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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

4.961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Juni, Studentin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

14.05.2022 um 15:35
Drei Tage später, habe ich irgendwo gelesen, eine Ohrenzeugin gleich am 24.06. Die Sichtungen bei den Bögen sind da nicht wirklich relevant, zum Einen vermutlich von Betrunkenen und zum Anderen keine Aussagekraft ob sie dann zu Fuß oder auf dem Rad in die Amraserstraße eingebogen ist.

Ein klassisches Beziehungsmotiv wird's in dem Fall nicht geben, sonst hätte man den Täter schon. Daher vermute ich ja, auch aufgrund der letzten Zeugensichtung (Richtung aus der sie zu den Telefonzellen kam) einen Zufallstäter und dann kann man nicht mehr wirklich
einschränken. Den kann sie ja flüchtig gekannt haben vom Ausgehen.

Es gibt ja 2 Möglichkeiten. Entweder jemand, der ein Messer dabei hatte und es von vornherein benutzen will, oder jemand, der ein Messer dabei hat (aus anderen möglichen Gründen, wie Selbstschutz) und es im Affekt benutzt. Ich tendiere zum Zweiten.
Manche werden ja unter Alkoholeinfluss aggressiv, wenn der Täter danach aufgehört hat zu trinken kam das vielleicht nicht mehr zum Vorschein.

Ich würde auch, so wie Du, nach einem Bediensteten oder Besitzer (Phantom?) suchen, der in dieser Richtung und nicht allzu weit weg wohnt(e). Aber nicht nur als Zeuge sondern durchaus auch als Täter.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

14.05.2022 um 16:36
Den Bögen Sichtungen messe ich auch nicht allzu viel Bedeutung zu, denn Daniela könnte danach noch einmal in der Dreiheiligenstraße gewesen sein und dort ihr Rad abgestellt haben und zu Fuß weiter gegangen sein, dann hätten Zeugen sie sowohl auf dem Rad als auch zu Fuß gesehen.

Unter Beziehungsmotiv verstehe ich, dass sich Täter und Opfer gekannt haben. Das muss jetzt kein Freund oder Studienkollege gewesen sein, es genügt schon eine flüchtige Bekanntschaft, die möglicherweise niemand am Radar hatte.
Würde Daniela mit einem Unbekannten streiten? Würde ein Zufallstäter mit Daniela streiten, dann zustechen und weder Wertsachen mitnehmen, noch das Rad zur Flucht benützen? Möglich, aber wie wahrscheinlich? Um diese Uhrzeit würde ich bei einem Zufallstäter entweder ein sexuelles oder ein Raub Motiv vermuten. Beides liegt nicht vor. Er könnte allerdings auch gestört worden sein und konnte dadurch sein ursprüngliches Vorhaben nicht mehr umsetzen und ist direkt in den Rapoldipark hinein geflüchtet. Auch möglich.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

21.06.2022 um 08:02
Bald sind 17 Jahre seit der Tat vergangen und eine Aufklärung ist nicht in Sicht.
Da ich vor kurzem in Innsbruck war, habe ich ein paar Fotos gemacht mit teils anderer Betrachtung der Örtlichkeiten,
um eine Theorie besser erläutern zu können.

Ich glaube, dass Daniela ursprünglich nicht vorhatte, bei den Telefonzellen beim Rapoldipark zu telefonieren.
Auch ein Treffpunkt dort ergibt wenig Sinn.

Daniela wollte angeblich noch einen Freund, der vermutlich im Studentenwohnheim in der Defreggerstraße 32 wohnte, besuchen.
Von den Telefonzellen bis zu diesem Wohnheim braucht man mit dem Rad etwa 1 Minute. Wenn Daniela diesen Freund anrufen wollte,
um festzustellen ob er zuhause ist und wenn ja, dass er ihr das Holztor beim Eingang aufsperrt, hätte sie das schon von der
Dreiheiligenstraße 9 (Handy von einem anderen Studenten, wenn ihr eigenes nicht mehr betriebsbereit war), von einer Telefonzelle bei
der Messehalle, beim Sillpark oder von der Bar Plateau aus machen können. Hätte sie den Freund erreicht, wäre sie mit dem Rad in
10 bis 15 Minuten bei ihm gewesen und hätte sie ihn nicht erreicht, wäre ihr Heimweg entsprechend kürzer gewesen.

Wozu also bis zum Rapoldipark fahren/gehen, um den Freund anzurufen?

Ich glaube, Daniela wurde vom Täter bei den Telefonzellen in einen Streit verwickelt und hat deshalb zum Telefonhörer gegriffen, -
entweder um den Freund anzurufen oder um einen Notruf abzusetzen.

Die Frage ist, hat der Täter bei den Telefonzellen auf Daniela gewartet, weil er wusste, dass sie dort vorbeikommen würde,
hat der Täter Daniela verfolgt und sie bei den Telefonzellen gestellt oder hat sich diese Situation zufällig vor den Telefonzellen ergeben?

Foto 1 - Holztor Hauseingang Defreggerstraße 32
Foto 2 - Blick von Defreggerstraße 32 Richtung Rapoldipark/Telefonzellen (bei den grünen Bäumen)
Foto 3 - Selber Blick mit Zoom

Defreggerstr.32Original anzeigen (0,9 MB)

DefreggerstrOriginal anzeigen (0,9 MB)

Defregger-ZoomOriginal anzeigen (0,6 MB)

Auf die letzte Zeugensichtung gehe ich mit entsprechenden Fotos später ein.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

21.06.2022 um 13:55
Hallo Citizen,

wenn Du weitere Fotos brauchst, gib mir Bescheid, ich wohne hier. Diese Tage werde ich einmal um ca 04:40 aufstehen
und die damaligen Lichtverhältnisse probieren per Foto festzuhalten. Wenn's irgendwie möglich ist, dann bei den Telefonzellen,
ich bezweifle aber, dass ich mich dazu aufraffen kann, um die Uhrzeit dorthin zu fahren.

Mich macht nur eine Sache stutzig, nämlich, dass sie auf der Radfahrerseite Richtung Telefonzellen kam.
Wenn Sie nicht zu den Telefonzellen wollte, warum hat sie dann die Straßenseite gewechselt. Sie hätte ja mit dem Rad bis direkt vor die Haustüre fahren können, nachdem sie die Kreuzung überquert hat.

Entweder wollte sie nach Einbiegen in die Amraserstraße mit dem Rad fahren und ist dann abgestiegen, weil es vielleicht wegen der Alkoholisierung nicht mehr ging. Dann wäre das ein logischer Weg zum Studentenheim gewesen. Dann hätte der Mann auf der anderen Straßenseite sie auch länger beobachten können. Oder sie wollte wirklich zu den
Telefonzellen fahren, entweder als Treffpunkt oder wegen eines Anrufes. Aber mal ehrlich, wer ruft um 04:40 in der Früh jemanden
an, wenn er nicht weiß, ob derjenige schläft?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

21.06.2022 um 15:31
Egal ob man mit dem Rad von der Dreiheiligenstraße oder den Bögen-Lokalen Richtung Defreggerstraße fährt, man würde mit
hoher Wahrscheinlichkeit um diese Uhrzeit links den breiten Gehsteig wählen, vor allem wenn man alkoholisiert ist, dann am Hallenbad vorbei, an den Telefonzellen vorbei und vor dem Hotel Leipziger Hof die Defreggerstraße queren und rechts bis vor das Eingangstor des Wohnheims fahren.

Wenn Daniela die Amraserstraße genommen hat und diese beim Zebrastreifen überquert hat, wäre sie normalerweise rechts in die
Defreggerstraße eingebogen und weiter bis zum Wohnheim gefahren, wenn ich dich richtig verstehe. Wenn sie diesen Weg genommen hätte, der zur Zeugenaussage des Autofahrers passen würde, müsste sie dann aber die Defreggerstraße auch noch überquert haben, denn sie ist ja bei den Telefonzellen aufgefunden worden. Dann wollte sie entweder tatsächlich telefonieren oder sie hat eine Person erkannt, die bei den Telefonzellen gewartet hat.

Dieser "letzte" Zeuge, der mit dem Auto die Amraserstraße stadteinwärts gefahren ist, sah angeblich ein junges Mädel, das versuchte von links über die Straße zu kommen. Rechts nahm er eine Person wahr, die zu Fuß auf die Telefonzellen zusteuerte. So wie sich diese Situation für mich darstellt, könnte das "Phantom" schon an den Telefonzellen vorbeigegangen sein, als Daniela dort angekommen ist. Das "Phantom" könnte auch vorher links oder rechts abgebogen sein und somit weder mit der Tat etwas zu tun gehabt haben und auch nichts gesehen/gehört haben können. Für die Ermittlungen spielte das "Phantom" nie eine Rolle, weder 2005, noch 2008, noch 2012.

Foto 4 - Amraserstraße stadteinwärts
Foto 5 - Zebrastreifen, rechts geht es in die Defreggerstraße
Foto 6 - Zebrastreifen, Eckhaus Amraser/Defreggerstraße und Sicht auf die Telefonzellen

AmraserOriginal anzeigen (1,2 MB)

Amraser2Original anzeigen (1,2 MB)

EckhausOriginal anzeigen (1,2 MB)

Es folgt noch ein Beitrag mit weiteren drei Fotos und Details.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

21.06.2022 um 16:06
Zitat von citizenXYcitizenXY schrieb:Für die Ermittlungen spielte das "Phantom" nie eine Rolle, weder 2005, noch 2008, noch 2012.
Bist du dir da sicher?
Immerhin wäre die räumliche sowie zeitliche Nähe so groß dass man immerhin davon ausgehen könnte dass diese Person somit auch den Täter wahrnehmen hätte können bzw. möglicherweise selbst sogar der Täter ist.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

21.06.2022 um 17:45
Ich bin mir da nicht sicher, da die Vermutung, das diese Person, so sie wirklich existierte, mit dem Geschehen etwas zu tun gehabt haben könnte, nahe liegend ist.
Es könnte sein, dass diese Person ausfindig gemacht wurde und mit der Tat in keinem Zusammenhang stand.
Da diese Person nach meiner Erinnerung später nie mehr erwähnt wurde, habe ich daraus geschlossen, dass sie bei den Ermittlungen keine Rolle spielte.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

21.06.2022 um 18:14
Ich glaube Du gehst hier vom falschen Zebrastreifen aus. Auf den ersten Zeichnungen der Polizei wurde Daniela in der Nähe der
Eisgrotte beim Straße überqueren gesehen, nicht erst bei dem Zebrastreifen gegenüber der Telefonzellen. Gibt es denn eine Möglichkeit Google Earth Bilder hier einzustellen, oder ist das ausgeschlossen? Räumlich ist dieser (Eisgrotte) Zebrastreifen vom Abgang vom Hallenbad in Richtung der Telefonzellen nicht soweit auseinander. Wenn ich mich recht erinnere war mal von 40m die Rede. Der Mann muss sie also gesehen haben,
ich gehe auch immer noch davon aus, dass das der Täter war. Würde das aber gerne anhand von Luftbildaufnahmen einstellen.
Google Earth hat eben die Möglichkeit einer Timeline, also auch mit Aufnahmen, wie die Kreuzung damals aussah, die hat sich nämlich ein bisschen verändert. Unter Umständen schaffe ich es heute Nacht aus dem Bett und stelle morgen Bilder aus dem Auto ein, so wie der Zeuge es vielleicht gesehen hat (im Idealfall zur selben Zeit).


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

21.06.2022 um 19:42
Zum "Phantom":

In diesem TV-Beitrag wird vom Sprecher der Staatsanwaltschaft erwähnt, dass auf den ursprünglich verdächtigen Bosnier die Beschreibung gepasst hätte:

Youtube: Thema Spezial ungelöst - Mysteriöse Kriminalfälle (ORF 06.10.2017)
Thema Spezial ungelöst - Mysteriöse Kriminalfälle (ORF 06.10.2017)
Externer Inhalt
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Im Beitrag kommt auch der Augenzeuge zu Wort.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

22.06.2022 um 05:07
Hab mich tatsächlich überwunden und bin um 04:40 dorthin gefahren. Werde die Videos und Fotos später heute einstellen. Erschreckend war aber, wie hell und wie belebt es um die Uhrzeit schon war.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

22.06.2022 um 08:55
@gangstertom

Wenn es schon der vordere Zebrastreifen (Eisgrotte/Hallenbad) war, wäre es logisch, dass Daniela bei den Telefonzellen vorbeigekommen wäre. Aber seltsam wäre, warum sie dann nicht gleich auf dieser Seite (breiter Gehsteig/Hallenbad) von Anfang an gefahren ist.

@nephilimfield

Leider ist die Beschreibung von dem "Phantom" so oberflächlich, dass das jeder mit etwas längeren Haaren gewesen sein könnte.
Die biometrischen Merkmale (Fingerabdrücke, DNA) des Bosniers müssten der Polizei doch bekannt gewesen sein - aufgrund seiner vorangegangenen Gewalttaten. Hätte man da seine DNA nicht zwingend am Tatort feststellen müssen? Zudem konnte eine Hörzeugin den Bosnier nicht identifizieren.

Das Hotel Leipziger Hof ist in Sicht- und Hörweite der Telefonzellen, wobei sich die Sicht auf den Bereich hinter den Telefonzellen beschränkt, man also jemanden gesehen haben könnte, der durch den Rapoldipark geflüchtet wäre (siehe Foto 8).

Auf einer möglichen Flucht die Sill zu durchqueren wäre nicht ratsam gewesen, auch wenn der Wasserstand im Juni nicht allzu hoch ist,
die Fließgeschwindigkeit ist relativ hoch.

Foto 7 - Telefonzellen, wie sie jetzt aussehen
Foto 8 - Blick Richtung Leipziger Hof, direkt von hinter den Telefonzellen
Foto 9 - Sill im Juni


TelefonzellenOriginal anzeigen (1,4 MB)

LeipzigerHofOriginal anzeigen (1,2 MB)

Sill im JuniOriginal anzeigen (1,2 MB)


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

22.06.2022 um 14:09
So, hier nun einmal die von mir vermutete Route, die der letzte uns bekannte Augenzeuge gefahren sein müsste.
Ob er aus der Defreggerstraße kam, oder aus der Amraserstraße, weiß ich nicht, könnte eine Rolle gespielt haben,
wenn bei den Telefonzellen schon jemand stand und vielleicht wartete, ich gehe jetzt aber von der wahrscheinlicheren Variante aus, nämlich, dass er die Amraserstraße runter fuhr, weil das ganz einfach die Hauptstraße in Richtung Stadt in dieser Gegend war und ist.
Bitte nicht von dem dunklen Video täuschen lassen, wie man anhand von Fotos, die ich auch noch einstelle, sehen wird, war es schon richtig hell. Heute früh hatte exakt die selbe Sonnenaufgangszeit wie an dem Tag 2005. Es war nicht komplett wolkenlos, aber soweit
wolkenfrei, dass ich keinen großen Helligkeitsunterschied vermute. Ich musste durch die Straßenbahnspur fahren, weil der Straßenverlauf für Autos 2005 auch dort war.

Bei Sekunde 20 kommt der Schwenk Richtung Telefonzellen, bei Sekunde 28 der Schwenk nach links in die Richtung, aus der laut Augenzeuge (oder besser gesagt früher Polizeiablauf) Daniela über die Straße kam und ab ca. Sekunde 32 (leider sind hier die Wartehäuschen ein bisschen im Weg, die es damals dort noch nicht gab) die Seite, aus der der Unbekannte kam.

Achtung, laut Thema Sendung von 2017 sagte der Augenzeuge eindeutig, dass er dort runterkam. Somit müsste er den höchsten Punkt der Brücke über die Sill (schön zu sehen am Ende des Videos rechts) schon überschritten haben, also in eindeutiger Sichtweite zum Zebrastreifen. War er sogar schon am Hallenbad, müsste er ihr dann direkt gegenüber gestanden haben.

Man sieht also, die beiden Zeugensichtungen liegen so eng beieinander, dass es praktisch unmöglich ist, dass der Unbekannte
sie nicht gesehen hat, selbst, wenn er dort die Straßenseite Richtung Eisgrotte gewechselt hat und durch die Hunoldstraße weiter ging.
Sie gingen ja aufeinander zu.


Dateianhang: 20220622_043818.mp4 (14171 KB)


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

22.06.2022 um 15:50
Es müsste 2005 sogar noch heller gewesen sein, weil es eine Vollmond-Nacht war.

Ich nehme an du bist zwecks der Aufnahmen nicht allzu schnell unterwegs gewesen.

Ich gehe davon aus, dass der Zeuge, der damals auf dem Weg zur Arbeit war, mit zumindest 50 Stundenkilometer um diese frühe
Uhrzeit gefahren ist und frage mich da schon, wie zuverlässig seine Sichtungen von zwei Personen auf unterschiedlichen Straßenseiten
gewesen sein können. Wenn er tatsächlich Daniela gesehen hat und nicht irgendein Mädel, müsste ihm doch ein pinker Unterteil und
ein weißes Oberteil aufgefallen sein. Dazu habe ich nichts gehört/gelesen. Die Beschreibung vom "Phantom" ist grundsätzlich zum Vergessen.

Wenn die Sichtung stimmt und das "Phantom" auf die Telefonzellen zusteuerte, hätte ihn Daniela mit dem Rad überholt und wäre vor
ihm bei den Telefonzellen angekommen. Dann müsste sie mit dem "Phantom" einen Streit angefangen haben, worauf dieser ein
"Küchenmesser" zog, zweimal zustach und weiter ging/flüchtete, ohne Danielas Tasche/Rad mitzunehmen. Weiters wäre er vorher/nacher nicht auffällig gewesen. So ein Szenario wäre sehr ungewöhnlich.
Andererseits, wenn das "Phantom" nicht vorher abgebogen ist und nichts mit der Tat zu tun hatte, dann müsste er direkt auf Daniela und
ihren Mörder gestoßen sein.

Irgendwo hakt es immer.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

22.06.2022 um 19:06
Ich weiß nicht ob es eine große Rolle spielt, ob er sich an die Kleidung genau erinnern kann. Er hat sie offenbar mit Rad gesehen,
die Wahrscheinlichkeit, dass innerhalb weniger Minuten (oder Sekunden) ein zweites Mädchen und das noch mit Fahrrad um die Uhrzeit bei den Telefonzellen vorbei kommt, halte ich schon für sehr gering.

Ich bin natürlich nicht 50 gefahren, aber so langsam war es jetzt auch nicht.


Nachdem ich mir das 2017er Video der Thema Sendung (genau bei 5:19) noch einmal genauer angesehen habe, bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob das ursprüngliche Zeit-Wege Diagramm der Polizei richtig war.

Ich kann die Zeichnung nicht restlos entschlüsseln, würde aber sogar meinen, dass der Zeuge mit der Box (mit X) die Telefonzelle markieren wollte. Dann wäre er tatsächlich aus der Defreggerstraße gekommen, die Straße links auf seiner Zeichnung wäre die Amraserstraße, die ja dort mit der Defreggerstraße in dem Winkel zusammenläuft. Sein Pfeil (also die Richtung, aus der Daniela kam) würde ziemlich genau auf den Zebrastreifen direkt vor den Telefonzellen (den gibt es heute nicht mehr) zeigen. Das Kästchen rechts oben könnte das Hallenbad sein und die Punkte davor die andere Person darstellen. Das würde auch besser zu seiner Aussage passen, nämlich dass er dann weiter fuhr und rechts die zweite Person herunter kommen sah. Bei meinem Video wäre die Sichtung fast zeitgleich gewesen. Das W oben steht für Westen, was danach darüber geschrieben wurde, erkenne ich nicht wirklich. Sein Fahrtweg wäre laut Zeichnung
Körnerstraße-Defreggerstraße/Amraserstraße-Hunoldstraße gewesen.

Wenn Daniela hier die Straße überquert hätte, wäre sie definitiv zuvor mit dem Rad gefahren. Zu Fuß hätte sie die Kreuzung beim Zebrastreifen gegenüber dem Hallenbad schon gequert. Würde auch bedeuten, dass sie vor dem Unbekannten bei den Telefonzellen war und das vermutlich alleine, sonst hätte der Zeuge hier vielleicht auch noch eine Person wahrgenommen.

Was sagt Ihr?

Ich werde das gerne noch einmal grafisch versuchen darzustellen.


Hier noch Fotos von heut früh. Auch hier bitte nicht erschrecken, es war nicht so hell wie auf den Fotos, aber irgendwo zwischen Foto und Video:

Foto 1 zeigt den ungefähren Sichtungspunkt (laut Polizeidiagramm) von Daniela beim Überqueren der Straße in der Nähe der Eisgrotte mit Blickrichtung zum Hallenbad, wo die zweite Person gesichtet wurde.

Foto 2 selbe Blickrichtung auf halbem Weg

und Foto drei aus der selben Position mit Blickrichtung zu den Telefonzellen (zwischen Mast und Wartehäuschen) um 04:49.
20220622 044852Original anzeigen (0,6 MB)

20220622 044914Original anzeigen (0,7 MB)

20220622 044922Original anzeigen (0,4 MB)


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

22.06.2022 um 21:50
So, hab mir mal schnell die Mühe gemacht, das in eine Grafik zu packen. Rechts ein Openstreetsmap-Auszug verglichen mit der
Skizze des Augenzeugen aus der 2017er Thema Sendung. Der Kreis links unten könnte auch für einen Baum stehen, der damals in der Kreuzung stand, ich glaube aber eher, dass damit die Häuserzeile angedeutet werden sollte. Der heutige Straßenverlauf ist nicht mehr exakt der selbe, so wie auf der Karte. Heute fährt die Straßenbahn rechts auf eigenen Spuren, der Autoverkehr links daneben. Man konnte 2005 aber an den Telefonzellen vorbei am Gehsteig entlang bis zum Hallenbad und weiter fahren.

Ob der Zeuge in die Hunoldstraße abgebogen ist oder nicht, bleibt unklar, auch wenn die
Skizze das vermuten lässt. Auf jeden Fall kam er aber aus der Defreggerstrasse, fuhr also direkt an den Telefonzellen vorbei.
Eine wartende Person hätte doch auffallen sollen. Für mich bleibt da nur der Unbekannte, der in Ihre Richtung ging.

Daniela muss also vor dem Unbekannten an der Telefonzelle gewesen sein, vermutlich also doch um zu telefonieren.
Und sie dürfte mit dem Rad dorthin gefahren sein (also nicht schiebend oder ohne Rad), weil sie erst spät die Kreuzung überquerte. Das sind und bleiben natürlich nur Vermutungen, erscheinen mir aber am wahrscheinlichsten.


LeipzigerPlatzosmOriginal anzeigen (0,6 MB)


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

23.06.2022 um 07:31
Deine Darstellung ist sehr gut und interessant.
Links oben in der Skizze könnte symbolisch der Hauptbahnhof sein. Möglicherweise das Ziel des Zeugen.

Wenn der Augenzeuge tatsächlich von der Defreggerstraße gekommen ist und den damaligen Straßenverlauf entlang dem Gehsteig und am Hallenbad vorbei gefahren ist, müsste er doch das "Phantom" besser gesehen haben? Aufgrund dieser schlechten Beschreibung bin
ich bisher davon ausgegangen, dass der Zeuge von der Amraserstraße mit dem Auto gekommen ist.
Diese Rekonstruktion entspricht in etwa dem Ermittlungsergebnis von 2005.

Was hat sich 2012 bei den Ermittlungen des Cold-Case-Teams derart geändert, dass man zu der Annahme gelangte, Daniela sei zu Fuß
gegangen und folglich hätte der Täter ihr Rad benutzt? Widersprüchlicher könnte es ja gar nicht sein.

Was mich auch noch stört ist, dass Daniela auf dieser Strecke von nur einem Zeugen gesehen worden sein soll. Das sich damals zeitnah
sonst niemand gemeldet hat ist mir unverständlich.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

23.06.2022 um 09:12
@citizenXY
@gangstertom

Danke für Video und Fotos. Wie @citizenXY geschrieben hat, die Zeugenskizze entspricht der ersten polizeilichen Darstellung, siehe hier:

Beitrag von ZenCat1 (Seite 21)
Zitat von citizenXYcitizenXY schrieb:Weiters wäre er vorher/nacher nicht auffällig gewesen.
Der Bosnier war zumindest vorher auffällig, nämlich mit einer Gewalttat im Rapoldipark einige Tage vorher. Es ist schon frappant, dass er auch noch der Beschreibung des Augenzeugen entsprach (also hatte er wahrscheinlich diese auffälligen Haare) und auf den zusätzlich die Beschreibung der Stimme gepasst hat (wahrscheinlich das "gebrochene Deutsch"). Dem Umstand, dass bei der Gegenüberstellung mit der Ohrenzeugin diese die Stimme nicht mehr zuordnen konnte, würde ich nicht zuviel Bedeutung zumessen, da diese Gegenüberstellung erst sechs Monate nach der Tat erfolgte.
Zitat von citizenXYcitizenXY schrieb:worauf dieser einv"Küchenmesser" zog
Dass es sich zwingend um ein Küchenmesser handelte, glaube ich nicht. Ich denke nicht, dass man das bei der Obduktion so genau zuordnen konnte. Ein Messer mit 16 cm langer Klinge muss ja kein Küchenmesser sein.
Zitat von citizenXYcitizenXY schrieb:Was hat sich 2012 bei den Ermittlungen des Cold-Case-Teams derart geändert, dass man zu der Annahme gelangte, Daniela sei zu Fuß gegangen und folglich hätte der Täter ihr Rad benutzt?
Das ist die große Frage. Ich denke mir, dass im Zuge der CCT-Ermittlungen DNA von TB am Rad gefunden wurde und sich daraus diese Tathergangshypothese entwickelt hat.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

23.06.2022 um 10:25
@nephilimfield

Denkst du nicht, man hätte DNA Spuren vom Bosnier am Tatort finden müssen? Ansonsten wäre er als Täter stimmig. Er könnte allerdings auch ein Alibi gehabt haben, von dem wir nichts wissen.

Die DNA von TB am Rad kann für die Tathergangshypothese des CCT nicht alleine ausschlaggebend gewesen sein. Da muss es mehr gegeben haben. Steht vermutlich im Akt. Hierzu wäre es hilfreich zu wissen, wann zeitlich welche Spuren gesichert wurden und wie
zeitlich dazu die Aussagen der Beteiligten passen.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

23.06.2022 um 11:05
Zitat von citizenXYcitizenXY schrieb:Denkst du nicht, man hätte DNA Spuren vom Bosnier am Tatort finden müssen?
Nicht zwingend.
Theoretisch wäre die Tat in der Art wie sie passiert ist vermutlich sogar möglich ohne dass es direkten Kontakt zwischen Täter und Opfer gibt.

Etwaige Sekundärspuren (verlorene Haare, Hautschuppen etc) sind im öffentlichen Raum ja auch so gut wie gar nicht zu sichern.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

23.06.2022 um 13:45
Ich denke, dass man am Opfer keine eindeutig tatrelevanten Spuren gefunden hat. Leider hat sich der Täter offenbar nicht selber verletzt, was ja bei einem Messerangriff öfter vorkommt.


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