Astralreisen

Für mich sind diese "Astralreisen" nach wie vor eine Form von Luziden Träumen, allerdings mit der Einschränkung, daß der "Reisende" keine volle Kontrolle über sie hat, sondern nur ein passiver Beobachter ist.

"Die Erlebnisse im Klartraum sind so intensiv, als ob sie Wirklichkeit wären. Das unterscheidet den luziden Zustand vom Tagtraum, dessen Fantasiebilder blasser als echte Sinneseindrücke erscheinen, und von einem Kinofilm, der nur auf einem Stück Leinwand zweidimensional an uns vorüberzieht, und auch von einem Computerspiel, das wir ebenfalls nur in einem Ausschnitt unseres Blickfelds erleben. Im Klartraum dagegen taucht man mit allen Sinnen in eine selbst erzeugte Realität ein.

Oft erscheinen die Wahrnehmungen sogar noch wirklicher als die Tagesrealität. Die Farben leuchten in einer Intensität, der Raum hat eine Tiefe, wie man es wach niemals erlebt. Das Licht ist klar, die Kanten der Gegenstände rasierklingenscharf. An den Hängen einer weit entfernten Bergkette erkennt man die einzelnen Nadeln der Tannen. Jeder Ton klingt so sauber, als ob er aus einem schwingenden Eiskristall käme.

Der britische Psychologe Hugh Callaway hat diese Erfahrungen in eindringlichen Worten beschrieben:
»Die Qualität des Traumes veränderte sich auf eine Weise, die man nur sehr schwer jemandem mitteilen kann, der dieses Erlebnis noch nie hatte. Sofort nahmen Klarheit und Lebendigkeit hundertfach zu. Das Meer, der Himmel und die Bäume hatten noch nie solch eine zauberhafte Schönheit ausgestrahlt; selbst die gewöhnlichen Häuser waren von innerem Leben erfüllt und auf eine mystische Art schön. Nie habe ich mich so wohl gefühlt, so klar im Kopf, und so frei.«

Allerdings lässt sich bezweifeln, dass dieses Empfinden von Hyperrealität nur Klarträumen vorbehalten ist. Vermutlich nehmen wir mitunter auch in gewöhnlichen Träumen alles überdeutlich wahr und sind nur unfähig, uns die Bilder in ihrem ganzen Reichtum zu merken. Der luzide Zustand zeichnet sich nicht unbedingt durch stärkere Erfahrungen aus; vielmehr zählt, dass uns plötzlich bewusst wird, wie bemerkenswert das ist, was wir erleben.

[...]

Wie andere ungewöhnliche Traumerfahrungen, von denen frühere Kapitel dieses Buchs handeln, kommen auch Klarträume durch eine besondere Konstellation aktiver und abgeschalteter Hirnzentren zustande. Es handelt sich um einen einzigartigen Zwitter aus REM-Schlaf und Wachen. Wie üblich sind jene Hirnareale außer Betrieb, die Signale von den Sinnesorganen empfangen. Darum machen keinerlei Eindrücke von außen den Traumvorstellungen Konkurrenz, die in den höheren Zentren der Seh- und Hörrinde entstehen. Verglichen mit gewöhnlichen Träumen ist aber die Tätigkeit bestimmter Areale am seitlichen Hinterkopf, die zur bewussten Wahrnehmung von Bildern beitragen, erhöht. Das könnte erklären, warum Menschen in luziden Träumen oft überklar sehen.

Doch das auffälligste physiologische Merkmal des Klartraums ist, dass das Stirnhirn erwacht. Plötzlich zeigen sich im EEG die schnellen elektrischen Wellen mit 40 Schwingungen pro Sekunde, die sonst tagsüber auftreten: Das Wachbewusstsein bricht in den Schlaf ein. Eine besondere Rolle für das Dämmern der Geistesgegenwart spielt der dorsolaterale präfrontale Cortex, ein Bereich des Großhirns über der Stirn. Dieser ist normalerweise im Schlaf heruntergeregelt, tagsüber und im luziden Zustand dagegen aktiv. Plötzlich kann der Träumer kritisch denken, seine Aufmerksamkeit lenken und hat Zugriff auf die autobiographische Erinnerung. Dadurch hat er ein genaueres Gefühl für sich selbst als im Traum üblich; während man sonst blindlings Ziele verfolgt und das Wissen um die eigene Identität allenfalls aufblitzt, ist das Ich im Klartraum fast durchgehend präsent. Zusätzlich erwacht der Precuneus, eine Region am oberen Hinterkopf, die uns befähigt, den eigenen inneren Zustand zu analysieren. So bemerkt man erstaunt, dass man träumt.

Viele luzide Träumer nutzen diese Einsicht, um das Geschehen nach ihrem Willen zu lenken. Allerdings ist uns nicht in jedem Klartraum Gestaltungsfreiheit vergönnt. Ich selbst habe oft nur staunend und voll Spannung die Schönheit der Traumbilder bewundert – kam aber nicht einmal auf die Idee, sie zu verändern."
aus: "Träume - Eine Reise in unsere innere Wirklichkeit" von Stefan Klein

Auch dieses Zitat aus o.g. Buch ist ein Hinweis darauf, daß "Astralreisen" mißglückte luzide Träume sind:

"Die Kunst, solche Übergänge gezielt herbeizuführen, wird seit Jahrhunderten in tibetischen Klöstern vermittelt. Der Übende sucht sich einen Ankerpunkt der Aufmerksamkeit und sieht gleichsam zu, wie er in den Schlaf sinkt. (Dabei darf man nicht allzu müde sein, weswegen sich wiederum die frühen Morgenstunden oder eine Siesta empfehlen.) Indem man seinen Atem verfolgt, sich ein Bild vorstellt oder einfach nur zählt, soll der kritische Verstand wach bleiben, während sich andere Gehirnfunktionen verabschieden. Viele Menschen berichten von der Erfahrung, sich in dieser Phase scheinbar zu verdoppeln: Es kommt ihnen so vor, als würde das Wach-Ich den physischen Körper im Bett, das heraufdämmernde Traum-Ich einen Traumkörper in der Traumwelt bewohnen.

Auch und sogar häufiger begegnet man seinem Doppelgänger beim Erwachen aus einem Klartraum. Eine klassische Beschreibung dieses Empfindens stammt von Frederik van Eeden, einem holländischen Psychiater, der 352 seiner luziden Träume aufgezeichnet hat. Im Jahr 1913 schrieb er:

»Ich träumte, dass ich im Garten lag, vor den Fenstern meines Arbeitszimmers, und ich sah die Augen meines Hundes durch die Glasscheibe. Ich lag auf dem Bauch und beobachtete den Hund sehr genau. Gleichzeitig jedoch wusste ich mit vollkommener Gewissheit, dass ich auf dem Rücken in meinem Bett lag. Und dann beschloss ich, langsam und vorsichtig aufzuwachen und dabei zu beobachten, wie sich mein Gefühl, auf dem Bauch zu liegen, in das Gefühl verwandelte, auf dem Rücken zu liegen. Der Übergang, den ich seither viele Male durchlaufen habe, ist höchst wunderbar. Es ist wie das Gefühl, von einem Körper in den anderen zu schlüpfen, und es gibt eine klare doppelte Erinnerung an die beiden Körper. Sie ist so unbezweifelbar, dass sie fast unweigerlich zur Idee eines Traumkörpers führt.«

Der Traumkörper ist kein esoterisches Gebilde vom Typus Astralleib, sondern eine Repräsentation unserer selbst. Wann immer wir uns durch die virtuelle Welt eines Traumes bewegen, brauchen wir eine Vorstellung von unserem Körper. Sie funktioniert wie ein Avatar in einem Videospiel, ist aber mehr als nur ein Bild unserer selbst: Mit ihrer Hilfe spüren wir die Lage der Körperteile im Raum und deren Bewegung. In einem Flugtraum beispielsweise hat man oft den Eindruck, mit den Armen zu rudern. Natürlich handelt es sich um eine Simulation, denn tatsächlich ist unsere Muskulatur ja gelähmt. In normalen Träumen nehmen wir den Avatar nicht als solchen wahr, da uns die virtuelle Welt real erscheint. Doch im luziden Zustand hat sich die Wirklichkeit gleichsam verdoppelt, weil Erfahrungen aus zwei Bewusstseinszuständen gleichzeitig zugänglich sind. So, wie sich der Schläfer nun bewusst wird, dass es neben dem Geschehen vor seinem inneren Auge eine Wachrealität gibt, kann er auch erkennen, dass der Traumkörper ein anderer als der physische Körper sein muss. Genau diese Erfahrung beschreibt van Eeden."


Wer trotzdem der Meinung ist, bei einer "Astralreise" in der realen statt der eigenen Innenwelt unterwegs zu sein, der sollte das dann schon irgendwie belegen können; z.B. indem er aktuelle Informationen vom Ort der Reise mitbringt.

@geeky
Sehr schöne Berichte, die du hier eingestellt hast. Trotzdem gibt es einen Unterschied zwischen
luziden (Klar) Träumen und Astralreisen. Es handelt sich bei Astralreisen nämlich um ein
Mitwirken der Zirbeldrüse, welche i.d.R. nur bis zu Ende der Pubertät gegeben ist.
Das ist der Punkt, warum Kinder oft eine unerklärliche Erinnerung an frühere Leben haben!
Weil eben die Zirbeldrüse noch richtig aktiv ist. Selbige stellt im Erwachsenenalter die Tätigkeit ein
Und kann nur durch intensive Meditationsarbeit aktiviert werden. Das kann auch schon mal
zwanzig Jahre dauern und ist ganz gewiss nicht durch lesen entsprechender Literatur auf die schnelle erledigt. Dazu gehört eine entsprechende Einsicht in die Astralwelt und das Glück auf einen wohlwollenden Geistführer zu treffen. Das ist es, wovor die meisten Angst haben, weil man erstmal nur auf unerlöste Seelen trifft! In der Regel Verstorbene aus der nahen Verwandtschaft.
Erst wenn man begriffen hat , was man zu ihrer Erlösung beitragen kann, ist eine Astralreise zusammen mit einem solchen "Reiseführer " möglich.
Das ist ein Geben und Nehmen und sobald der Sinn und Zweck dieser Astralreisen sich erfüllt hat,
wird sich auch der Geistführer verabschieden, ihn drängt es ins Reich des Lichts !
Manche müssen da lange drauf warten, weil die Hinterbliebenen einfach nicht verzeihen und
vergeben können. Oftmals wird die Zirbeldrüse erst kurz vor dem Tod wieder geöffnet , manchmal auch schon Jahre vorher. Solches geschieht bei einer Demenzerkrankung , wo man oft deutlich sehen kann wie jene in verschiedenen Welten leben. Hiervon habe ich auch in meinem letzten
Beitrag geschrieben .
Der Faktor Zeit ist der entscheidende Unterschied zu einem luziden Traum
Und wie man obigem entnehmen kann sind solche Astralreisen erstmal eine Vergangenheitsbewältigung unter dem Aspekt des Mitgefühls.
Erst wenn man diese Aufabe erledigt hat, sind solche Reisen auch in die Zukunft möglich,
wo man vom Astral auch mal einen Einblick ins Reich des Lichtes haben kann!

@Fardado3

Ja, diese nie belegten Behauptungen kenne ich. Hat deine Zirbeldrüse ihre Tätigkeit bereits eingestellt? Falls ja, woher bekommt dein Körper dann das Melatonin? So eine Drüse schließt sich nicht einfach und öffnet sich dann Jahre später wieder, nur weil einige Esoteriker das so wollen.

Fardado3 schrieb:Es handelt sich bei Astralreisen nämlich um ein Mitwirken der Zirbeldrüse

...was zu beweisen wäre.

Die Zirbeldrüse unser 3. Auge

Wenn ihr wollt könnte ich da einen Artikel vorschlagen, aber ist megalang. Daher spar ich mir das hier

geeky schrieb:Für mich sind diese "Astralreisen" nach wie vor eine Form von Luziden Träumen, allerdings mit der Einschränkung, daß der "Reisende" keine volle Kontrolle über sie hat, sondern nur ein passiver Beobachter ist.

1. stimmt ,luzide Träume sind auch Astralreisen. Es ist nur eine Frage, wie diese Realität auf unsere objektive Realität Einfluss hat. Man kann auch mittels luziden Traum in die Realitätsebene kommen , das kan nsich ständig verändern.
Es geht hier nur um die Regeln der Naturgesetze, die in diesem Fall dummer Weise sehr individuell sind. Das wird kein Skeptiker wahrhaben wollen, aber aufgrund der Individualität ist das eindeutig zu sehen, dass jeder Mensch seine individuelle Regeln hat und nur ein begrenztrer Rahmen objektiven Ursprung hat. Deshalb gibt es auch so viele Interpretationsmöglichkeiten.
2. stimmt nur teilweise, man kann die Kontrolle haben. Siehe @Njay der laut seinen Aussagen fast immer die Kontrolle hat. Ich hatte sie auch teilweise bei meinen reisen. Das kann sich ändern jeder Zeit aufgrund gewisser Faktoren, die man nicht wahrhaben möchte :D

Interessant auf jeden fall ist dieser Punkt hier:

geeky schrieb:Doch das auffälligste physiologische Merkmal des Klartraums ist, dass das Stirnhirn erwacht. Plötzlich zeigen sich im EEG die schnellen elektrischen Wellen mit 40 Schwingungen pro Sekunde, die sonst tagsüber auftreten: Das Wachbewusstsein bricht in den Schlaf ein. Eine besondere Rolle für das Dämmern der Geistesgegenwart spielt der dorsolaterale präfrontale Cortex, ein Bereich des Großhirns über der Stirn. Dieser ist normalerweise im Schlaf heruntergeregelt, tagsüber und im luziden Zustand dagegen aktiv.

Das stimmt so mit Sicherheit. Man ist im klartraum und auf Astralreisen wach. Auch das wollen viele nicht wahrhaben und hier steht es ja sogar in einem Forschungstext nachgewiesen. Das Gehirn ist in diesem Moment aktiv, weil man wach ist.
Man interpretiert es nur wieder sehr speziell, weil man bestimmte Dinge wieder nicht zugeben will, aber eigentlich ist man wach. ^^

@Dawnclaude

Dawnclaude schrieb:Das Gehirn ist in diesem Moment aktiv

Das ist es doch was ich seit zig Wochen versuche dir zu erklären, das Gehirn ist aktiv. Nicht die Seele...

@Sein

Sein schrieb:Wenn ihr wollt könnte ich da einen Artikel vorschlagen

Belegt er die Behauptung, die Zirbeldrüse hätte was mit Astralreisen zu tun, oder behauptet er sie auch nur?

Wäre es so, dann ließen sich mit Melatonin-Präparaten nämlich gezielt Astralreisen auslösen. Allerdings konnte das bisher wohl noch niemand.

Geisonik schrieb:Das ist es doch was ich seit zig Wochen versuche dir zu erklären, das Gehirn ist aktiv. Nicht die Seele...

ja klar, das Gehirn ist immer aktiv und wie gesagt bei Klarträumen und Astralreisen kann man auch messen, dass das Bewusstsein wach ist.

Das aber dort das Bewusstsein im Gehirn verankert ist, ist nur ein Glaube. Man kann lediglich messen, dass es jetzt wach ist. :D

Dawnclaude schrieb:Es geht hier nur um die Regeln der Naturgesetze, die in diesem Fall dummer Weise sehr individuell sind.

Ähhhhmmmm wie bitte?


@Geisonik
Was für eine Seele? :)

Luzider Traum und Astralreisen sind zwei verschiedene Gebiete...

Es stimmt im Klartraum können Astralreisen auch geträumt werden. Aber diese sind eben nur Träume, die noch realer sein können als das Wachleben..

Astralreisen sind aber keine Träume . Sie finden tatsächlich außerhalb des Körpers statt. Wie gesagt wenn man nicht gerade träumt von einer Astralreise...

Ihr solltet unterscheiden zwische Astralreisen im Schlaf und Traum und Astralreisen die wirklich im Wachzustand stattfinden und man sich dessen auch bewusst ist..

@Dawnclaude

Dawnclaude schrieb:bei Klarträumen und Astralreisen kann man auch messen, dass das Bewusstsein wach ist.

Deshalb erhält es aber noch lange keine Informationen von außen:

"Wie üblich sind jene Hirnareale außer Betrieb, die Signale von den Sinnesorganen empfangen. Darum machen keinerlei Eindrücke von außen den Traumvorstellungen Konkurrenz, die in den höheren Zentren der Seh- und Hörrinde entstehen."
Was du da erlebst, sind und bleiben Innenweltreisen.

@geeky


Warte ich such die Passagn aus für dich ob es da was zu Astralreisen auch gibt, wenn nicht hat sich das Thema hier auch erledigt was Zirbeldrüse angeht..

@Sein

Sein schrieb:Astralreisen sind aber keine Träume . Sie finden tatsächlich außerhalb des Körpers statt.

Egal wie oft du das dir und uns einzureden versuchst - dadurch wird es auch nicht wahrer.

@geeky

Sein schrieb:
Astralreisen sind aber keine Träume . Sie finden tatsächlich außerhalb des Körpers statt.

Egal wie oft du das dir und uns einzureden versuchst - dadurch wird es auch nicht wahrer.

Brauch ich mir nicht einzureden weil es Fakt ist.

geeky schrieb:"Wie üblich sind jene Hirnareale außer Betrieb, die Signale von den Sinnesorganen empfangen. Darum machen keinerlei Eindrücke von außen den Traumvorstellungen Konkurrenz, die in den höheren Zentren der Seh- und Hörrinde entstehen."
Was du da erlebst, sind und bleiben Innenweltreisen.

Ja aber wenn ich mit meiner Seele in 100 meter höhe herumfliege, wäre das auch komisch wen ich mit meinen Augen was wahrnehmen würde, dann wärs ja nur die Umgebung meiner wohnung. Das wäre also so oder so unnütz. Es geht nicht um die wahrnehmung des körpers, nur um die wahrnehmung des Bewusstseins ;)

@Sein

Sein schrieb:Brauch ich mir nicht einzureden weil es Fakt ist.

Wie belegst du deinen Fakt? Wie differenzierst du hier?

@Sein

Sein schrieb:Brauch ich mir nicht einzureden weil es Fakt ist.

Du hast also stichhaltige Belege für deine Behauptung? Dann immer her damit!

Sein schrieb:Warte ich such die Passagn aus für dich ob es da was zu Astralreisen auch gibt

Daß "es da was zu" gibt ist ziemlich sicher, die Frage war, ob das mehr als die üblichen Märchen sind.

@UNKNOWNbrother


Ich habe persönliche Erfahrungen dazu schon gemacht