Maria Baumer

Aggie schrieb:Die ermittelnden Behörden werden die Reiterhofbewohner wohl kaum davon in Kenntnis gesetzt haben, dass sie deren Telefonate überwachen.
Woher will die ie Schwägerin dies dann gewusst haben? Oder war das nur eine (naheliegende) Schlussfolgerung von ihr gewesen?

Wahrscheinlich die Ungewissheit und das Gefühl, sich nicht unbefangen unterhalten zu können, weil sie immer das Gefühl hatten, bestimmt überwacht zu werden.

@Stradivari
Und eine Medikamentengabe auf der Fahrt kann ich mir auch nur schwer vorstellen. Wie will man zuverlässig jemanden dazu bewegen, ein Getränk auf einer nur wenige Minuten dauernden Fahrt zu sich zu nehmen.

Lumpel schrieb:Und bitte zitiere mich und deinen Beitrag im Zusammenhang.Danke.

Ich habe deinen Beitrag komplett zitiert. Mehr geht nicht.

@emz
Eben. Weder auf der Fahrt nach Hause noch zum Wald- sondern erst zu Hause. Vielleicht anschliessendes Ersticken der Bewusstlosen .
In welchem Zustand sie dann in den Wald verbracht wurde, da kann ich nur spekulieren.

@emz

emz schrieb:Und eine Medikamentengabe auf der Fahrt kann ich mir auch nur schwer vorstellen. Wie will man zuverlässig jemanden dazu bewegen, ein Getränk auf einer nur wenige Minuten dauernden Fahrt zu sich zu nehmen.

Zum Beispiel bei einem Vorschlag für ein Schäferstündchen im Wald und einem präparierten Proseccochen.

Sie könnten ja auch gemeinsam in den Wald gefahren sein um dort noch etwas zu "kuscheln". Er gibt ihr erst dort etwas ins Getränk und wartet bis die Wirkung eintritt.

Eventuell war es ja ihr Lieblingsplatz, den sie am Anfang ihrer Beziehung öfters aufgesucht hatten und sie freut sich über seinen romantischen Vorschlag und ahnt nichts von seinen Hintergedanken.

@regenbogen1

Du bist mir zuvor gekommen, ich hatte den gleichen Gedanken.

C.RoCkEfElLeR schrieb:Ich kann ihnen deshalb nur nochmals einvernehmlich verischern, dass die Zeugin, Schwägerin von Maria diese Aussage gab, dass man mit ihrem Auto fuhr. Wer am Steuer saß daran konnte sich niemand mehr errinnern. Weder die Schwägerin noch deren Mutter. Es sind für uns meines Wissens die einzigen Zeugen vom Reiterhof die nicht von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch gemacht haben. Und diese Zeugen haben äußerst glaubwürdig ausgesagt. Soviel dazu...

habe ich was falsch verstanden, aber ich meinte, der Angeklagte hatte seinen Füherschein verloren wegen Fahrens unter dem Einfluss von Alkohol und nicht verordneten Medikamenten (Fahruntüchtigkeit).
Er hat mit Bruder K. darüber gesprochen und ich kann mir nicht vorstellen, dass der nur wenige Kilometer entfernt lebende Bruder und dessen Frau davon nichts wussten.

Da ich davon ausgehe, dass Maria eine korrekte Person war, gehe ich davon aus, dass sie ihr Fahrzeug selbst steuerte.
Könnte mir vorstellen, dass das der Grund für die Staatsanwaltschaft ist, eine Tötung in den eigenen Wänden anzunehmen, Außerdem muss die STA die Zeiten "glauben", die durch die Zeugen benannt wurden.

Da gibt es schon genug Diskrepanz. Ein Umweg über ein Waldstück zum Zwecke der Leichenablage wäre mit den Zeugenangaben so rein gar nicht in Einklang zu bringen.

Elli24 schrieb:Dass die Schwägerin nicht weiß, wer gefahren ist, finde ich auch normal. Wenn Familienangehörige kommen (öfter) bringt man die nicht zum Auto.

ich finde das in Anbetracht der Umstände -- jeder der beiden Partner besitzt ein Fahrzeug, keiner will da dauernd Sitz und Spiegel einstellen.
Es wäre schon ungewöhnlich, wenn CF das Fahrzeug von Maria gefahren hätte.
CF hatte zudem seinen Füherschein verloren, so habe ich das jedenfalls verstanden. Vielleicht war das aber erst viel später??

@Seidenraupe

Seidenraupe schrieb:CF hatte zudem seinen Füherschein verloren, so habe ich das jedenfalls verstanden. Vielleicht war das aber erst viel später?

Das muß viel später gewesen sein,da dieses Vergehen ja erst beim Vorspielen des Telefongespräches zwischen C.F.und K.F.zur Sprache kam, als C.F.um Rat gefragt hatte,wie er bei der Führerscheinstelle argumentieren könne,dass Tavor in seinem Blut festgestellt wurde und ihm dieses nicht verschrieben worden war.
Ich könnte mir vorstellen,dass C.F.nach seiner ersten Freilassung in 2014 Medikamente zu sich nahm und auch Alkohol konsumierte.Er hatte ja ne Menge Probleme hinter sich und wusste noch nicht,dass darauf noch ne Menge folgen sollten.

Auf der Suche nach einer älteren Quelle bin ich über einige kurze Transkripte aus der XY-Folge und dem BR- Beitrag gestolpert. Da einige User den XY-Beitrag noch nie gesehen haben und er leider nicht mehr verfügbar ist, stelle ich die Zitate von C.F. aus den beiden Sendungen mal ein:

Aus der XY-Sendung vom 28.11.12:

0:53:21

Bin am Samstag gegen 7 Uhr aufgestanden, hab kurz 'n Frühstück für mich hergere- richtet, weil Maria noch ausgeschlafen hat, und bin dann eben gegen 7:15/7:30 aus der Wohnung. Gegen 10 bin ich dann [macht eine ganz kurze Sprechpause] zurückgekommen vom Joggen [schluckt hörbar] - und das erste, das mir aufgefallen ist - äm - ist, dass Maria nicht mehr da war. Sie is vorher noch auf der rechten Seite im Bett gelegen."

Zum ersten Anruf um 14h:

"Sie hat mir dann eben auch bloss ganz, ganz knappe Antworten gegeben: dass sie eben - äh - in Nürnberg is, und dass sie 'ne Auszeit braucht." 

Zum zweiten Anruf gegen 16.30h:

[nach der Filmeinspielung, wo Maria sagt, dass sie nach Hamburg fährt]: 
"... und sie kommt am Montag wieder zurück, am Pfingstmontag, und wir sollen uns keine Sorgen machen, des war ihre Hauptaussage, und mehr Fragen hat sie mir nicht beantwortet."

Quelle:
http://azxy.communityhost.de/t999531882f354157108-FF-Kripo-Regensburg-Vermisstenfall-Maria-Baumer.html

CF wird auch noch in der Kirche interviewt, in der die Hochzeit mit Maria stattfinden sollte:

Es sind ergreifende Szenen, die im Oktober vergangenen Jahres in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" zu sehen waren: ein junger Mann etwa, wie er eine Kerze in einer Kirche entzündet, in der er seine Verlobte Maria Baumer heiraten wollte. Immer wieder kehre der Mann an diesen Ort zurück, an dem er mit Maria den schönsten Tag ihres gemeinsamen Lebens verbringen wollte, sagt eine Sprecherin. Die Einladung zur Hochzeit zeigt ein lächelndes Paar, das die meisten Karten bereits ausgefahren hatte.

Dann sagt der Mann: "Ich versuche ihr durch Wünsche und, man kann es schon Gebete nennen, klar, Kraft zu schicken oder einen Wunsch zu schicken, dass sie sich meldet. Weil das ist der Hauptwunsch, den wir alle haben."

Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/ermittlungen-im-fall-maria-baumer-ich-versuche-ihr-kraft-zu-schicken-1.1770410

Ich weiß noch, dass ich genau diesen Satz als besonders befremdlich empfunden habe. Die Formulierung "ich schicke ihr einen Wunsch / ein Gebet" gepaart mit der wirklich sehr emotionslosen, monotonen Sprechweise des nun Angeklagten hat damals schon nicht wirklich zu einem Angehörigen gepasst, der hofft, dass ein geliebter Mensch bald wieder auftaucht. Noch dazu wenn man als krasses Gegenteil die Reaktion und Haltung der ebenfalls anwesenden Barbara Baumer zum Vergleich hat.

Im Folgenden noch zwei Mitschriften aus der BR- Sendung vom 11.09.2012:

So schildert CF den ersten Anruf Marias in einem Interview zwei Monate vor der XY-Sendung:

Für mich hat's den Eindruck gmacht, als ob's ihr eben nicht gut geht [zieht Luft durch die Nase ein, setzt neu zum Sprechen an] - und sie hat dann nur gsagt, dass sie eben in Nürnberg is und [ macht kurze Sprechpause] ... ja, und i hab halt gsagt [stößt einen kurzen Laut hervor, der sich wie "(t)eh" anhört] - wa... [bricht das Wort ab] - ob - also gfragt, nachgefragt, was, was, ob was passier... [bricht das Wort ab], was los is, ob was ... [bricht den Satz ab, atmet hörbar ein] - aber da konnt sie gar net drauf antworten, richtig.

Und hier geht es um den Verlobungsring, den er abgelegt hat:

"Ich hab die ersten vier Wochen den Verlobungsring weiter getragen ghabt, und irgendwann, es wa - [bricht ab] - es is halt, wenn ma jeden - [bricht ab] - immer, wenn ma ständig am, am Finger den Ring hat [berührt kurz mit den Fingern der rechten Hand den Ringfinger der linken, wo sich der Ring befunden hatte] - und ständig erinnert wird. Des ge - [bricht ab] - da war'n Punkt, da ging des einfach nimmer. Ich hätt net gedacht - aber, dass des so is, aber - [stößt einen 's'-ähnliche Laut aus] - da war 'n Punkt, da, da hab i g'sa - gsagt, ich muss den jetz runtertun, und ... [bricht mit stockender Stimme, den Tränen nah, ab].

Quelle: http://www.br.de/nachrichten/oberpfalz/maria-baumer-tot-100.html (Archiv-Version vom 14.09.2013)
http://azxy.communityhost.de/t999531882f354157108-FF-Kripo-Regensburg-Vermisstenfall-Maria-Baumer.html


Interessant finde ich, wie schwammig und inhaltsleer er im BR - Interview vom ersten Anruf berichtet. Man sollte doch davon ausgehen, dass man als Verlobter der seit 4 Stunden seine Freundin vermisst, einige Fragen hätte, wenn diese sich dann endlich telefonisch meldet. Und dass man sich zumindest an diese erinnern kann und nicht so rumdruckst wenn man den Gesprächsinhalt beschreiben soll. Zwei Monate später antwortet er bei XY dann kurz und knackig mit der "Auszeit". Wenn diese wirklich im 14h - Gespräch Erwähnung gefunden hätte, hätte er das ja schon von Anfang an so erklären können. (Ja, mittlerweile gilt eh als gesichert, dass es diese Anrufe nie gab. Ich hoffe aber, dass auch seine Lügenkonstrukte angemessen in die Beweisaufnahme einfließen).

Schneewi77chen schrieb:Auf der Suche nach einer älteren Quelle bin ich über einige kurze Transkripte aus der XY-Folge und dem BR- Beitrag gestolpert. Da einige User den XY-Beitrag noch nie gesehen haben und er leider nicht mehr verfügbar ist, stelle ich die Zitate von C.F. aus den beiden Sendungen mal ein:

Danke fürs Einstellen, ich hatte die Sendung damals auch nicht gesehen und war ziemlich enttäuscht, dass ausgerechnet diese Sendung nicht mehr abrufbar ist.

Allein schon beim Lesen der Auszüge aus den beiden Sendungen wird mir schlecht, was für ein perfides Schauspiel dieser Typ doch lieferte….perfide, aber keinesfalls perfekt. Seine Rolle als leidender Verlobter beherrschte er wohl nicht so gut.

kätzchen4 schrieb:Danke fürs Einstellen, ich hatte die Sendung damals auch nicht gesehen und war ziemlich enttäuscht, dass ausgerechnet diese Sendung nicht mehr abrufbar ist.

Vielleicht hat ein Forist diese Folge in seinem Downloadarchiv und könnte sie wieder hochladen, z. B. auf VIMEO; dort wird sie nicht gleich wieder gelöscht.

Silberkaute schrieb:Vielleicht hat ein Forist diese Folge in seinem Downloadarchiv und könnte sie wieder hochladen, z. B. auf VIMEO; dort wird sie nicht gleich wieder gelöscht.

Davor würde ich aber vorsorglich dringend warnen.
Nehme an, dass sich da die Verteidiger ganz erheblich dagegen aussprechen würden.

Silberkaute schrieb:Vielleicht hat ein Forist diese Folge in seinem Downloadarchiv und könnte sie wieder hochladen, z. B. auf VIMEO; dort wird sie nicht gleich wieder gelöscht.

Ich würde davon abraten.

Einerseits ist das urheberrechtlich unzulässig, da der Beitrag zwar vom ZDF, aber nicht gemeinfrei ist. Andererseits ist der Beitrag vermutlich nicht ohne Grund aus der Mediathek und aus Youtube entnommen worden. Dahinter dürften persönlichkeitsrechtliche Gründe stehen, die entweder den Angeklagten oder sein Opfer betreffen.

monstra schrieb:Ich würde davon abraten.

emz schrieb:Davor würde ich aber vorsorglich dringend warnen.

Danke für die Hinweise. Ich ziehe meinen Vorschlag vorsorglich zurück.

Am 7. August, Freitag, wird der Prozess fortgesetzt.
Es sagen unter anderem Bekannte aus.

Um nicht immer umständlich die gleichen Seiten suchen zu müssen, habe ich begonnen, ein Wiki zu erstellen.
Bislang beschränkt es sich in der Hauptsache auf die Zusammenstellung der Kommentare von regensburg-digital zu den jeweiligen Prozesstagen. Vielleicht, hilft es ein bisschen beim Suchen.


https://www.regensburg-digital.de/maria-baumer-die-zwei-welten-des-christian-f/29072020/ (Archiv-Version vom 08.08.2020)
Diesen anrührenden Kommentar des Vaters von V.S. möchte ich herausstellen.

Familie von Valerie S. - 1. August 2020 um 10:56

Lieber Herr Aigner und Kollegen, liebe Kommentatoren,

wir möchten uns für die faire, detaillierte, respektvolle Berichterstattung sowie für die vielen wohlwollenden Kommentare bedanken, die unserer Valerie, und damit der ganzen Familie und Freunden als “Kollateralschäden” so gut tun!

Selten ist die veröffentlichte wie die öffentliche Meinung so übereinstimmend, und nah an der Wahrheit, was in uns die Hoffnung auf ein gerechteres Urteil im Gegensatz zu dem faulen Deal von 2016 nährt.

Auch sind offensichtlich aktuell sowohl die Richter als auch die Staatsanwaltschaft von einem anderen Kaliber als 2016, was sich nicht zuletzt dadurch zeigt, wie sinnentleert die Verteidigung agiert. Ihren bisherigen Höhepunkt fand diese Hilflosigkeit in der Haizmann’schen Aussage “das müssen Sie nicht verstehen”, als unsere Tochter die Sinnlosigkeit seiner und der Fragen seiner Kollegen demaskierte. Eine Blamage vom Feinsten.
Nichts zeigt in unseren Augen Arroganz und Hilflosigkeit der Verteidigung besser als dieser Satz.

Wir können nur hoffen, dass die aktuellen Richter dem Anschein gerecht werden, die Verantwortung und Macht, die sie innehaben, zu nutzen, die Bevölkerung zu schützen und weitere Opfer zu vermeiden.

Kein Urteil der Welt wird Maria Baumer ihre Zukunft zurückgeben, den Eltern ihr Kind, den Geschwistern die Schwester und Freunden die Weggefährtin.
Kein Urteil der Welt wird den überlebenden Opfern und ihren Familien und Freunden ihr Urvertrauen, ihr Seelenheil wieder geben.

Aber nie wieder darf einem F. möglich werden, solche Schäden anzurichten!

Schrecklich was Valerie passiert ist. Sie war wegen einem Erlebnis was sie nicht gut verarbeiten kann und was in ihr Angst vor Berührungen ausgelöst hat in einer Klinik und dann passiert ihr sowas von einer Vertrauensperson...
Ich hoffe, dass das nicht noch mehr Ängste in ihr ausgelöst hat!

Selbst wenn er nichts mit dem Tod von MB zu tun hat, er gehört auf jeden Fall hinter Gitter. Egal wo, ob Gefängnis oder Psychiatrie. Denn ich halte ihn für sehr gefährlich.

Ich finde den geschlossenen Deal auch ganz schlimm.

Trafo schrieb:Schrecklich was Valerie passiert ist. Sie war wegen einem Erlebnis was sie nicht gut verarbeiten kann und was in ihr Angst vor Berührungen ausgelöst hat in einer Klinik und dann passiert ihr sowas von einer Vertrauensperson...
Ich hoffe, dass das nicht noch mehr Ängste in ihr ausgelöst hat!

Bei regensburg-digital (im Wiki) kann man nachlesen, dass sie in der Folge dieses Übergriffs in der Tat wohl paranoide Ängste hatte. Mindestens ebenso relevant finde ich, dass er sich dieses Opfer sicherlich nicht zufällig ausgesucht hat. Er kannte ja offenbar ihre Krankengeschichte und wusste, dass sie emotional sehr verwundbar war - besonders im Hinblick auf Taten der Art, die er anscheinend mit ihr vorhatte. Das spricht, vorsichtig ausgedrückt, nicht gerade für seinen Charakter (wie natürlich auch sonst sehr vieles nicht).

Weis denn jemand wer der oder die richterin 2016 war?