Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Im Grenzgebiet wäre es auch möglich gewesen, mit Schilling zu zahlen, evtl. auch mit anderen Währungen. Hotels, Restaurants und Campingplätze hätten auf Nachfrage evtl. gewechsel bzw. hätten die Ls i nFremdwährung bezahlen lassen. In den Touristen-Hot-Spots dürfte es auch Wechselstuben gegeben haben. Und da die Ls erfahrene Camper waren, sind sie sicher nicht hilflos dagestanden, sollten ihnen tatsächlich die DM ausgegangen sein. Die Geldtasche war doch voll mit fremden Währungen.

Der Taxigast könnte später die Fahrt in Fremdwährung bezahlt haben, da nicht mehr viel DM in der Geldtasche waren. Aber im Chiemgau dürfte das kein Problem gewesen sein.

@Momomo
Doch war es. Bei uns am Hotspot Königssee konntest Du nur in D Msrk zahlen. Tanken ging noch in Schilling aber sonst nix.

@SpiderWeb
Ja aber damit eine Nacht am Campingplatz bezahlen oder im Restaurant?

Zu dieser Zeit hatte jeder noch eine Zeitung mit den Wechselkursen. Niemand ließ sich das Geschäft entgehen, nur weil jemand keine DM dabei hatte, noch dazu in einem touristisch so überlaufenen Gebiet wie dem Chiemgau. Würde mich auch nicht wundern, wenn Niederländer auf der Durchreise ihre Übernachtung oder einen Restaurantbesuch mit ihrer eigenen Währung zahlen konnten. So hinterwäldlerisch waren unsere Fremdenverkehrsbetriebe im Chiemgau auch nicht.

Jomiko schrieb:Doch war es. Bei uns am Hotspot Königssee konntest Du nur in D Msrk zahlen. Tanken ging noch in Schilling aber sonst nix.

Wenn du es sagst. Allerdings ist der Königssee nicht die Durchgangsroute der Camper auf dem Weg vom Norden in den Süden.
Du meinst jetzt also, die Ls sind völlig hilflos hinten im Hölzl gegessen, weil ihnen am Samstagnachmittag die DM ausgingen?

kaleko schrieb:Ich würde sogar von zwei Tätern ausgehen, sie wurden tatsächlich dorthin gelotst/geschickt von der einen Person, meinetwegen könnte er auch zugestiegen sein.

Und welchen Grund könnte es gehabt haben, dass sie jemanden mitnehmen? Bzw. unter welchem Vorwand irgendwohin lotsen lassen?
Ich habe ja immer angenommen, dass sie beim Vorbeifahren spontan entschlossen, eine Rast/Nickerchen an der frischen Luft im Schatten zu machen.

Momomo schrieb:Du meinst jetzt also, die Ls sind völlig hilflos hinten im Hölzl gegessen, weil ihnen am Samstagnachmittag die DM ausgingen?

Das scheint der Fall zu sein. Kann aber eh nicht sein. Da von einer grösseren Reisekasse berichtet wird. Und Geldautomaten gab es auch jede Menge. Und eine Bezugskarte dafür hatten die LS mit Sicherheit dabei.

Sonnenblume23 schrieb:Ich habe ja immer angenommen, dass sie beim Vorbeifahren spontan entschlossen, eine Rast/Nickerchen an der frischen Luft im Schatten zu machen.

Richtig. Am Hölzl bzw. an diesem Feldweg welcher ins Hölzl führt fährt man vorbei. Und ich denke nicht, dass die LS deswegen gekehrt hätten.

schluesselbund schrieb:Am Hölzl bzw. an diesem Feldweg welcher ins Hölzl führt fährt man vorbei. Und ich denke nicht, dass die LS deswegen gekehrt hätten.

Na ja, aus der Richtung aus der sie gekommen sind sieht man zwar die Einfahrt, aber ich glaube auch erst recht spät. Und wo einem das hinführt sieht man glaub ich auch nicht richtig. Wenn sie das Hölzl nicht kannten, halte ich es fast für unwahrscheinlich das man da gerade mal so reingefahren ist.
Umdrehen hätten sie nach dem Fliegerplatz können an der St 2095, nachdem man festgestellt hat das das perfekt für sie war um etwas Ruhe zu finden.
Bin mir nicht mehr so sicher ob Harry sein geliebtes, schniekes WoMo da reingesteuert hätte ?

Sonnenblume23 schrieb:Ich habe ja immer angenommen, dass sie beim Vorbeifahren spontan entschlossen, eine Rast/Nickerchen an der frischen Luft im Schatten zu machen.

Ich persönlich glaube auch eher daran, dass sie sich aus unbekannten, aber "normalen" Gründen am Hölzl aufgehalten haben und der Mörder sie dort entdeckt hat.

Allerdings ist es auch so, dass die nächste Etappe auf der der Deutschen Alpenstraße Reit im Winkl gewesen wäre.
https://de.wikivoyage.org/wiki/Deutsche_Alpenstra%C3%9Fe

Was führte sie dann zum Hölzl.
Laut dem Wiki hier wären sie auch in Rosenheim gewesen und den ganzen Vormittag in Übersee.

Hinzu kamen 2017 diese Polizeianfrage:

Wer konnte das kontaktfreudige Ehepaar am Freitag, 6. Juni, oder Samstag, 7. Juni, zusammen mit anderen Personen beobachten?

• Wer ist am Freitag, 6. Juni, oder Samstag, 7. Juni, möglicherweise selbst mit dem kontaktfreudigen Ehepaar ins Gespräch gekommen?

Quelle: https://www.wochenblatt.de/archiv/brutaler-doppelmord-im-chiemgau-leichen-im-raum-nuernberg-gefunden-172404

Also jede Möglichkeit könnte somit wahrscheinlich sein, eben auch, dass es eine "Vorgeschichte" gab, und die Langendonks zum Hölzl gelotst wurden. Dass der Feldweg, aus der Richtung aus der sie kamen, schlecht zu sehen ist, trifft ja zu und warum waren sie überhaupt in der falschen Richtung unterwegs?

kaleko schrieb:Wer konnte das kontaktfreudige Ehepaar am Freitag, 6. Juni, oder Samstag, 7. Juni, zusammen mit anderen Personen beobachten?

Verwundert mich schon, dass da von Kontaktfreudig berichtet wird. Jedenfalls auf den geretteten Fotos sind da kein Fremdpersonen drauf zu sehen.

schluesselbund schrieb:Verwundert mich schon, dass da von Kontaktfreudig berichtet wird. Jedenfalls auf den geretteten Fotos sind da kein Fremdpersonen drauf zu sehen.

Na ja, bei Fotos mit entsprechendem Motiv wollte ich auch keine Leute mit drauf haben die ich gerade mal im Urlaub kennengelernt habe.
Ich nenne sowas immer Verhunzung meines ursprünglich, gewünschten Motives das ich ablichten will/ möchte.
Und auch sonst muss man keine Leute fotografieren die man nur mal kurzfristig im Urlaub kennenlernt, und man einem regen Interessenaustausch offen gegenübersteht.
Bei Ausflügen wie z.B. nach Herrenchiemsee werden bei Fotos immer Leute im Hintergrund sein die vorüberlaufen.

Kontaktfreudig bedeutet für mich das man offen dafür ist auch auf Menschen zuzugehen, und sich nicht im Schneckenhaus verkriecht.

SpiderWeb schrieb:Kontaktfreudig bedeutet für mich das man offen dafür ist auch auf Menschen zuzugehen, und sich nicht im Schneckenhaus verkriecht.

Ich verstehe es als "gesellig". Eine Art Vorgeschichte ist für mich deshalb auch gut vorstellbar.

sooma schrieb:Ich verstehe es als "gesellig". Eine Art Vorgeschichte ist für mich deshalb auch gut vorstellbar.

Gesellig ist auch eine gute Beschreibung dafür.
Und ja, eine Vorgeschichte ist auf keinen Fall ausschließbar.
Weiter wie maximal 2 Tage würde ich da aber nicht zurück gehen wollen. Eher noch ein Vorkommnis am 06.06.1997.
Ansonsten bleibt nur das freie ermessen mit dem einbiegen ins Hölzl, und zur falschen Zeit am falschen Ort.

kaleko schrieb:Hinzu kamen 2017 diese Polizeianfrage:

Wer konnte das kontaktfreudige Ehepaar am Freitag, 6. Juni, oder Samstag, 7. Juni, zusammen mit anderen Personen beobachten?

Ich interpretiere diese Polizeianfrage dahingehend, dass die Polizei davon ausgeht, dass es einen vorherigen Kontakt der Langendonks mit dem Mörder/ den Tätern gegeben haben müsste oder gegeben haben könnte. Ob da jemand gemeldet wurde? Ob die Polizei schon jemanden in den Akten hat? Oder hatte es der Mörder geschafft, Kontakt zu den Langendonks herzustellen, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre?

sooma schrieb:Ich verstehe es als "gesellig". Eine Art Vorgeschichte ist für mich deshalb auch gut vorstellbar.

Oder der Täter selbst war auch so gesellig und freundlich wie die Langendonks und alle, die dabei zugesehen haben, speicherten diese Szene als heiter und harmlos ab und haben später nie erfahren, was mit den Langendonks danach passiert ist. Das können zum Beispiel auch französische, italienische, spanische, türkische usw. Zeugen aus dem Ausland, die selbst in Südbayern auf Tour waren, gewesen sein, die nie Aktenzeichen xy sehen und auch sonst keinen Zugang zu den Zeitungen haben, in denen von dieser abscheulichen Tat berichtet wurde.

sooma schrieb:Ich verstehe es als "gesellig". Eine Art Vorgeschichte ist für mich deshalb auch gut vorstellbar.

Also in einer Polizeimeldung würde ich jetzt davon ausgehen, dass die Wortwahl bedacht ist. Zwischen kontaktfreudig und gesellig liegt eben schon eine Differenz. Kontaktfreudig heisst doch auf die Leute zugehen. Eben den Kontakt suchen. Währen gesellig so zu verstehen ist, man sucht die Gesellschaft.

Nur, selbst Menschen, die mit ihnen Kontakt hatten und geredet haben, merken sich die beiden vielleicht einfach nicht.
Ich wurde z.B. am Sonntag von einer Gruppe Fremder angesprochen, ob ich ein Foto von ihnen machen könnte. Machte ich.
Nur wie die jetzt genau ausgesehen haben, keine Ahnung. Darauf achtet man nicht. Wenn da jetzt jemand davon gesucht werden würde, ich würde denjenigen nicht erkennen.

ich würde kontaktfreudig im Urlaubssinne jetzt so verstehen: Man geht auf Menschen zu, fragt nach Reiseroute, erkundigt sich nach Ausflugstipps in der Umgebung, spricht über so belangloses Zeug (Wetter, Landschaft, ...). Wie sie es eben mit der Kellnerin gemacht haben. Man könnte auch einfach sein Essen bestellen ohne weiteres zu bereden und man kann dann, wie eben die L. noch ein bisschen reden mit der Kellnerin, das ist dann für mich kontaktfreudig. So als Beispiel.

Sonnenblume23 schrieb:Man geht auf Menschen zu, fragt nach Reiseroute, erkundigt sich nach Ausflugstipps in der Umgebung, spricht über so belangloses Zeug (Wetter, Landschaft, ...).

Oder tauscht sich auf dem Campingplatz etwas aus, feiert ggf. auch ein bischen miteinander. Das würde ich auch als Kontaktfreudig/ gesellig sehen.
Unternehmungen hat man eigenständig gemacht, in Unabhängigkeit von anderen. Und das ist so ja auch in Ordnung. Nichts falsch gemacht wenn dem so gewesen ist.

Leider sind Langendonks dann bei ihren Entscheidungen und Unternehmungen dem mordenden Hoochie Coochie Man begegnet.
Für uns ist es der schwarze Mann.

Der schwarze Mann der dann zum Midnight Rider wurde, und rennen mußte um sich anschließend nicht zu verstecken.
Der Mitternachtsfahrer den man nicht kriegen durfte und ggf. nicht der Besitzer der Kleidung war die er getragen hat, und nur noch einen Silberdollar einstecken hatte.

Was für eine treffende Textstrophe des gleichnamigen Songs 'Midnight Rider' der Allman Brothers, will man die im übertragenen Sinne mal auf den Fall Langendonk projezieren.

SpiderWeb schrieb am 09.05.2023:Was für eine treffende Textstrophe des gleichnamigen Songs 'Midnight Rider' der Allman Brothers, will man die im übertragenen Sinne mal auf den Fall Langendonk projezieren.

Niemand, ich wiederholen niemand, will den Song Midnight Rider der Allman Brothers oder überhaupt einen Song der Allman Brothers auf die Langendonks projezieren. Ende der Durchsage!

@mattschwarz
Kannst du doch überhaupt nicht bestimmen. Ich finde gut. Ende und aus.

Jomiko schrieb:Ich finde gut.

Ich finde schlecht.

Jomiko schrieb:Kannst du doch überhaupt nicht bestimmen

Doch.

Over and out