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Der Fall Tanja Mühlinghaus

4.809 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Ungeklärt, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Tanja Mühlinghaus

16.09.2014 um 03:12
Um nochmal auf den Fall für ein unfreiwilliges Verschwinden in Bezug auf die Briefe , mit den Aufzählung für die Eltern zwecks sie sollen sich um die Hasen kümmern und babysitten und ihre Bestellungen , die sie bitte behalten sollen! Ich glaube liegt der springende Punkt ! Vielleicht hat sich ja einfach nur jemand als Paket-bote ausgegeben und hat sie an seinen Transporter gelockt um sie nach einer Adresse zu fragen bzw vielleicht hat sie gedacht er hat ein Paket für sie, so ist es doch ein leichtes hinten die Tür zu öffnen wenn sie unmittelbar davor steht sie hinein zu schubsen , Tür zu weg is sie ! Ich hab hier auch gelesen das es gewisse Parallelen zu einem anderen fall geben soll, vielleicht is dieser jemand ja auch durch ganz Deutschland gezogen mit der Masche !

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Der Fall Tanja Mühlinghaus

16.09.2014 um 22:18
@Mila0602
Das wäre Tanjas Mutter aufgefallen,wenn sie von Bestellungen schreibt, die sie gar nicht bestellt hat. Sie muss ja unter dem Namen der Eltern bestellt haben,weil man unter 18 nicht voll geschäftsfähig ist. (soweit mir bekannt ist kann man unter 18 nichts bestellen)


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.10.2014 um 12:53
Ich habe mir den ganzen Fall noch mal von Anfang bis Ende durchgelesen.
Dabei ist mit eines aufgefallen:
Zitat von OcelotOcelot schrieb am 30.05.2014:Sie wollte ja ne Auszeit von den Eltern, das Jugendamt hat ihr diesen Wunsch leider nicht erfüllt. Am naheliegendsten ist es, dass jemand ihre Lage ausgenutzt hat...
Vielleicht hat auch jemand von Jugendamt ihre Lage ausgenutzt? Denn sie muß doch dort an einen Mitabeiter mit ihrem Wunsch auf externe Unterbringen herangetreten sein.

Wurde denn schon einmal in diese Richtung ermittelt? Oder schon einmal in dieser Richtung weitergedacht.

Denn gegenüber einem Mitarbeiter von einem Jugendamt, würde Tanja kein Mißtrauen hegen.
So jemand wäre für sie vermutlich vertrauenswürdig. Zu so jemandem würde sie auch evtl. ins Auto steigen.

Wogegen ich mir kaum vorstellen kann, dass sie z.B. auf einen windigen Typen mit 2 Pitbulls hereinfallen würde.

War nur mal so ein Gedanke von mir.

Ich lese hier schon eine ganze Weile im Forum mit, beteilige mich aber kaum an Diskussionen.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.10.2014 um 13:25
@darkunicorn höchst interessanter Ansatz !!


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.10.2014 um 14:12
@darkunicorn

Sehr interessant, dennoch sieht es ja so aus, als wollte Sie weg. Also war sie in Ihren jungen Jahren schon sehr selbstbewusst und wollte unabhängig sein. Aber warum? Warum macht ein Kind sowas? In dem Alter? Oft ist da doch ein Mann im Spiel. Mit dem man abhaut, dem man gefallen will.

Gerade wieder dieses junge Mädchen mit dem 63 Jährigen oder Stefanie? Henzelmann geht auch mit einem mit. Das ist gar nicht so abwägig finde ich. In dem Mann wurde sich dann getäuscht.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.10.2014 um 14:32
@darkunicorn
Zitat von darkunicorndarkunicorn schrieb:Ich habe mir den ganzen Fall noch mal von Anfang bis Ende durchgelesen.
Dabei ist mit eines aufgefallen:
Zitat von OcelotOcelot schrieb am 30.05.2014: Sie wollte ja ne Auszeit von den Eltern, das Jugendamt hat ihr diesen Wunsch leider nicht erfüllt. Am naheliegendsten ist es, dass jemand ihre Lage ausgenutzt hat...
Zitat von darkunicorndarkunicorn schrieb:Vielleicht hat auch jemand von Jugendamt ihre Lage ausgenutzt? Denn sie muß doch dort an einen Mitabeiter mit ihrem Wunsch auf externe Unterbringen herangetreten sein.
Wow, 112 Seiten und mein Beitrag sticht am meisten hervor.. fühle mich geehrt... :D ;)

Spaß beiseite, finde deinen Ansatz auch ganz interessant.

@Schnaki
Zitat von SchnakiSchnaki schrieb:Gerade wieder dieses junge Mädchen mit dem 63 Jährigen oder Stefanie? Henzelmann geht auch mit einem mit. Das ist gar nicht so abwägig finde ich. In dem Mann wurde sich dann getäuscht.
Weil er sich mehr vorstellte und sie nur dachte, dass er nett sein und helfen will?


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.10.2014 um 14:42
Zitat von OcelotOcelot schrieb:Weil er sich mehr vorstellte und sie nur dachte, dass er nett sein und helfen will?
Könnte gut sein! Vielleicht war Tanja zu leichtgläubig, fühlte sich zu ihm hingezogen. Ich empfinde es den ganzen Fall über so. THEORETISCH könnten auch die Briefe vorerst ernst gemeint sein. Also, dass sie dachte sie käme zurück.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.10.2014 um 14:49
Der Ansatz klingt recht interessant. Nicht nur Maria ist nun schon über ein Jahr mit dem älteren Typ weg. Vor kurzem ist doch auch eine 15jährige mit ihrem alten Nachbarn abgehauen.

Was auch immer die Mädels sich erhoffen, aber dies könnte auch Tanja gemacht haben.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.10.2014 um 15:02
Zitat von SchnakiSchnaki schrieb:Sehr interessant, dennoch sieht es ja so aus, als wollte Sie weg. Also war sie in Ihren jungen Jahren schon sehr selbstbewusst und wollte unabhängig sein.
Also ich kann nicht so richtig herauslesen oder heraus deuten das Tanja weg von zu Hause wollte.
Sie hatte ein stabiles Umfeld, sie war gut behütet (vielleicht ein wenig überbehütet, als Einzelkind),
sie hatte einen Freundeskreis, war im Tanzverein, sie war auf dem Gymnasium und hatte seit kurzem einen Freund.
Das einzige was sie wollte, waren einige Freiheiten mehr, als ihre Eltern ihr zugestanden haben.
Aber welche Pubertierende will das nicht? Das ist ganz normal, schließlich nabelt sie sich in dieser
Lebensphase vom Elternhaus ab. Da gibt es Reibungen mit dem Eltern und auch Streit.
Da denkt man auch, wie cool es doch in einer Wohngemeinschaft wäre und sei es eine Wohngemeinschaft vom Jugendamt. Dass diese Jungendgemeinschaften nur für Kinder aus komplett desolaten Elternhäusern gedacht sind, das weiß doch die OttoNormalPubertierende aus einem intakten Elternhaus nicht. Das dort Jugendliche untergebracht werden, die Probleme mit Drogen, Alkohol, Gewalt im Elternhaus etc. haben. Deswegen hat man sie beim Jugendamt auch wieder weg geschickt.
Aber vielleicht ist doch ein Mitarbeiter auf sie aufmerksam geworden und hat ihren derzeitigen
Gemütszustand ausgenutzt. Wenn ein Mann in dieser Hinsicht veranlagt ist, dann sucht er sich auch
Jobs, bei denen er evtl. seinen Neigungen nachgehen kann. Z.B. suchen sich Pädophilie oft Jobs in Kinderheimen, Kitas, Jugendklubs, Sportvereinen. Ich weiß nicht, ob damals bei Jobs, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun hatten, schon polizeiliche Führungszeugnisse verlangt wurden. Seit einigen Jahren ist das so.
Es arbeiten bei weitem nicht nur aufopferungsvolle Gutmenschen auf diesem Gebiet.
Und eine Fünfzehnjährige ist noch naiv und gutgläubig. Denn sie wurde vermutlich so erzogen, an das Gute im Menschen zu glauben.
Diese Vertrauensseligkeit könnte ihr vielleicht zum Verhängnis geworden sein.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

10.10.2014 um 21:50
@darkunicorn

Danke,für diesen Ansatz! Wäre niemals darauf gekommen und halte es nicht für abwegig. Da,die Jugendämter (SG,RS,W) schon mehrmals unter Visier geraten sind ua. auch,dass sie Familien zerstört haben,aber das ist eine andere Sache. Man findet auch einiges über die Jugendämter im Bergischen Land im Internet (nur negatives). Ich denke nicht,dass gegen das Jugendamt ermittelt wurde bzw. die Mitarbeiter und ob überprüft wurde, ob der/die zuständige Sachbearbeiter/in oder Mitarbeiter/in aus Düsseldorf kam.

http://www.bild.de/regional/duesseldorf/bewaehrungsstrafe-fuer-jugendamtmitarbeiter-10115298.bild.html


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

11.10.2014 um 12:12
Zitat von deadbunnydeadbunny schrieb:Ich denke nicht,dass gegen das Jugendamt ermittelt wurde bzw. die Mitarbeiter und ob überprüft wurde, ob der/die zuständige Sachbearbeiter/in oder Mitarbeiter/in aus Düsseldorf kam.
@deadbunny

Es muss sich nicht einmal um den zuständigen Sachbearbeiter gehandelt haben. Es reicht, wenn Tanja einem Mitarbeiter aufgefallen ist un dieser vielleicht von ihrem Problem mitbekommen hat.
Vielleicht kannte sie auch eine solche JugendamtWG und hat sich schon einmal direkt vor Ort erkundigt.
Dabei ist sie einem Betreuer aufgefallen.

Ob der Mitarbeiter aus Düsseldorf kommt ist eigentlich unwesentlich. Es kann sich hier nur um einem Mitarbeiter handeln, der vielleicht viel mit dem Auto unterwegs war, weil er sich um mehrere Einrichtungen gekümmert hat. Wuppertal und Düsseldorf sind einen Katzensprung von einander entfernt, da kann man schnell mal einen Brief einwerfen. Und je weiter weg der Brief eingeworfen wird, desto besser. Wer wirft so einen Brief denn in seinem Wohnumfeld oder Arbeitsumfeld ein?
Oder wer ist so dumm und wirft ihn auch noch persönlich bei Tanja zu Hause ein? Da wird doch jeder Fremde der dort in der Gegend rumschleicht sofort registriert.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

24.10.2014 um 08:00
Da ich sehe, dass dieser thread wieder von seriösen Leuten gelesen wird, möchte ich einmal eine Idee einstellen, die mir beim Durchlesen der bekannten Daten über den Fall gekommen ist. Ich habe mich bisher nie zu dem Fall geäussert und kenne auch keinen Beteiligten selbst, aber finde den Fall sehr interessant. Berufs- und Lebenserfahrung zeigen mir, dass es für die meisten Dinge, die zunächst unerklärlich sind, Erklärungen gibt, und meistens ist es diejenige, die am wenigsten spektakulär ist. Ich habe eine Idee zur Rolle der Briefe, die bisher m.W. so noch nie aufgetaucht ist.

Die Briefe sind ja das Ungewöhnliche an diesem Fall. Leider gibt es viele Fälle, in welchen junge Frauen und Mädchen verschwinden, wo niemals mehr auch nur eine Spur gesehen wird, oder, wo man am Ende nur eine Leiche findet. Fälle mit scheinbarem Kontakt der Verschwundenen nach dem Verschwinden gibt es m.W. nur zwei oder drei: der bekannte Liebs Fall und dieser hier.

Nun haben hier schon viele versucht, aus den Briefen irgendeinen Sinn herauszulesen. Bekannt ist, dass die Polizei davon ausgeht, dass Tanja sie geschrieben hat, und dass mindestens eine weitere unbekannte Person beteiligt ist (DNA Briefmarke). Bekannt ist auch, dass die Mutter meinte, die Briefe klingen irgendwie nicht selbst verfasst, eventuell diktiert. Niemals wurde offiziell behauptet, dass irgendetwas an dem Inhalt der Briefe falsch sei (es gab keine Hasen, keine bestellten Sachen etc.) Daher gehe ich mal davon aus, dass der Inhalt an sich keinerlei "geheime" Hinweise etc. enthält.

Nun die Frage: wozu die Briefe? Hier wurde oft an das Naheliegende gedacht: sie sollen die Eltern von einer frühzeitigen Kontaktaufnahme zur Polizei und von einer frühen Suche abhalten.

Jetzt aber mal gefragt: wie realistisch ist das denn, dass sie nicht sofort beginnen zu suchen? Und, warum sollte der Täter für einen sehr zweifelhaften Erfolg, sich eines grossen Risikos aussetzen?

Erklärung: Wenn eine meiner Töchter unerwartet verschwinden würde und ich am nächsten Tag einen solchen Brief erhalten würde, in welchem die absolut zentrale Information fehlt, die mich als Vater beschäftigt, nämlich wo sie ist, dann würden bei mir alle Alarmglocken klingeln und ich würde mich sofort auf die Suche machen. Da kann meine Tochter zehn mal schreiben, dass ich nicht suchen brauche etc. Ich denke, alle hier würden genauso handeln. Ein abgebrühter Entführer weiss das wohl auch. Aber ein 15 jähriger teenager, dem kann man vielleicht etwas vormachen.

Dazu kommt: der Wahrscheinlichkeit, mit diesen Briefen also nichts zu erreichen, was dem Täter einen echten Vorsprung verschafft, steht aber eine Reihe von Nachteilen zu Lasten des Täters gegenüber: man kann nachvollziehen, wo die Briefe aufgegeben wurden, und daher zumindest einen Ansatzpunkt zur Suche haben. In anderen Worten: anstatt in Münster, im Sauerland, in Frankfurt oder sonstwo, ist es extrem wahrscheinlich dass der Täter sich am Tag des Verschwindens in Düsseldorf aufgehalten hat. Jede Suche hat hier, neben Tanjas Wohnort, einen Ansatzpunkt. Weiterhin konnte auch damals der Täter nicht genau ausschliessen, dass er Spuren an dem Brief hinterlässt, sei es ein Fingerabdruck, eine DNA Spur, sonst etwas. Die allermeisten Personen können die kriminalforensischen Fähigkeiten der Polizei nicht genau einschätzen, viele Leute überschätzen sie sogar. Unterm Strich will ich sagen: für einen normalen Täter ist es nahezu immer besser, gar keine Spur zu hinterlassen, als eine Spur zu legen.

Gehe ich jetzt also davon aus, dass diese Briefe nicht zu einem lange vorbereiteten Ablenkungs- und Verzögerungsschema gehören, dass sich der Täter ausgedacht hat, und in dem er Tanja gezwungen hat, diese Briefe gegen ihren Willen zu schreiben, dann bleibt die Frage: welche Rolle spielen sie dann.

Ich habe mir daraufhin die Briefe noch einmal angeschaut. Auch ich glaube, kleine Hinweise darauf zu entdecken, dass sie diktiert wurden: Abstände zwischen Worten, die mir ungewöhlich erscheinen, so als ob jemand gewartet hat, wie es weitergeht, etc.

Nur, wenn ich beides zusammen betrachte, was ich bisher gesagt habe, scheint es mir, dass Tanja diese Briefe freiwillig geschrieben hat, auch wenn sie diktiert sind.

Das muss ich jetzt erklären: ich habe das Gefühl, dass diese Briefe schon dazu gedacht sind, jemanden zu beruhigen: aber nicht ihre Eltern, sondern Tanja selbst!

Ich will einfach mal das Szenario darstellen, das mir dabei in den Sinn kommt. Wie gesagt, es ist lediglich eine Theorie, für die ich keine Beweise habe, aber ich denke, die Briefe bekommen in ihr auf einmal eine etwas logischere Erklärung als bisher:

Tanja war zwar ein rebellischer Teenager, aber hatte an jenem Morgen keine Pläne, für immer ihr Elternhaus zu verlassen. Sie hatte zwar keine sonderlich grosse Lust auf Schule, aber mangels Alternativen, begab sie sich auf den Schulweg. Dort traf sie auf einen Bekannten, der eventuell ihre Lustlosigkeit bemerkte, und der ein grosses Interesse an Tanja hat. Vermutlich spontan hat er die Idee: "Tanja, mach doch einfach heute blau und lass uns zusammen etwas unternehmen!" Ich denke dabei, dass er ein Fahrzeug zur Verfügung hat, und auch dass er eine "sturmfreie" Bude hat (dazu unten mehr). Tanja ist überrascht, aber schnell begeistert. Sie willigt ein. Sie geht bisher nur davon aus, die Schule zu schwänzen, nicht abzuhauen.

Im Verlauf des Tages haben beide viel Spass zusammen. Ich vermute, der Unbekannte hat eine räumliche Beziehung zu Düsseldorf und dass die beiden den Tag dort verbracht haben (D ist ja nicht weit von W). Tanja geniesst die Freiheit.

Der Unbekannte hat noch viel grössere Pläne, ihm gefällt es, mit Tanja zu sein, er versucht sie zu überreden, weiter bei ihm zu bleiben. D hat ein interessantes Nachtleben in der Altstadt, man könnte noch soviel Spass haben. Und noch mehr: Der Unbekannte macht im Laufe des Tages einen ganz "wilden" Vorschlag: Lass uns doch für eine oder zwei Wochen abhauen! Nach Holland, Amsterdam, ans Meer, was auch immer!

Für Tanja eine total reizvolle Idee, wenn da das schlechte Gewissen nicht wäre, dass sich jetzt ganz lautstark meldet: "Nee, du, das kann ich doch nicht. Meine Eltern machen sich Sorgen! Ausserdem muss ich doch die Hasen füttern! Und überhaupt, ich hab doch den Babysitter Job, da kann ich nicht einfach wegbleiben! Und morgen kommt ein Paket für mich an, ich hab was bestellt, ich will doch da sein wenn das geliefert wird... " Tanjas Gewissen bringt ihr eine ganze Reihe Argumente, warum sie nicht weiter bei dem Unbekannten bleiben kann.

Der will nicht aufgeben, geht aber darauf ein: "OK, das verstehe ich. Aber machen wir es doch so: Du schreibst Deinen Eltern einen Brief, sagst ihnen alles ist OK, sagst Ihnen, sie sollen beim Babysitter Job Bescheid sagen..." Tanja ist verblüfft. Sie überlegt, ob ihr das wirklich eine innere Rechtfertigung gibt, von zu Hause wegzubleiben. Verlockend ist es schon. Sie sagt: "Was soll ich denn da schreiben?" Der Unbekannte, der offensichtlich Tanja gut "lesen" kann und intelligent ist, legt ihr Papier und Stift vor: "Schreib! Liebe Mama, lieber Papa..." Tanja lässt sich einreden, dass sie mit diesem Brief ruhig eine Weile wegbleiben kann. Zusammen wirft man ihn in den Postkasten und hat einen schönen und aufregenden Abend in Düsseldorf.

Am nächsten Tag erwacht das schlechte Gewissen wieder. 2 Wochen wegbleiben? Nee, das geht doch nicht, meine Eltern machen sich bestimmt Riesensorgen, ich krieg Ärger mit dem Job..... Der Unbekannte versucht es noch einmal: "Na gut, dann lass uns wenigstens bis zum Wochenende was unternehmen. Drei Tage Amsterdam..." Was auch immer. "Du kannst Deinen Eltern ja schreiben, dass Du auf jeden Fall am WE wieder zu Hause bist! Versprochen! Komm, schreib!..." Und so entsteht der zweite Brief.

Dann aber geschieht etwas, was Tanja dazu bringt, das Ganze abzubrechen. Das vermasselt die schönen Pläne des Unbekannten. Es kommt zu einem Streit, in dem der Unbekannte handgreiflich wird, es eskaliert, Tanja wird getötet. Ich kann mir da einige Szenarien vorstellen.

Aus dem wenig durchdachten, spontanen trip in die grosse weite Erwachsenenwelt wird ein Horrortrip.

Aber die beiden Briefe wurden geschrieben, als alles noch ganz rosig aussah.

Was meint Ihr? Noch einmal betont, das ist lediglich eine Theorie, die ich auf den Briefen aufbaue. Ich stelle mir dabei vor, dass es sich bei dem Unbekannten um eine männliche Person handelt, die bereits Führerschein und Fahrzeug besitzt, also vielleicht 3-4 Jahre älter als Tanja ist und die beiden kannten sich recht gut, waren aber nicht ein "Paar." Ich könnte mir vorstellen, dass der Unbekannte eine Wohnung in D hatte. Vielleicht erst seit kurzer Zeit, so dass es auch für ihn ein spannendes Ereignis war. In den Tagen um Tanjas Verschwinden begann an den Universitäten das Wintersemester. Vielleicht war es ein Student im ersten Semester, der bisher auf Tanjas Schule gegangen war, und der nun selbst zum ersten Mal eine "eigene Bude" hatte.

Noch ein letztes Wort zu den Briefen: heutzutage kommt einem Briefschreiben sehr fremd vor. Heute macht man alles per SMS etc. Damals gab es schon handys aber sie waren nicht weit verbreitet und teuer. Telefoniert wurde hauptsächlich im Festnetz. Und da Tanja keine Auseinandersetzung mit den Eltern wollte, jedenfalls nicht gleich und sofort, war Brief schreiben eine verlockende Alternative zum Anrufen: man brauchte die Reaktion nicht gleich miterleben. Deshalb nahm Tanja die Idee auf.

Zuweit hergeholt? Oder doch eine plausible Erklärung für die merkwürdigen Briefe?


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

24.10.2014 um 11:20
@Rick_Blaine
Ich finde deine Überlegungen auf jeden Fall sehr interessant und nicht zu weit hergeholt. Fakt ist doch, dass eben keiner Genaueres weiß. Meiner Meinung nach könnte es tatsächlich so gewesen sein. Ich bin übrigens auch so: wenn ich die direkte Konfrontation scheue (oder ich mir bewusst bin, dass ich in einer bestimmten Situation u. U. nicht die richtigen Worte finde), dann greife ich lieber zur Schriftform.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

24.10.2014 um 11:29
@maiwen
Danke. Ich habe da lange herumüberlegt, auch meine eigenen Töchter angeschaut, was diese wohl tun würden (sie sind allerdings gerade jetzt in diesem Alter, also in einer ganz anderen Kommunikationswelt). Mir erscheinen die Briefe, die aus reiner Tätersicht sonst eher unsinnig und gefährlich sind, so am ehesten einen Sinn zu machen.

Und ich denke auch, dass man davon ausgehen kann, dass Tanja nicht ein so zerrüttetes Verhältnis zu ihren Eltern hatte, wie es manchmal vermutet wurde, seit man wusste, dass sie mal über das Ausziehen nachgedacht hat. In letzter Zeit vor ihrem Verschwinden schien das Verhältnis ja wieder recht normal, sagen wir vielleicht, teenager-stürmisch zu sein: Freiheitsdrang, sicher, aber wenn Mama einen von der Schule abholen kann, sagen wir nicht nein. :)

Dazu passt dann, dass sie schon noch etwas von diesem rebellischen Drang in sich hatte, und eben sich erst einmal auf diesen spannenden trip einliess, aber dann doch das teenage-typische schlechte Gewissen (das eben oft etwas zu spät eintrifft, in diesem Alter) sich doch meldet, um dann doch wieder, ebenfalls in typischer teenage Manier, sich beruhigen zu lassen. Aber nicht für lange.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

24.10.2014 um 11:41
@Rick_Blaine
Beweisen lässt sich das natürlich nicht, aber wie gesagt, ich könnte es mir durchaus so vorstellen. :) Ich hatte als Teenager auch oft Stress mit meinem Vater und deswegen übers Ausziehen nachgedacht. An schlimmen Tagen wäre ich selbst auch wahrscheinlich mitgegangen, wenn mir ein Bekannter für ein paar Tage eine Alternative angeboten hätte. Wenn es so war wie in deiner Theorie glaube ich auch, dass da nicht von Anfang an eine böse Absicht von Seiten des Unbekannten hinter stecken muss. Vielleicht war wirklich nur ein Ausflug geplant und irgendetwas ist dann passiert - Unfall, eskalierter Streit...


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

26.10.2014 um 16:42
@Rick_Blaine
mir gefallen deine Gedanken zu den beiden Briefen. Gut vorstellbar und es ist in der Tat so, dass vieles einen einfachen Hintergrund hat, aber weil das Geschehen danach nicht (mehr) damit in Einklang zu bringen ist, es "mysteriös" wirkt. Die einfachen Lösungen sind sehr oft die richtigen.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

26.10.2014 um 21:21
@lawine

Danke


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

31.10.2014 um 11:45
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass Tanja so einfach spontan auf die Idee gebracht werden konnte, für zwei Wochen "auszusteigen" um irgendwo, möglichst noch im Ausland einen drauf zu machen. Für mich spricht dagegen, dass sie lt. Angaben frisch verliebt war. Auch war sie sehr in ihr Umfeld eingebunden. Warum sollte sie dann mit einem flüchtigen Bekannten durchbrennen? Wo sollte ihre Motivation gelegen haben? Außerdem gab es zum damaligen Zeitpunkt noch Grenzkontrollen, ohne gültige Ausweispapiere wäre sie da nicht wirklich weit gekommen.

Allerdings finde ich die Erklärung mit den Briefen wiederum sehr schlüssig.
Das spricht auf jeden Fall dafür, dass es sich vermutlich nicht um einen völlig Fremden gehandelt hat, sondern doch eher um eine Person die ihr bekannt war, wenn auch nur oberflächlich.


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

01.11.2014 um 10:25
ich denke da es früher ja passkontrollen gegeben hat und man dann nicht so wie jetzt einfach irgendwo hinfahren kann, schätze ich das sie einfach direkt umgebracht wurde :/


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Der Fall Tanja Mühlinghaus

12.11.2014 um 21:52
es gibt hier viele neue und auch alte theorien,manche sind sehr interessant und regen zum nachdenken an.
ich wohne auch in wuppertal,kenne die örtlichkeiten SEHR gut da ich lange jahre dort taxi gefahren bin.
in der nähe der schule gab es 1998 einen stillgelegten bahnhof der 1995 geschlossen wurde,auf diesem gelände trieben sich ziemlich dunkle gestalten herum,dort gab es viel gestrüpp und uneinsehbare stellen,dort wurde z.b. früher auch oft von jugendlichen gekifft und alkohol getrunken.
keine ahnung ob damals dort auch von der polizei ermittelt wurde,fakt aber ist das man dort auf diesem gelände mit sicherheit gut jemanden hätte "verschwinden" lassen können.
auch gab es da um die ecke einen schrottplatz und viele speditionsgebäude die zu diesem zeitpunkt schon leer standen,dort wurde alles abgerissen und "aldi und netto" gebaut.
sollte es tatsächlich stimmen das tanja getötet wurde und ihre leiche "entsorgt" wurde hätte sich diese gegend geradezu dafür angeboten.
vielleicht ist sie tatsächlich auch nur abgehauen,warum auch immer,vielleicht war sie auch schwanger,von wem auch immer,hat sich nicht getraut mit ihren strengen eltern darüber zu reden weil sie eh schon genug zoff mit ihnen hatte?
alles nur ideen die mir gerade durch den kopf gehen.


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