6Sinn schrieb:Einer der zB. ein Talent für eine gewisse Sache hat, trifft auch nicht auf Abruf immer genau ins Schwarze
Aber er kann es prinzipiell, und das auch Abruf und obendrein öfters als nicht. Stell Dir vor, jemand behauptet, er könne singen, tritt vors Publikum und sagt: Tut mir leid, ich kann mein Talent nicht auf Abruf demonstrieren. Und auch nur, wenn sie ganz fest daran glauben. Wenn sie Pech haben, singe ich heute dann keinen Ton.
Unsinn, gelt? Der würde nicht mehr oft engagiert werden, höchstens, weil man sich über ihn schlapp lachen möchte.
Man kann einen schlechten Tag haben, heiser sein, den Text vergessen, weil man aufgeregt ist, und dgl mehr,
aber man kann es in der überwiegenden Anzahl der Fälle.Wenn nicht, dann kann man es eben nicht. Dann hat man eben keine Talent, sondern ab und nur zufällig mal den richtigen Ton getroffen.
Das lässt sich beliebig auf jede Fähigkeit übertragen. Schafft es jemand nie, seine behauptete Fähigkeit vor Unvoreingenommenen zu demonstrieren, dann bleibt nur mehr eine Interpretationsmöglichkeit übrig.
Dieses "ich bin so talentiert, nur wenn wer hinguckt, klappt es nicht" ist einfach eine Ausrede für andere und psychologisches Blendwerk für einen selbst.
off-peak schrieb:Was ja ein Superbeleg dafür ist, dass man es nicht selbst bewirkt. Denn genau das, das Du gerade beschreibst, nämlich mal klappt es, mal nicht, ist eine treffende Beschreibung und ein sicherer Hinweis für ZUFALL oder Einbildung, aber eben nicht für eine Fähigkeit.
