Scorpio1977 schrieb:Laut dem AZXY-Beitrag kamen die Ls an der Stelle gegen 15:00 Uhr an, die Schüsse fielen dann gegen 18:00 Uhr und gegen 20:00 Uhr fuhr der Täter mit dem Wohnmobil weg.
Gut, wenn dies so gewesen sein sollte, dürfte wohl die Möglichkeit eines unfreiwilligen Anhaltens an dieser Stelle ausscheiden. Es dürfte ausgeschlossen sein, dass ein Täter die Ls dort drei Stunden in Schach hielt, wobei auch vollkommen unklar ist, warum er dies hätte tun sollen.
Auch die Möglichkeit, dass die Ls mit dem Täter freiwillig drei Stunden Kaffee getrunken haben, ist aus meiner Sicht doch eher unwahrscheinlich. Über was hätte denn solange geredet werden können?
Am Wahrscheinlichsten dürfte dann wohl schon sein, dass der Täter erst kurz vor den Schüssen aufgetaucht ist. Wenn hier tatsächlich zuvor mehrere (mehr als zwei) Personen um den Camper gesehen worden sein sollen, so dürfte es sich wohl um eine Täuschung handeln. Es ist ja gut Möglich, dass die Ls immer mal wieder in den Camper gegangen sind ("ich hol noch schnell den Zucker", "hast Du die Straßenkarte mal zur Hand") und dadurch der Eindruck entstanden ist, es seien mehr Personen gewesen. Die Frage ist doch, ob zu irgendeinem Zeitpunkt vor den Schüssen einmal tatsächlich mehr als zwei Personen gleichzeitig auf der Bildfläche ausgemacht werden konnten.
Zum Motiv: ich vertrete die Ansicht, dass sich die Ls und der Täter zuvor nicht kannten und auch nicht mit ihm verabredet waren. Warum?
1.
Das Treffen wurde gegenüber den Töchtern nicht kommuniziert. Es wäre wohl schon zu erwarten gewesen, dass in dem Telefonat sonst kurz erwähnt worden wäre, dass man sich jetzt mit jemandem trifft.
2.
Das Treffen fand weit ab von zuhause aus statt. Dass man also zufällig einen Bekannten trifft, ist abwegig. Sich mit einem Bekannten dort zu verabreden, ist ebenfalls Unsinn. Die Anfahrt wäre schon kaum zu beschreiben. Für ein "normales" Treffen wäre der Ort völlig ungeeignet. Dann würde man sich an einem reizvollen Platz oder aber in einem Cafe o.ä. treffen. Für ein "Geheimtreffen" (für das es keinerlei Hinweis gibt) wäre der Ort ebenfalls völlig ungeeignet. Eben, weil dieser einsehbar ist und jederzeit jemand (Jäger, Landwirt, Hundebesitzer etc.) vorbeikommen kann.
3.
Die Ls wurden als vorsichtig beschrieben. Daher dürfte auch ein Treffen mit einer erst kurzfristigen Bekanntschaft an dieser Stelle ausscheiden.
4.
Die Reisroute der Ls war offenbar nicht zu 100 % ausgearbeitet, es bestand kein "Stundenplan", wann man genau wo ist (das macht doch auch gerade den Reiz bei Wohnmobilen aus, dass man spontan sein kann). Aus diesem Grund waren ja auch keine Stellplätze vorgebucht. Zumindest wurde ein Reiseplan nicht kommuniziert. Die Töchter wussten ja auch nicht genau, wann sich die Ls wo aufhalten. Somit konnten die Ls auch nicht abgepasst werden.
5.
Dass die Ls von Holland aus "verfolgt" wurden, ist für mich völlig ausgeschlossen.
Für mich liegt daher ein zufälliges Aufeinandertreffen vor. Und zwar mit vier Alternativen.
1.
Der Täter sieht den Camper und wittert das schnelle Geld. Der Raub eskaliert.
2.
Der Täter kommt vorbei. Es kommt warum auch immer zum Streit (z.B. "Holländer haben auf diesem Feldweg nichts verloren, haut sofort ab, ihr Schwachmaten"), der eskaliert.
3.
Der Täter will ungestört etwas erledigen. Die Ls werden beobachtet, machen aber keine Anstalten zu verschwinden. Irgendwann platzt dem Täter der Kragen.
4.
Die Ls haben etwas gesehen, was sie nicht sollten. Sie mussten für immer zum Schweigen gebracht werden.
Bei Möglichkeit 2 bis 4 wäre der Diebstahl (der Täter nahm ja zunächst Sachen mit) nur ein Ablenkungsmanöver bzw. ein "Beiwerk".
Ich tendiere hier zu einem missglückten Raub.