Der Mensch Jens Söring
09.11.2023 um 15:02Anzeige
fireofthemind schrieb:Ich frage mich auch, warum die ganzen angeblich im Müllcontainer entsorgten Sachen und der totgefahrene Hund anscheinend nie gefunden wurden?Inwieweit genau hat das mit der Schuldfrage zu tun und wer sagt, dass der Hund tot war?
fireofthemind schrieb:Da sind zum einen die Kinokarten, die laut Kinomanager tatsächlich erst am Abend gekauft wurden und zum anderen die Zimmerbestellung, die mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erst spät abends aufgegeben wurde. Die Kinokarten wurden außerdem im Zimmer von Jens Söring gefundenWeder durch die Kinokarten noch durch die Bestellung beim Zimmerservice kann zu 100% festgestellt werden, wer in Washington war. Die Kinokarten wurden erst kurz vor Sörings Prozess den Parteien übergeben. Auch wenn sie in Sörings Zimmer gefunden wurden, heißt es nicht, dass er sie seinerzeit gekauft hat. Es sagt nur aus, dass er die Karten für einen bestimmten Zeitraum verwahrt hat.
fireofthemind schrieb:Zudem wurde ja auch Blut der Blutgruppe B in der Waschmaschine gefunden (EH Blutgruppe)Die leidige Blutgruppen-Sache also wieder. Okay. Also. In der geschlossenen Waschmaschine befand sich ein Lappen mit einer minimal kleinen Blutspur der Blutgruppe B. Es ist nicht zu klären wann und wie dieser winzihe Tropfen auf den Lappen gelangt ist. Was aber sicher ist, ist dass diese Spur nichts mit dem Tatgeschehen zu tun haben kann. Denn zum einen ist es sehr unwahrscheinlich, dass jemand in so einem Kampfgeschehen sich zwar verletzt, aber dabei nur eine minimalste Spur hinterlässt und zum anderen war die Waschmaschine geschlossenen und vor der geschlossenen Tür hing ein sauberes Tuch OHNE Blutspuren.
fireofthemind schrieb:Ich frage mich auch, warum die ganzen angeblich im Müllcontainer entsorgten Sachen und der totgefahrene Hund anscheinend nie gefunden wurden?Söring hat erst über 1 Jahr nach der Tat gestanden. Natürlich waren die öffentlichen Müllcontainer da längst geleert und somit alle Spuren aus dem Haysom-Haus vernichtet.
LaBaLiLaDy schrieb:Söring selbst gibt in seinem Geständnis an, dass er besorgt war, dass er einen Hund überfahren habe, aber als er das zweite Mal daher gefahren ist, festgestellt hat, dass da kein Hund liegt.Das ist übrigens eines von vielen ganz starken Indizien dafür, dass die Geständnisse der Wahrheit entsprachen. Wer denkt sich nämlich bitteschön solche abseitigen Details für ein bloß erfundenes Geständnis aus???
alias.alias schrieb:Jedenfall schlug ich ihr weitere Dokus zu dem Fall vor, doch sie wollte nicht, weil sie der Meinung ist dass er ein "Ganz unangenehmer Mensch" ist.Kann ich verstehen habe mir gerade die erste Folge der Doku angesehen. Jedes Mal wenn er sein Mund aufgemacht habe Taten mir die Ohren weh.
fireofthemind schrieb:Zudem wurde ja auch Blut der Blutgruppe B in der Waschmaschine gefunden (EH Blutgruppe).Die Antwort hast du ja schon. Frag dich aber zudem Folgendes:
alias.alias schrieb:Könnte mir vorstellen, dass er hier mitliest. Nur hier kann er keine Kommentare löschen.Das tut er mit Sicherheit, so bessesen wie er bis heute von den Morden und den Berichten darüber ist.
ElvisP schrieb:Danke für die Darlegungen von heute Nachmittag. Letztlich ist das platter Antiamerikanismus.Das ist wohl wirklich so, auch wenn es schwer nachvollziehbar ist. Wie kann einem das bloß so wichtig sein, dass man dafür die eigene Reputation riskiert…
Schlimm, wenn es von Leuten kommt, die es eigentlich besser wissen müssten. Aber die verfolgen eine eigene Agenda.
Rick_Blaine schrieb:Genau so ist es. Ich hatte schon vor Jahren hier im alten thread einmal minutiös aufgelistet, welche Revisionsmöglichkeiten und Wiederaufnahmemöglichkeiten er nach amerikanischem Recht hatte und das mit den deutschen verglichen.Klingt sehr interessant, vielleicht findet man den Beitrag ja nochmal wieder.
Rick_Blaine schrieb:Ebenso habe ich darauf hingewiesen, aus meiner Fachkenntnis, dass der wesentliche Gehalt des amerikanischen Strafrechts, und auch des Strafprozessrechts, in den meisten Punkten in beiden Ländern gleich ist. Zum Beispiel das auch hier zitierte "beyond reasonable doubt" usw.Das ist ja das, was mir auch immer wieder auffällt. Vieles ist gleich bis ähnlich, manches ist anders, aber deshalb weder unbedingt besser noch schlechter, und manches ist in Deutschland sogar wesentlich schlechter. Wie gesagt, frappierendstes Beispiel dafür ist für mich, dass in Deutschland am Landgericht und höher weder die Aussagen des Angeklagten noch der Zeugen und Sachverständigen im Protokoll dokumentiert werden und damit niemand nachprüfen oder später mit Erfolg rügen kann, dieses oder jenes sei nicht oder jedenfalls nicht so gesagt worden, wie es im Urteil steht. Muss man einfach hinnehmen. Wenn man das in den USA so wäre und in Deutschland nicht, würde ein Herr GR durch die Decke gehen.
In meinem Jurastudium in den USA war ich verblüfft, wieviel mir aus Deutschland bekannt war.
Das muss jetzt nicht jeder unbedingt wissen, aber ein deutscher Richter, der hat davon sicherlich schon mal gehört. Und dann sind Kommentare, wie in diesem Fall, nicht aus reiner Unkenntnis, sondern reinem Antiamerikanismus entstanden. Fachleuten sollte so was eigentlich nicht anzumerken sein.