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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

3.150 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungelöst, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

09.03.2020 um 20:39
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich glaube,sie wollte evtl. Streß vermeiden,war durch das kurze Date noch euphorisiert und hat die Gefahr einfach ausgeblendet.
Doch, das habe ich dann schon richtig verstanden. Das macht absolut Sinn anzunehmen, dass sie wegen einer verpassten Bahn unter Zeitdruck stand und deshalb die Abkürzung nahm.

Nur halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass sich der Bekannte nicht meldete mit dem sie ein Kurzdate hatte.

Oder gehst du da ebenfalls von einem älteren Lover aus? Ich finde die Idee nicht schlecht, allerdings hätte der ja dann in deinem Szenario wiederum nur eine sehr marginale Rolle gespielt. Darüber hinaus würde diese Annahme einzig und alleine auf dem gruseligen "Hallo" beruhen, das ein Zeuge in der Nähe Anjas gehört haben will. Und dass noch nicht einmal engste Freundinnen von einem solchen Lover etwas mitbekommen haben sollen, halte ich auch für eher unwahrscheinlich.

Aber wenn man denn eine solche Begegnung mit einem aus guten Gründen geheimgehaltenen Lover annimmt, warum kommt dann dieser Lover nicht auch als Täter in Frage? Bei einem ortskundigen Bekannten Anjas wäre auch die aufwändige Bestattung viel leichter erklärbar, als bei Zufallstätern.

Ich kann die Hypothese der Fallanalytiker daher durchaus nachvollziehen.

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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

09.03.2020 um 20:53
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Das Szenario macht aber aus anderen Gründen wenig Sinn: Wenn sie wegen einer freundlichen Zufallsbegegnung die Bahn verpasst hätte, warum hätte sich der freundlich gesinnte Bekannte dann nicht bei der Polizei melden sollen um mit seiner Aussage zur Aufklärung des Falles beizutragen?
Auch hier zitiere ich mich nochmal selbst,möchte dich aber freundlicherweise bitten,auch mal selbst zu lesen. Letztlich wiederholen sich alle Fragen immer wieder auf´s neue.

Hier haben in den letzten Monaten gleich mehrere User beschrieben,wie die damalige Mentalität im Stuttgarter Bürgertum war. So glaubt Kommissar Kögel noch 2015,daß der Fall nur deswegen nicht zu klären war,weil sich zu viele Familien des Muckensturm in Sachen DNA-Abgabe unkooperativ verhielten und deswegen niemand eingegrenzt werden konnte. Insofern würde mich nicht wundern,wenn sich die Familie "des Schwarms " wie unten beschrieben verhalten hat.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb am 01.02.2020:2.)Dieser Mann ist mMn gleichaltrig,lebt ebenfalls noch bei seinen Eltern.
Die raten ihm ab,sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen ( " Wir wollen keine Kripo im Haus" , "Was sollen die Nachbarn sagen?", "Mit Mordermittlungen wollen wir nichts zu tun haben", "Nachher verdächtigt man dich noch der Tat!")
--->Der junge Mann hat Gewissensbisse,möchte aber verdrängen und legt sich Rechtfertigungsstrategien zurecht ("So dicke waren Anja und ich dann aber letztlich auch noch nicht!").
Selbst Jahre und Jahrzehnte später möchte er sich aus vermeintlicher Angst vor Vorwürfen der Kripo noch immer nicht offenbaren ( "Warum haben Sie das nicht damals gesagt? Wir hätte uns Hunderte Stunden Ermittlungsarbeit in diese Richtung sparen können!")
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Oder gehst du da ebenfalls von einem älteren Lover aus?
Nein, ich nicht. Vielleicht antwortet dir noch jemand, der das vermutet. Ich glaube weiter an "Seite 94! 31.01., 01:48 uhr ;-)
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Ich kann die Hypothese der Fallanalytiker daher durchaus nachvollziehen.
Ich zunächst auch,mittlerweile nicht mehr. Ich kann mir sogar in einer 50:50 Wahrscheinlichkeit vorstellen,daß einer der beiden auch der Mörder von Sibylle vier Jahre zuvor ist. Bei Anja müßte das dann allerdings so eine "Älter-Jünger"-Konstellation gewesen sein. Der Ältere (Sybille!) jetzt schon um die 22, genießt,daß ein jüngerer (vielleicht 17) zu ihm aufschaut. Der Jüngere wollte dem Älteren "was beweisen". Oder der Ältere dem Jüngeren zeigen, "wie es geht", kassiert eine Abfuhr und rastet aus. Letztlich ist das alles pure Spekulation.
Die Polizei konnte keinen Zusammenhang zwischen den Fällen finden,was aber nicht heißt,daß es keinen gibt. Man konnte auch keine Täter finden,obwohl es sie gibt!


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

09.03.2020 um 21:27
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Letztlich ist das alles pure Spekulation.
Das stimmt, aber ich halte mich dann lieber an Hypothesen die mehr Aspekte des Falles besser erklären, als andere.

Und die Annahme eines aus guten Gründen geheimgehaltenen Lovers deckt sehr viele Aspekte des Falles ziemlich gut ab:

  • Tanja wäre einem Lover sicher eher in den Weinberg gefolgt, als Fremden
  • Eine geplante oder ungeplante Begegnung hätte mit dem berühmten "Hallo" beginnen und sich dann für mögliche Zeugen völlig unauffällig in Richtung Weinberg verlagern können
  • In einer Beziehung zwischen einer grundbraven Schülerin und einem älteren Herren, kann es leicht zu folgenschweren Missverständnissen kommen, die dann zu einer möglichen Eskalation geführt haben könnten
  • Zufallstäter geben sich in der Regel nicht derartig große Mühe, eine Leiche zu beseitigen
  • Die fast schon fachgerechte Bestattung deutet auf eine emotionale Beziehung zum Opfer hin
  • Ortsunkundige Täter hätten den von außen nicht einsehbaren Bestattungsort nicht gezielt auswählen können und hätten auf der Suche danach mit einiger Wahrscheinlichkeit weitere Spuren hinterlassen
  • Mindestens einer der DNA-Verweigerer hätte einen sehr guten Grund dazu gehabt


Ich vermute den Täter im Personenkreis der DNA-Verweigerer. Die nahezu unauffällige Tatbegehung sowie die sorgfältige und fast geglückte Leichenbeseitigung deuten stark auf einen Täter hin, der den Ort sehr gut kannte. Ob es sich unbedingt um einen Lover gehandelt haben muss, ist eine andere Frage. Vielleicht auch einfach nur jemand der das adrette Mädchen aus der Nachbarschaft kannte und ihr an jenem Abend zufällig begegnet ist.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

09.03.2020 um 21:47
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Tanja wäre einem Lover sicher eher in den Weinberg gefolgt, als Fremden
Die OFA sagt nicht,daß sie zwingend den Täter gekannt haben muß,sondern daß dieser "positiv besetzt" gewesen sei.
Er hätte auch für das,was er aufgrund seines Amts darstellte,positiv besetzt sein und Anja ein Gefühl der Sicherheit vermitteln können,wie z.B. ein Polizist,Feuerwehrmann,Personenschützer,Arzt,Sanitäter oder Kirchenmann.
Es muß nicht der "Lover" gewesen sein.
Möglicherweise wußte "der Schwarm" noch nicht mal was von seinem Glück und hat sich deshalb nie gemeldet.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Eine geplante oder ungeplante Begegnung hätte mit dem berühmten "Hallo" beginnen und sich dann für mögliche Zeugen völlig unauffällig in Richtung Weinberg verlagern können
Der Zeuge an der Bahn hat letztlich nur ausgesagt,daß er Anja gesehen und ein "Hallo" vernommen habe.
Das muß noch nicht einmal Anja gegolten haben.
In den Tagen nach der Tat wird die Bevölkerung um Hinweise gebeten.
Der Zeuge meldet sich,weil er das Mädchen gesehen hat und wird gebeten,noch mal genau nachzudenken ,weil "alles wichtig" sein könnte.
Ihm fällt lediglich ein "Hallo" ein,dem er zuvor keinerlei Bedeutung beigemessen hat.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Zufallstäter geben sich in der Regel nicht derartig große Mühe, eine Leiche zu beseitigen
Außer, sie wohnen nur wenige hundert Meter entfernt und haben Angst, Spuren am Leichnam zurückgelassen zu haben.
Dann mußte der so oder so "weg",egal ob Zufalls-oder Beziegungstat.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Die fast schon fachgerechte Bestattung deutet auf eine emotionale Beziehung zum Opfer hin
Oder auf jemanden,der genau wußte,wie tief er graben mußte,damit die Hunde nicht anschlagen. Denn das haben sie ja letztenendes auch nicht.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Ortsunkundige Täter hätten den von außen nicht einsehbaren Bestattungsort nicht gezielt auswählen können und hätten auf der Suche danach mit einiger Wahrscheinlichkeit weitere Spuren hinterlassen
Keine Frage,der Täter war ortskundig. Sagen Kommisar und die ihm ca. 25 Jahre später widersprechende Fallanalyse.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Mindestens einer der DNA-Verweigerer hätte einen sehr guten Grund dazu gehabt
Ca. 20 Familien haben verweigert.
Eine davon aus den uns bekannten Gründen,19 offenbar aus uns unbekannten Gründen !
Oder eben doch alle 20 aus uns unbekannten Gründen...
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Ich vermute den Täter im Personenkreis der DNA-Verweigerer. Die nahezu unauffällige Tatbegehung sowie die sorgfältige und fast geglückte Leichenbeseitigung deuten stark auf einen Täter hin, der den Ort sehr gut kannte.
Das ist wohl exakt das,was Kommissar Kögel auch vermutet.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Vielleicht auch einfach nur jemand der das adrette Mädchen aus der Nachbarschaft kannte und ihr an jenem Abend zufällig begegnet ist.
Ja, wie auf Seite 94 beschrieben ;-)


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

09.03.2020 um 22:00
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Keine Frage,der Täter war ortskundig. Sagen Kommisar und die ihm ca. 25 Jahre später widersprechende Fallanalyse.


Sorry,ca 15 Jahre


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10.03.2020 um 06:57
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Die OFA sagt nicht,daß sie zwingend den Täter gekannt haben muß,sondern daß dieser "positiv besetzt" gewesen sei.
Das wäre natürlich auch möglich - irgendjemand dem sie vertraute, ob sie ihn nun kannte oder nicht. Das kann auch einfach nur ein zunächst höflicher älterer Mann gewesen sein.

Die Theorie eines älteren Lovers hätte sicher ein schönes Drehbuch für einen 80er-Jahre Tatort abgegeben - in dem konkreten Fall scheint es nur leider nicht den geringsten Hinweis darauf gegeben zu haben. Und ein jüngerer Lover, vielleicht sogar ein Schwarm, hätte zumindest im Freundeskreis bekannt gewesen sein müssen.

Für jugendliche Zufallstäter wäre die Tat außerordentlich gut gelungen weil ja kaum Spuren gefunden wurden und insbesondere die Leichenbeseitigung mit großer Kaltblütigkeit und Zielstrebigkeit durchgeführt wurde. Das trägt einfach nicht die Signatur alkoholisierter, jugendlicher Zufallstäter.

Als Täter einen älteren, oberflächlich vertrauenswürdigen Mann anzunehmen, macht daher durchaus Sinn und würde auch zu der Vermutung passen, dass der Täter sehr gute Ortskenntnisse hatte: Dort auf dem Berg wohnte ja nun Mal hauptsächlich gehobenes Bürgertum.

Was allerdings nicht so ganz passt ist, dass in den Folgetagen Kleidung des Opfers sowie andere Spuren wild verstreut wurden (wenn ich das richtig in Erinnerung habe). Das riecht schon wieder eher nach jüngeren Tätern, die die Polizei noch ein wenig necken wollen. Wobei: Könnte das vielleicht auch ein verzweifelter Versuch gewesen sein, von dem Weinberg als Tatort abzulenken? Das würde ja dann wiederum die Theorie eines ortsansässigen Täters sprechen, der viel zu verlieren hatte.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

10.03.2020 um 10:14
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Und ein jüngerer Lover, vielleicht sogar ein Schwarm, hätte zumindest im Freundeskreis bekannt gewesen sein müssen.
Das war wohl noch frisch und sie wollte ihrer Freundin am folgenden Samstag davon erzählen,zu entnehmen dem bereits angesprochenen Artikel der Stuttgarter Zeitung.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Für jugendliche Zufallstäter wäre die Tat außerordentlich gut gelungen weil ja kaum Spuren gefunden wurden und insbesondere die Leichenbeseitigung mit großer Kaltblütigkeit und Zielstrebigkeit durchgeführt wurde. Das trägt einfach nicht die Signatur alkoholisierter, jugendlicher Zufallstäter.
Wir drehen uns leider wieder im Kreis: die Polizei glaubt,daß ein erwachsener Helfer (Angehöriger/Vater eines der beiden,wenn´s nicht sogar Brüder waren!) den Plan faßte und umsetzte. Und später der Alibi-Geber war.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Was allerdings nicht so ganz passt ist, dass in den Folgetagen Kleidung des Opfers sowie andere Spuren wild verstreut wurden (wenn ich das richtig in Erinnerung habe). Das riecht schon wieder eher nach jüngeren Tätern, die die Polizei noch ein wenig necken wollen.
Das Verteilen der Kleidung wurde nicht als "Necken" gewertet,sondern als das Auslegen falscher,vom Tatort wegführender Spuren.
Was auch gelungen wäre,wenn der Leichnam nicht unter bekannten Umständen zufällig gefunden worden wäre.

Schon mehrfach wurde in diesem Thread vermutet,daß die Täter durch diese Aktion sogar untereinander kommuniziert haben könnten,beispielsweise durch den erst lange nach der Tatnacht ausgelegten Schuhfetzen ---> " Schön linientreu bleiben,ich habe hier noch Beweisstücke,die dich ganz tief mit reinreiten können!"


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

10.03.2020 um 11:05
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Das Verteilen der Kleidung wurde nicht als "Necken" gewertet,sondern als das Auslegen falscher,vom Tatort wegführender Spuren.
Was auch gelungen wäre,wenn der Leichnam nicht unter bekannten Umständen zufällig gefunden worden wäre.
ja, das denke ich auch. Es ist ein typischer Fehler von ungebübten Tätern, durch Ablenkungsaktionen erst recht auf sich aufmerksam zu machen. In Kombination mit dem bekannten Tatort hat er so nämlich fast verraten, dass er aus der Gegend kommt.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.03.2020 um 00:34
Das Verhalten der beiden (vermutlich) Jugendlichen an der Haltestelle OZ finde ich sehr merkwürdig. Sie rannten gegen 21.30h an die Haltestelle, stiegen aber nicht in die Bahn ein. Warum hatten sie es dann so eilig? Wollte man evtl. die Bahn in der Anja saß nicht verpassen?

Rein spekulativ könnten die Täter Anja am Kursaal an der Haltestelle gesehen und ihr an der OZ aufgelauert haben. Dann wären sie entweder in der Bahn gesessen die Anja nicht genommen hat, oder sie waren mit einem Fahrzeug unterwegs, haben die Karre noch schnell irgendwo geparkt und sind dann zur Haltestelle OZ gerannt. Denkbar wäre auch noch, dass die Täter von Anjas Besuch im Gemeindezentrum wussten und sich ausmalen konnten wie sie nach Hause fährt.

Nach dem Mord wären sie dann mEn über die Felder Richtung Fellbach/Schmiden/Öffingen weitergezogen und hätten ihre Zerstörungswut noch an Anjas Klamotten ausgelassen. Dort könnten sie einen Helfer organisiert haben, der bei der Aushebung des Grabs geholfen hat.

Meiner Meinung nach hätte man die DNA Überprüfungen auf die Gebiete entlang der öffentlichen Verkehrsmittel stadtauswärts ausdehnen müssen.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.03.2020 um 07:38
Zitat von blaomatblaomat schrieb:Das Verhalten der beiden (vermutlich) Jugendlichen an der Haltestelle OZ finde ich sehr merkwürdig. Sie rannten gegen 21.30h an die Haltestelle, stiegen aber nicht in die Bahn ein. Warum hatten sie es dann so eilig? Wollte man evtl. die Bahn in der Anja saß nicht verpassen?
Ja,das könnte in der Tat so gewesen sein.

Es ist wirklich erstaunlich,daß diesen beiden in der späteren Berichterstattung immer relativ wenig Aufmerksamkeit zukam.
Zitat von blaomatblaomat schrieb:Dann wären sie entweder in der Bahn gesessen die Anja nicht genommen hat
...würde erklären, warum sie die erste Bahn nicht genommen hat: die schon mehrfach beschriebene Theorie vom " negativ besetzten Täter".
Zitat von blaomatblaomat schrieb:haben die Karre noch schnell irgendwo geparkt und sind dann zur Haltestelle OZ gerannt. Denkbar wäre auch noch, dass die Täter von Anjas Besuch im Gemeindezentrum wussten und sich ausmalen konnten wie sie nach Hause fährt.
Hier wird´s dann m.E. komplizierter: das hört sich nach "Vorsatz" an, für den es in der Regel ein Motiv gibt,was nicht gefunden werden könnte. Wenn´s "pure Mordlust" gewesen sein sollte,wäre es imo wahrscheinlich gewesen,daß die bereits vorher aufgefallen sind und dementsprechend eng in den Fokus gerückt wären.
Zitat von blaomatblaomat schrieb:und hätten ihre Zerstörungswut noch an Anjas Klamotten ausgelassen
Da fehlt mir gerade die Vorstellungskraft. Ich halte es für wahrscheinlicher,daß die erstmal selbst schockiert waren,sonst hätten sie nicht Papi zur Hilfe geholt,was man eher im absoluten Notfall,und das war einer,machen würde.
Hier ging es wohl eher um das Auslegen falscher Spuren als um Zerstörungswut.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.03.2020 um 13:24
Zitat von falstafffalstaff schrieb:In einer Beziehung zwischen einer grundbraven Schülerin und einem älteren Herren,
Nochmals der Hinweis, "älter" bedeutet älter als Anja. Und es gibt 30-Jährige, die wesentlich jünger aussehen.
Zitat von blaomatblaomat schrieb:oder sie waren mit einem Fahrzeug unterwegs, haben die Karre noch schnell irgendwo geparkt
Frage: Ab welchem Alter hatten damals Jugendliche Führerschein und Karre?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.03.2020 um 13:33
Zitat von NeubeginnNeubeginn schrieb:Nochmals der Hinweis, "älter" bedeutet älter als Anja. Und es gibt 30-Jährige, die wesentlich jünger aussehen.
Das ist nicht der Punkt. Man müsste ja erklären, warum eine solche Beziehung noch nicht einmal ansatzweise in ihrem Freundeskreis bekannt gewesen wäre. Und dafür gibt es bei einem nur leicht älteren Mann keinen wirklichen Grund. Natürlich hätte Anja eine solche Beziehung wahrscheinlich vor ihren Eltern geheimgehalten, ihre Freunde hätten davon aber sicher etwas mitbekommen.

Wenn hier also von der Möglichkeit einer Beziehung mit einem Älteren die Rede ist, dann müsste es sich schon um eine nicht konventionelle Beziehung mit einem deutlich Älteren handeln müssen - denn nur dann wäre es einigermaßen erklärbar, warum selbst ihre Peers nichts von dieser Beziehung mitbekommen hätten. Und selbst dann wäre das Szenario nicht sonderlich plausibel, denn Anja scheint an diesem Abend kein Date eingeplant zu haben , wie man dem zeitlichen Ablauf entnehmen kann.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.03.2020 um 13:56
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Natürlich hätte Anja eine solche Beziehung wahrscheinlich vor ihren Eltern geheimgehalten, ihre Freunde hätten davon aber sicher etwas mitbekommen.
Wie gesagt: sie hatte vor, von ihrer " Verliebtheit" einer Freundin am folgenden Wochenende zu erzählen.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:wäre das Szenario nicht sonderlich plausibel, denn Anja scheint an diesem Abend kein Date eingeplant zu haben , wie man dem zeitlichen Ablauf entnehmen kann.
Doch, sogar der damals ermittelnde Kommissar vermutete, dass sie am diesem Abend noch mal ausging, um " jemanden zu treffen", zu entnehmen dem Interview von 2015, in dem er auch seine Sicht der Dinge betr. der zwei Jugendlichen publik machte.

An fuer sich sind sich alle einig, dass die 5 € nur ein Vorwand waren.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.03.2020 um 14:03
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:An fuer sich sind sich alle einig, dass die 5 € nur ein Vorwand waren.
Das war dann aber eine ziemlich lange Ablenkungsaktion - immerhin hat sie ja dann doch den ganzen Abend mit der Gruppe verbracht um dann zu einem Zeitpunkt das Jugendzentrum zu verlassen der gerade ausreichte, um rechtzeitig zuhause zu sein.

Wenn sie das Begleichen der Schulden nur als Vorwand hätte nutzen wollen, dann hätte sie auch ganz einfach die 5 Euro abgeben und sich danach mit dem Schwarm treffen können. Oder sie hätte einfach überhaupt nicht in das Jugendzentrum gehen müssen und dann die ganze Zeit für ihr Date gehabt.

Die Aussage dass sich "alle einig seien" stimmt also nicht: Denn ich halte das nicht für plausibel. Möglicherweise hatte sie einen jugendlichen oder einen älteren Schwarm - aber nichts deutet darauf hin, dass sich an dem Abend mit ihm treffen wollte.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.03.2020 um 14:14
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Wenn sie das Begleichen der Schulden nur als Vorwand hätte nutzen wollen, dann hätte sie auch ganz einfach die 5 Euro abgeben und sich danach mit dem Schwarm treffen können
Ich vermute, der junge (oder ältere Mann?) wusste möglicherweise nicht nicht mal was von seinem Glück, aber SIE wusste, wo sie in sehen bzw. Ein kurzes Date einfädeln kann, z. B. Im Umfeld der Tanzschule.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Das war dann aber eine ziemlich lange Ablenkungsaktion - immerhin hat sie ja dann doch den ganzen Abend mit der Gruppe verbracht um dann zu einem Zeitpunkt das Jugendzentrum zu verlassen der gerade ausreichte, um rechtzeitig zuhause zu sein.
Ich habe als Teenie den Umweg 6 h Schule in Kauf genommen, obwohl ich manchmal keinen Bock hatte oder evtl. sogar krank war, nur um in der grossen Pause eine Viertelstunde meinen Schwarm aus der Entfernung anschmachten zu duerfen. Moegluchweise waere aufgeflogen, wenn sie nicht in der Konfi-Grupoe erschienen waere, z. B. Ueber zufällige Gespräche von Eltern der Mitglieder, falls die untereinander bekannt waren.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.03.2020 um 14:15
Meine Behauptung/ Fragen:

Die Bekanntschaft war hoch konspirativ, vor allem von Seiten des Mannes. Hatte er sehr viel zu verlieren?
Kannten ihn Anjas Peers? Schwärmte ihn manches andere der Mädchen ebenfalls an, diese lagen aber nicht im Beuteschema des Täters?
Hatte er einen anderen, Anja bekannten
Termin z.B. bis 21 Uhr?
Vertrieb sie sich quasi bis dahin beim Spiel in der Kirchengruppe die Zeit, beruhigte damit ihr Gewissen, ihre Eltern, die Peers?

Waren die von vielen hier favorisierten Jugendlichen mindestens 18 oder sogar 21 ?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.03.2020 um 14:19
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich vermute, der junge (oder ältere Mann?) wusste möglicherweise nicht nicht mal was von seinem Glück, aber SIE wusste, wo sie in sehen bzw. Ein kurzes Date einfädeln kann, z. B. Im Umfeld der Tanzschule.
Das beruht aber einzig und alleine auf der beiläufigen Bemerkung Anjas dass sie verliebt sei und dem Umstand, dass eine Tanzschule auf dem Weg liegt.

Weder ist sicher um wen es sich bei dem Schwarm handelte, noch dass dieser Schwarm genau an diesem Abend genau zu diesem Zeitpunkt Tanzschule "aus" hatte, noch dass es sich um genau diese Tanzschule handelte.

Das ist ein bisschen wenig, um eine abgeschlossene Kompletttheorie darauf aufzubauen.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.03.2020 um 14:38
Immer wieder interessant zu lesen, bzw. nicht zu lesen, wie manche Fragen übergangen werden.
Ich hoffe auf die treuen Langjährigen....


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.03.2020 um 14:49
Zitat von NeubeginnNeubeginn schrieb:Die Bekanntschaft war hoch konspirativ, vor allem von Seiten des Mannes. Hatte er sehr viel zu verlieren?
Das ist das Pferd vom falschen Ende aufgezäumt - du behauptest eine Beziehung und schließt aus der Tatsache dass sie nicht bekannt war, dass es eine hoch konspirative Beziehung gewesen sein muss.

Das ist ein verschwörungstheoretischer Taschenspielertrick, denn wenn man von etwas Konspirativem ausgeht, kann man einfach alles Beliebige annehmen - dass es keine Hinweise gibt, wird dann nämlich gerade als Beweis gewertet.

Es gab bei Anja nicht den Hauch eines Hinweises darauf, dass sie eine Beziehung hatte. Und wenn sie eine gehabt hätte, hätte es nur ganz wenige Gründe gegeben diese Beziehung selbst vor ihren Peers geheim zu halten. Und selbst wenn sie das versucht hätte, hätten ihre Peers mit einiger Wahrscheinlichkeit etwas davon mitbekommen. Und selbst für den unwahrscheinlichen Fall dass Anja eine Beziehung hatte von der überhaupt niemand auch nur
ansatzweise etwas mitbekommen hätte würde das noch nicht automatisch heißen, dass dieser Partner auch der Täter gewesen sein muss.

Für die Freunde pikanter Tatortplots, mag eine Lolitastory einen gewissen Reiz haben. Zur Aufklärung des Falles tragen solche Spekulation aber wenig bei.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.03.2020 um 17:27
Zitat von falstafffalstaff schrieb:as beruht aber einzig und alleine auf der beiläufigen Bemerkung Anjas dass sie verliebt sei und dem Umstand, dass eine Tanzschule auf dem Weg liegt.

Weder ist sicher um wen es sich bei dem Schwarm handelte, noch dass dieser Schwarm genau an diesem Abend genau zu diesem Zeitpunkt Tanzschule "aus" hatte, noch dass es sich um genau diese Tanzschule
Wir koennen uns alle nur an dem orientieren, was an Material zur Verfügung steht, bzw.was die Kollegen mit Ortskenntnissen oder Zeitzeugen von damals, da gab es hier mehrere, noch zusätzlich dabeisteuern könnten.

Offen ist z. B. warum sich Anja während des Einklebens von Fotos aus der Tanzschule auch ohne ihre Freundin noch einmal zum Aufbruch entschloss und warum sie die erste Bahn sausen ließ.

In Kombination mit den Infos, dass sie ihrer Freundin von "Verliebtheit" berichten wollte und den Beobachtungen des Zeugen, der das freudig überraschte "Hallo" vernommen haben wollte, macht die Theorie eines kurzen Dates ziemlich viel Sinn.

Denn irgendwo hat sie zwischen 21:15 und 21:40 ihren oder ihre Mörder getroffen. Entweder waren das Personen, denen sie, wie von mir angenommen, auf dem Weg zufaellig begegnete oder jemand, der sie begleitete und dem sie vertraute.


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