister hatte 2017 zu den Unterzeichnern eines "Hilferufs" Lichtenberger Bürger gehört, die den Behörden gravierende Fehler und Schlamperei vorwarfen. Sie sprachen von einem "Polizei- und Justizskandal" und einseitigen Ermittlungen. Knüppel, dem die Beamten nun ebenfalls das Tonband vorspielten, sagte auf Anfrage, er befürworte "alles, was die Ermittler probieren, um den Fall zu lösen". Dazu gehörten auch "Methoden, die auf den ersten Blick vielleicht unkonventionell erscheinen mögen".Für seine ursprüngliche Bewertung der neuesten Befragungen in seiner Stadt wird Herr Knüppel wohl anständig Haue bezogen haben.https://www.frankenpost.de/region/oberfranken/laenderspiegel/Gespraeche-unter-
Holger Knüppel war baff, sagt er, als die Soko Peggy vor der Tür stand. Natürlich begrüßt er als Bürgermeister von Lichtenberg Ermittlungen im Fall Peggy - die Kleinstadt in Oberfranken hat schließlich ein Interesse daran, dass der Mord an dem damals neunjährigen Mädchen knapp 18 Jahre nach ihrem Verschwinden aufgeklärt wird. Aber ein unangemeldeter Besuch, der dann etwa drei Stunden lang bleibt? Schwierig. Die Soko Peggy hat ihm ein 15 Jahre altes Tonband vorgespielt bei ihrem Besuch: ein Gespräch zwischen dem geistig beeinträchtigen Ulvi K. und dessen Vater, offenbar heimlich aufgenommen von der Polizei. Ulvi K. belastete in diesem Gespräch sich selbst und den heute 41 Jahre alten Manuel S., gemeinsam am Tod von Peggy beteiligt gewesen zu sein.
Knüppel hatte sich zunächst keine grundsätzlichen Gedanken gemacht. Er habe das als Informationsaustausch gedeutet, als Angebot der Soko, einen ähnlichen Wissensstand zu bekommen. Dazu muss man wissen, dass der Bürgermeister 2017 zu den Unterzeichnern eines Hilferufs aus Lichtenberg gehörte, in dem sich auch Stadträte über die Arbeit der Ermittler beschwerten. Insofern könnte man eine Einbindung nun ja positiv bewerten. Als er dann aber drüber geschlafen habe, sagt Knüppel, da sei er ihm das Ganze doch sehr fragwürdig vorgekommen. Dieses abgelauschte Gespräch zwischen einem Vater und seinem Sohn, "das geht niemanden etwas an", sagt der Bürgermeister, "nur die Staatsanwaltschaft und die Polizei".
Bleibt die Frage, was sich die Ermittler davon versprechen, dieses Band dem Bürgermeister und mindestens fünf weiteren Lichtenberger Bürgern vorzuspielen.https://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-peggy-tonband-soko-ulvi-k-1.4344892
(…)
Es sei offenkundig, sagt Bürgermeister Knüppel, dass die Soko auch aufgrund des Bandes in eine Richtung ermittele: eine Tat zweier Beteiligter. Ihn aber überzeuge das "nicht wirklich": K. habe ja viele verschiedene Tatversionen präsentiert. Auch Gudrun Rödel verweist auf eine "gutachterlich bestätigte hohe Fantasiebegabung und hohe Suggestibilität" von K. - und "vielerlei Varianten", die er als Tathergang geschildert habe. Der Lichtenberger Stadtrat Norbert Rank wird noch deutlicher. Das Band, über das nun alle in Lichtenberg sprechen? Für ihn sei das "ein Akt der Verzweiflung" der Ermittler.
jaska schrieb:Und auch die Süddeutsche hinterfragt nicht.Es wird halt immer das gleiche Spiel gespielt nach dem Motto „Wasch mich, aber mach´ mich nicht nass!“.
Ein neutraler Bürgermeister ist offenbar zuviel verlangt.
margaretha schrieb:Er redet schnell, ganz klar, die Stimme steigt an. Er verhaspelt sich nicht, als er erzählt, wie er und Manuel S. auf Peggy warteten, wie sie ihr dann folgten. Es kam zum Streit, sie stießen sie zwischen sich her, Manuel S. gab ihr eine Ohrfeige, sie fiel hin. Manuel S. befahl Ulvi K., ihr den Mund zuzuhalten.
margaretha schrieb:WiederbelebungsversucheAblegen an der BurgmauerSollte dieses Band nochmal irgendwie vor Gericht relevant werden - wie soll da die genaue Todesursache festgestellt werden sowie wer das Kind umbrachte ?
CrimeHunter schrieb:Sollte dieses Band nochmal irgendwie vor Gericht relevant werden - wie soll da die genaue Todesursache festgestellt werden sowie wer das Kind umbrachte ?@CrimeHunter
- Die Todesursache könnte eine heftige Ohrfeige und der Sturz gewesen sein - Hirnblutung.
- Die Todesursache könnte Sauerstoffmangel sein.
- Die Todesursache könnten hektisch und schlampig durchgeführte Wiederbelebungsversuche der vielleicht zunächst nur Ohnmächtigen Peggy durch MS gewesen sein - der Mörder könnte durch dieses Band unter Umständen nie mehr festgestellt werden, ich finde es gar nicht so geeignet exakt festzustellen wer den nun Peggy tötete, aber was für ein Wert das Band Juristisch noch mal haben wird ?
margaretha schrieb:Es geht also um einen Mord der aufzuklären und zu bestrafen ist, das sollte jetzt doch die oberste Priorität sein, oder nicht?Selbstverständlich !
kätzchen4 schrieb:Für seine ursprüngliche Bewertung der neuesten Befragungen in seiner Stadt wird Herr Knüppel wohl anständig Haue bezogen haben.Ja, da stand der Wind anders an dem Tag wenn Du verstehst @kätzchen4. Einstein sagte mal „Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein.“
CrimeHunter schrieb:Selbstverständlich !Na, dann ist die Priorität ja herausgearbeitet.
Andante schrieb:Vielleicht ja, aber wir lange hält sich so ein Geruch? Wir wissen ja nicht, wann das Auto von MS damals untersucht wurde, und er hatte ja zwischendurch offenbar Zeit, es zu säubern.Die wissenschaftliche Forschung, tendiert bei diesem Thema praktisch gegen Null. Die Wissenschaft kann sich selbst bei der Frage, welche Duftkomponente letztlich einen Hund zur Leichenanzeige anregt, nur im Bereich der Vermutungen bewegen.
EDGARallanPOE schrieb:Die wissenschaftliche Forschung, tendiert bei diesem Thema praktisch gegen Null. Die Wissenschaft kann sich selbst bei der Frage, welche Duftkomponente letztlich einen Hund zur Leichenanzeige anregt, nur im Bereich der Vermutungen bewegen.Das der Geruchssinn der Hunde die Bestandteile des Cadaverins, Putrescin und Ptomain aufnimmt, welches durch die Fäulnisbakterien bei der Eiweißzersetzung produziert wird,ist eine reine Schutzabwehrfunktion und dient dem Selbsterhaltungsschutz des Hundes.