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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.046 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

30.03.2016 um 01:34
Ich denke, es ist immer noch sehr wahrscheinlich, dass der Täter die Rentner dorthin, an den Wald entführt hat.
Es soll ja einen ( auch hier umstrittenen) Zeugen gegeben haben, und ja, es gibt ein fragwürdiges "zeitpolster" am Waldrand, aber ich finde es doch sehr gut möglich, sie wurden zuvor irgendwo kontaktiert und ans Hölzl gelotst.

Weiss der Teufel was der Täter noch für (Macht)Spielchen mit ihnen getrieben hat...vielleicht wurden sie sogar erst mit schusswaffe bedroht, gefesselt, dann der kehlschnitt und ...
Zur Todesursache \ Reihenfolge gab es nie eine offizielle Angabe oder?

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Tiho ehemaliges Mitglied

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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

30.03.2016 um 08:02
@latte3
Um welchen Zeugen - wo kann man etwas darueber nachlesen?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

30.03.2016 um 08:37
Den Zeugen, der Täter und Opfer zusammen in der Nähe des Wäldchens gesehen haben will, und später unter Hypnose ...
http://195.202.38.218/onlinedokumente/masterarbeiten/2008/Sebald_Martina.pdf


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

30.03.2016 um 11:37
Ich war bekanntlich noch nie ein Freund der These, Täter und Opfer seien gemeinsam zum Hölzl gefahren. Dem Hokupokus mit dem Hypnose-Zeugen kann ich auch nicht viel abgewinnen. Aber gut, völlig ausgeschlossen ist es nicht und immerhin liefert @latte3 zumindest einmal den Ansatz einer Erklärung, was während der 3 Stunden passiert sein könnte:
Zitat von latte3latte3 schrieb:Weiss der Teufel was der Täter noch für (Macht)Spielchen mit ihnen getrieben hat...vielleicht wurden sie sogar erst mit schusswaffe bedroht, gefesselt,
Fragt sich allerdings, welchen Sinn das haben sollte. Purer Sadismus? Auspressung eines Kreditkartencodes?
Die zweite Frage ist, ob in dem Camper überhaupt genug Platz war für derartige Aktivitäten, denn im Freien wird der Täter die Langendonks sicher nicht 3 Stunden lang malträtiert haben, das wäre viel zu gefährlich für ihn gewesen.


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Tiho ehemaliges Mitglied

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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

30.03.2016 um 15:42
Irgendwie kommt man mit den bekannten Informationen nicht wirklich weiter.
Meiner Meinung nach sind zu viele Informationen und auch die Zeugenaussagen nicht

Was genau wollen die Zeugen vom Modelflugplatz aus erkannt haben - auf ca. 400m Entfernung.

Wer von hier war schon mal Zeuge z.B. von einem Autounfall und hat dann nach mehreren Tagen
bei der Polizei ausgesagt?
Suggerierte Vorstellungen und Erinnerungen beeinflussen Zeugenaussagen.


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30.03.2016 um 20:38
Noch einmal ein paar Überlegungen zu der kürzlich diskutierten Frage der Kreditkartenzahlung in Taxen.
Ich selber habe eine Kreditkarte meines Arbeitgebers zur Benutzung auf Geschäftsreisen. In Großstädten mit internationalem Flughafen funktioniert das auch ganz gut, aber in Städten mit weniger Geschäftsreisenden oder auf dem Lande ist dies teilweise noch immer schwierig... und wir haben das Jahr 2016, nicht auszudenken wie das vor 20 Jahren ausgesehen hat...

Was möchte ich damit sagen? Meiner Meinung nach deutet die Frage nach Kreditkartenzahlung durch den Tatverdächtigen - unabhängig davon, ob er dies tatsächlich in Erwägung gezogen hat oder es nur erwähnt hat, um eine Finte zu legen - auf eine gewisse Weltläufigkeit hin. In anderen Ländern wie beispielsweise dem Vereinigten Königreich oder den Niederlanden war ( und ist) Kreditkartenzahlung schon damals sehr viel verbreiteter... eine Tatsache, die dem Tatverdächtigen scheinbar bekannt war. Ich nehme also an, dass der Täter auch international unterwegs war.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

30.03.2016 um 21:24
@Tiho
Das ist auch so eine Frage. Was kann man aus 400m sehen.
Bei einem Autounfall kann ich mir ganz gut Details merken, jedenfalls zum Auto. Das begründet sich aber schlicht und ergreifend auf ein Faible von mir, was ich für Autos habe. Da fallem mir dann auch Details auf.

@latte3
Ist eine Möglichkeit. Aber würden die Langendonks, die als eher vorsichtig beschrieben werden, das tun?
Möglich ist das. Ich glaube es aber nicht.

Es ist zum Haare raufen. Wie man es dreht und wendet, es ergibt alles wenig bis keinen Sinn.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

30.03.2016 um 22:03
http://www.tz.de/muenchen/stadt/urlaubsfahrt-in-den-tod-62473.html
Eine Tokarew-Pistole, Kaliber 7.62. Diese Waffe wird in Osteuropa von Armee und Polizei verwendet. Die Munition stammt aus bulgarischer, bzw. jugoslawischer Fertigung.
Nach Sichtung aller Fakten weist vieles darauf hin, dass die Langendonks einem Raubüberfall zum Opfer fielen. Dafür spricht, dass im Wohnmobil kein Pfennig Geld und kein einziges Schmuckstück gefunden wurde. Der Täter war offenbar nur auf schnelles Geld aus. Denn die Geige rührte er nicht an. Verkohlte Teile des Instruments wurden im Wohnwagen gefunden.
: Die beiden wurden erschossen! Truus Langendonk starb an einem Schuss in die Brust. Ihren Mann trafen drei Projektile, eines davon in den Kopf. Der Mörder hat beiden zusätzlich die Kehlen durchgeschnitten – ein unvorstellbarer Gewaltexzess.
http://germanmissing.blogspot.de/2010/03/doppelmord-niederlandischem-ehepaar.html
Waffenart: Pistole
Fabrikat: TOKAREW
Modell: TT33
Kaliber: 7.62 mm Tokarew

Die Tatwaffe ist bis heute nicht gefunden. Nach den waffentechnischen Untersuchungen handelt es sich um eine Pistole des Fabrikats TOKAREW oder eine systemgleiche Waffe (NORINCO, RADOM, CRVENA ZASTAVA). Die Pistole wird in osteuropäischen Staaten bei Armee und Polizei verwendet, die sichergestellte Munition bzw. deren Teile sind aus bulgarischer und jugoslawischer Fertigung.
Ich hänge mal noch einen anderen Artikel an:

http://www.merkur.de/lokales/regionen/brutaler-mord-chiemsee-aufgerollt-145762.html
Damals war man zunächst davon ausgegangen, dass zwei flüchtige russische Straftäter das Urlauberehepaar umgebracht hatte. Doch sie hatten ein lückenloses Alibi.



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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

31.03.2016 um 00:39
Zitat von IndiamikeIndiamike schrieb:Ich nehme also an, dass der Täter auch international unterwegs war.
Genau das nehme ich auch an, und das ist doch einmal eine neue, interessante Erkenntnis. Der Täter war also relativ weltläufig und auch nicht der Ärmste, denn entweder leistete er sich häufiger ein Taxi oder er verfügte über eine Kreditkarte oder beides zugleich trifft zu. Das passt auch zu seinen Mengen an Schillingen, die kaum von den Langendonks stammen konnten, denn die waren gar nicht in Österreich. Das passt auch dazu, dass er die Geldbeutel der Langendonks samt Inhalt achtlos weggeworfen hat. Noch weniger glaube ich daher, dass es ein gewöhnlicher Raubmord war.

Um so erstaunlicher wird, dass der Täter, obwohl er finanziell nicht so schlecht gestellt war, über keinerlei DM verfügte, obwohl er sich in Deutschland aufhielt. Man bekommt wirklich den Eindruck, er habe sich nur auf der Durchreise befunden oder war nur auf einem kurzen Abstecher in Deutschland. Doch zu welchem Zweck? Zumindest kann man wohl sagen, dass der Zweck seines Aufenthalts in Deutschland mit dem Mord irgendwie in Zusammenhang steht.

Zugleich verstärkt sich der Eindruck, dass der Täter viel und weit herumgekommen ist. Ohne lange zu überlegen schnappt er sich den Camper und fährt einfach mal so nach Nürnberg. Entschuldigung, aber ein Mensch, der aus seinem Landkreis nie richtig herausgekommen ist, kommt gar nicht auf so eine Idee. Ein solcher fährt den Camper höchstens 20 km weiter oder überlegt, in welchem Wald oder in welchem See der Umgebung, den er kennt, er das Fahrzeug verstecken könnte. Unser Täter dagegen denkt großräumig. Fahrten über 300km sind für ihn nichts Besonderes. Von daher kann ich mir durchaus vorstellen, dass er Nürnberg oberflächlich kannte, vielleicht auch die Ausfahrt Nürnberg-Fischbach. (Sehr gut kannte er sich aber wiederum nicht aus, weil es bessere Abstellplätze für das Womo gegeben hätte).

Für einen Kleinkriminellen halte ich ihn also nicht und auch nicht für einen Sexual- oder Sadismusmörder, der mal eben ins Ausland fährt, um seinen Neigungen nachzugehen (und dazu über eine Waffe vom Schwarzmarkt verfügt). Der Typ war clever, er war rational - und er war ein Schwer-, ein Berufskrimineller. (Manchmal denke ich sogar in Richtung Geheimdienst.)


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

31.03.2016 um 02:06
Vieles wiederholt sich (auch viele meiner Posts), aber es gibt für mich doch immer wieder neue Erkenntnisse. Daher beteilige ich mich weiterhin gerne:
Zitat von IndiamikeIndiamike schrieb:Was möchte ich damit sagen? Meiner Meinung nach deutet die Frage nach Kreditkartenzahlung durch den Tatverdächtigen - unabhängig davon, ob er dies tatsächlich in Erwägung gezogen hat oder es nur erwähnt hat, um eine Finte zu legen - auf eine gewisse Weltläufigkeit hin. In anderen Ländern wie beispielsweise dem Vereinigten Königreich oder den Niederlanden war ( und ist) Kreditkartenzahlung schon damals sehr viel verbreiteter... eine Tatsache, die dem Tatverdächtigen scheinbar bekannt war. Ich nehme also an, dass der Täter auch international unterwegs war.
Ja, das passt zu einen internationalen Reisegast. Dennoch denke ich war das nicht üblich im Jahre 1997. Eher noch Schecks, die aber auch nicht gedeckt sein konnten.
Viel mehr denke ich einfach, dass der Täter mit der Nichtakzeptanz gerechnet hat, aber gerne mit Fremdwährung zahlen wollte. Mit der bereits abgelehnten Kreditkarte konnte der Täter den Taxifahrer überzeugen, die Fremdwährung anzunehmen.

Eines muss man Wissen: Die Glaubwürdigkeit des Täters hätte sich immens erhöht, hätte dieser im gebrochenen Deutsch/Englisch oder in franz. Akzent geredet. Das hätte die Notwendigkeit und Glaubwürdigkeit der außergewöhnlichen Fernfahrt inkl. Bezahlung in Fremdwährung oder Kreditkarte um einiges plausibler Erscheinen lassen.
Entweder hatte der Täter schon den Öster./ Bayer. Akzent imitiert, oder es ist tatsächlich seine Mundart. Wenn es seine Mundart ist, kann man davon ausgehen, dass er nicht die besten Fremdsprachenkenntnisse hat, um sich akzentfrei als Engländer o.ä. zu verkaufen. Oder er hat schlichtweg nicht daran gedacht.
Was ich auch seltsam finde, dass selbst über den Fahrpreis wie bei Fernfahrten im Taxi üblich nicht verhandelt wurde.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Das passt auch zu seinen Mengen an Schillingen, die kaum von den Langendonks stammen konnten, denn die waren gar nicht in Österreich.
Dass die Langendonks nicht in Österreich waren, ist aber auch nicht absolut zweifelsfrei belegt. Am 29.05 ging die Tour los, langsam Richtung Süden, am 06.06 erreichten sie den Chiemsee. Mehr ist leider nicht bekannt. Außerdem gut möglich, dass die Schilling für die Ankunft in Österreich in NL bereits umgetauscht wurden.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Ohne lange zu überlegen schnappt er sich den Camper und fährt einfach mal so nach Nürnberg. Entschuldigung, aber ein Mensch, der aus seinem Landkreis nie richtig herausgekommen ist, kommt gar nicht auf so eine Idee.
Treffend formuliert, somit sinkt die Wahrscheinlichkeit mit den Bauernknecht noch weiter.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:(Manchmal denke ich sogar in Richtung Geheimdienst.)
Puh, da kämme man ja definitiv in den Verschwörungstheorie Bereich. Bei Geheimdienst könnte ich mir sogar vorstellen, dass der Taxigast eine völlig neue Person ist.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

31.03.2016 um 02:37
@Indiamike
Um ehrlich zu sein: Den Apekt mit der Kreditkarte habe ich gar nicht bedacht, danke dafür.

@Menedemos
Wenn wir den Gedanken mal aufgreifen, dass er international unterwegs gewesen ist oder auch noch ist und darüber hinaus auch oft weite Strecken mit dem Auto zurücklegt; auf welche Berufs- bzw. Personengruppen kommen wir dann? Vetreter? Geschäftsführer oder Ähnliches?

Ich meine Gewaltphantasien sind ja nun nicht an eine bestimmte Berufsgruppe gebunden. Wie habe ich mal in einem Buch von Thomas Müller gelesen: "Hinterher hört man immer: Das habe ich demjenigen nie zugetraut."


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

31.03.2016 um 06:38
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Es ist zum Haare raufen. Wie man es dreht und wendet, es ergibt alles wenig bis keinen Sinn.
Du sagst es... Der Täter ist kein dummer Mensch, leider. Vielleicht durchaus gesprächig, Wortgewandt, aber er weiss wann er die Klappe halten muss.
Er kann wohl überall sein heute. Ganz klein ist er wohl nicht in seiner Branche.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

31.03.2016 um 08:03
Damals, in den 90ern durchweg auch noch ständig präsent, der Fall von Tibor foco. Man könnte sich jetzt mal intensiver damit beschäftigen, ob es da irgendwelche Zusammenhänge geben könnte.
Die Beschreibung und phantombild passen zu ihm selbst nicht. Aber der hatte seine Helfer \ Komplizen ,gewiss.


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31.03.2016 um 10:51
Zitat von escaladeescalade schrieb:Viel mehr denke ich einfach, dass der Täter mit der Nichtakzeptanz gerechnet hat, aber gerne mit Fremdwährung zahlen wollte. Mit der bereits abgelehnten Kreditkarte konnte der Täter den Taxifahrer überzeugen, die Fremdwährung anzunehmen.
Denke ich auch, dass er damit gerechnet hat, aber er musste trotzdem erst einmal wissen, dass es so etwas gibt.
Zitat von escaladeescalade schrieb:Was ich auch seltsam finde, dass selbst über den Fahrpreis wie bei Fernfahrten im Taxi üblich nicht verhandelt wurde.
Vielleicht wurde ja verhandelt und wir wissen es bloß nicht. Verhandelt zumindest in dem Sinn, dass der Täter nach dem Preis gefragt hat und den Vorschlag des Fahrers akzeptiert hat. Der Taxifahrer sagte ja, als der Täter sein Ziel änderte: "Das wird dann aber noch einmal teurer." Diese Bemerkung wäre ja im Grunde überflüssig gewesen, wenn der Taxameter gelaufen wäre.

Noch was zur Professionalität. Der Täter hat ja gezielt Spuren beseitigt, indem er nicht nur vom Tatort abgelenkt hat, sondern auch das Womo angezündet hat. Vermutlich befürchtete er, DNA-Spuren oder Fingerabdrücke hinterlassen zu haben. Die Geldbeutel, die Kamera, den Film, die braune Tasche hat er auf der Flucht weggeworfen. Dabei müsste er doch Fingerabdrücke oder ebenfalls DNA-Spuren hinterlassen haben. Zumindest am Film, der gibt doch für Fingerabdrücke eine gute Grundlage ab. Welche Erklärungsmöglichkeiten gibt es dafür?

a) Die Gegenstände wurden erkennungstechnisch nicht untersucht (kann man eigenlich ausschließen).
b) Der Täter trug Handschuhe.
c) Der Täter achte darauf, die Gegenstände so anzufassen, dass keine solchen Spuren hinterlassen werden (das ist auch eher unwahrscheinlich, zumal er in Hektik war).
d) Die Polizei fand Spuren, aber der Täter ist nicht aktenkundig geworden (weder davor noch danach). Angesichts seiner Bewaffnung erstaunlich.

Wie auch immer, (a) kann man auschließen, während (b)-(d) für eine ziemliche Professionalität sprechen.


Aus diesen Gründen kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass er die Langendonks vorher angesprochen hat, sie dann zum Waldrand dirigiert hat, 3 Stunden gefoltert hat oder drangsaliert oder was auch immer und dann umgelegt:

1. Schlechte Vorbereitung für eine vorbereitete Tat.
2. Warum hat er die Langendonks dann nicht in den Wald dirigiert, sondern auf freies Feld mit vielen Zeugen? Um 15 Uhr war der Flugplatz doch noch stark frequentiert.
3. In dem Camper war kaum Platz für drei Personen (geschweige denn für vier, wenn es einen Komplizen gegeben haben sollte). Er hätte zudem vorher wissen müssen, dass es im Camper Möglichkeiten gab, die beiden festzubinden. Als Einzeltäter muss man die Geiseln justieren, wenn man nicht drei Stunden lang in totalem Dauerstress stehen will. Und zwei Täter+Langendonks passen in den Camper einfach nicht rein.
4. Als er sie schlussendlich doch ermordete, führte er sie nach dieser Lesart aus dem Camper heraus. Aber nicht einzeln, wie es sinnvoll gewesen wäre, sondern offenbar beide gemeinsam. Die Zeugen haben ausgesagt, und dieser Angabe kann man wohl vertrauen, dass DREI Personen vor dem Camper herumstanden.
5. Wenn ich als Täter die Langendonks schon in meiner Gewalt hätte, dann würde ich mit ihnen auch wo hinfahren, wo ich sie "ganz in Ruhe" ermorden kann.

Auch die Motive für eine solche Entführung erscheinen fraglich. Als Räuber betreibe ich normalerweise keinen solchen Aufwand und gehe kein solches Risiko ein, zumal die zu erhoffende Beute ja eher gering sein dürfte. Als Sadist oder Sexualmörder fahre ich nicht ins Ausland, selbst wenn das Risiko dort objektiv gesehen etwas geringer sein könnte. Subjektiv am sichersten fühlt man sich immer noch auf "eigenem" Terrain. Also wenn ich mir mal vorstelle, ich wäre ein übler Lustmörder, würde ich zu diesem Zweck von Nürnberg (wo ich wohne) nach Tschechien fahren?? Es wäre gar nicht so weit, aber niemals würde ich das tun. Genausowenig fährt ein Österreicher nur zu diesem Zweck in den Chiemgau.


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Tiho ehemaliges Mitglied

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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

31.03.2016 um 14:17
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:2. Warum hat er die Langendonks dann nicht in den Wald dirigiert, sondern auf freies Feld mit vielen Zeugen? Um 15 Uhr war der Flugplatz doch noch stark frequentiert.
Eben - Hier steht das Wohnmobil wie auf dem Präsentierteller - dennoch sind die Zeugen zu weit weg um
jmd zu erkennen.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:5. Wenn ich als Täter die Langendonks schon in meiner Gewalt hätte, dann würde ich mit ihnen auch wo hinfahren, wo ich sie "ganz in Ruhe" ermorden kann.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Diese Bemerkung wäre ja im Grunde überflüssig gewesen, wenn der Taxameter gelaufen wäre.
Sehe ich auch so - niemand fährt so eine lange Fahrt mit Taxameter. Schon der Taxiunternehmer hat kein Interesse daran...genausowenig wie an Zahlung per Kreditkarte in diesen Fällen - wg. Gebühren etc. Cash zählt ;-)


@Menedemos Finde deine Bewertung zu den Spuren gut - Vielleicht wurden die Gegenstände auch zu spät entdeckt, so dass durch Witterung die Spuren vernichtet wurden.

Ein zweiter Täter hätte auf dem Beifahrersitz Platz nehmen müssen zumindest für die Fahrt nach Nürnberg, falls die Opfer dann nicht mehr bewacht werden müssten.


Was mir jetzt wieder in in den Sinn kommt.
Musikfestspiele z.B. in Seeon-Seebruck - jmd. der international unterwegs ist, ein Mitglied eines Ensembles,
Berliner Philharmoniker wurden doch vom Taxifahrer erwähnt.
Interesse an dem Instrument der Opfer.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

31.03.2016 um 14:22
Soweit ich das jetzt beim überfliegen in den Artikeln gelesen haben, hat die Polizei zuerst entweder Täter aus der Region oder aus Osteuropa gesucht. Ich kann nur jedem raten (auch mir), sich nochmals alle zum Fall erhältlichen Artikel durchzulesen.
Der Bulgarische Zeuge und die Tokarew mit der bulgarischen/jugoslawischen Munition kommen nicht von irgendwo.

Ich glaube übrigens dem Taxifahrer, dass der Täter seine Waffe noch bei der Fahrt zurück nach Litzlwalchen bei sich trug. Er trug diese Waffe wohl auch nur unter dem Mantel um gegebenenfalls die Waffe schon griffbereit zu haben. Bezahlen kann man dann auch wenn man die Waffe kurzfristig in eine Tasche oder die Hose steckt.


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Tiho ehemaliges Mitglied

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31.03.2016 um 14:27
Zitat von OtortenOtorten schrieb:Tokarew mit der bulgarischen/jugoslawischen Munition kommen nicht von irgendwo.
Wann war der Jugoslawien Krieg?
Seitdem geisterten einige solcher Waffen auch in DE und auch in Österreich.


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31.03.2016 um 14:45
Die Tatwaffe war aber wahrscheinlich eher eine Zastava M57 (eine Kopie der Tokarew TT) aus jugoslawischer Produktion: Wikipedia: Zastava M57


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31.03.2016 um 15:17
Zitat von TihoTiho schrieb:Was mir jetzt wieder in in den Sinn kommt.
Musikfestspiele z.B. in Seeon-Seebruck - jmd. der international unterwegs ist, ein Mitglied eines Ensembles,
Berliner Philharmoniker wurden doch vom Taxifahrer erwähnt.
Interesse an dem Instrument der Opfer.
Widerspricht dann aber ein wenig meinen Ausführungen, dass es keine Entführung war, denen du im Grunde weiter oben zugestimmt hast. Denn in dem Fall müssten Täter und Opfer sich ja schon vorher kennengelernt haben und also gemeinsam zum Hölzl gefahren sein. Hier käme dann nur in Frage, dass sie zunächst in Eintracht beisammen waren und die Situation erst um 18 Uhr eskaliert ist. Aber, wenn man über den Verkauf einer Geige verhandelt oder über Musik fachsimpelt, stellt man sich dann an einen einsamen Waldrand? Ich glaube nicht, aber wenn du eine Idee zum Ablauf hast, lass ich mich gern eines Besseren belehren.

Merkwürdig finde ich immer noch die Kleidung des Täters. Von Blutspuren keine Spur, dabei hatte er ein furchtbares Gemetzel angerichtet und die blutverschmierten Leichen auch noch ins Auto gewuchtet. Dabei muss es sich schmutzig gemacht haben. Er hatte also entweder einen Komplizen oder er hat sich umgezogen. Jedenfalls finde ich die Krawatte erstaunlich. In so einer Situation denkt man doch als Allerletztes daran, sich eine Krawatte zu binden. Gut, vielleicht war es sein Ziel, seriös zu erscheinen, aber eine Krawatte muss man auch erst einmal zu binden verstehen. Man könnte jetzt noch annehmen, Herr Langendonk hatte irgendwo eine vorgebundene Krawatte im Koffer liegen, aber die muss man auch erst einmal finden, man muss fast gezielt danach suchen und man muss im Grunde wissen, dass manche Leute ihre Krawatten vorbinden. Man muss sich in Anzug und Krawatte auch wohlfühlen. Was ich damit sagen will:

Der Täter dürfte ein Mensch gewesen sein, für den es zumindest nichts völlig Ungewohntes war, Anzug und Krawatte zu tragen. Das passt im Grunde auch zu seinen Kreditkartenerfahrungen im Taxi u.s.w. Vielleicht ist es wirklich ein Mann, den man über's Phantombild deshalb nicht erkannt hat, weil der Satz von @raptor83 zutrifft: "Das habe ich demjenigen nie zugetraut..."

Erörtern würde ich noch gerne, was der Täter bei sich hatte. Persönliche Gegenstände im Taxi ja so gut wie gar keine, nach Aussage des Taxifahrers, eventuell höchstens die Tatwaffe. Warum hatte er keine eigene Tasche dabei, darin hätte er Essen und Getränke für die lange Fahrt, ebenso die Tatwaffe gut unterbringen können? Er wäre mit Tasche auch deutlich weniger aufgefallen bei einer so langen Reise. Eine Tasche wäre also in jedem Fall praktisch gewesen. Er hatte aber keine, warum nicht? Gerade ein Dieb oder Räuber braucht doch eine Tasche, um Beute zu verstauen, oder? Eine richtige Antwort habe ich auf die Frage selber (noch) nicht, aber der Umstand deutet auch eher darauf hin, dass der Täter auf das Geschehen nicht richtig vorbereitet war.
Bei XY sieht es übrigens so aus, dass er eine braune Tragetasche bei sich hatte, die er dann zusammen mit den Zeugs der Langendonks wegwarf. Aber das ändert nichts am Grundproblem, denn die Tasche gehörte wahrscheinlich den Langendonks, warum hatte er keine eigene?

Das zweite Problem ist der Kanister, den @latte3 auf einem der Fotos gesehen haben will, und ich muss zugeben, ich glaube auch einen Kanister erkennen zu können. Ein Benzinkanister ist im Grunde auch notwendig, um ein Wohnmobil in helle Flammen zu setzen. Ein kleiner Gaskocher dürfte dafür nicht ausreichen, außerdem kann man Gas nicht als Brandbeschleuniger verwenden, oder? Falls das richtig ist, woher kam der (gefüllte!) Benzinkanister? Denkbar, dass die Langendonks einen Kanister im Womo hatten, aber mit ziemlicher Sicherheit nicht gefülllt. Also muss ihn der Täter mitgebracht oder zumindest aufgefüllt haben...


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Tiho ehemaliges Mitglied

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31.03.2016 um 15:49
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Denn in dem Fall müssten Täter und Opfer sich ja schon vorher kennengelernt haben und also gemeinsam zum Hölzl gefahren sein. Hier käme dann nur in Frage, dass sie zunächst in Eintracht beisammen waren und die Situation erst um 18 Uhr eskaliert ist.
Wenn die Zeugen wirklich die Wahrheit sagen und nichts dazu erfunden haben.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Aber, wenn man über den Verkauf einer Geige verhandelt oder über Musik fachsimpelt, stellt man sich dann an einen einsamen Waldrand?
Nein nicht am Waldrand - aber wenn sie sich an einem anderen Ort getroffen haben?
Die Situation eskalierte - daher der "unvorbereitete" Täter d.h. keine Tasche etc dabei.

Und er fuhr wirklich mit den Opfern an diesen Waldrand um abzulenken...daher auch die entgegengesetzte Richtung zum angeblichen Ziel Reit i.W. oder um zu vollenden und vom eigentlichen Kontakt/Treffpunkt abzulenken.

Genauso die "Flucht" oder Ablenkung in Richtung Nürnberg.
Die Ermitller freuen sich den Abfahrort Litzwalchen zu finden und die Suche geht nicht weiter nach dem eigentlichen
Kontaktpunkt/Aufeinandertreffen.


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