Gedichte: Tragik
17.03.2009 um 22:35Anzeige
"Wäre ich Gott,
dann würde ich weinen
über die Menschen,
sie, die ich geschaffen
zu meinem Ebenbild.
Wie ich weinen würde
über ihre Bosheit
und Gemeinheit
und Rohheit
und Dummheit
und ihre armselige Güte
und hilflose Verzweiflung
und Trauer ..
Und dann all die Kinder,
alle, alle Kinder,
über sie würde ich
am allermeisten weinen.
Ja, wäre ich Gott,
gewiss würde ich viel
über die Kinder weinen,
denn nie habe ich mir gedacht,
dass sie es so wie jetzt
haben sollten.
Ströme, Ströme
würde ich weinen, damit
sie ertrinken könnten
in den gewaltigen Fluten
meiner Tränen,
alle meine armen Menschen,
und endlich Ruhe wäre."
Astrid Lindgren
.
Tagebuch eines Herzkranken
Erich Kästner
Der erste Doktor sagte:
"Ihr Herz ist nach links erweitert."
Der zweite Doktor klagte:
"Ihr Herz ist nach rechts verbreitert".
Der dritte machte ein ernstes Gesicht
und sprach: "Herzerweiterung haben Sie nicht."
Na ja.
Der vierte Doktor klagte:
"Die Herzklappen sind auf dem Hund."
Der fünfte Doktor sagte:
"Die Klappen sind völlig gesund."
Der sechste machte die Augen groß
und sprach: "Sie leiden an Herzspitzenstoß."
Na ja.
Der siebente Doktor klagte:
"Die Herzkonfiguration ist mitral."
Der achte Doktor sagte:
"Ihr Röntgenbild ist durchaus normal."
Der neunte Doktor staunte und sprach:
"Ihr Herz geht dreiviertel Stunden nach."
Na ja.
Was nun der zehnte Doktor spricht,
das kann ich leider nicht sagen,
denn bei dem zehnten, da war ich noch nicht.
Ich werde ihn nächstens fragen.
Neun Diagnosen sind vielleicht schlecht,
aber die zehnte hat sicher recht.
Na ja
Frühling webt mit seinen Sinnen,
ein aus feinem Zauberlinnen
buntes, kreatives Band.
Lässt es flattern,fliegen,schweben.
Freudig uns in laue Lüfte heben,
wie mit unsichtbarer Hand.
Düsterheit und Regenzeit,
muß ihm nun zur Seite weichen.
Und die Sonnenstrahlen
kitzeln Wolken
aus dem Himmel,gibt uns Zeichen.
Alles macht sich nun bereit.
Vogelscharen,Blumenwiesen,
neues Blattgrün sprießt an Bäumen.
Kleine Nester,neue Brut,
emsig` Dasein in hohen Hecken.
Frisch gestrichen manche Zäune.
Den neuen Morgen
wahrgenommen.
Eingeatmet frischen Duft,
alle Lebensgeister zu erwecken.
Das macht die reine Frühlingluft,
Ein neues Sprießen,wachsen blühen
überall hat es begonnen.
Auch du erschaffst dir
eigene Kreationen.
Kannst dich mit der Wahrnehmung,
der kleinen
Wunderdinge belohnen.
So wird nun heller Sinn und Lebensfreude
auf ein Neues in dir weilen.
Lass uns darum
dieses einzigartige Wissen,
um die Widerkehr des Lenzes,
sein buntes Streben,
neu erleben.
Um es so ,mit allen Wesen um uns herum,
zu teilen.
©Bluish
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Treu im Kleinsten.
Achtung für die kleinsten Dinge.
zeugt von deiner Demut hier.
Und ein Mensch der sich bewußt,
was nur das Geringste ist,
im Kleinsten.
Ist im Denken
stets am Reinsten.
Im Großen ist es leicht
die Welt sich zu erfassen.
Denn die Welt,
im großen Ganzen,
ist leicht erklärt.
Scheint dir
wie ein Turmuhrwerk.
Und das mag auch wohl
zu stimmen.
Wäre da nicht inneres Raunen
das Hinterfragen
unerklärlicher Dinge.
Nach den Gründen,
oder Sinn.
Und ein immerwährendes
Staunen,
führt dich zu der Wahrheit hin.
Warum sind die Sachen rund,
die uns aus dem Weltall scheinen?
Und wie bleibt man lang gesund?
Oder, warum gibts das Weinen?
Muß ich mich der Tränen schämen?
Ob aus Freude oder Trauer,
die ich einfach losgelassen.
Darf ich mir vom Leben nehmen,
was ich will?
Ist`s im Paradies stets hell?
Warum existiert das Hassen?
Schon sind wir am gleichen Punkt.
Bist du treu dir,
auch im Kleinsten.
Ist dein Dasein,
echt vom Feinsten
und dein Geist bleibt auch gesund.
Schönen Tag und edlen Sinn
einen fröhlichen Beginn,
wünsch ich euch
in dieser Weise.
Alle Antwort ist
schon lange in euch vergraben,
stellt ihr nur die rechten Fragen.
Das Große ist stark und laut.
Die kleine filigrane,
Wahrheit,flüstert Erkenntnis.
Sehr leise.Sehr leise.
©Bluish
Heute früh, nach gut durchschlafener Nacht,
Bin ich wieder aufgewacht.
Ich setzte mich an den Frühstückstisch,
Der Kaffee war warm, die Semmel war frisch,
Ich habe die Morgenzeitung gelesen
Es sind wieder Avancements gewesen.
Ich trat ans Fenster, ich sah hinunter,
Es trabte wieder, es klingelte munter,
Eine Schürze beim Schlächter hing über dem Stuhle,
Kleine Mädchen gingen nach der Schule-
Alles war freundlich, alles war nett,
Aber wenn ich weiter geschlafen hätt´
Und tät´von alledem nichts wissen,
Würd´es mir fehlen, würd´ich´s vermissen ?
Immer enger, leise, leiseBeide von Fontane ;)
Ziehen sich die Lebenskreise,
Schwindet hin, was prahlt und prunkt,
Schwindet Hoffen, Hassen, Lieben,
Und ist nichts in Sicht geblieben
Als der letzte dunkle Punkt.
For Linda....
31 März 1993
The last year
so promising began.
The last day,
Who could guess.
The last hour,
there was no warning.
A hopeful
young life,
the miserable death defeated ..
And infinite sorrow,
the tears in your heart
a pain of non-finishes.
The faith is lost
and curses sent.
But nothing can change
on the course of things.
Done is done
and an icy heart.
Why ... Why ... it screams,
even after years still in you.
The longing for its proximity
eats you up.
And your soul cries
unspeakably tears
until you finally know:
As long as you feel his presence,
as long as you're not in his image, you lose
as long as you have his memory,
death is only a farce.
Because there is only one bridge
on a deep water,
also once you'll go.
At the other end,
He will expect you joyfully
and you take in the arms.
©Bluish