Depressionen

Ich hinterfrage den ärztlich therapeutischen Gedanken ganz erheblich, als mir ein Therapeut vor ca. 2 Jahren wörtlich sagte" Na wenn sie nicht weiterwissen, dann können sie ja noch immer von uns gehen."

Er meinte damit Suizid.

DerältesteGast schrieb:Ich hinterfrage den ärztlich therapeutischen Gedanken ganz erheblich, als mir ein Therapeut vor ca. 2 Jahren wörtlich sagte" Na wenn sie nicht weiterwissen, dann können sie ja noch immer von uns gehen."

Was zur Hölle?! Bei welchem Pseudokasper bist du denn gewesen? Sowas unverantwortliches. Der gehört aus dem Verkehr gezogen!

Phoebia schrieb:Machst du eine Therapie oder hast schon eine gemacht?

nee....hab mal eine angefangen aber ich bin da irgendwie gar nicht der Typ für....finde es schon immer ganz schauderhaft, zu einem fixen Termin über Gefühle reden zu müssen.
Aber ich will betonen, dass das nur für mich gilt und dass ich Therapien überhaupt nicht schlecht reden will!

off-peak schrieb:Es gibt eine Form der Depression, die heißt "agitierende Depression". damit ist gemeint, dass diese Menschen, sowie sie in Gesellschaft anderer Menschen sind, sich richtig wohl fühlen.

Interessant! Vielen dank, da werde ich mich mal drüber schlau machen!

@DerältesteGast
:palm: das tut mir sehr leid, dass du dir da sowas anhören musstest....der hat sie doch nicht mehr alle!?

Phoebia schrieb:Was zur Hölle?! Bei welchem Pseudokasper bist du denn gewesen? Sowas unverantwortliches. Der gehört aus dem Verkehr gezogen!

Das war hier in Berlin im Vivantes auf der extra dafür ausgewiesenen Psychiatrisch/Psychotherapeutischen Station. Ich habe mich auf eigene Intention dort eingewiesen. Und das waren die Worte, die ich immer wieder unterschwellig vom Oberarzt gehört habe.
Seit dieser Zeit habe ich meinen Glauben an die Therapie verloren.

Depression ist noch immer meine Hauptdiagnose.
Seit dem auch verstärkt Suizidalität.

@DerältesteGast
Ich kann zwar nur von mir sprechen, aber das ist absolut nicht die Norm was dieser Pseudokasper da vollführt. Ich bin momentan seit Dezember in Therapie. Verhaltenstherapie nennt sich das. Ich hatte 2017 schon mal eine angefangen aber da ebenso wie du in die Hose gegriffen was den Therapeuten betraf. Ich hatte dann überhaupt keinen Bock mehr und glaubte alle seien so. Dann starb letzten Sommer meine Mutter und ich hielt es nicht mehr aus. Ohne meinen Partner hätte ich es nicht überstanden. Da war der Punkt wo ich gesagt hab es reicht es muss sich was ändern. Die Angst war zwar da wieder so einen Trottel als Therapeuten zu kriegen aber ich hab mir gesagt versuch es wenn er kacke ist wechsel einfach. Aber mein neuer Psychologe ist super. Er hat einen Plan und Programm und hört genau zu und hinterfragt. Ich freu mich jedes Mal drauf zu ihm zu gehen weil das die Momente in der Woche sind wo wirklich jemand dir allein zuhört und dich ernst nimmt, dich versteht und dir neue Seiten von dir selbst zeigt und beibringt vorallem besser zu dir selbst zu sein.

Danke @Phoebia =)
Du bist lieb.

Ich verstehe, was du meinst. Meine Depression rührt allerdings nicht von daher, dass ich mich selbst nicht ernst nehme, sondern dass ich die meisten Menschen von vornherein nicht ernst nehmen kann.
Daher habe ich auch eine milde Form der Agoraphobie entwickelt, was es mir noch schwerer macht, andere Menschen kennen zu lernen, oder sogar regelmäßig verlässlich zu einem Therapeuten zu gehen, da ich nicht sagen kann, ob ich mich heute raus traue oder erst nächste Woche Mittwoch, vielleicht :(


Ich habe eine Therapeutin gefunden, die neu hier im Quartier ist und maximal 5 Fußminuten von mir weg ist.
Das ist aber eben auch so ein Problem. Am Tage unter Leute...das wird schwierig.

Darum gehe ich auch beispielsweise erst abends einkaufen. Der Rewe hier hat bis 24 Uhr auf. Dann sind um die Abendstunden auch kaum noch Leute dort. Dann kann ich mich halbwegs raustrauen.
Das werde ich auch wieder heute so handhaben. Ich denke, gegen 21 Uhr gehe ich fix los und dann bin ich erstmal fix und alle. Ich habe dann immer das Gefühl, ich wäre Marathon gelaufen, obwohl lediglich 4-6 Leute ausser mir im Markt waren.


Das ist tödlich.

tessie schrieb:nee....hab mal eine angefangen aber ich bin da irgendwie gar nicht der Typ für....finde es schon immer ganz schauderhaft, zu einem fixen Termin über Gefühle reden zu müssen.
Aber ich will betonen, dass das nur für mich gilt und dass ich Therapien überhaupt nicht schlecht reden will!

Geht nicht nur dir so. Ich kann mit Therapien auch nichts anfangen. Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Ich hatte wohl zu oft die dümmsten Ratschläge erhalten wie “Denk positiv“ oder “mach Sport“ oder die Therapeuten reden oft von sich und versuchen, mein Gefühlschaos zu relativieren, in dem sie das dadurch negieren, was ich gerade gesagt habe. Es wurde also praktisch nie auf mich eingegangen, mir nur Sachen vorgeschlagen, von denen sie wohl denken, dass ich das wohl noch nie probiert hätte und wohl nicht von alleine drauf kommen würde... Klar, Sport ist die Lösung für alles, das bewirkt Wunder. :palm: Davon mal abgesehen, dass ich tatsächlich mal ein sportlicher Mensch war, es aber abgebrochen habe, weil es mir permanent so scheiße ging.

Ich hatte von Therapien immer etwas anderes erwartet. Nicht so wirklich ne Ahnung, was genau, aber schon etwas deutlich besseres, als was mir auch mein Nachbar erzählen könnte.

Eine Ergotherapie ist auch nichts für mich. Etwas malen ist jetzt auch nicht grad das beseelendste. Oder Gerüche erraten. Ist das so ein Voodoozauber, der alles wegzaubert?
Sie sagen, es ist eine Beschäftigungstherapie. Cool, Beschäftigung, also Ablenkung. Nichts Heilung. Oder gar besser machen. Es ist nur ein Beiseiteschieben. Wie man aber weiß, kann man nichts einfach so auf ewig beiseite schieben.
Darum wird es auch nicht besser. Ist nicht nachhaltig. Also auch nichts für mich. Das einzige, was passiert, ist, dass meine Krankenkasse etwas Cash abgibt.
Manche sagen mir heute, ich wäre festgefahren.
Kein Wunder. Anfangs war ich ja motiviert, doch es wurde relativ schnell ernüchternd. Also es gibt kein Weg raus, nur ein Hin und Her.

Eine Therapie bewirkte bei mir also schlicht immer das Gegenteil, was sie eigentlich bewirken sollte.


Es mag sein, dass es vielen Menschen hilft, das stelle ich nicht in Abrede. Aber für mich war das eindeutig ein Flop. Das sage ich nach mehreren Anläufen.

@sunshinelight

die verdienen ja auch dran wenn sich patienten probleme machen

@DerältesteGast
Gewisse Abneigung gegen andere Menschen habe ich auch. Ich kann auch nicht alleine Einkaufen gehen und wenn ich es muss dann bin ich total in Panik und schusselig wie noch was was nochmal mehr stresst weil man sich blamiert hat. Wenn du magst kannst du mir ja mal per PN schreiben, ich hör gern zu.

@can
Ich mache mir keine Probleme. Sondern ich habe Probleme, das ist ein Unterschied.

@sunshinelight


Genau das habe ich alles auch erlebt als ich mich selbst in die psychotherapeutische Station hier eingewiesen habe.

"Malnse ma eh Bild, Riechnse ma dran, backense ma hier eh Brötchen, bimmelnse ma da mit der Triangel..."

Dabei sind das Dinge die ich erstens im Alltag sowieso ständig mache und zweitens, da ich ein musikalisches Studium hinter mir habe eh besser kann.

Was daran Therapie sein soll, verstehe ich bis heute nicht.

Und als ich das angesprochen habe wurde ich noch ausgebuht mit den sinngemäßen Worten " Wollen Sie überhaupt etwas ändern? Sie fügen sich nicht ein."

Soviel dazu.

@Phoebia

Mach ich nachher wenn ich zurück bin.
Ich bin gerade angezogen und versuche zum Rewe fürs Wochenende zu gehen.

Nachher dann gern.

@DerältesteGast
du sollst halt in deren schemata funktionieren, aber der menschliche geist lässt sich nicht beschreiben und definieren, da sind wir zu verschieden

@sunshinelight
ok

@can

Da hast du Recht, mein Lieber.

@DerältesteGast
Absolut. Dein letzter Absatz kommt mir auch absolut bekannt vor. :D

@DerältesteGast

DerältesteGast schrieb:Und als ich das angesprochen habe wurde ich noch ausgebuht mit den sinngemäßen Worten " Wollen Sie überhaupt etwas ändern? Sie fügen sich nicht ein."

Das sind dann die Psychologen die strikt nach Schulung/Studium agieren anstatt sich auf die einzelne Person die vor einem sitzt zu konzentrieren. Das ist nicht die richtige Lösung. Wie Can sagte, wir sind alle verschieden. Wir haben zwar die gleiche Umschreibung des Problems aber sie definiert und äußert sich bei jedem anders. Und darauf muss geachtet werden. Man muss merken dass man als Mensch gesehen wird und nicht als Zahl auf ner Liste.

@Phoebia
die müssen ja auch geld verdienen, ich glaube nicht dass sie dir die volle wahrheit sagen werden, entweder weil sie es selbst nicht wissen oder weil sie dich noch im dunkel lassen wollen.

can schrieb:die müssen ja auch geld verdienen, ich glaube nicht dass sie dir die volle wahrheit sagen werden, entweder weil sie es selbst nicht wissen oder weil sie dich noch im dunkel lassen wollen.

Es ist eine Maschinerie. Ein gewinnorientiertes Geschäft. Eine Drehtürangelegenheit. Patient raus, Patient wieder rein.

can schrieb:die müssen ja auch geld verdienen, ich glaube nicht dass sie dir die volle wahrheit sagen werden, entweder weil sie es selbst nicht wissen oder weil sie dich noch im dunkel lassen wollen.

Das war bei meinem Psychologen so. Der hatte überhaupt kein Interesse daran herauszufinden was los ist oder wie man helfen kann. Für den war es nur wichtig häufig Termine zu machen damit er abrechnen kann. Die Inhalte der Therapie waren da nur dass er fragte ob ich was zu erzählen hab und wenn nicht wurde geschwiegen bis die zeit um war. Und wenn ich mal was gesagt hatte gabs keine Reaktion drauf. Da sagt man dann eben auch nichts mehr.

@sunshinelight
haja..

@Phoebia
genau. Und solange wir uns schön weitere probleme einreden, da klingelt es dann noch bei denen in der kasse