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Welches Buch lest ihr gerade?

7.146 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bücher, Lesen, Literatur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Welches Buch lest ihr gerade?

06.01.2017 um 14:32
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Nachdem ich per Zufall ein Interview auf Vice mit Marina gesehen hatte, das mein Interesse weckte, bestellte ich mir ihre Autobiographie.
Bis jetzt eine sehr faszinierende Lektüre, die mich sofort in ihren Bann zog.

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07.01.2017 um 17:42
Alexander Dugin - Last War of the World-Island

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Dugin ist bekannt als Proponent des Eurasienskonzepts und als dieser hofiert von der extremen europäischen Rechten bis hin zu Vertretern der linken griechischen Syriza. Doch was steckt hinter seinen Ideen? Dieses Buch gibt mehr als eindeutig Aufschluss über das ideologische Grundgerüst Dugins.

Das hinter seiner Ideologie stehende Konzept ist die Heartland-Theorie des britischen Geographen und Geopolitikers Halford Mackinder, welcher die Welt in drei Sphären einteilte:

1. Die Weltinsel (Asien, Europa, Afrika)
2. Die küstennahen Inseln (darunter GB und Japan)
3. Die küstenfernen Inseln (darunter der Kontinent Amerika)

Weiters postuliert er, dass es nur zwei Arten von Hegemonialmächten gibt:

1. Seemächte
2. Landmächte

Bezüglich der Weltherrschaft postuliert Mackinder 1919:
„Who rules Eastern Europe commands the Heartland
Who rules the Heartland commands the World Island
Who rules the World Island commands the World."

Wer über Osteuropa herrscht, beherrscht das Herzland.
Wer über das Herzland herrscht, beherrscht die Weltinsel.
Wer über die Weltinsel herrscht, beherrscht die Welt.“

– Mackinder, Democratic Ideals and Reality, S. 106
Näheres: Wikipedia: Heartland-Theorie

Darauf aufbauend konstatiert Dugin, dass die beherrschende Landmacht seit über 1000 Jahren den eurasischen Kontinent dominiert hat und dies die geopolitisch historische Aufgabe Russlands sei. Ein Zerfall Russlands hinterließe nur noch eine Weltmacht, die Seemacht USA.

Das gegenwärtige Russland muss nach Dugin in der Tradition der Awaren, des Kiewer Rus, des Moskowiter Herzogtums, des russischen Zarenreichs und der Sowjetunion stehen, die alle eines gemeinsam hatten, sie weiteten die Einflusssphäre des Heartlandes aus und erfüllten somit eine geopolitisch historische Aufgabe.

Auch schreibt Dugin den verschiedenen Zivilisationen, wie er sie nennt, unterschiedliche ideologische Konzepte zu, die er letztlich als nicht kompatibel sieht.

Seemacht USA: Materialismus, Liberalismus, Individualismus, freier Handel, parlamentarische Demokratie, Pressefreiheit, Menschenrechte

Landmacht des Heartlandes:
- conservativism
- holism
- collective anthropology (the narod is more important than the individual)
- sacrifice
- an idealistic orientation
- values of faithfulness, asceticism, honor, and loyality

(S. 22)
Wir haben hier also ein totalitäres Wertesystem, das konservative Ganzheitlichkeit, Opferbereitschaft, Loyalität, Treue und asketische Bedürfnislosigkeit einfordert, damit ein kollektives Ziel erreicht wird. Die Gemeinschaft ist höher gestellt als das Individuum, und - wie Dugin mehrfach betont - die beste Repräsentation der Gemeinschaft ist eine starke Regierung, welche die geopolitischen Ziele der historischen Mission "Landmacht" umsetzt.

Auf Basis dieser Theorie klopft Dugin die russische/sowjetische Geschichte ab 1917 ab, inwiefern die geopolitisch historische Mission erfüllt worden ist, wobei der Gegenspieler immer die Seemacht USA ist.

Eine vergebene Chance, eine dominierende Seemacht USA verhindern zu können, sieht Dugin in den aufkommenden Faschismen in Mitteleuropa der 20er und 30er Jahre. Eine Querfrontkoalition zwischen stalinistischem Russland und faschistischem Mitteleuropa hätte Hitler mit seinem rasenden Antikommunismus und Antisemitismus versemmelt, als Stalin bereits mit dem Ribbentrop-Molotow-Pakt die Chancen erkannt hätte.

Nicht nur einmal werden Querfrontpolitiker sowohl von kommunistischer als auch faschistischer Seite positiv hervorgehoben, darunter Karl Radek oder auch Rudolf Hess (als Freund des mit Mackindle hochvertrauten Karl Haushofer).

Die faschistischen Ideologien Mitteleuropas nennt Dugin verniedlichend auch den "dritten Weg" (also zwischen Ideologien der Land- und der Seemacht), und am Ende des Kapitels über das Yalta-Abkommen, welches die Nachkriegsordnung festlegte, schreibt Dugin:
Geopolitically, this meant the establishment of a planetary balance between the global thalassocratic and capitalist West and the equelly global tellurocratic, Communist East, extendig far beyond the limits of the USSR. Moreover, the third force, represented by the European continental center and the ideology of "the Third Way" vanished for good (or at least to the present day).
(S. 53)
Die in Klammern gesetzte Beifügung (2012 geschrieben) erinnert daran, mit welchen politischen Kräften in Westeuropa Dugin fortlaufend Kontakt sucht und mit welchen politischen Kräften der im Augenblick sehr auf Basis der eurasischen Theorie agierende Putin Bündnisse sucht und abschließt.

2012 war Dugin noch unsicher, in welche Richtung Putin gehen werde, auf jeden Fall habe er den Zerfall Russlands gestoppt und sei auch bereit gewesen, außerhalb Russlands geopolitische Interessen durchzusetzen (2008 in Georgien). Auch habe Putin 2007 in München sich eindeutig für eine starke eurasische und eigenständige russische Politik ausgesprochen. Dugin fordert Taten ein.

Putins Münchner Rede von 2007 im Wortlaut in deutscher Übersetzung:
https://de.sputniknews.com/meinungen/2007021360672011/ (Archiv-Version vom 30.08.2017)

Die Erkenntnis dieser Lektüre ist, dass sich die Eurasien-Ideologie nicht in den Kategorien eines ethnopluralistischen Puppenstuben-Nationalismus (jedem Völkchen sein Schrebergärtchen) einordnen lässt, sondern eine imperialistische russische Strategie ist, welche die Vorherrschaft Russlands im eurasischen Raum anstrebt.

Und wie Nicht-Russen gesehen werden, zeigt sich auch in Dugins Sprache. In der Russischen Föderation leben "Russians" und "people of The Russian Federation". Selbstbestimmung oder gar nationale Eigenständigkeit werden abgelehnt, alles hat sich den Grundwerten der Landmacht (siehe oben) zu unterwerfen.


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12.01.2017 um 20:18
Zuletzt gelesen.
Thomas Willmann - Das finstere Tal
http://www.fanfiktion.de/s/587495b60000b6d5209bb716/2/Blutfeder-bespricht-beeindruckende-Buecher

Jetzt bin ich am ersten Teil der Geraltsaga von Sapkowski: Das Erbe der Elfen


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13.01.2017 um 11:12
Dan Millman - Die Rückkehr des friedvollen Kriegers

Rueckkehr-Krieger

"Geheimnisvollen Andeutungen seines Lehrers Socrates folgend, findet Dan Millman auf einer abgelegenen Insel Hawaiis eine Kahuna-Heilerin. In der Einsamkeit des Regenwaldes führt sie ihn in die Geheimnisse der Schamanen ein.
Mit großartigen Visionen, aufregenden Initiationen und spannend wie ein Roman, ist dieser Erlebnisbericht aus erster Hand ein Klassiker der spirituellen Entwicklung."


https://www.amazon.de/Die-R%C3%BCckkehr-friedvollen-Kriegers-Millman/dp/3453700007

Nachdem ich das erste Buch gelesen habe, musste ich mir gleich den Nachfolger kaufen. Ich bin gespannt was mich in diesem Buch alles erwartet.


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13.01.2017 um 19:02
"Belastet. Meine Eltern im dritten Reich. Gespräche mit den Kindern von Tätern."
Gerald Posner

Es kommen ua die Nachkommen von Heß, Frank, Göring, Dönitz und Mengele zu Wort.


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15.01.2017 um 00:05
58626

:lv: :lv: :lv:


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15.01.2017 um 19:13
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Ein Buch von T.C. Boyle zu kaufen kann keine falsche Entscheidung sein. :D
Einer meiner Lieblingsschriftsteller überhaupt, bissig, pessimistisch, mit viel schwarzem Humor und den treffendsten Gleichnissen, die ich kenne.


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15.01.2017 um 19:32
Nochmal gelesen

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Finale der furiosen, autobiographisch geprägten, Hagen Trinker Trilogie
(Schweine und Elefanten, Könige über dem Ozean, Fette Welt)

Hagen lebt mittlerweile auf der Straße und hat sich einer "Berber-Familie" mehr oder weniger angeschlossen. Eines Tages landet eine junge Ausreißerin bei ihnen, in die Hagen sich verliebt.
Ich halte Helmut Krausser für einen der besten deutschsprachigen Autoren. Und hier ist der ganze Krauser drin, roh und zärtlich, direkt und poetisch.

Der Roman ist auch verfilmt worden. Ich hatte mal nach einer Lesung Gelegenheit ein wenig mit Helmut Krausser zu reden. Er fand die Verfilmung nicht gut, nannte sie "Sozialkitsch". Er hätte sich eine Verfilmung mehr tarantinoesk gewünscht.

Und weil es so schön war, auch noch diese Anekdote.
Ein anderer Roman von ihm (Der große Bagarozy) ist ebenfalls verfilmt worden.
Mit Till Schweiger in der Hauptrolle (Und diese Verfilmung ist wirklich scheiße).
Auf die Frage, ob er sich einen besseren Schauspieler für die Hauptrolle hätte vorstellen können, war seine knappe Antwort: "Jeden anderen" :D


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17.01.2017 um 21:38
Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Es ist zwar der Roman, mit dem der Schweizer Schriftsteller Rolf Lappert bekannt und von der Kritik anerkannt wurde, für mich jedoch ein zähes, überlanges Stück Text.

Es ist die Geschichte des in den USA geborenen Halbwaisen Wilbur (seine irische Mutter stirbt bei seiner Geburt, der schwedische Vater türmt) und sie wird verfolgt bis zu seinem etwa zwanzigsten Geburtstag.

Die Geschichte ist zweigeteilt: die Jetztzeit in Ich-Form aus der Sicht Wilburs, die Vergangenheit ab der Geburt in Rückblenden in Er-Form. Alleine das schon sehr gekünstelt.

Wilbur ist ein Frühchen und unterentwickelt (sehr klein, wenig Muskeln) und hat unbändige Angst vor Wasser (er wäre 2x fast ertrunken).

Die Stationen seines Lebenswegs sind Heime, Großeltern, schräge Leute. Wilbur selbst ist ein Überdrüberkind (Cineast, Cello-Wunderkind, belesenst), scheitert aber im wirklichen Leben, sucht seinen Vater und die ideale Frau, die er am Ende auch findet (Juhu! Familienidylle am Schluss samt romantischer irischer Meereküste und geerbtem Haus ... auch wenn das ursprüngliche Kapital gestohlenes Piratengut ist).

Trotz seiner Länge (550 Seiten) geht der Text nie in die Tiefe, alles ist sehr oberflächlich, dauernd gibt es neue Leute, deren oberfläche Lebensgeschichten erzählt werden (auch wenn es Typen sein sollen, die in jedem Bukowski vorkommen könnten). Kaum habe ich 20 Stunden Lesepause eingelegt, schon wusste ich am nächsten Tag nicht mehr, welche Leute das sind, von denen geredet wird.

Infolinks im Spoiler

Der Autor:
https://www.hanser-literaturverlage.de/autor/rolf-lappert/
Wikipedia: Rolf Lappert

Verlagsinfo:
https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/nach-hause-schwimmen/978-3-446-20992-3/

Rezensionen:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/f-a-z-fruehjahrsbuecher-2009/belletristik/rolf-lappert-nach-hause-schwimmen-es-ist-nicht-schoen-allein-zu-sein-1685092.html
http://www.deutschlandradiokultur.de/parcours-der-schicksalsschlaege.950.de.html?dram:article_id=136170
http://www.nzz.ch/zwei-leben-1.673564
http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=12590
http://www.berlinerliteraturkritik.de/detailseite/artikel/rolf-lapperts-grosser-roman-nach-hause-schwimmen.html (Archiv-Version vom 22.08.2012)
http://www.woz.ch/-124e
http://www.deutschlandfunk.de/maerchenhafter-bildungsroman.700.de.html?dram:article_id=83679
http://www.swissinfo.ch/ger/eine-ruhelose-seele-findet-inspiration-in-irland/7259590
http://www.fda-berlin.de/rezensionen/rolf-lappert-nach-hause-schwimmen/ (Archiv-Version vom 06.01.2017)



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18.01.2017 um 09:03
Die drei Sonnen von Liu Cixin. Mega spannende science fiction, die sich unter anderem mit dem Dreikörperproblem beschäftigt.

"China, Ende der 1960er-Jahre: Während im ganzen Land die Kulturrevolution tobt, beginnt eine kleine Gruppe von Astrophysikern, Politkommissaren und Ingenieuren ein streng geheimes Forschungsprojekt. Ihre Aufgabe: Signale ins All zu senden und noch vor allen anderen Nationen Kontakt mit Außerirdischen aufzunehmen. Fünfzig Jahre später wird diese Vision Wirklichkeit – auf eine so erschreckende, umwälzende und globale Weise, dass dieser Kontakt das Schicksal der Menschheit für immer verändern wird."

Absolute Empfehlung


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20.01.2017 um 10:31
John von Düffel - KL - Gespräche über die Unendlichkeit

Muss wirklich sagen, dass es sich hierbei um ein empfehlenswertes Buch handelt - ist recht einfach geschrieben (für meine Verhältnisse) und beinhaltet sehr interessante Betrachtungsweisen über das Bild von Ikonen innerhalb der (deutschspr.) Medienlandschaft.


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20.01.2017 um 10:44
"Helix" von Marc Elsberg

Ist mein erstes Buch von Elsberg, und ich muss sagen, es liest sich angenehm flüssig.
Ein klassischer Pageturner, der einem gute, wenn auch etwas runtergebrochene Eindrücke in die aktuelle Wissenschaft gibt.
Für einige vielleicht gewöhnungsbedürftig ist die stark variierende Kapitellänge, da kann es schon vorkommen, dass ein Kapitel aus einer Seite besteht. Wirklich lange Kapitel sind mir bis dato noch nicht untergekommen.
Das macht das Buch aber auch zu einer perfekten Lektüre für zwischendurch, sei es in der U-Bahn, oder mal kurz vor dem Einschlafen im Bett, ein Kapitel geht sich immer aus.
Mir persönlich sind die Charaktere ein wenig zu schablonenhaft, aber der Spannungsbogen entwickelt sich gut und ich fühle mich (bis jetzt) gut unterhalten.

Für jemanden, den die Thematik des Buches interessiert, durchaus empfehlenswert.


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20.01.2017 um 19:42
"Noch ein Martini und ich lieg unterm Gastgeber"
Michaela Karl

Biographie über Dorothy Parker


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23.01.2017 um 13:37
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Munas Leben ist die Hölle. Und niemand kommt ihr zu Hilfe, denn keiner weiß, dass die Familie Songolis ihr Hausmädchen behandelt wie eine Sklavin. Dabei muss sie sich nicht nur Tag für Tag bis zur Erschöpfung um das Wohl der Songolis kümmern, sondern wird auch noch jede Nacht in einen dunklen, fensterlosen Keller gesperrt. Doch dann kehrt eines Tages der jüngste Sohn der Familie aus unerklärlichen Gründen nicht mehr nach Hause zurück. Damit die ermittelnden Polizeibeamten nichts von Munas Schicksal erfahren, darf sie ihren Keller verlassen. Und diese Chance nutzt sie auch. Denn Muna ist sehr viel klüger, als alle ahnen – und ihre Pläne sind sehr viel schockierender, als irgendjemand jemals vermuten würde ...
Subtil, spannend, echter Psychothriller mit Tiefgang.


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23.01.2017 um 13:58
@MissMogwai
John von Düffel hat auch ein "KL" geschrieben?

Ich lese gerade "KL Die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager" von Nikolaus Wachsmann.


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23.01.2017 um 14:15
@Saxnot555
Ja, allerdings geht es da 100%ig um was anderes :D handelt von Gesprächen mit einer Figur die Karl Lagerfeld entspricht - geht um die Demaskierung der Persona und den Stellenwert von Ikonen in den Massenmedien.


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23.01.2017 um 17:50
dreisonnen
Zitat von Kasach87Kasach87 schrieb am 18.01.2017:China, Ende der 1960er-Jahre: Während im ganzen Land die Kulturrevolution tobt, beginnt eine kleine Gruppe von Astrophysikern, Politkommissaren und Ingenieuren ein streng geheimes Forschungsprojekt. Ihre Aufgabe: Signale ins All zu senden und noch vor allen anderen Nationen Kontakt mit Außerirdischen aufzunehmen. Fünfzig Jahre später wird diese Vision Wirklichkeit – auf eine so erschreckende, umwälzende und globale Weise, dass dieser Kontakt das Schicksal der Menschheit für immer verändern wird.
Spannend, ist mal was anderes. Bin noch mittendrin und ohne große Erwartungen daran gegangen. Liest sich super und beinhaltet auch geschichtliches aus China sowie eben die Kulturrevolution und persönliche Folgen Einzelner eben durch sie.

Edit: Ist anscheinend hier bereits einmal empfohlen worden wie ich am Quote sehen kann :D


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23.01.2017 um 18:51
Genevieve Cogman - Die unsichtbare Bibliothekt
Die unsichtbare Bibliothek - ein Ort jenseits von Raum und Zeit und ein Tor zu den unterschiedlichsten Welten. Hier werden einzigartige Bücher gesammelt und erforscht, nachdem Bibliothekare im Außendienst sie beschafft haben. Irene Winters ist eine von ihnen. Ihr aktueller Auftrag führt sie in ein viktorianisches London, wo eine seltene Version der Grimm'schen Märchen aufgetaucht ist. Doch was als einfacher Einsatz beginnt, wird nur allzu schnell ein tödliches Abenteuer, denn Irene ist nicht die Einzige, die hinter dem Buch her ist. Und die anderen Interessenten gehen über Leichen, um zu bekommen, was sie wollen.
Bisher spricht mich die Handlung sehr an, vor allem, weil sie sich von dem unterscheidet, was auf dem Urban-Fantasy-Markt sonst gerade populär ist. Ist ja leider ein bekanntes Manko dieses Genres, dass gerne kopiert wird, was einmal Erfolg hatte. Besonders positiv fällt mir auch die Vielschichtigkeit der Hintergrundinformationen auf, die ansonsten häufig leider auch schon mal zu kurz kommen.


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23.01.2017 um 21:10
Hab mir heute morgen um halb 11 das Buch "Harry Potter und das verwunschene Kind" über Kindle gekauft.... direkt angefangen zu lesen und wurde gerade eben damit Fertig.... So ein "Drehbuch" liest sich echt flott...


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24.01.2017 um 22:30
László Krasznahorkai - Satantango

Satantango Laszlo Krasznahorkai

Ein sehr kryptischer und hermetischer Roman des ungarischen Avantgardeschriftstellers Krasznahorkai aus dem Jahre 1985, der im Komitat Békés ganz im Südosten Ungarns angesiedelt ist.

In einer ganz kleinen Ansiedlung sind alle Bewohner gänzlich aus jeder produktiven Tätigkeit ausgeschlossen, ihre Lebensumgebung zerfällt, eine staatliche Ordnung scheint nicht mehr zu existieren bzw. nur kafkaesk unerreichbar zu existieren.

Ihre einzige Hoffnung ist ein umherziehender charismatischer und als Messias gefeierter Hochstapler namens Irimiás, der allen, nachdem er ihnen ihre Ersparnisse abgeluchst hat, schließlich Anstellungen in Kleinstfamilienbetrieben verschafft, für die sie jedoch mit tragbarem Hab und Gut ihre Ansiedlung verlassen müssen.

Die Lebensperspektive der Bewohner ist total verzerrt. Während die Alten und Gebrechlichen auf Irimiás und ein neues, glückliches Leben hoffen, haben Kinder keine Hoffnung auf Zukunft, dargestellt am Mädchen namens Esti: vor ihrem Unfalltod ertränkt sie während eines autistischen Anfalls ihre Katze.

Wer dieser Irimiás ist, wird nie entschlüsselt. Er scheint die Alten für ein eigenes Unternehmen nutzen zu wollen. Was dieses ist, bleibt verborgen. Es gibt einerseits Kontakt zu einem Waffenhändler, andererseits schreibt er über die Menschen, die er "gerettet" hat, beleidigendste Berichte an eine nicht spezifizierte Behörde, die mich an kommunistische Denunzierungen bei der Geheimpolizei erinnern.

Die düstere und sehr eigentümliche Stimmung wird nicht nur durch einen Dauerregen unterstrichen, sondern auch durch paranormale Phänomene: die Leute hören Kirchenglocken, obwohl der Glockenturm eingestürzt und verfallen ist, Irimiás und seine zwei Begleiter hören himmlische Orgeln und sehen Esti aus ihrem Sarg in den Himmel aufsteigen.

Gerahmt ist der Roman mit der Sicht auf den adipösen und schwer trinkenden Dorfarzt, der am Ende - alleine in der Ansiedlung - von einem gnomischen alten Mann zu einer Glocke im verfallenen Turm geführt wird.

Da die deutsche Übersetzung leider vergriffen und für mich unauffindbar ist und das Original für mich sprachlich zu anspruchsvoll ist (ich kann zwar Ungarisch, aber so ein Text geht über meine Kenntnisse weit hinaus), habe ich die englische Übersetzung herangezogen, die von der Kritik sehr positiv aufgenommen wurde.

Dieser Text, der meines Erachtens in der Tradition von Franz Kafka und David Lynch steht, wurde von dem großartigen ungarischen Regisseur Béla Tarr verfilmt. Dieser Film steht noch auf meiner "Muss ich sehen"-Liste. Tarr hat ein Sieben-Stunden-Epos aus diesem Roman gestaltet.

Wikipedia: László Krasznahorkai
http://www.zeit.de/kultur/literatur/2015-05/l-szl-krasnahorkai-booker-prize-wuerdigung
https://www.theguardian.com/books/2012/aug/24/laszlo-krasznahorkai-interview
https://www.theguardian.com/books/2012/may/09/satantango-laszlo-krasznahorkai-review
http://www.nytimes.com/2012/03/18/books/review/laszlo-krasznahorkais-satantango.html


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