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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.040 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

26.04.2016 um 22:07
@HerculePoirot
Ich weiss, es hat alles seinen Haken... Aber wie du selbst sagst, "nicht in Stein gemeißelt".

Keiner hier weiss wo und wann telefoniert wurde, Mittagessen, Ausstellung , Route.
Das wissen nur die Angehörigen und Polizei.

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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

27.04.2016 um 09:36
@latte3
Also ein Anruf erfolgte um 14:30. Das ist relativ gesichert. Sicher scheint mir auch, dass sie am Vormittag in Rosenheim waren.

Das Übrige ist unklar:
- Sie sagten laut deinem Link, sie wollten zu einer Geigenausstellung. Es gibt einen Geigenladen in Prien, das liegt aber auf der anderen Seite des Sees wie Litzlwalchen. Allerdings kamen sie dort nie an, weil sie ja schon um 15 Uhr bei Litzlwalchen waren. Die Polizei hat bestimmt auch in allen Geigengeschäften nachgefragt, heute gibt es nur einen, der in Frage kommt, damals vielleicht noch einen weiteren, aber nicht mehr. Also sie waren bei keinem Geigenbauer, obwohl sie das im Telefonat ankündigten.
Mögliche Gründe: Also entweder hat der Volkskrant etwas ganz falsch wiedergegeben, oder sie wurden vom Täter an der Weiterfahrt gehindert oder sie verschoben den Besuch auf den nächsten Tag. Etwas merkwürdig ist das aber zugegeben schon, wenn sie um 14:30 sagen, die wollten zu einem Geigenbauer und nur 30 Minuten später lassen sie sich am Waldrand bei Litzlwalchen häuslich nieder.

- Ich habe in Erinnerung (finde aber die Quelle nicht), dass sie am Telefon sagten, sie seien in (oder in Nähe) von Traunstein. Wenn sie nach Prien wollten, hätten sie also wieder in die Gegenrichtung fahren müssen. Gut, selbst wenn es so war, hätte dieser Zickzackkurs nicht unmittelbar mit der Tat zu tun.

- Und dann haben wir da noch das Mittagsmahl in Marquartstein. Ich bezweifle das bekanntlich, ich glaube eher, die Kellnerin hat nach 2 Wochen die Gäste einfach verwechselt.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

28.04.2016 um 07:34
@Menedemos
Nach einem anderen holländischen Artikel wurden schon kurz nach der Tat tausende Plakate an Tankstellen, Campingplätze, usw... verteilt.

Sicher waren da einige Hinweise eingegangen.- leider auch falsche, - oder gar wichtigtuer.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

30.04.2016 um 17:47
@Menedemos

- Und dann haben wir da noch das Mittagsmahl in Marquartstein. Ich bezweifle das bekanntlich, ich glaube eher, die Kellnerin hat nach 2 Wochen die Gäste einfach verwechselt.
Zu dieser Annahme komme ich inzwischen auch. Die Reiserichtung der Langendonks war ja eindeutig von West nach Ost und vor diesem Hintergrund ergibt weder Traunstein noch Marquartstein einen Sinn. Die einzig sinnvolle Variante wäre das Telefongespräch gegen 14:30 Uhr aus Rosenheim um dann gegen 15:30 Uhr oder später das Eintreffen in Litzlwalchen. Das wäre übrigens auch die Variante, bei der sie rechtzeitig den abzweigenden Feldweg ins Hölzl erkennen konnten.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

30.04.2016 um 20:33
Ich hab mir noch ein paar Gedanken zum Fahrtziel Marquartstein gemacht:

Der Täter äußerte diesen Fahrtwunsch zu einem Zeitpunkt, als er sich schon sehr sicher fühlte. Ob zu Recht oder zu Unrecht, müssen wir hier gar nicht diskutieren, weil es für den Punkt gar nicht von Belang ist. Dass er zumindest GLAUBTE, seine Spuren ausreichend verwischt zu haben, beweist jedenfalls der Umstand, dass er sich wenig später DIREKT zum Tatort chauffieren ließ. Er sah sich also gar nicht veranlasst, noch falsche Spuren auszulegen.
Zumal unklar ist, wozu diese falsche Spur hätte dienen sollen, wenn er sich wenig später trotzdem an den Tatort lenken ließ. Auch die Überlegung, er hätte die Langendonks bereits in Marquartstein kennengelernt oder gekidnappt oder er hätte in ihrem Geldbeutel eine Rechnung des Restaurants gefunden, ist nicht schlagkräftig, denn in diesem Fall hätte er ja vielmehr Grund gehabt, von Marquartstein ABZULENKEN. Zumal ich ja bezweifle, dass die Langendonks überhaupt in Marquartstein waren (siehe oben).

Was also wollte er in Marquartstein? Versetzen wir uns einmal in seine Lage. Welche Ziele könnte man nach einen solchen langen Nacht haben? Folgende Ideen:

1) zu seinem Fahrzeug, um es abzuholen und weiterzufahren
2) nach Hause
3) zur Arbeitsstelle
4) zu einem Komplizen
5) zu einer Frau
6) um seine Fahrt von dort anders fortzusetzen

1 - Fahrzeug scheidet aus, da sein Fahrzeug höchstwahrscheinlich in der Nähe des Tatorts stand.
2 - nach Hause: dazu später mehr
3 - zur Arbeit: Selbst wenn man annimmt, dass der Täter einer geregelten Arbeit nachging (was ich eher bezweifle) und er wirklich am Sonntagmorgen arbeiten hätte müssen, konnte er doch in DEM Aufzug und dermaßen derangiert nicht an seinem Arbeitsplatz erscheinen. Der Arbeitgeber hätte das gerade am Sonntag kaum geduldet und vor allem hätte er sich verdächtig gemacht. Er hätte also auf jeden Fall vorher kurz nach Hause gehen müssen, um sich umzuziehen und sich frischzumachen. Scheidet für mich also aus.
4 - Komplize: Unter Umständen möglich, aber da er die ganze Aktion anscheinend alleine durchgezogen hat, würde es, nachdem sie fast vollendet war, wahrscheinlich auch keinen großen Sinn mehr ergeben, sich einen Mitwisser zu schaffen.
5 - Frau: Auch nicht unmöglich, aber ich würde eher vermuten, dass der Täter erst die Angelegenheit zum Abschluss bringen wollte, bevor er zu seiner Freundin fährt.
6 - Fortsetzung der Fahrt: Dafür kam Marquartstein - gerade in den frühen Morgenstunden - kaum in Frage. Traunstein wäre da der wesentlich günstigere Ort mit besserer Verkehranbindung gewesen. Marquartstein ist sonntagmorgens eine Sackgasse. Daher ist dies auch nahezu auszuschließen.


Es bleibt also im Grunde nur (2), er wollte nach Hause. Was auch durchaus verständlich wäre. Er wollte vermutlich nur schlafen, sich ausruhen, vielleicht sich etwas frisch machen. Er musste auch mal wieder etwas essen und trinken. Der Wunsch, nach Hause zu kommen, musste auch bei einem solchen Menschen übermächtig geworden sein. Und sein zuhause war, so unglaublich das erscheint, Marquartstein.
Zumindest war es sein vorübergehendes Zuhause. Vielleicht wohnte er bei einem Kumpel oder wirklich bei einer Frau oder im Hotel. Oder auf einem Campingplatz. Er muss auch nicht direkt in Marquartstein gewohnt haben, das Fahrtziel dürfte eher so gedacht gewesen sein, dem Taxifahrer eine grobe Richtung zu geben. Aber auch nicht sehr weit entfernt, denn wenn er z.B. in Traunstein wohnhaft gewesen wäre, hätte er sicher das genannt. In Frage kommen also neben Marquartstein die umliegenden Gemeinden wie Rottau, Grassau, Staudach-Egerndach, Unterwössen...


Klar erhebt sich da die Frage, warum ihn in Marquartstein und Umgebung keiner erkannt hat. Ich glaube, es war @überwälder, der dargelegt hat, wie klein Marquartstein ist und dass dort praktisch jeder jeden kennt. Ich habe darauf momentan auch keine Antwort, bin aber dennoch ziemlich sicher, dass er in Marquartstein irgendwie wohnhaft war, zumindest vorübergehend oder kurzfristig.

Die Fokussierung auf den Aspekt "Marquartstein als Fahrtziel" hätte übrigens den Vorteil, dass man
a) dem Täter so vielleicht doch noch auf die Spur kommen könnte (wenn auch sehr unwahrscheinlich)
b) all die anderen heiß diskutierten Fragen, wie der Täter die Langendonks kennenlernte oder was er am Tatort suchte, gar nicht mehr so große Relevanz haben


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.05.2016 um 09:28
Das hat @Menedemos mal wieder gut durchdacht.
Marquartstein tatsächlich als Wohnort ist nicht völlig unmöglich.
Die anderen Punkte mit Frau, Arbeit, kfz, Komplizen, kann man weitgehend so abhaken...
Wobei Frau \ Freundin, wohnhaft in Marquartstein oder Nähe, lässt sich noch kombinieren..

Es wäre toll wenn sich hier mal noch zufällig ein ortskundiger user einfädelt.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.05.2016 um 09:52
@ latte3 was möchtest Du wissen?



@Menedemos

ich würde mir erlauben Deine Ausführung um einen Punkt zu erweitern. Familienangehörige in Marquartstein könnte auch sein. Mir schwebt so ein älteres Ehepaar um die 70 /80 vor, die nicht fragt, wenn man am Sonntag morgen auf der Matte steht (ja Sonntag ist eine Unzeit und jeder von uns denkt, da schlafen ja alle Leute noch, allerdings, gerade auf dem Land, kann es sein das um 6 ein Tier versorgt werden muss, z.B. eine Kuh und deshalb auch am Sonntag um 6 die Nacht vorbei ist. Und dann sich mal kurz mit dem Auto zu dem Auto nach Litzelwalchen fahren lassen.

Ist für einen Stadteinwohner zwar ziemlich suspekt, aber auf dem Land kommt es echt oft vor, dass man sich zu seinem Auto fahren lässt was irgendwo in der Pampa steht, weil man mit mehreren Leuten im Auto unterwegs war, sein Auto blieb beim Treffpunkt und dann hatte man doch zuviel getrunken und die Rückfahrt kam irgendwie nicht zustande, der Fahrer hat eine Frau kennengelernt etc.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.05.2016 um 10:33
Zitat von Alex001Alex001 schrieb:Familienangehörige in Marquartstein könnte auch sein.
Auszuschließen ist das freilich nicht. Allerdings besteht selbst hier die Gefahr, dass die Eltern z.B. nach dem Grund seines Zustands fragen und warum sein Auto im Litzlwalchener Hölzl steht. Aber sie würden ihn vielleicht nicht verpfeifen.

Allerdings hätten wir auch in dem Fall einen festen Bezugspunkt zu Marquartstein. Wenn er dort Verwandte, vielleicht sogar sein Elternhaus hatte, müsste er auch in dem Fall im Ort bekannt gewesen sein.

Wir müssten jedenfalls auch in diesem Fall (wie in allen anderen) klären, wieso ihn niemand erkannt hat oder sich nicht bei der Polizei gemeldet hat.




Noch was ganz anderes: Es wurde hier ja verschiedentlich spekuliert, dass der Täter die Langendonks schon länger begleitet (oder verfolgt) hat. Ich habe das immer für unplausibel gehalten, da mir nicht einleuchtete, was die drei Personen dann noch drei Stunden (von 15:00-18:00 Uhr) am Waldrand zusammen gemacht haben sollten.
Ich denke aber, dass man fast BEWEISEN kann, dass sich das nicht so verhielt, und zwar mit folgendem, neuen Argument:
Die Langendonks telefonierten um 14:30 mit ihren Angehörigen zuhause. Wenn sie zu diesem Zeitpunkt bereits in Begleitung des Täters gewesen wären, dann hätte er das mitbekommen. Das heißt, er hätte gewusst, dass die Angehörigen über den ungefähren Aufenthaltsort der Langendonks informiert waren. Aber dann hätte doch seine aufwändige nächtliche Fahrt nach Nürnberg, um vom Chiemgau abzulenken, für ihn keinerlei Sinn gemacht!
Selbst wenn er die konkreten Worte des Telefonats nicht mitgehört oder nicht verstanden hätte, hätte er sich doch denken können, WAS gesprochen wurde. Es ist doch immer dasselbe: "Das Wetter ist schön, es geht uns gut und wir sind hier und hier..."
Ganz abgesehen davon, dass die Langendonks von einer neuen "Bekanntschaft" wohl etwas erwähnt oder zuallermindest angedeutet hätten.

Wenn man jetzt noch ergänzend bedenkt, dass sie kurze Zeit später (15 Uhr) schon am Waldrand standen, wird das Zeitfenster sehr eng, zu eng, würde ich sagen, dass sie ihn in diesen 30 Minuten kennengelernt und er sie zum Hölzl dirigiert hat (zumal völlig unklar ist, weshalb sie sich von einem Wildfremden irgendwohin, an einen x-beliebigen Waldrand, hätten dirigieren lassen sollen).
Denn die Uhrzeit 15:00 Uhr, die ja hier auch gelegentlich angezweifelt worden ist, halte ich schon für recht valide. Zu dieser Zeit waren ja neben dem Ehepaar, das später die Schüsse hörte, noch viele weitere Hobbyflieger am Flugplatz, die das Wohnmobil sicher auch gesehen haben und die Zeit bestätigen konnten.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.05.2016 um 10:57
@Menedemos
diese unsicherheit, dass es kontakt der langendonks zu angehörigen und damit deren kenntnis über den (ungefähren) aufenthaltsort gab, hat doch aber für den täter ohnehin bestanden, egal, ob er das telefonat mitbekommen hat oder nicht.
diese unsicherheit zusammen mit den flugplatzzeugen, die ja vom tatort aus auch sichtbar waren (warum gab es eigentlich nur ein ehepaar, das die schüsse gehört hat - waren die anderen taub? oder gab es gar keine schüsse und es waren motorfehlzündungen eines modellfliegers und wir jagen hier einem phantom hinterher, weil der tatort tatsächlich doch ganz wo anders liegt? aber wie kommen dann die zu den schußverletzungen passenden patronenhülsen hierher (die brille hätte tatsächlich verloren/vergessen worden sein können)?) und dem sicherlich auch wahrgenommenen zeugen der abfahrt des wohnmobils hätten ohnehin die ganze "verschleierungsfahrt" nach nürnberg ad absurdum geführt.
wie lange hätte denn unter diesen bedingungen eine verschleierung des tatorts für den täter überhaupt realistisch funktionieren können? und war diese anzunehmend "kurze" vertuschung den aufwand und das risiko der nürnberg-fahrt und inbrandsetzung wirklich wehrt aus tätersicht?
ging es darum evtl. nur ein paar stunden/tage zu gewinnen um unterzutauchen?
oder gab es für die nürnberg-fahrt tatsächlich andere gründe, als nur die verschleierung des ohnehin bereits auffällig gewordenen ("verbrannten") tatorts?

interessant übrigens, dass ja im telefonat gegen 14:30 noch vom besuch einer geigenausstellung am selben tag im chiemgau gesprochen wurde, aber nur eine halbe stunde später am waldrand die liegestühle aufgestellt wurden. wann hätte man denn diese ausstellung besuchen wollen - die sind normalerweise schon frühabends zuende/geschlossen.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.05.2016 um 11:19
Zitat von fravdfravd schrieb:diese unsicherheit, dass es kontakt der langendonks zu angehörigen und damit deren kenntnis über den (ungefähren) aufenthaltsort gab, hat doch aber für den täter ohnehin bestanden, egal, ob er das telefonat mitbekommen hat oder nicht.
Da hast du einerseits schon recht, aber Menschen wie der Täter pflegen meist keinen so engen Kontakt zu Eltern und Angehörigen etc., und da die Menschen meist von sich selbst ausgehen, hat er damit wahrscheinlich nicht gerechnet. Außerdem würde auch ich bei holländischen Urlaubern eher davon ausgehen, dass sie nur auf der Durchreise sind. Und bei Durchreise verschiebt sich der Aufenthaltsort innerhalb weniger Stunden um viele hunderte Kilometer, selbst wenn sie am selben Tag mit zuhause telefoniert hätten.
Zitat von fravdfravd schrieb:warum gab es eigentlich nur ein ehepaar, das die schüsse gehört hat - waren die anderen taub
Bitte XY-Film nochmal anschauen! Die ganzen anderen Hobbyflieger waren um 18 Uhr bereits nach Hause gegangen!
Zitat von fravdfravd schrieb:und war diese anzunehmend "kurze" vertuschung den aufwand und das risiko der nürnberg-fahrt und inbrandsetzung wirklich wehrt aus tätersicht?
ging es darum evtl. nur ein paar stunden/tage zu gewinnen um unterzutauchen?
Als der Täter um 20 Uhr gewahr wurde, dass immer noch keine Polizei aufgetaucht ist, konnte er davon ausgehen, dass die Zeugen vom Flugplatz nicht die Polizei alarmiert hatten und das wahrscheinlich ohne Zeugenaufrufe in den Medien auch nicht mehr tun würden. Hätte er das Wohnmobil jedoch an Ort und Stelle belassen, wären die Ermittler aufgrund anderer Zeugen (Spaziergänger, Bauern) aber trotzdem auf den Tatort gestoßen. Von daher hatte er durchaus einen sehr nachvollziehbaren Grund, die Leichen und das Fahrzeug vom Tatort zu entfernen.
Zitat von fravdfravd schrieb:wann hätte man denn diese ausstellung besuchen wollen
Das ist mir auch noch ein Rätsel. Aber allzu wörtlich darf man solche Aussagen auch nicht nehmen, sie waren ja niemandem Rechenschaft schuldig, vielleicht verschoben sie den Besuch der Geigenausstellung einfach spontan auf den nächsten Tag (oder sie stellten fest, dass der Laden am Samstagnachmittag nicht mehr geöffnet hatte, was ich für durchaus wahrscheinlich halte).


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01.05.2016 um 11:37
@Menedemos
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Es bleibt also im Grunde nur (2), er wollte nach Hause. Was auch durchaus verständlich wäre. Er wollte vermutlich nur schlafen, sich ausruhen, vielleicht sich etwas frisch machen. Er musste auch mal wieder etwas essen und trinken. Der Wunsch, nach Hause zu kommen, musste auch bei einem solchen Menschen übermächtig geworden sein. Und sein zuhause war, so unglaublich das erscheint, Marquartstein.
Der Täter macht diese aufwändige Verschleierungsfahrt und lässt sich dann zu seinem Wohnort bringen?
Das finde ich sehr unrealistisch.
Außerdem gab es ja ein Phantombild. Ein Marquartsteiner Täter wäre doch gefunden worden. Das ist ein Dorf mit 3.000 Einwohnern !?
Wieviel blonde langhaarige Österreicher lebten damals dort?


Du hast auch ein Argument für Marquartstein vergessen:

Kann ihn dort nicht jemand einfach abgeholt haben? Ein Freund, Bekannter oder eben eine Frau. Diese Person könnte ihn dann ja ganz einfach zu seinem Auto gebracht haben.
Wahrscheinlich ist ja, dass er in der Gegend gar nicht lebte. So könnte jemand aus Süden (aus Richtung Kössen L305/L307) kommend ihn aufgegabelt haben.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.05.2016 um 11:53
Zitat von accattoneaccattone schrieb:Der Täter macht diese aufwändige Verschleierungsfahrt und lässt sich dann zu seinem Wohnort bringen?
Das finde ich sehr unrealistisch.
Der Wohnort ist nun einmal das Ziel, das Menschen meistens haben. Auch Verbrecher.
Zitat von accattoneaccattone schrieb:Außerdem gab es ja ein Phantombild. Ein Marquartsteiner Täter wäre doch gefunden worden. Das ist ein Dorf mit 3.000 Einwohnern !?
Wieviel blonde langhaarige Österreicher lebten damals dort?
Genau dieses Rätsel müssen wir ja noch klären. Außerdem hat @überwälder einmal gemeint, dass man in Marquartstein praktisch schon österreichischen Dialekt spricht, würde also passen. Allerdings halte ich den Täter dennoch für einen "richtigen" Österreicher, da er nur Schillinge zur Verfügung hatte. Dass er dauerhaft in M. wohnte, glaube ich eher auch nicht.
Zitat von accattoneaccattone schrieb:Kann ihn dort nicht jemand einfach abgeholt haben? Ein Freund, Bekannter oder eben eine Frau.
Das hab ich durchaus erörtert. Das wäre dann gewissermaßen ein Komplize. Oder zumindest ein Mitwisser. Ich halte es aber für eher unwahrscheinlich, dass er dieses Risiko eingehen wollte. Außerdem hätte er dann während der Taxifahrt (was er nicht tat) oder nach Ankunft in Marquartstein den Bekannten anrufen müssen. Ein Anruf von Marquartstein aus hätte seine Aktion aber noch weiter verzögert, der Fahrer musste ja erst einmal aus dem Bett aufstehen und nach M. fahren. Da der Täter es insgesamt sehr eilig hatte, halte ich so einen Plan für unpassend zu allem Übrigen.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.05.2016 um 12:05
@Menedemos
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Ein Anruf von Marquartstein aus hätte seine Aktion aber noch weiter verzögert, der Fahrer musste ja erst einmal aus dem Bett aufstehen und nach M. fahren.
Vielleicht hat er schon von Nürnberg aus telefoniert...
Vielleicht gab es in Marquartstein eine Telefonzelle...
Vielleicht wohnte ein Bekannter in Marquartstein...
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Ein Anruf von Marquartstein aus hätte seine Aktion aber noch weiter verzögert
Wir wissen nicht, ob er es eilig hatte und warum... immerhin war es kein Problem für ihn 12 Stunden für eine Fahrt Chiemsee-Nürnberg-Chiemsee aufzubringen...
Wir wissen ebenfalls nicht, wie lange er in Marquartstein blieb...

In Marquartstein gibt es ständig Durchgangsverkehr von und nach Österreich. Da fallen österreichische Kennzeichen überhaupt nicht auf.
Das spricht dafür, dass er oder ein "Helfer" aus Österreich kam.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.05.2016 um 13:43
@accattone
Wir wissen ebenfalls nicht, wie lange er in Marquartstein blieb...
Wir wissen noch nicht einmal ob er überhaupt in Marquartstein war, es wird lediglich aufgrund einer Zeugenaussage vermutet, dass die Opfer in Marquartstein waren. Zum Zeitpunkt der Zeugenaussage war das Ereignis allerdings schon mindestens zwei Wochen her, sie ist also mit entsprechender Vorsicht zu bewerten.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.05.2016 um 16:02
Ich ertappe mich wieder dabei, nahezu das selbe was ich auf insgesamt 10 Seiten geschrieben habe, erneut zu schreiben.
Aber nun gut ist halt so. Mein lieber geschätzter Mitforist @Menedemos ich schätze deine Beiträge im Allgemeinen sehr. Waren schon sehr hilfreich und haben mich auf interessante neue Dinge schließen lassen.

Jedoch bin ich der Meinung, dass du dich mit deiner Marquartstein Theorie (verfasst in der Mainacht - hoffentlich ohne allzuviel intus) daneben liegst.
Zu den Gründen:
- Wie heißt das Sprichwort aus dem Volksmund- "wer einmal lügt den glaubt man nicht". Der Täter ist aber ein Verbrecher und hat mehrfach gelogen. Bestes Beispiel: ich bin sonst nur mit dem Zug unterwegs und kenne mich nicht aus, hat aber davor ein fremdes Wohnmobil unauffälig und unfallfrei fast 300 km bewegt.

- du bist ein Vertreter des rationalen Täters. Ich bitte dich, er hat die ganze Fahrt nix erzählt, ausgerechnet dann soll er dann seinen Dreh- und Angelpunkt verraten während der Taxifahrt?

-ja der Täter wollte schnellstmöglich nach Hause. Das ist ihm wohl auch gelungen. Nur ein Punkt vergessen wir hierbei. Er ist niemals in Marquartstein angekommen. Es liest sich fast so, als wäre er dort gewesen. Aber nein mit dem Taxi war er nie dort. Das ist Fakt. Über die anderen Punkte kann man streiten (der Täter war zuvor da, die L.s waren nicht da). Wobei von letzteren davon ausgehe, dass die Polizei für XY hier belastbare Zeugen auftreiben konnte.

-auch die anderen Szenarien, mit dem Mittäter in Marquartstein treffen halte ich für unwahrscheinlich. Telefoniert hat der Täter im Taxi definitiv nicht. Bliebe noch ein SMS-Kontakt übrig.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Er muss auch nicht direkt in Marquartstein gewohnt haben, das Fahrtziel dürfte eher so gedacht gewesen sein, dem Taxifahrer eine grobe Richtung zu geben. Aber auch nicht sehr weit entfernt, denn wenn er z.B. in Traunstein wohnhaft gewesen wäre, hätte er sicher das genannt. In Frage kommen also neben Marquartstein die umliegenden Gemeinden wie Rottau, Grassau, Staudach-Egerndach, Unterwössen...
grobe Richtung gutes Stichwort. Und zwar ging es von den mysteriösen Fahrtzielen im Bereich München eben doch noch weiter! Dafür würde auch direkt im Voraus bezahlt. Nächste Region Ziel Chiemgau, das ist genau die grobe Richtung. Aber niemals direkt die Umgebung von Marquartstein, ich betone, wo er auch niemals angekommen ist. Lassen wir das direkte Umfeld von Marquartstein mal 15000 Einwohner sein. Davon sind max. 2500 Personen im fraglichen alter von 25-35. Davon sind 1250 Männer. Davon haben nur 200 lange Blonde Haare. Davon haben direkt 150 ein Alibi. Nein, nein, ein Täter der soviel Aufwand betreibt kann nicht so leichtfertig seinen Aufenthaltsort verraten. Ich bezweifel ja gar nicht, dass er aus der Region kommt, aber die Wahrscheinlichkeit entgegen deiner Argumentation ist für mich um 80 % höher das er z.B. aus der Gegend um Traunstein Bezugspunkte hat als um Marquartstein. Eben weil er gerade dies so leichtfertig verät, kann dahinter keine Substanz sein.


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01.05.2016 um 21:00
Ortsansässige haben es hier bereits mehrfach als extrem unwahrscheinlich bezeichnet, dass der Täter in Marquardstein einem größeren Personenkreis bekannnt war.

Ich frage mich, wie die Ermittlungen in Österreich verlaufen wären, wenn man über eine vernünftige Zeugenaussage auf das Fahrzeug gekommen wäre, und nicht über Hypnose.


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01.05.2016 um 22:14
Liebster geehrter Mitforist @escalade ! :)

Ich weiß schon, dass du das mit Marquartstein für eine Finte hältst. Aber dafür habe ich mein Post ja geschrieben, dass wir darüber diskutieren können...
Ich war mir auch lange nicht sicher, bin aber nach einigen Überlegungen zu der Meinung gekommen, dass der Täter hier nicht getrickst hat.

Du hast schon recht, einer solchen Person darf man erst einmal gar nichts ungeprüft glauben. Aber immer lügt selbst ein Verbrecher nicht: wenn er z.B. nach Marquartstein will, wird er nicht sagen "ich will nach Köln". Denn dann kommt er ja nach Köln, wo er nicht hinwill.

Deine Rechnung, wie wenige Personen in dem kleinen Kaff überhaupt in Frage kämen, kann ich schon nachvollziehen. Das ist ja auch für mich ein Rätsel. Mit großer Sicherheit war er dort zumindest nicht dauerhaft wohnhaft. Aber selbst bei einem kürzeren Aufenthalt hätte ihn eigentlich jemand gesehen haben müssen. Vielleicht trug er ja doch eine Perücke, obwohl ich zugegeben auch kein Freund der Perückentheorie bin. Also, wie gesagt, diese Einwände finde ich durchaus berechtigt, ich bin aber trotzdem der Meinung, dass er in Marquartstein bzw. Umgebung einen Anlaufpunkt hatte.

Denn (hier wiederhole jetzt ich mich) welches Ablenkungsmanöver hätte das denn sein sollen? Sicherlich wird die Polizei wegen seiner Angabe in M. nachgeforscht haben, vielleicht sind dadurch vorübergehend ein paar Kräfte gebunden worden. Aber auch nicht mehr. Und wenn er so gedacht hätte, dann hätte er eine größere Stadt als angebliches Fahrtziel genannt, in der die Polizei mehr Arbeit mit erfolgloser Suche vergeudet hätte.




Aber vor allem: Wenn man davon ausgeht, dass der Täter mit dem Fahrtwunsch Marquartstein eine falsche Spur legen wollte, dann muss man doch gleichzeitig annehmen, dass er in Betracht zog, dass der Taxifahrer sich mit der Polizei in Verbindung setzt, nicht wahr?
Aber genau davon ging er ja anscheinend NICHT aus, wenn er sich direkt zum Tatort fahren ließ! Im Laufe der langen Fahrt scheint er vielmehr zur Überzeugung gekommen zu sein, dass er, durch den Taxiwechsel, seine Spur bereits hinreichend gut verschleiert hat. Hätte er daran noch ernsthafte Zweifel gehabt, hätte er in München noch einmal das Taxi gewechselt oder zumindest in Traunstein. Dass er das nicht getan hat, zeigt für mich, dass er die Möglichkeit nahezu ausschloss, dass die zweite Taxifahrt vom Nürnberger Hauptbahnhof jemals mit den beiden Toten in Altenfurt in eine Verbindung gebracht würde.
Der Täter fühlte sich also sicher. Klar, er durfte sich nicht verplappern, er durfte dem Fahrer die Waffe nicht sehen lassen, falls er sie noch bei sich trug (was ich übrigens bezweifle), aber wenn das nicht passierte, sah er keine Gefahr mehr. Er wusste zudem, dass Taxifahrer viele seltsame Fahrgäste erlebten, besonders nachts. Daher glaube ich auch nicht, dass er den Taxifahrer "verarschen" wollte, denn dazu sah er gar keinen Grund.

Fazit: Wenn er also den Fahrtwunsch Marquartstein äußerte, dann wollte er aus irgendeinem Grund auch tatsächlich dorthin!


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.05.2016 um 22:52
Sooo klein ist das übrigens dort alles nicht. Klar, Marquartstein ist klein und endlich. Aber wenn man bei Google mal weiter reinzoomt und dabei noch Nachbarorte in Betracht zieht, wie Bernau, Übersee, Unterwössen, die ganzen kleinen Weiler und Einzelgehöfte, dann ist das alles gleich nicht mehr so überschaubar. Und wenn man dann noch annimmt, dass die Polizei vielleicht ausdrücklich nach Personen in Marquartstein gesucht hat, haben sich eventuelle Zeugen in den Nachbarorten vielleicht gar nicht angesprochen gefühlt.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.05.2016 um 23:32
@Menedemos
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Sooo klein ist das übrigens dort alles nicht. Klar, Marquartstein ist klein und endlich.
Ich glaube, du verrennst dich da in irgendwas. Auch wenn dort 5.000 oder 8.000 Menschen leben sollten, hätten sie ihn dort gefunden.

Dass sich ein Täter überhaupt an seinen Wohnort bringen lässt, kommt so vielleicht in einem Donald Duck - Heft vor, aber wohl nicht in der Realität.

Mögliche Erklärung, vielleicht auch abwegig:

Der Täter hat sich in Marquartstein mit jemandem verabredet, der ihn zur Tarnung zurück zum Tatort bringen sollte.
Damit die Spur verwischt wird.
Dann war er aber früher als erwartet dran - weil er eben nicht in München umgestiegen ist - und hat dann doch das Risiko auf sich genommen.

Vielleicht ging er auch davon aus, dass die ganze "Umzugsaktion" erfolgreich war. Oder er war übermüdet und konnte nicht mehr klar denken.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

01.05.2016 um 23:53
@accattone
oder zu spät, weil er den eigentlich geplanten zug von nürnberg verpasst hat und annehmen konnte, dass der komplize bereits im litzlwalchener hölzl mit aufräumen beschäftigt war, wo er dann letztlich zu diesem stieß...


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