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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

3.150 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungelöst, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
armleuchter Diskussionsleiter
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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.04.2015 um 09:45
Durch den link von @Remstaeler bin ich hier auf weitere interessante Impressionen gestossen:

Hier ein Foto der oberen Ziegelei - aus der perspektive Wartehäuschen:

http://www.bahnbilder.de/bild/deutschland~strassenbahn~stuttgart-keine-stadtbahn/689995/stuttgart-ssb-sl-2-dot4-912.html

Und aus der anderen Richtung - mit Blick auf Anjas Strecke ins Wohngebiet. Interessant auch: Die damalige Nähe der Strasse zur Endhaltestelle, verbunden mit einem sehr guten Blick von der Strasse in die Strassenbahn hinein:

http://www.bahnbilder.de/bild/deutschland~strassenbahn~stuttgart-keine-stadtbahn/609719/stuttgart-ssb-sl-2-bw-typ.html

Das gilt auch hier auf der Strecke vom Kursaal zur Oberen Ziegelei. Man konnte mit dem Auto/Motorrad quasi neben der (langsamen) Strassenbahn Linie 2 herfahren. Abends mit perfektem Blick in die hellerleuchtete Strassenbahn hinein:

http://www.bahnbilder.de/bild/deutschland~strassenbahn~stuttgart-keine-stadtbahn/609940/stuttgart-ssb-sl-2-dot4-910.html

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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.04.2015 um 14:07
Einige Punkte zur Klärung:

1. MV hat eine Speichelprobe abgegeben. Ich verdächtige MV auch nicht. Ich traue MV aber durchaus zu aus Gründen, die gar nichts mit der Tat zu tun haben müssen, Dinge anders darzustellen, als sie sich vielleicht zugetragen haben. MV wurde in der Vergangenheit schon als "Affärenprofi" bezeichnet.

2. Der Tatort ist nach meinem Kenntnisstand der zentral gelegene, einzelne Weinberg unterhalb des Querwegs, der an der Treppe beginnt und am Grundstück MV endet. Sowie einer der Schrebergärten unmittelbar rechts (Richtung Osten) daneben. Oberhalb des Weges beginnen sozusagen die "Küchengärten" der Mehrfamilienhäuser. Die Häuserfront ist 30 oder 40 m davon entfernt - maximal.

3. Wir haben nun das 2 Täter Szenario zu dem die Aussage MV und die sehr detaillierte Aussage Passant passen , sowei die Beobachtung der zwei Männer an der Haltestelle. Der Passant schildert ja geradzu den kompletten Tatablauf anhand des Gehörten. Da sich nach dem Verstummen der Frauenstimme die zwei Männer weiter unterhalten haben, untermauert ja dieses Szenario massiv.

4. Es bleibt aber die Frage, warum eine so detailierte Wahrnehmung erst eine Woch nach der Tat und fünf Tage nachdem die Leiche gefunden wurde, offenbart wird.
Entweder darauf gibt es eine überzeugende Antwort oder eben nicht.

5. Und es bleibt noch die Frage, warum die in Steinwurfentfernung wohnenden Leute nichts gehört haben. Das war kein lauer Aprilabend zum Grillen, sondern eine kühle Märznacht. Wenn man dort wohnt weiss man auch, wie sich eine Strassenbahn anhört und kann das von einem weithin über das ganze Gelände vernehmbaren Schrei unterscheiden.

Fazit
Das Szenario der zwei jugendlichen Täter bleibt für mich im Hinblick auf alles, was ich weiss, das plausibelste.

Weiterhin ist für mich ein Vergraben in der zweiten Nachthälfte bei der Nähe zu Wohnhäusern und nach dem Schrei plausibler als ein anschliessende Grabaktion.

Die Handschrift der Grabarbeiten passt nicht zu zwei Jugendlichen, deswegen die These von einem möglichen Helfer.

Sollte aber die Aussage des Passanten oder von MV wackeln, dann kippt das Szenario der zwei jugendlichen Täter und dann muss man in eine andere Richtung denken.

Einige dieser Punkte dürften aber aus den Polizeiprotokollen heraus beantwortbar sein.

Herzliche Grüße Remstäler


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

08.04.2015 um 21:40
Armleuchter

ich glaube die kneipe hieß hahnenburg


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

09.04.2015 um 06:41
Hallo, guten Morgen!

@riki71 möchte ich fragen:
um was für eine Jugendfreizeit handelte es sich, bei der Ihr 1984 gemeinsam wart.
Waren da männliche Erwachsene dabei? Wie tickten diese damals? Welche Berufe hatten sie? Welche Typen waren es? Eher Beschützer? Angeber? Distanzwahrende? Zudringliche?

----
Ist es für die Klärung der Tat wichtig, ob die Straße (Teinacher?) vor dem Kursaal durchgängig befahrbar war?

Wenn MV auch als "Affärenprofi" bekannt war, müssen er und seine Bekannten sich deshalb für Teenager interessiert haben?

Wenn Teile des Schülerausweises unmittelbar bei den Gebäuden, die zur Ziegelei gehörten, aufgefunden wurden,
wäre es denkbar, die Leiche in den Gebäuden quasi zwischen zu lagern bis zum späteren Vergraben?

Wenn nur ein Zeuge berichtigt, zwei männliche Stimmen gehört zu haben, kann das auch ein falscher Hinweis gewesen sein, ob absichtlich oder durch Verhören, bleibt dahingestellt?

Wie reagiert ein "sexuell Aufgeladener" auf eine Situation, die für ihn von einer zur anderen Sekunde außer Kontrolle gerät, die er im Vorfeld glaubte, locker im Griff zu haben, und ich meine damit die Vorgeschichte, die zu diesem Zusammentreffen geführt hat. Wenn er Anja etwas versprochen hat, sie aber darum bat, "noch nichts" davon weiter zu erzählen?

Jemand, für den das gesamte honorige Leben einbricht, wenn Anja ihn später anzeigt oder ihren Eltern von den Versprechungen bzw. dem Verhalten gegenüber einer nicht Volljährigen erzählt?

Wurden die Klassenkameradinnen zu sich merkwürdig verhaltenden Erwachsenen in ihrem Umfeld befragt?
Welcher weibliche Teenager ist nicht geschmeichelt, wenn ein Erwachsener Komplimente verteilt?

Wenn ich dran denke, wie eiskalt Yvan ermordet und seine Leiche anschließend zerstückelt und in Eimern im Wasser versenkt wurde, glaube ich, ein sich existenziell bedroht fühlender Frauenverführer handelt eher wie eine Maschine als wie ein liebevoller Papi oder Opi, der seine jugendlichen Verwandten vor dem Gefängnis bewahren will.

Warum soll der weiße Mercedes nichts mit der Tat zu tun haben?
Wurden alle Besitzer weißer Mercedesse zwischen Cannstatt und Fellbach überprüft?
Wurden einer kurz nach der Tat weiterverkauft? Geschreddert?
Gab es damals schon die Möglichkeiten wie heute, Blut in Fahrzeugen u.an anderen Gegenständen festzustellen,
nachdem diese gründlich gereinigt wurden?

Ich meine, Katja E.s Stammkneipe sei das "Schmidener Eck" gewesen, kann mich aber täuschen, ich glaube sogar,
dass sie in den Büchern gar keine Namen nannte.
Ich habe übrigens beide gelesen, aber das ist ca. 15 Jahre her, lange bevor es diesen interessanten Thread gab.
Entsprechend ist die Erinnerung... Sorry!

Gutes Weiterdenken wünscht
@nevergiveup


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

09.04.2015 um 08:19
@nevergiveup

> Ist es für die Klärung der Tat wichtig, ob die Straße (Teinacher?) vor dem Kursaal durchgängig befahrbar war?

Das ist sicher ein Randthema, welches die Wahrscheinlichleit eine zufälligen Treffens erhöht oder reduziert.

> Wenn MV auch als "Affärenprofi" bekannt war, müssen er und seine Bekannten sich deshalb für Teenager interessiert haben?

Es steht mir nicht zu das Intimleben von MV, das ich nicht kenne, zu bewerten. Allerdings ist es meine Erfahrung, dass in solchen Kreisen die moralischen Hemmschwellen mitunter sehr niedrig angesetzt werden. MV kam ja als früherer Finanzmininster nur aus formalen Gründen an einer Anklage wegen Steuerhinterziehung vorbei. Weiterhin ist es Fakt, dass sowohl Manfred Wörner als auch Franz-Josef Strauss Affären mit Schülerinnen hatten. Und zwar einige Zeit nachdem die Herren Abitur gemacht hatten ...

1987 war MV im Zenit seiner Macht. Ich gehe davon aus, dass Ermittlungsbeamte da einen ordentlichen Respekt haben und vielleicht nicht jede Frage stellen, die sie an einen gewöhnlichen Zeugen richten.
Noch dazu hat MV ja selbst angerufen ...

Das Gartentor von MVs ist vielleicht 30 m vom Tatort entfernt.

> Wenn Teile des Schülerausweises unmittelbar bei den Gebäuden, die zur Ziegelei gehörten, aufgefunden wurden, wäre es denkbar, die Leiche in den Gebäuden quasi zwischen zu lagern bis zum späteren Vergraben?

Unwahrscheinlich. Die Leiche müsste dann zweimal einen weiten Weg und über eine Strasse geschafft werden. Wozu der Mehraufwand?
Ich glaube, dass in dieser Richtung die Kleider abtransportiert wurden und dabei ist der Pass verloren gegangen (anderes Material als die Kleider).

> Wenn nur ein Zeuge berichtigt, zwei männliche Stimmen gehört zu haben, kann das auch ein falscher Hinweis gewesen sein, ob absichtlich oder durch Verhören, bleibt dahingestellt?

Nun ja, wenn diese Aussage nicht zuverlässig ist, dann fällt die These von den zwei jungen Tätern.
Mich wundert halt, dass a.) die direkten Anwohner nichts gehört haben und b.) diese zentrale Zeugenaussage recht spät kam.
Weiterhin sind dann MVs die einzigen, die die Schreie gehört haben.

Und die Profiler gehen ja, glaube ich, auch nicht mehr von den zwei jugendlichen Tätern aus - warum?

> Wie reagiert ein "sexuell Aufgeladener" auf eine Situation, die für ihn von einer zur anderen Sekunde außer Kontrolle gerät, die er im Vorfeld glaubte, locker im Griff zu haben, und ich meine damit die Vorgeschichte, die zu diesem Zusammentreffen geführt hat. Wenn er Anja etwas versprochen hat, sie aber darum bat, "noch nichts" davon weiter zu erzählen?

Wenn ich so überlege, dann gibt es zwei extreme Typen, die in einem solchen Fall jemanden umbringen: Ein eher junger, testosterongeladener, im Stolz verletzter Mann (Typ: "Franceso" Lanschaftsgärtner aus Kampanien) oder aber ein ganz kalter Machtmensch. Und dann gibt natürlich noch Psychopathen, das halte ich aber im Hinblick auf die sorgfältige Grabarbeit für eher unwahrscheinlich.

> Jemand, für den das gesamte honorige Leben einbricht, wenn Anja ihn später anzeigt oder ihren Eltern von den Versprechungen bzw. dem Verhalten gegenüber einer nicht Volljährigen erzählt?

Mindestens denkbar.

> Warum soll der weiße Mercedes nichts mit der Tat zu tun haben?

Für mich taucht der zu früh zu weit weg auf.

Remstäler


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

09.04.2015 um 15:56
@nevergiveup
Diese Jugendfreizeit wurde von eine Musiklehrer des Ellys organisiert. Soweit ich mich erinnere, war dieser Musiklehrer der einzige erwachsene Begleiter, ansonsten waren da nur Schüler vom Elly dabei. Ich weiß jetzt nicht mehr, wie alt die ältesten Schüler waren - angeboten wurde es für alle Klassenstufen. Es sind aber in der Regel nur Schüler ab Klasse 7 mitgefahren, da dieser Lehrer immer nur ab Klasse 7 aufwärts unterrichtet hat, und die Jüngeren ihn somit noch nicht so kannten. Diese Freizeiten nach Südtirol hat dieser Lehrer viele Jahre lang jedes Jahr veranstaltet, und zwar sowohl im Sommer als auch im Winter zum Skifahren. Im Sommer war ich aber nur das eine Mal dabei, ob Anja noch öfter dabei war, weiß ich nicht.

Ich war damals 12 und habe mich noch nicht so wirklich für Jungs interessiert, insofern weiß ich nur noch, daß ältere Jungs dabei waren, aber nicht mehr welche. Aber das war ja auch 3 Jahre vor der Tat, insofern glaube ich nicht, daß es wirklich relevant ist. Zumal die Jungs, die Anja da evtl. kennenlernen konnte, eh' an ihrer Schule waren, so daß sie die vielleicht auch schon vorher kannte.

---


Ich meine auch, daß man am Kursaal damals nicht mehr mit dem Auto vorbeifahren konnte, will aber meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, da ich damals noch nicht selber Auto gefahren bin und deshalb auf sowas auch weniger geachtet habe. Aber eigentlich kann ich mich an die Straße, die man da auf früheren Bildern sieht, überhaupt nicht erinnern. Also ist es möglicherweise schon umgebaut worden als ich noch sehr klein war, bzw. bevor ich zum ersten Mal bewußt am Kursaal vorbei bin.


Ob die Polizei damals alle Klassenkameraden verhört hat, weiß ich nicht, ich habe nichts davon mitbekommen. Also, ich glaube nicht, daß Polizisten in der Schule waren, um Schüler zu befragen. Aber es kann natürlich sein, daß ihre Klassenkameraden vorgeladen wurden und auf dem Revier befragt wurden.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Polizei damals was versäumt hat. Wir waren alle so geschockt, aber ich denke, wenn es einen Mitschüler gab, der etwas wußte, dann hätte er sich sicherlich auch von selbst bei der Polizei gemeldet.


Zur Frage, warum nur so wenige Anwohner etwas gehört haben: Ich weiß nicht, wie laut der Schrei war, aber im Film hat man ja gesehen, daß Frau MV das Kinderzimmer nochmal gelüftet hat und deshalb das Fenster gerade offen war. Ob das tatsächlich so war, weiß ich natürlich nicht. Aber wenn die anderen Anwohner die Fenster geschlosssen hatten, sich evtl. auf der den Weinbergen abgewandten Seite des Hauses aufgehalten haben, vielleicht Radio oder Fernseher laufen hatten, dann haben sie es vielleicht wirklich nicht oder kaum gehört. Und wenn man den Schrei nur kurz und leise vernommen hat, dachte man vielleicht, es sei vom Fernseher eines Nachbarn gekommen. Sowas vergißt man dann gleich wieder, und es muß einem auch nicht zwangsläufig wieder einfallen, wenn man später hört, daß ein Mädchen vermißt wird.
Außerdem war es ja ein Freitag Abend, da waren vielleicht einige auch gar nicht zu Hause, da gehen ja auch viele aus.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

10.04.2015 um 13:33
> Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Polizei damals was versäumt hat.

Menschen können immer etwas übersehen. Allerdings hat sich die Polizei damals insgesamt sehr intensiv um die Aufklärung bemüht, man denke nur an den Aufruf vor dem Bundesligaspiel.

Ein ehemaliger Mitschüler wohnte in Tatortnähe, der wurde glaube ich auch befragt. Bei dem muss ich mich mal erkundigen.

Zu den Schreien: Es gibt natürlich viele Gründe einen solchen Schrei nicht zu hören. Nur das halt keine einzige der mindestens zehn Wohnparteien etwas gehört hat, verwundert mich. Die Wohnzimmer, in denen man sich abends in der Regel aufhält, liegen mit Sicherheit auf der Südseite Richtung Tatort und der typische Schwabe ist um diese Uhrzeit in den Achtzigern zuhause. Die Fenster waren damals auch nicht so schalldicht wie heute.

Wenn die Bebauung an der Hangkante damals im wesentlichen auch so existierte wie heute, dann ist das mindestens verwunderlich.

Die Grabgeräusche könnten natürlich durch den Schutz einer eventuell darüber befindlichen Schrebergartenhütte gedämpft worden sein. Aber wer hier nicht sehr vorsichtig gräbt, der fällt schnell auf.

Herzliche Grüße Remstäler


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

10.04.2015 um 19:53
Guten Abend,
vielen Dank für interessanten Beiträge von @Remstaeler und @riki71!

Ich denke, zu der Zeit (und wahrscheinlich teilweise bis heute) tickten Männer der machtbewussten Art der Wörner und MV sehr oft so, egal ob Finanzen oder Frauen betreffend: "Ich nehme, was ich kriegen kann, es steht mir zu, die andern sind halt zu blöd, feig oder verklemmt, und ich bin sowieso der Größte" o.ä.

Wenn sie Beziehungen zu Minderjährigen eingingen, war es, weil erwachsene Frauen sie durchschauten, es ihnen nicht so leicht machten, sie nicht als Gott auf einem Podest sahen?
Das sichere Gefühl "jede rumzukriegen", war es nicht auch ein beliebter "Stammtisch"-Wettbewerb?

Lieber @Remstaeler,
wenn Du den Mitschüler kontakten kannst, frage doch auch, ob er noch Kontakt zu ehemaligen Mitschülerinnen hat, und lass sie erzählen, wer ihnen damals als Erwachsener nahe getreten ist oder es zumindest versucht hat. oder sich sonstwie blöd verhielt, vielleicht ist die Scham, über so etwas zu sprechen oder schreiben, heute überwindbar?
Es könnte ja auch anonym über diesen Thread laufen, indem Du den ehemaligen Mitschüler auf uns aufmerksam machst, oder natürlich über die Polizei?!

Ausweisreste:
ZITAT @Remstaeler

Ich glaube, dass in dieser Richtung die Kleider abtransportiert wurden und dabei ist der Pass verloren gegangen (anderes Material als die Kleider)

Das leuchtet mir ein, aber welche Straßenseite meinst Du, die man wechseln musste?
Das Verbrechen geschah doch östlich in den kleinen Gärten, oder? Also über den alten Gebäuden Richtung Muckensturm -Häuserzeile?

Was machten Anwohner 1987, wenn sie nicht MV hießen und/oder gerade Party feierten, wo man Fenster öffnen musste, um nicht im Rauch zu ersticken?
Doch eher fernsehen?

Und es gab und gibt an solch lauschigen Stellen immer Pärchen, auch eine kühle Märznacht wird Verliebte nicht davon abhalten, geschützte Plätze aufzusuchen?
Ich erinnere mich an die Vorwürfe, warum die Mutter am offenen Fenster nicht den Schrei nachging, sie wollte in dem Moment vielleicht nur, dass ihr Kind schläft und alles wie immer verläuft! War das Frau MV?

Die Polizei tat zu ihrer Zeit sicher ihr Bestes, aber heute gibt es männliche und weibliche Profiler, die sich u.U. ganz anders in die Psyche von Täter und Opfer einfühlen können als damals und denen der Respekt vor sogenannten Ehrenmännern nicht das Hirn vernebelt wie evtl. damals noch eher?

Wenn ich die Blindheit auf dem rechten Auge denke oder an die DNA-Misere mit den verunreinigten
Stäbchen, dann kann alles andere auch möglich sein.
Es sind auch nur Menschen mit Fehlern, Emotionen und Verklemmtheiten.

Aber heute gibt es Profis, die sich gerade solche vermeintlich mysteriösen Fälle erneut vornehmen, wenn ich recht erinnere, sind sie aber in einem anderen Bundesland tätig?
Oje, Ermittlungsgrenzen überschreiten: das wissen wir seit Klara Blum und ihrem Reto, wie schwer das immer noch sein kann.

Bitte alle gemeinsam weiterdenken
wünscht
@nevergiveup


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

10.04.2015 um 20:02
Wenn ich mir die alten Fotos so anschaue, wird mir erstmals wirklich bewusst, wie wenige Meter Lutlinie zwischen der Schmidener Str. und dem Muckensturm eigentlich liegen.

In meiner Vorstellung war der Weg durch den Weinberg viel länger, ich hatte eher so an 800 bis 1000 m gedacht.

Und ob man Schreie aus dem Weinberg hört, hängt sicher auch von der Windrichtung ab- wenn der Wind aus Richtung Weinberg kommt, hört man es sicher gut. Kommt der Wind aber aus Richtung der Häuser, hörst du unter Umständen gar nichts.

Und wer weiß, wie viel Verkehr da auf der Straße war und ob der Verkehrslärm Schreie nicht überdeckt hat.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

10.04.2015 um 21:32
@nevergiveup

hab darum gebeten das zu löschen ;-). Zum inhalt: ich denke für liebespärchen war es doch noch zu kalt draußen. Wenn dann wäre die ungefähr da gesessen wo der hundegassigänger entlang lief (oberhalb der weinberge mit schönem blick auf bad cannstatt und den neckar. Aber an den "stäffele" selber - never!.

Die mutter am offenen fenster war in der tat frau MV


@XYFan
@Remstaeler

bzgl den fehelnden ohrenzeugen. ich vermute dass der entscheidende faktor die dauer des schreies war. Wenn anja nur dazu kam einmal kurz zu schreien, wäre das die einfachste erklärung für die wenigen ohrenzeugen.


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armleuchter Diskussionsleiter
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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

10.04.2015 um 21:35
@XYFan

korrekt, sehr kurz. Von der haltestelle bis ins wohngebiet 240 meter bzw 4 minuten:

https://www.google.de/maps/dir/48.81486,9.23509/48.81636,9.23416/@48.8149418,9.2349432,159m/data=!3m1!1e3!4m6!4m5!1m1!4e1!1m1!4e1!3e2?hl=de


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armleuchter Diskussionsleiter
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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

10.04.2015 um 21:40
und diesen blick hat man wenn man oben ankommt

https://www.google.de/maps/@48.816032,9.234236,3a,75y,90t/data=!3m5!1e2!3m3!1s77215587!2e1!3e10?hl=de


ggf die zeile kopieren falls link nicht geht!


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armleuchter Diskussionsleiter
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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

10.04.2015 um 22:19
da hier gerade wieder viel los ist möchte ich nochmal an die gemeinsamkeiten der beiden morde erinnern:

Gemeinsamkeiten:

der opfer:
gleiches alter der opfer
beide werden als hübsch beschrieben
beides gymnasiastinnen
beide mit bezug zur evang. kirche ?
beide strassenbahnnutzerinnen
beide aus umfeld bad cannstatt

der tatorte:
sehr nahe beieinander, weniger als 1km
nähe männerwohnheim (fast in der mitte zwischen den tatorten
jeweils auf der strecke von cannstatt nach neugereut
sehr dunkel, schlecht einzusehen
jeweils an einer sehr starken steigung
jeweils heimweg haltestelle - wohnung

modus operandi:
versuchte vergewaltigungen ?
überfall schnell nach verlassen der strassenbahn (jew. ca 3 minuten)
verfolgen aus der strassenbahn?
opfer kam noch zum schreien
jeweils am wochende
jeweils am abend
jeweils in der dunkelheit
flucht wohl (zunächst) jeweils zu fuß
Messer als angriffswaffe

aber :
Messer vs Messer +würgen
akurates vergraben der leiche vs liegenlassen am tatort
ggf ein täter vs 2 täter


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

10.04.2015 um 22:41
Hat noch jemand präsent oder eine Quelle, wann am Sa, 28.03.1987, der Anruf der MVs bei der Polizei erfolgte und ob da Herr MV oder Frau MV angerufen hat?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.04.2015 um 11:32
Wenn ich den Artikel der "Stuttgarter Zeitung" 20 Jahre nach der Tat nehme, dann hat MV zunächst selbst an diesem Samstag bei Anjas Eltern angerufen, die er persönlich kannte. Bei der Gelegenheit hat er auch von dem Schrei berichtet. Zu dem Zeitpunkt war die Nachricht von Anjas Verschwinden wohl schon Hauptthema im Muckensturm.

Ich würde es im Übrigen nicht für statthaft halten, MV zu unterstellen, er verschweige etwas - ob man ihn nun als Politiker mochte oder nicht.
Als Ansatzpunkt hierfür reicht mir auch nicht, dass er ein mächtiger Mann war.
Sollte er etwas damit zu tun haben, wäre es abgesehen davon auch unsinnig, dass das Ehepaar von dem Schrei berichtet - es sei denn, sie wollten eine falsche Spur legen, was dann m.E. vollends grotesk wäre.

Ansonsten finde ich die Schlussfolgerungen sehr interessant - auch das mit den Friedhofsgärtnereien wusste ich noch nicht.

Eigentlich teile ich auch die Argumentation, dass das Vergraben offenbar später erfolgte.
Wenn ich mich in die Situation des Vaters von Anja hineinversetze, wäre ich aber wohl irgendwann nach Mitternacht den mutmaßlichen Heimweg Anjas abgelaufen, womit ein Entdecken der Täter möglich gewesen wäre.
Und wenn ich mich versuche, in einen Täter hineinzuversetzen, hätte ich genau davor Angst gehabt und daher die Leiche zeitnah vergraben. Das ginge aber nur, wenn der des Grabens fachkundige Dritte auch wirklich gleich greifbar gewesen wäre.


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armleuchter Diskussionsleiter
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12.04.2015 um 12:12
@Haddock


steckt alles hier im thread - die friedhofsgärtnereien schon seit 2012...

Beitrag von armleuchter (Seite 15)


Halte den ansatz das MV damit was zu tun hat auch für eher hanebüchen... . Bzgl. dem ablaufen des heimweges: Eigentlich muß das vergraben ja in völliger dunkelheit stattgefunden haben? Und dann besenrein?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.04.2015 um 12:25
@armleuchter: warum ist der Weg durch den Weinberg denn eigentlich so gefährlich? Passiert da öfter was in Richtung Raubüberfall, Vergewaltigung oder sowas?

Ist der Weg komplett unbeleuchtet? Dann würde ich da auch nicht entlanggehen, wenn es dunkel ist.


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armleuchter Diskussionsleiter
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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.04.2015 um 13:25
@XYFan

cih nehme an das auf dem weg in den letzten 100 jahren einmal etwas passiert ist.... . Er war damls wohl schlecht beleuchtet und geht eben durch den weinberg.... . 3-4 minuten durchs dunkle und keine häuser, das ist alles. Aber als frau bei nacht wohl schon unangenehm.

Das erstaunliche: In der ecke passiert eigentlich nie was und dann innerhalb 1k und innerhalb 4 jahren 2 mädchen im gleichen alter.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.04.2015 um 14:02
Hallo zusammen!

@Haddock
Bin auch nicht dafür, MV zu verdächtigen.

Anjas Vater ist sicher den möglichen Heimweg seiner Tochter und die Umgebung inkl. Treppen durch die Schrebergärten und Weinberge abgegangen, (evtl. sogar mit Nachbarn?) wahrscheinlich hat er auch (leise) gerufen und trug eine Taschenlampe mit sich?

Jedenfalls würde ein kaltblütiger Mörder das sicher mitbekommen und könnte sich rechtzeitig hinter ein Häuschen oder einen Baum ducken, bei diesem Szenario sehe ich überhaupt keine Gefahr für ihn, entdeckt zu werden.
Der hatte alle Hirnlampen an, arbeitete hochkonzentriert und war ein ganz akkurater bzw. gründlicher.
Das ist meine Einschätzung.

Der Weg von der Straße zur Muckensturm-Häuserzeile ist wirklich kurz.
Die Annahme, dass irgendwo hinter einer Ecke ein Täter lauter, bis ein Opfer vorbeikommt,
entspringt irrealen Ängsten.
In der Realität gibt es eine Statistik, die besagt, dass es sich bei Gewalttaten wie Vergewaltigung, Mord und Totschlag in den meisten Fällen um Beziehungstaten handelt, d.h. Täter und Opfer sich kannten, bzw. der Täter sein Opfer zuvor ausgespäht hat.
1987 war diese %Zahl sicherlich noch höher als heute.
Kennt die aktuellen Daten jemand von Euch?
(Eine sehr tragische Ausnahme war der Mord am 11-jährigen Tobias am Fischweiher)

Die Beschäftigten in den Friedhofsgärtnereien wurden hoffentlich auch alle gründlich befragt und um DNA-Probe gebeten, davon gehe ich aus. Ebenso die der Gärtnereien auf dem Schmidener Feld.
Die Besenwirtschaften hatten zu dieser Zeit nicht offen, wenn es sie damals dort überhaupt schon gab. Oder?

Täter und Opfer kannten sich länger als einen Abend, davon bin ich felsenfest überzeugt.

Wo ist eigentlich @Positronium aus diesem Forum abgeblieben?
Bei ihm hatte ich das Gefühl, dass er ein Polizist oder ein Verwandter von Anja wäre.

@armleuchter
Wie bringen wir die Ermittlungsbehörde nochmals zum Rotieren?
Wann läuft die Verjährung an?

Allmählich drängt- glaube ich- die verbleibende Zeit .....
@nevergiveup


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

12.04.2015 um 14:41
1. Eine Verbindung zwischen den zwei Morden mag es geben. Zum Mord von Sibylle G. ist allerdings viel zu wenig bekannt und es gibt viel zu wenig Ansatzpunkte an denen man weiterarbeiten könnte. Deswegen lohnt, glaube ich, die Arbeit am Fall Anja A. mehr.

2. Es gab für den Tatzeitpunkt 21h40 zwei (Ohren-)Zeugen: Frau MV und der Spaziergänger. Der Spaziergänger tritt nach fast einer Woche mit einer fast kompletten akustischen Beschreibung des Tatherganges an die Polizei heran, die sich mit der durch Herrn MV berichteten Beobachtung von Frau MV deckt. Wenn die Aussage des Spaziergängers wackelt - und dass die Polizei mittlerweile eher von einem Einzeltäter ausgeht, spricht dafür - dann steht die Aussage von MVs gänzlich allein im Raum. Dann war Frau MV die einzige Person von vielleicht 80 möglichen Personen, die um 21h40 einen Schrei gehört hat. Zu den 80 möglichen Personen zähle ich die Anwohner der Einsteinstr., der zwei Häuser nördlich der Schmidener Str. und der Mietshäuser südlich der Schmidener Str.. Die dürften alle weniger als 100m vom Tatort entfernt sein. Weiterhin waren im Bereich der Haltestelle und entlang der Strassen auch noch Passanten unterwegs.

3. Sollte die Aussage MV, aus welchen Gründen auch immer nicht zutreffen, dann relativiert sich der Tatzeitpunkt und der Tathergang kann ganz anders gewesen sein, als bisher angenommen. Dann könnte man spekulieren, dass das Opfer vielleicht in ein Auto eingestiegen ist, dass "ohnehin in den Muckensturm unterweges war" und dann auf ein Glas in die Wohnung eingeladen wurde. Bis 22h00 war es ja noch fast eine halbe Stunde.
Damit könnte auch der Todeszeitpunkt ein ganz anderer sein, als bisher angenommen.

4. Nur weil MV eine Reizfigur ist und war, sollte man ihn oder sein Umfeld nicht verdächtigen, aber auch nicht nichtverdächtigen: Er tritt in den ersten Tagesstunden nach der Mordnacht als erster mit einer zentralen Beobachtung in Erscheinung. Es hängt sehr stark mit den zeitlichen Abläufen, den Details und den anderen Zeugenaussagen ab, wie glaubwürdig diese Aussage ist.
Die Nerven dazu, sich oder sein Umfeld durch eine Aussage unverdächtiger erscheinen zu lassen, als man ist, hat er nach meiner Meinung fraglos.

Ich bleibe dabei, dass das Umfeld MV für diesen ungeklärten Mord von Relevanz ist und, dass sich MV und die Eltern des Opfers offenbar kannten, erhöht für mich diese Relevanz.

Herzliche Grüße Remstäler


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