Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

@AnnaKomnene

Ich war im Stadtarchiv in Bensheim. Das hat aber nur Mittwochs offen und nicht sehr lange.


Das alles ist auf Mikrofilm. Die Rollen sind gut sortiert....Dann einfach zum Datum vor suchen und dann die Zeitungen durch gehen...Weil die Zeit knapp wurde, konnte ich nur bis zum 11.07 suchen.....Dann noch schnell zum 10.02.1988 um den Tag des Leichenfundes zu finden....


Evtl gehe ich da nochmal hin, wenn noch mehr Zeit ist um weiter zu suchen. Evtl die Anzeige mit den zwei aus Alzey.

@Lindenfels81

Super, tausend Dank nochmal! Wenn Du nochmal da sein solltest, versuch es doch mal mit den Jahrgaengen 1990 und vielleicht dem folgenden Jahr. Da muss irgendetwas passiert sein.

Ich denke mal, wir können uns nun darauf einigen, dass ihre Leiche nicht die 1 1/2 Jahre dort lag, sondern erst später dort hingelegt wurde. Denn bei all den Suchmaßnahmen hätte man sie ja finden müssen!

Jetzt die Frage....Warum wurde sie wider zurück gelegt?

Vielleicht weil der Täter oder die Täter dachten, dass dort wo schon mal gesucht wurde, nicht nochmal gesucht wird???

Weil der Täter evtl immer wieder Kontakt mit Angehörigen und Freunden hatte und ihre Sorge und Ungewissheit mitbekommen hat, und ihnen so zumindest die Gewissheit geben wollte, dass sie tot ist??? Quasi ein Anflug von Menschlichkeit....

@Lindenfels81

Gegen beide Moeglichkeiten kann man Einwaende finden. Erstens ist das kein gutes Versteck. Da haette er sie irgendwo in den Weiten des Odenwaldes verbergen koennen, so dass sie niemals gefunden wuerde. Oder er haette sie in einen der Schaechte oder den Teich werfen koennen, die bereits ausgepumpt und durchsucht waren. Noch einmal wuerde man das nicht machen.

Um der Familie Gewissheit zu geben... da haette er sie auch an einer Parkbucht oder einem Feldweg ablegen koennen, wo man einfach hinkam, und wo er davon ausgehen konnte, dass sie nicht gefunden wuerde.

Sollte sie wirklich zurueckgebracht worden sein, dann kann ich mir eigentlich nur irgendeine Pathologie als Ursache vorstellen.

Ich persoenlich glaube weiterhin, dass sie die ganze Zeit in diesem Wald war.

@AnnaKomnene

Du hast ja sicher alle Zeitungsausschnitte nun gelesen..

An einem Tag 50 Mann

An einem anderen 30 Mann

Spührhund der Polizei....und nur 40 Meter vom Weg entfernt nicht gefunden worden??? Grade wenn die Leiche in einem Kleinen Hang liegt, wäre doch dieser Hang besonder abgesucht worden....und die Polizei hat selbst gesagt, mehrfach an dieser Stelle gesucht zu haben. Dazu der Fakt, dass eine Leiche im Sommer, bei den Schwimmbad Temperaturen, MASSIV riecht!!!!!

Verwesende Leichen riecht man sogar durch verschlossene Haustüren!

Das heißt, wenn Jutta sagen wir mal 10 Tage lang, mal mehr oder weniger stark gesucht wurde, sie nach 10 Tagen so massiv gerochen hätte, dass man sie hätte finden müssen!

Hier nochmal der Wikipedia Artikel zum Thema Verwesung. Schaut euch mal die Bilder des Hausschweins an. und das nach 39 Tagen!

Wikipedia: Verwesung

@Lindenfels81

Der Fundort der Leiche wurde nicht bekanntgegeben. Wenn er in der Naehe des Tatortes war, also zB am kolportierten Fundort, dann haette man die Leiche uebersehen koennen, wenn sie ordentlich vergraben gewesen waere. Hier stellen sich aber zwei Probleme, erstens ob er einen Spaten dabeihatte, und zweitens, wie er die Brennesseln ausgestichen haette, ohne dabei Spuren zu hinterlassen. Ich glaube auch, dass die sich nach einer Zeit wieder aufrichten, wenn jemand durch sie durch geht, aber wenn jemand ein massives Loch aushebt, sollte das an den Brennesseln nicht spurlos voruebergehen...

Wenn sie nun aber woanders gefunden wurde, also zB an dem Streifen entlang des Steinweges, wie es in der Zeitung stand, dann wuerde tatsaechlich eine Chance bestehen, dass sie dort uebersehen wurde. Dieser Ort liegt relativ weit vom Tatort. Und in einigen Teilen dieses Streifens gibt es ein dichtes Blaetterdach, und daher wahrscheinlich keine Brennesseln.

Er muss auf jeden Fall sehr schnell gehandelt haben, denn die Polizei hat ja schon am Sonntag, also nach wenigen Stunden, mit der Suche begonnen.

@AnnaKomnene

Am Steinweg laufen noch mehr Leute vorbei...Außerdem wurde auch dort gesucht. Und wenn sie so tief vergraben war, dass an sie nicht riechen konnte, dann hätte auch kein Tier ihre Knochen ausgraben können!

Außerdem wäre die Gefahr des entdeckt werdens nochmal um ein vielfaches höher gewesen entdeckt zu werden! Du kennst doch die Luftbildaufnahmen.... Da stehen auch Häuser in der Nähe!

Hier das Wetter in Mannheim...Damit man ungefähr weiß wie es in Lindenfels damals war. In Lindenfels ist es aufgrund der Höhe ca. 1 bis 2 Grad Kälter....Wärme hat ja Einfluss auf den Verwesungsprozess

Bild ist im Anhang

@Lindenfels81

Es kommt eben darauf an, auf welcher Seite des Steinweges es war. In Schwimmbadnaehe, was uebrigens auch in dem Artikel erwaehnt wird, sind zB keine Haeuser.

Ich kenne mich mit Autolyse nicht weiter aus, aber es ist sicherlich schon vorgekommen, dass eine Leiche nicht entdeckt wurde. Hier gibt es einen anderen Thread ueber eine junge Frau, die zunaechst in einem Baum schraeg ueber und dann in einem Gebuesch sieben Meter neben einem Garten lag, und keiner hat etwas gemerkt, nicht einmal der Spuerhund, der auf einem Aussichtspunkt oberhalb der Fundstelle stand.

@Hammurapi schrieb

Hammurapi schrieb:Vermutest du dabei, dass Jutta zwischenzeitlich aus dem Waldgebiet herausgeschafft und später zur Ablage dorthin zurückgebracht wurde? Oder hat sie das Areal nicht mehr verlassen und wurde vermutlich nur an einem anderen Ort in der unmittelbaren Nähe quasi "zwischengeparkt"? Was ist deine Vermutung dazu, rein vom Bauchgefühl?

Ja, ich vermutet das Jutta an dem Abend noch aus dem Wald weggeschaft wurde.
Und nach Abruch der offiziellen Suchaktionen wieder zurückgebracht wurde.

AnnaKomnene schrieb:Super, tausend Dank nochmal! Wenn Du nochmal da sein solltest, versuch es doch mal mit den Jahrgaengen 1990 und vielleicht dem folgenden Jahr. Da muss irgendetwas passiert sein.

1990 ist der alte Mann gestorben, der am Leichenfundort gefunden wurde. Vielleicht ein Eintrag in der Akte, dass ein potentieller Zeuge verstorben ist?

DON

@Parenthood

Damit wäre das Entdeckungsrisiko, welches bei einer sofortigen Tötung und unmittelbarem Vergraben im Areal bei vielleicht 30 bis 60 Minuten gelegen hätte, aber erheblich erhöht.

Also nach deiner Theorie bestünde das Risiko beim Abtransport, nach der Fahrt am Zwischenort und dann beim endgültigen Transport zum Ablageort bis zum Vergraben.

Das würde auch bedeuten, dass wir eine Spontantat aus Gelegenheit in diesem Fall weitgehend ausschließen könnten. Es wäre aus meiner Sicht schon eine ziemliche Planung vermutbar. Bis aus die Badematte bleib alles jahrelang unentdeckt, der Schuh war sogar noch entsorgt worden. Ebenso würde bei dieser These ein Einzeltäter äußerst unwahrscheinlich werden.

Aber - ich kann deiner Theorie folgen und halte sie auch für einigermaßen wahrscheinlich.

@don-2

Ich glaube nicht das im BA etwas über das versterben des alten Mannes steht. Höchstens bei den Todesanzeigen. Aber das ist eine mega Sucherrei

Also gehen wir mal davon aus, dass die oder der Täter ca. 30 min Zeit hatten zu verschwinden. Ob nun mit Jutta oder, das sie sie irgendwo ablegten. Denn dann kam ja die Frau, die den Schuh und die Matte sah. Zumindest um außer Sichtweite des Weges zu kommen, was ja mehr als ausreichte.

Nun auch die Frage, warum dieser Übergriff passierte. Auch da denke ich sind wir uns einig, dass es um sexuelle Beweggründe ging.
Aber ich denke mal, dass es für Sexualverbrecher doch eher darum geht, zumindest noch mit dem Opfer Sex zu haben, wenn es noch lebt.

Vielleicht war es aber auch so, dass erstmal probiert wurde, Jutta dazu zu überreden, bis sie sich werte....

Auffällig auch, dass es keine Blutspuren gab. Zumindest auf dem Weg. Welche Möglichkeiten gab es, sie möglichst geräuschlos zu überwältigen?

Betäubungsmittel über den Mund und Nase. Das würde definitiv auf eine geplante Tat hinaus laufen.

Luft zu drücken... Evtl zu erdrosseln bis zur Bewusstlosigkeit oder gar schon tot

Genickbruch, wäre sehr schnell, aber ich weiß nicht ob man das hört.... Und mna hätte den Wirbelbruch ja an der Leiche gesehen.

KO Schlag.... Ja evtl, aber da könnte auch etwas an den Knochen später zu erkennen gewesen sein.

@don-2

Nein 1990 wurde etwas an die Spurensicherung uebermittelt.
http://www.morgenweb.de/region/bergstrasser-anzeiger/lindenfels/der-tod-von-jutta-hoffmann-bleibt-ein-ungelostes-ratsel-1.905947
Das war etwas handfestes.

Lindenfels81 schrieb:Ich glaube nicht das im BA etwas über das versterben des alten Mannes steht. Höchstens bei den Todesanzeigen. Aber das ist eine mega Sucherrei

Wann er verstorben ist, weiß ich. Es ging nur darum, was 1990 noch in die Akten aufgenommen wurde. Annakomnene hat das ja jetzt auf die Spurensicherung reduziert.

Du brauchst nicht danach suchen.

DON

@HerculePoirot
durch die vermeintliche Abweichung habe ich nicht gesehen daß es derselbe Artikel war. Mein Reader mag die Datei nicht, wenn Dir auffällt daß ich das bei den anderen Artikeln noch irgendwo übersehen habe bitte bescheid geben.

@AnnaKomnene
stimmt, die Formulierung lässt viel offen, zumindest für mich weil ich evtl. die Amtssprache in der Kriminalistik/Verwaltungsakt nicht beherrsche.
Es klingt so als ob der neueste sichergestellte Gegenstand (Schuh? Reste von Tasche?....) zu dem es einen Akteneintrag gab übermittlet wurde. Also abgekürzt "letzter Akteneintrag".

@Lindenfels81
wenn es keine großen Umstände macht wäre es schon alleine um einen größeren Querschnitt zu bekommen interressant was nach den bisherigen Auszügen insbesondere 90 so gemeldet wurde.

Insbesondere natürlich direkt auf JH zu beziehende Meldungen sowie Abholzungen/Sturmschäden/Feuerwehrübungen... die zu einem Fund führen hätten können. Nur mal so als Gedanke.

Stellt euch mal vor, dass mit Jutta würde solch eine Wendung nehmen.... Verrückte Welt!


http://www.stern.de/panorama/stern-crime/nach-31-jahren--totgeglaubte-frau-in-duesseldorf-wieder-aufgetaucht-6468918.html

@d.fense

Ich muss mal schauen. Vielleicht bin ich nächsten Mittwoch nochmal beim BA und schaue noch weiter nach....

@Lindenfels81

Interessant wären in jedem Fall weitere Artikel zur Auffindung der Leiche. Denn dadurch bekämen wir unter Umständen noch weitere Angaben zur Lage der Fundstelle - womit dann hoffentlich die letzten Zweifel beseitigt sind. (Die ich persönlich bereits seit ca. 50 Seiten nicht mehr habe ...) Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass auch um den Termin der XY-Sendung herum über den Fall berichtet wurde - also dem 10. Juli 1987 - , vielleicht sollte man sich die Ausgaben um diesen Zeitpunkt herum nochmal anschauen.

Lohnend wären vielleicht auch Artikel, die aus Anlass der Jahrestage erschienen sind - also im Umfeld des 29. Juni 1991, 1996 und 2006. Der Artikel von 2011, der hier ja schon mehrfach verlinkt worden ist, verdankt sich ja beispielsweise diesem Umstand.


Was die späte Auffindung der Leiche angeht: Natürlich ist dies eines der großen Rätsel bei diesem Fall. Aber es wurde ja schon darauf hingewiesen, dass das Phänomen, dass eine Leiche in bereits durchsuchtem Gebiet - z.T. trotz Einsatz von Leichenspürhunden - nicht entdeckt wurde, keineswegs einzigartig ist. Vielmehr scheint es durchaus öfter vorzukommen als man gemeinhin denkt.

Hier nochmal der Link, in dem - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - ein paar solcher Beispiele aufgeführt sind:

Beitrag von hotspur (Seite 65)

@hotspur,

Hallo hotspur,

deinen letzten Beitrag finde ich gut.
Warum:

Die Diskussion um den Auffindeort, wird im Grunde nur durch AnnaKomnene angeheizt, weil diese Userin stets bezweifelt, dass die Jutta dort aufgefunden wurde.
Jeder dürfte nach bereits 100 Seiten jetzt verstanden haben, dass in "Höhe von oder des Wegs " eine Redewendung eines Journalisten war, der den Auffindeort damals so umschrieb. Ich habe im Grunde auch keine Lust mehr diesen Punkt zu diskutieren, ich denke da sind wir einer Meinung. Parenthood, Lindenfels81 und ich haben durch Recherche, unabhängig voneinander, den
Aufindeort bestätigt.

Warum diskutieren wir den Fall Jutta Hoffmann hier bei Almy? Weil es kein anderes Diskussionsforum, den Fall speziefisch, gibt und wir können froh sein, dass wir das hier diskutieren dürfen.
Ich habe mir die Tage mal Gedanken gemacht und muss ehrlicherweise sagen, dass die Forumsregeln bei den Kriminalfällen doch angebracht sind. 

Da haben sich Menschen über eine Zeit Gedanken gemacht und diese dann so plaziert. Meinungsfreiheit hin oder her, es geht hier um Angehörige, sowohl auf der Opfer als auch auf der Täterseite und da muss man einfach auf seine Wortwahl aufpassen.

In Lindenfels, so kristalisiert sich heraus, ist man sich, was den Fall betrifft, nicht einig. Der Fall schwebt, wie ein Damoklesschwert, über Lindenfels meiner Meinung nach.
Da ist Hilflosigkeit, Angst und ein komisches Schweigen. Nur einige trauen sich auf Anfrage etwas zu sagen. Mir liegt es fern die Lindenfelser zu verurteilen, jedoch darf man auf der anderen Seite auch nicht vergessen, dass die Jutta auch eine Lindenfelserin war, die ermordet wurde und das Tötungsermittlungsverfahren auch nach  30 Jahren offen ist.

Jetzt komme ich wieder hier auf das Forum. Wir sind jetzt kurz vor dem 30 Jahrestag des Verbrechens. Ich hatte mich mal letztes Jahr über 700 Beiträge gefreut, jetzt sind es an die 2000.
Wir bleiben am Ball und ich finde es sehr positiv, dass Lindenfelser uns hier sehr wichtige Informationen gegeben haben und sicher noch geben werden.

Gruß