Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

quaerere1 schrieb:Und von guter Planung kann man auch nicht reden, die Sachen von Anja in der Nähe zu verstreuen, denn wie man sieht , hat man die recht schnell gefunden.

Aber die sollten ja auch gefunden werden - um vom eigentlichen Tatort abzulenken.
Ich finde die Idee aus heutiger Perspektive auch ein wenig altbacken, da hatte wohl jemand zuviel "Derrick" geguckt, oder was auch immer in den 80s an Krimis gerade "In" war.

quaerere1 schrieb:Also ich bin immer noch der Meinung , das da kein Erwachsener mit drin steckt, der hätte bestimmt dafür gesorgt , das die Kleidung im größeren Radius vom Tatort verteilt worden wäre.

Zu diesem Zeitpunkt wußten die Täter weder, daß es Ohrenzeugen gibt, noch, daß der Körper so schnell gefunden werden wird. Andernfalls wäre Anja bis zum Fund vielleicht noch Monate oder länger als "Entführungs -" oder "Vermißtenfall" geführt worden, die überall in der Stadt hätte verschwinden können. Demzufolge hätte man gar keinen Ausgangspunkt für einen "Radius" gehabt.

quaerere1 schrieb:1987 kannte man zwar schon DNA, aber sie war gerade in den Kinderschuhen und wurde nicht als Standardverfahren bei der Kripo benutzt. Bis dato konnte man mit Glück die Blutgruppe bestimmen

Das ist jetzt reine Vermutung von mir: glaube, daß die Täter zu diesem Zeitpunkt gar nicht wußten, welche Möglichkeiten die Spurensicherung zum damaligen Zeitpunkt hatte und deswegen "vorsichtshalber" die Leiche entkleidet haben, potentiell "verräterische" Teile entsorgt und den Rest auf den Feldern verteilt haben. Internet oder CSI gab es 1987 schließlich noch nicht, um das auf die Schnelle herauszufinden.

quaerere1 schrieb:Deshalb warum hat man sich die Zeit und die Arbeit gemacht die Kleidung zu zerschneiden und zu verteilen, wenn man sie doch hätte mitbegraben können. Denn so wie sie die verteilt haben, haben sie die ja recht schnell gefunden . Macht doch eigentlich keinen Sinn, oder?

Es wurde mal spekuliert, daß die Kleidung zerschnitten werden mußte, weil die Leichenstarre schon eingesetzt hatte.
Man verteilt die nun zerschnittene Kleidung und legt damit eine falsche Spur Richtung Fellbach (?) oder Waiblingen (?) , ging von der Annahme aus, daß das Grab unentdeckt bleibt und ist damit fein raus. Wäre glatt aufgegangen, wenn´s den " pedantischen Nachbarn" nicht gegeben hätte, der sich an der Bewässerung des Beets gestört hätte.

Warum die Bewässerung?
Verdichtet das den Boden?

Sulina schrieb:Warum die Bewässerung?
Verdichtet das den Boden?

Keine Ahnung, warum und ob überhaupt bewässert wurde. Ab Seite 27 ff. haben sich die früheren User darüber unterhalten, hier ein Beispiel:

Beitrag von Ludwig_01 (Seite 28)

Ich meine aber auch, dieser Tage beim nochmaligen Lesen dieser ganzen alten Zeitungsartikel davon gelesen zu haben.

Hier ist übrigens noch mal der Link zum "pedantischen Gartenbesitzer" :

https://www.allmystery.de/bilder/km82480-23

Habe noch mal ein bisschen quer gelesen, das Thema "Bewässern" taucht immer wieder im Thread auf, so z.B. auch auf Seite 70 ff, könnte mir aber tatsächlich vorstellen, daß sich das Gerücht nach der XY-Ausstrahlung 1988 in der Tat verselbstständigt hat, wie hier vor 10 Jahren schon vermutet wurde.

Wie dem auch sei, irgendwas ist dem Pedanten aufgefallen, was dann von einem Polizisten glücklicherweise aufgeschnappt wurde.

Ich denke die Bewässerung sollte die Verwesung des Körpers beschleunigen bzw. den Geruch nehmen oder verhindern.

Ich denke eher , dass es der Spuren, vielleicht Fußspuren oder so , Verwischung sorgen sollte. Falls wirklich bewässert wurde. Was ja nicht so klar zusein scheint.

Sehr interessanter neuer Beitrag, Messerattacke auf der Treppe, danach erwürgen.... . War hier öfters Thema.

Aktenzeichen XY Retro 94 - Der ungesühnte Mord an Anja Aichele

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quaerere1 schrieb am 04.06.2023:Ich stelle mir auch die Frage, warum hat man die Kleidung nicht mit in das Grab zu ihr gegeben?.

Weil die Täter offensichtlich keine Ahnung hatten, wie lange es dauert, bis eine Leiche verwest ist. Nach dem Motto: Wenn man "irgendwann" noch was findet, kommt die Polizei nicht so schnell drauf, wer das ist, wenn da keine Kleidung zu finden ist.
Die ganze Vorgehensweise (mit, oder ohne Hilfe von Erwachsenen) spricht für Naivität, um es freundlich auszudrücken.
Und Dusel. Ganz viel Dusel. Die hätten eigentlich erwischt werden müssen.

aliM. schrieb am 27.09.2023:Sehr interessanter neuer Beitrag, Messerattacke auf der Treppe, danach erwürgen.... . War hier öfters Thema.

Vielen Dank für den Link zu dem Video. Man hat dort leider die Szene von dem alten Aktenzeichen xy herausgeschnitten, wo der Begleiter von Anja Aichele , der sie von der linken Seite schubste, vom Gesicht her genau zu sehen war im Schein der Laterne: gutaussehend, längere, glatte, blonde Haare. Man konnte ihn absolut genau erkennen.

Damals tippte ich auf Kurt-Werner Wichmann, hatte es aber nicht geschrieben, weil ich nur als Gast mitlas.Ich habe das alte Video auf Allmystery im Jahre 2020 oder 2021 hier gesehen. Einen besseren Darsteller für Kurt-Werner Wichmann hätte man nicht finden können. Aber bei dem alten Aktenzeichen-Beitrag aus den 1980iger Jahren war Kurt-Werner Wichmann noch nicht bekannt, wohl auch nicht bei der Polizei im Süddeutschland, ja der Mord an Birgit Meier im Jahre 1993 war noch nicht geschehen. Ist es Zufall, dass man diesen Schauspieler ausgewählt hatte? Oder konnte der Gassigänger eine genaue Beschreibung des Begleiters abgeben? Von wie nah oder fern hat der Gassigänger die Begleiter gesehen?

Füchschen schrieb:Aber bei dem alten Aktenzeichen-Beitrag aus den 1980iger Jahren war Kurt-Werner Wichmann noch nicht bekannt, wohl auch nicht bei der Polizei im Süddeutschland, ja der Mord an Birgit Meier im Jahre 1993 war noch nicht geschehen. Ist es Zufall, dass man diesen Schauspieler ausgewählt hatte?

Ja, war Zufall

Füchschen schrieb:Oder konnte der Gassigänger eine genaue Beschreibung des Begleiters abgeben? Von wie nah oder fern hat der Gassigänger die Begleiter gesehen?

Der hat niemanden gesehen. Er war Ohrenzeuge, kein Augenzeuge.

Die "Begleiter" waren damals lediglich eine Vermutung.

Zum Fall Anja Aichele entdeckte ich vor einiger Zeit eine Zeichnung wieder, die mir sonderbarerweise erstmals im Pfarrarchiv der damaligen Kirchengemeinde Schmiden begegnete. Ich habe mir im Schnelldurchgang die Beiträge auf dieser Seite nochmals angeschaut, kann sie aber nicht finden. Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen.

Auf der Zeichnung waren die Tatorte und die Fundorte des Passes und der Kleidungsstücke von Anja Aichele eingezeichnet.

Hierzu meine Fragen:

- Woher stammte die Zeichnung?
- War dies von einer Presseerklärung oder einem Fahndungsaufruf für die Bevölkerung der Kriminalpolizei, die oder das verteilt wurde?
- Hat jemand das komplette Blatt mit Vorder- und Rückseite (Bei der Zeichnung sieht man, dass Text auf der Rückseite steht) und kann es hier einstellen?

Herzlichen Dank.

Freundliche Grüße

@Nikwaibling

Direkt oben auf jeder Seite befinden sich 85 Bilder, zwischen der Überschrift des Fadens und den Beiträgen.

Ab Bild 5 gibt es mehrere Zeichnungen, Fotos und Fotos von Presseartikeln.

Vielen Dank an EchoM1.


Hat jemand die Rückseiten der Zeichnungen? Was standen hier für Texte?

Moin, ich denke da die Zeichnungen von der Autorin waren, kennt nur Sie diese Zeilen.
Vielleicht kann man evtl. die Datei Ausdrucken und Spiegelverkehrt dann entziffern?!
Mfg

Vielen Dank, KuMa99,

die Zeichnungen scheinen ursprünglich von 1987 zu stammen, im ev. Pfarrarchiv Schmiden fanden sich diese und ausgeschnittene Presseartikel zum Fall Anja Aichele - in einem Ordner zur Ortsgeschichte Schmiden.

Möglicherweise hat die besagte Autorin diese Zeichnungen auch für ihr Buch verwendet.

Ich vermute dennoch, dass diese Zeichnungen von Flugblättern/ Fahndungsblättern oder einer Presseinformation der Polizei stammen. Vielleicht wurde es auch den Haushalten in den Briefkasten geworfen oder an Passanten verteilt, ob irgend jemand Angaben machen kann.

Vermutlich wollte die Polizei durch das Verteilen auch den Druck auf die Täter/ den Täter erhöhen.

Heute ist mal wieder der 6.3
wann will der feige Mörder von Sibylle sein Gewissen erleichtern und sich der Polizei stellen

@Sulina
Glaubst du ech noch daran, dass das geschieht? Dawir er niemas mehr tun. Er wirdwol damit gut leben können.. Vielleicht lebt er ja auch nit mehr. So schlimm das für die Familie ist, der Fall wird wohlnicht mehr aufgeklärt, leider. Oder es müsste noch ein under passieren.

Sulina schrieb:wann will der feige Mörder von Sibylle sein Gewissen erleichtern und sich der Polizei stellen

Da warte ich auch drauf.

Yogi schrieb:sulina schrieb:
wann will der feige Mörder von Sibylle sein Gewissen erleichtern und sich der Polizei stellen
Da warte ich auch drauf.

Ich habe auch einen " Mitwisser" als Joker für die Polizei noch nicht abgeschrieben.

Ich glaube, daß Sibylle und ihr Mörder eine Vorgeschichte hatten, Gründe vielfach beschrieben.

Keine geringe Wahrscheinlichkeit , daß irgendwer von einer Bekanntschaft der beiden wußte.

Der Täter wird entweder schon vor dem Mord als gewalttätig aufgefallen sein, oder , falls gewaltunerfahren, sein Verhalten nach dem Mord schlagartig verändert haben.

Das dürfte wem aufgefallen sein, der anschließend zumindest einen Verdacht hatte, diesen aber entweder aus Loyalität, Angst vor dem Täter oder wegen der Angst, vielleicht doch einen Unschuldigen zu bezichtigen, nicht mitgeteilt hat.

Diese Gründe könnten sich mittlerweile erledigt haben.

Von sich aus tritt aber aller Voraussicht nach niemand mehr aus seiner Komfortzone vor!

Man müßte den Fall halt noch mal massiv ins Bewußtsein der Öffentlichkeit rücken .

Wobei das mit dem sich offenbarenden Mitwisser auch so seine Tücken hat: da scheinbar keine verwertbaren Spuren mehr existieren ( die Zigarettenkippen wurden laut Artikel " verschlissen"), bräuchte der Täter den Mord einfach nur abstreiten und es stünde Aussage gegen Ausage.

"Dem habe ich vor 36 Jahren mal die Freundin ausgespannt und der ist heute noch sauer deswegen. Jetzt will er mir einen Mord unterjubeln..." oder so ähnlich.

Aufklärung würde wohl doch nur noch über Gewissensbisse und Geständnis funktionieren.