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Der Fall Sonja Engelbrecht

22.731 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Wald, Verschwunden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Sonja Engelbrecht

Der Fall Sonja Engelbrecht

16.03.2023 um 02:04
Zitat von PalioPalio schrieb:Mit Pech ist der Körper dann doch schon starr und die Beine sind angewinkelt.
Das kann einen Hinderungsgrund darstellen, aber nicht zwangsläufig.

Eine Leichenstarre, lässt sich mechanisch lösen.

Habe das bei meinem Großvater, selber erlebt.

Verstorben am Abend gegen 22 Uhr in seinem Pflegebett zuhause.

Wir haben noch den Hausarzt, wegen des Totenscheines angerufen. Er sagte, dass er diesen nach seiner Vormittagssprechstunde am nächsten Morgen gegen 11 Uhr ausstellen werde.

Der Bestatter kam dann gegen 13 Uhr, um meinen Großvater einzusargen. ( Ohne Totenschein kann er ja nicht aktiv werden)

Zu diesem Zeitpunkt, natürlich bereits volle Ausprägung der Leichenstarre. Meine Großmutter hatte bereits seinen Lieblingsanzug, heraus gelegt, welchen ihm der Bestatter anziehen sollte.

Wir wurden dann gebeten, uns in die Küche zurück zu ziehen und die 2 Türen zum Wohnzimmer zu schließen, in welchem sich mein Großvater befand.

Er erklärte uns, dass er durch mechanischen Druck auf die Gelenke, sowie Strecken und Überdehnen der durch die Leichenstarre verhärteten Muskelpartien eine Beweglichkeit herstellen wird, die sowohl das ankleiden als auch die richtige Positionierung im Sarg ermöglicht.

Er sagte das dieser Vorgang mit einer gewissen Gewalt verbunden ist, aber keine Knochen gebrochen werden und würdevoll ausgeführt wird. Es könnten aber "unangenehme Geräusche" dabei entstehen, die für Bestatter alltäglich sind, für Angehörige aber belastend wären.

Meiner Meinung nach, wäre es deshalb auch für den Täter im hier diskutierten Fall möglich, die Leichenstarre zu brechen und die Leiche in das Felsenloch "einzupassen".

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16.03.2023 um 02:16
Zitat von PalioPalio schrieb:Meiner Meinung nach spricht einfach einiges dafür, dass SE lebend nach Eichstätt gebracht wurde, in einem Innenraum verpackt wurde und er mit der verpackten Leiche nur eine kurze Fahrt unternommen hat. Allerdings weiß ich nicht, was für eine Räumlichkeit das sein könnte. Hätte er einen einsamen Hof gehabt, dann hätte er sie wohl dort begraben.
Ohne dass es dafür bisher irgendein Indiz gibt, gehe ich allerdings ebenfalls von diesem Szenario aus. Freilich kann die "Räumlichkeit" dann wieder alles sein, von seiner eigenen Wohnung/eigenem Haus, das er allein bewohnt oder wo seine Familie gerade passend verreist ist, bis zur Garage, Ferienhütte usw usw usw.
Zitat von Eifel86Eifel86 schrieb:Sucht man nun den "Sinn" hinter diesem doch deutlich höheren Aufwand, als die Leiche z. B. einfach irgendwo auf einem Feldweg abzulegen, kommt man zu dem Schluss, dass dem Täter mit akribischer Sorgfalt daran gelegen ist, nicht gefasst zu werden.
Also kein Täter, der Spaß daran hat, Ermittler und Öffentlichkeit an der Nase herum zu führen und daraus Zuspruch und Bestätigung für sein mickriges Ego zieht.
Dieser Täter möchte verdeckt bleiben. Und nicht nur er - die Leiche möglichst auch. Kein Aufsehen, keine Bestätigung durch Presse oder ermittelte Polizisten erwünscht.

Also ein zurückhaltender Täter, dem es nicht ums Rampenlicht geht, sondern der genau das Gegenteil möchte.
Ja, das ist plausibel.
Zitat von Eifel86Eifel86 schrieb:Da frage ich mich auch nach wie vor, wieso das so lange gedauert hat.
Habt ihr da eine Erklärung? Selbst falls SEs DNA vorher noch nicht in Datenbanken abgelegt worden wäre, dauert die Gewinnung von DNA und deren Abgleich doch nicht über 1 Jahr, oder?
Vor ca 2 Jahren war mal ein Artikel in der Zeitung, ich glaube in der Zeit, in dem es hiess, die wenigen forensischen Labore, die diese Arbeit durchführen in Deutschland, hätten einen Berg unbearbeiteter Fälle dort liegen, wo man bereits Angst bekam, dass manch Vergewaltigungsfall juristisch an Grenzen gerät, weil die Labore nicht schnell genug Analysen liefern konnten. Ich glaube kaum, dass sich dieser Zustand merklich verändert hat, und dass daher die Zeit leicht erklärbar ist.


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Der Fall Sonja Engelbrecht

16.03.2023 um 09:26
Hallo zusammen,

Nachdem hier ein paar Mal gefragt wurde, ob die Lokalzeitungen über den Fund des Oberschenkelknochens berichtet hatten:

Ja - das wurde damals in späteren Folgeartikeln zum Skelettfund von Sabine und Eugen (2.Mai 2020) erwähnt. Da der Oberschenkelknochen in Sichtweite des Fundorts der beiden Schädel und weiterer Knochen verortet wurden, las sich das damals aber eher so, als würde man von einem Zusammenhang ausgehen. Soweit ich mich erinnere, wurden die beiden anhand der Schädelknochen identifiziert, die DNA-Analyse der weiteren Knochen hat dann etwas länger gedauert (2021) - ich denke, deshalb hat sich auch die DNA-Analyse des Oberschenkelknochens entsprechend verzögert.

Sabine und Eugen wurden im gleichen Waldviertel wie Sonja aufgefunden - die Zeitungen waren damals voll mit Berichten über die polizeilichen Aktivitäten im Wald. Evtl. steht die Vermutung, dass Sonjas Täter zu einem späteren Zeitpunkten nochmal an den Ablageort zurück gekehrt ist, damit in Verbindung. Wenn er noch lebt, müsste ihn das sicherlich aufgescheucht haben.

In diesem Zusammenhang wäre auch interessant, ob jemand im Mai 2020 - als Sabine und Eugens Skelettteile gefunden wurden - ein auffälliges Verhalten in Bezug zu den Wäldern und / oder eine Verhaltensänderung im Sinne von erhöhter Nervosität / Gereiztheit gezeigt hat.


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Der Fall Sonja Engelbrecht

16.03.2023 um 09:48
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ohne dass es dafür bisher irgendein Indiz gibt, gehe ich allerdings ebenfalls von diesem Szenario aus.
Es gibt so ein paar - zugegeben nur mäßig starke - Argumente dafür.

Die Ankerpunktsache:
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Es gilt weithin die auch international bestätigte "30 Kilometer" Regel, wo Täter zuschlagen oder Verbringungen durchführen. Und die allermeisten Täter schlagen deutlich näher an ihrem Ankerpunkt zu, manchmal nur einen Steinwurf weit weg oder sogar an ihrem Ankerpunkt.
Verbringungen über diese 30km hinaus sind nahezu ausschließlich Transporte in die Nähe eines weiteren Ankerpunkts des Täters
Der Ankerpunkt ist dabei sicherlich nicht dieser Felsen in dem wenig frequentierten Waldstück, sondern seine Wohnung.

Ein Beispiel für einen Mord, bei dem der Täter wegen der Beziehungstat allen Grund hatte, die Leiche weit weg aus München rauszubringen (und es trotzdem nicht machte), ist der Fall D. Karaffa, die von ihrem Lebensgefährten im Streit erschlagen wurde und danach im Kapuzinerhölzl in der Mulde eines umgestürzten Baumes vergraben wurde. Die Ablagestelle lag nur 3,5 km entfernt vom Tatort, gefunden wurde die Leiche aufgrund eines anonymen Hinweises aber erst über ein Jahr später.

https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/urteil-im-fall-mord-ohne-leiche-schuldig-art-287324

In der Gegend Kipfenberg kann man übrigens allgemein eher schlecht ein Grab schaufeln:
Zitat von DukeofAragonDukeofAragon schrieb am 06.03.2023:Der Oberboden ist meist nur 30-50 cm dick, sodass Vergraben wegen des festen und harten kalkhaltigen Ausgangsgesteins hier absolut nicht funktioniert.
Ob es eine geplante Tat war oder der Täter aus einem anderen Grund nachts in München mit dem Auto unterwegs war und auf SE traf, ist schwer zu beurteilen. Ich tendiere mehr zur Gelegenheitstat. Wenn es eine Gelegenheitstat war, ist aber zu beachten:
Zitat von MiphaMipha schrieb:Es wäre eine bewusste Entführung gewesen, wahrscheinlich aufgrund von Macht- und Gewaltfantasien, die dafür sprechen würde, dass die Person sich schon länger mit diesen Fantasien beschäftigt, die Abgebrühtheit besitzt, es durchzuziehen, und die örtlichen Gegegebenheiten hatte.
Als sie in seiner Gewalt, sprich in seinem Fahrzeug war, hat er sie lebend mit zu sich in die Wohnung genommen, die im Umkreis von ca. 30 Kilometern vom Ablageort liegt. Erst dort wurde sie getötet.

Bei den Materialien zur Verpackung hat er improvisiert, also das genommen, was er finden konnte:
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Außerdem war das Verpackungsmaterial improvisiert.
Wennn jemand mit dem Vorsatz losfährt, solche Planen zu benutzen, der kauft doch eher neue Müllsäcke und passende Klebebänder. Hier ist mir die Verpackung mit bereits gebrauchten Materialien doch zu improvisiert.
Ich halte es für wahrscheinlich, dass er erst danach auf diesen Felsen bei der Suche nach einem geeigneten Ablageplatz gestoßen ist, vielleicht als er merkte, dass tiefes Graben zu schwer ist.

Die zeitlich unbekannte Rückkehr zum Ablageplatz bedeutet für mich, dass er zumindest zu diesem Zeitpunkt immer noch in der Nähe wohnte und Angst vor der Entdeckung bekam. Ich denke, die Rückkehr liegt nicht lange zurück.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Wenn er noch lebt, müsste ihn das sicherlich aufgescheucht haben.
Danke für deine Hinweise zur örtlichen Berichterstattung. Er könnte dann natürlich bereits durch den Fund der beiden anderen Toten veranlasst worden sein, sein eigenes Versteck besser zu sichern, also noch vor dem Fund des Oberschenkelknochens von SE.


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16.03.2023 um 10:23
Zitat von PalioPalio schrieb:in der Mulde eines umgestürzten Baumes vergraben
Der entwurzelte Baum ist übrigens auch eine spezielle und brauchbare Ablageidee. Nun würde aber keiner auf den Gedanken kommen, eine Kindheits- oder Urlaubserinnerung damit zu verbinden, die dann Anlass für dieses Versteck gewesen sein könnte. Auch wann der Baum umgestürzt ist, ist völlig unerheblich.

Nochmal meine Meinung dazu: Man kommt am ehesten auf eine Zweckentfremdung, wenn man es braucht und vor sich sieht.
"Not macht erfinderisch."


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16.03.2023 um 11:40
Zitat von PalioPalio schrieb:Danke für deine Hinweise zur örtlichen Berichterstattung. Er könnte dann natürlich bereits durch den Fund der beiden anderen Toten veranlasst worden sein, sein eigenes Versteck besser zu sichern, also noch vor dem Fund des Oberschenkelknochens von SE.
Korrekt. Bisher hatten wir bei möglichen nachbesserungszeitpunkten nur vom oberschenkelfund und 1996/studentenexkursion gesprochen. Der fund der beiden anderen skellete wäre natürlich auch so ein anlass gewesen. Eigentlich sogar der naheliegendste.

@Palio
Du meinst er kannte diesen wald , aber nicht die felsspalte? Hmmm.


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16.03.2023 um 12:32
Zitat von PalioPalio schrieb:Danke für deine Hinweise zur örtlichen Berichterstattung. Er könnte dann natürlich bereits durch den Fund der beiden anderen Toten veranlasst worden sein, sein eigenes Versteck besser zu sichern,
Jo, da müßte er dann schon aber recht einfältig gewesen sein, oder? Welcher Tätertyp riskiert denn, dass man ihn nunmehr dort vor Ort sehen könnte. Der Täter dürfte -auch ggf. mit wenig Phantasie gesegnet- geahnt haben, dass nach den Leichenfunden dort im Wald mehr Menschen unterwegs (gewesen) sein werden als usual.

Möglicherweise war er nach den Funden ja so genervt über den öffentlichen Fokus auf diesen Wald, dass er den Ablageplatz danach gar nicht mehr aufsuchte. Erscheint mir wahrscheinlicher als anders herum.

Ich könnte mir vorstellen, dass er bereits zuvor mehr oder weniger regelmässig vor Ort war, um sich seinen Tatphantasien hinzugeben. Mag sein, dass er bei diesen Gelegenheiten dann auch mit den Folien herumhantierte.


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16.03.2023 um 12:51
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Jo, da müßte er dann schon aber recht einfältig gewesen sein, oder? Welcher Tätertyp riskiert denn, dass man ihn nunmehr dort vor Ort sehen könnte.
Da müsste man dann wissen, wie genau die Chancen denn überhaupt sind, dass man ihn dort "ertappt". Wenn ich als Täter so einen Leichenablageort aufsuchen will, dann überlege ich mir doch am besten erst einmal eine Legende, wieso ich dort bin. Also gehe ich z. B. zur passenden Jahreszeit (!) mit einem Korb in den Wald. Wenn mich dann jemand anquatscht, kann ich immer noch sagen: "Ja, ich wollte Pilze sammeln!"

Das bringt mir natürlich nichts, wenn ich gerade dabei bin, die Leiche neu abzudecken, klar. Aber die Frage ist ob man nicht von dem Leichenfundort aus eine so gute Übersicht hat, dass man Personen, die sich evtl. nähern, schon von weitem sehen kann.

In dem Fall funktioniert das dann in meiner Vorstellung so: Täter geht mit Korb, als Pilzsammler getarnt, los in Richtung Ablageort. Dabei achtet er sehr genau darauf, ob irgendwelche Leute in der Nähe sind. Ihnen gegenüber kann er sich bei Nachfragen als Pilzsammler ausgeben, wird nicht gefragt geht man halt einfach wieder. Wenn die Leute dann später gefragt werden, können sie sich entweder nicht erinnern oder sagen blos: "Ja, Gott, da war ein Pilzsammler, der sah so und so aus..."

Ist aber niemand in der Nähe, kann man es riskieren den "Pilzkorb" abzustellen und die Leiche neu abzudecken (oder was auch immer). Das ist dann der Moment, wo es gefährlich ist. Aber wenn man von betreffenden Ort eine gute Übersicht hat, ist man sich relativ sicher, dass da niemand ausgerechnet in DEM Moment kommt. Und sobald man fertig ist kann man sein Körbchen wieder aufnehmen und als harmloser Pilzsammler seiner Wege gehen.

Natürlich ist immer eine gewisse Gefahr damit verbunden. Aber sie lässt sich doch minimieren, wenn die Gegebenheiten und die Inszenierung stimmen.


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