Der Mensch Jens Söring

Für die Arbeit als Therapeut wären diese Eigenschaften bestimmt von Vorteil. Als Psychologe könnte man aber auch in den Bereichen Wirtschaft/Marketing/Verkauf tätig sein. Oder schlicht ein rein privates Interesse daran hegen, Menschen noch besser durchschauen, lenken, manipulieren zu können.

Nicht jeder Psychologe mit einem abgeschlossenen Psychologiestudium ist ein - was auch immer - Therapeut: Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie, Analytiker, Sozialtherapeut - das muss man zusätzlich lernen. Und zwar einige Jahre.

Wie in der Medizin: Habe ich das Studium abgeschlossen, bin ich noch sehr sehr lange weder Kardiologe noch Gehirnchirurg. Das dauert alles noch ein paar Jahre extra bis zur Facharztprüfung.

Ich habe viele Jahre studiert, mit Abschluss und Fortbildung, (wie sicher viele andere hier auch) daher weiß ich das aus erster Hand - aber bei Handwerkern stelle ich mir das ganz ähnlich vor. Hast Du den Beruf gelernt, bist Du Geselle. Bis zum Meister muss man noch lange und viel lernen.

Jens Söring wollte sich vor dem Hintergrund des unschuldig Verurteilten und gestählt aus dem Leiden hervorgegangenen Opfer inszenieren, um als "Coach" - was immer das sein soll, das ist nämlich kein Beruf - Geld zu verdienen, und wie Annabel H. sagt, VIEL GELD.

Es kommt ihm schon sauer hoch, dass nach so fulminantem medialem Start in Deutschland die kritischen Stimmen sich mehren, und seine medialen Auftritte nicht mehr so unhinterfragt zugelassen werden.

Ich denke: Er ist in jedem Fall schuldig, des Mordes oder der Beihilfe, und er hat keine Chance mehr - HOFFENTLICH - sich in öffentlich rechtlichen Medien als ahnungsloses Unschuldslamm darzustellen.

Außer Hochstapeln kann er nichts. Ich finde nicht einmal seine Bücher gut, auch seine Newsletter und die "Flaschenpost", die er veröffentlicht hat, hatten nur ein Ziel - und das ist erreicht: Er ist in Deutschland und frei. Das reicht ihm aber nicht.

Wie sagte einmal Michelle Obama: "Enough is enough." Hat in dem Fall leider nichts genützt, aber ich finde, es passt in dem Fall von J.S. auch.

BillieLeisa schrieb:Es kommt ihm schon sauer hoch, dass nach so fulminantem medialem Start in Deutschland die kritischen Stimmen sich mehren, und seine medialen Auftritte nicht mehr so unhinterfragt zugelassen werden.

Ich glaube auch, dass das einer der Knackpunkte ist. Der Empfang in Deutschland muss ihn überwältigt haben und in seiner grenzenlosen Arroganz ist er davon ausgegangen, dass es immer so weitergehen wird. Er, der Held, der Star im Rampenlicht, um den sich die Produzenten reißen, die Talk Show Macher, die Verlagshäuser und natürlich auch die Kunden. Auf dem übersättigten Markt der Speaker wollte er allen anderen zeigen, dass ein JS eben der Beste ist. Und nun? Hammel sitzt ihm (zum Glück) im Nacken, die Unterstützung bricht immer mehr weg, seine Lügenmärchen werden kaum noch geglaubt, sondern kritisch hinterfragt und immer wieder widerlegt - vorbei ist es mit der Deutungshoheit und dem Leben als Unterweger 2.0

Er ist einfach innerlich zerfressen von/vor Hass. Man merkt es immer mehr. Wie vorhin schon geschrieben wurde, wer möchte so einen arroganten Manipulatior sehen, der selbst einen Coach braucht?
Eventuell neugierige Menschen, die zuviel Geld und Langeweile habe

Ich weiß nicht, wen ich schlimmer finde. Den Jens S. oder den Bence T., der den Staat für dumm verkauft und es auch noch erzählt.

alias.alias schrieb:Ich weiß nicht, wen ich schlimmer finde. Den Jens S. oder den Bence T., der den Staat für dumm verkauft und es auch noch erzählt.

Das ist eine interessante Frage. Vielleicht sollten die beiden einen Podcast zusammen machen, um zu eruieren, wer die Medaille für den arrogantesten Mörder erhält. Das dürfte knapp werden.

trevish schrieb:Das ist eine interessante Frage. Vielleicht sollten die beiden einen Podcast zusammen machen, um zu eruieren, wer die Medaille für den arrogantesten Mörder erhält. Das dürfte knapp werden.

Damit könnten die fett Kohle machen. Also viele Aufrufe in den Sozialen Medien. Wobei B.T. Geld nicht nötig hat. Trotzdem geizt er und will seine Schulden nicht bezahlen.

@alias.alias

Er will halt nicht so viel von dem durch ihn persönlich verursachten Erbe vergeuden. Das passt in seine Persönlichkeitsstruktur.
JS würde längst seinen eigenen Film produziert haben. Mit einem hübschen jungen Mann, der für seine Freundin auf den elektrischen Stuhl steigt, Achtung: "Für eine Tat, die ich nicht (Kopfschütteln) begangen habe."
Das könnte auch der Titel des Film sein.

alias.alias schrieb:Wobei B.T. Geld nicht nötig hat. Trotzdem geizt er und will seine Schulden nicht bezahlen.

Weil er ja auch "unschuldig" ist und zu Unrecht verurteilt wurde :)

@kittyka

Wenn man die 18471747 Indizien beiseite schiebt, stimmt das auch. Aber die gibt es nun mal. Wie bei Söring. Ein detailliertes Geständnis und noch eins und noch eins mit Zeichnung lässt sich nicht in die Tube zurück drücken.

kittyka schrieb:Wobei B.T. Geld nicht nötig hat. Trotzdem geizt er und will seine Schulden nicht bezahlen.
Weil er ja auch "unschuldig" ist

Das ist irrelevant für die Zahlung der Gerichtskosten. Er wurde rechtskräftig verurteilt und muss zahlen. Sogar wenn es einen Videobeweis für die Tat gäbe, schätze ich ihn so ein, dass er nicht zahlen würde. Einfach widerlich. Beide sind zurecht verurteilte Mörder ohne Anstand.

alias.alias schrieb:Beide sind zurecht verurteilte Mörder ohne Anstand.

Somit praktisch eine Art von typischem "Klientel" für Andrew Hammel.
Der Herr aus München sollte zusehen, dass er es mit den Provokationen nicht übertreibt. Er kann den Mensch Jens Söring ja mal fragen, wie es ist, wenn einem Andrew Hammel im Nacken sitzt.
Wenigstens ist die Gefahr gering, dass sich eine Talkshow den Parkhausmörder aufs Hausboot einlädt. Hoffentlich.

Von der Art der Selbstinszenierung erinnert mich Jens Söring an Claas Relotius - der treue Claas, der sorgende Claas, der abwägende Claas - und auf der anderen Seite Claas Relotius, der nichts außer Lügen verbreitet hat und dafür auch noch einen Preis nach dem anderen gewonnen hat. (Für die, die es nicht verfolgt haben: Er galt als der strahlende Stern, der über dem Hamburger Himmel des Magazins "SPIEGEL" aufging. Und auch Relotius hatte sich systematisch und gezielt im Bereich Medien - aber nur ganz bestimmte PrintMedien, da war er vorsichtig - hochgearbeitet und bis zuletzt selbst erfahrene und kluge Köpfe problemlos vernebelt.)

Bis er über einen zunächst nur zweifelnden und ordentlich recherchierenden Journalisten - Juan Moreno - stolperte, der einfach seine Arbeit gemacht hat und dem auch ganz, ganz lange niemand glaubte, niemand glauben wollte. Ganz im Gegenteil.

Ich glaube, das ist ist so ein Muster, nach dem Hochstapler immer arbeiten, jeden Zweifel klein- oder sogar wegreden, mit einem freundlichen Gesicht, heller Haut, gebildeter Sprache und empathisch wirkend. Eine Maske, eine Persona, aber doch erfolgreich.

Der Journalist Juan Moreno schreibt in seinem Buch "Tausend Zeilen Lüge", dass er vermutlich deshalb nicht auf Claas Relotius hereingefallen ist, weil er ihn einfach kaum kannte und ihm nur wenig begegnet war - es gab also keine Möglichkeit, eingewickelt zu werden. Und dann überprüfte er Fakten. Eine Geschichte nach der anderen und konnte nicht glauben, was er herausfand: Alles LÜGEN, unfassbare LÜGEN.

Bis ganz zuletzt hielt Relotius daran fest, alles sei wahr gewesen.

Es gibt einfach Menschen, die so etwas können und skrupellos durchziehen. Vielleicht ist das ja ein Talent?

Bence T. kenne ich nicht, ich habe nur von dem Fall gehört. Ich werde darüber lesen.

@trevish
Ich denke Herr Hammel ist mit Söring ganz gut ausgelastet. Die meisten werden gar nicht wissen, dass er auch zu anderen internationalen Fällen publiziert. Und ( ich gebe es zu, ich kannte den Fall Bence.T überhaupt nicht, nur der Name des Opfers war mir dank allmy bekannt).
Aber der Herr hat und hatte auch eine sehr starke Unterstützer Lobby ( sozusagen einen Freundeskreis). Herr Hammel hat womöglich schon genug mit seinen Hatern und Trollen zu tun, die ihn permanent attackieren. Er braucht uG nicht noch so einen Fall, wo ihm der Freundeskreis im Nacken sitzt.
Zudem muss man sagen, die beiden unterscheidet eins, dieser Bence macht kein tingel tangel durch die Studios der ÖR, macht keine YT Karriere und will auch kein Coach oder Berater werden.
Und Du weißt doch sicher auch, Söring würde es gar nicht dulden, wenn neben ihm noch ein „ Unschuldiger“ sitzen würde. Auch Bence T hat üble Erfahrungen aus dem Knast berichtet. Beinahe so übel, wie die von Jens. Man könnte meinen Bence hätte in Virginia gesessen, angesichts der Schilderungen der Zustände.
Also nein, Söring will immer der Platzhirsch sein, er würde keine Götter neben sich dulden, die ihm die Aufmerksamkeit stehlen. Söring will die Diva sein. Jeder der neben ihm sitzt dient maximal als Stichwortgeber.
Denk dran, wie er über Amanda Knox geredet hat, als sie ihren Sinneswandel hatte. In etwa : bei dir gab es mehr Hinweise auf Schuld usw. Sogar da spielt er noch den Beleidigten ( was vermutlich purer Neid auf Frau Knox ist).
Sie, ( die entlastet wurde und somit als unschuldig gilt) sieht in seinen Augen schuldiger aus, als er. Die beleidigte Leberwurst erkennt nicht mal den Unterschied zwischen Freispruch und seiner Variante, schuldig bis zum Ende mit Bewährung abgeschoben.
Nicht zu vergessen, Bence T muss nicht öffentlich betteln, er geht arbeiten. Und womöglich ist er indirekt, sogar finanziell sehr viel besser abgesichert als der Jens. Und er hat anscheinend Familie die zu ihm hält.

calligraphie schrieb:Auch Bence T hat üble Erfahrungen aus dem Knast berichtet

Was der berichtet, kann man sofort wieder vergessen, weil es ziemlich sicher gelogen ist. Wie sein Weißwurstfrühstück und das Jurastudium, welches lange Geschichte war.
Wenigstens wurden die Wachhunde und Straubing nicht vorher geil gemacht, um den armen Bence zu ängstigen. Zumindest habe ich Gleichlautendes nur von Knackie Jens gehört.
Überdies hab es wohl genug lange Leine für ein Gspusi.
Zurück zum Supernerd bitte. Der hat wenigstens nicht das Geld der Mordopfers für Medienkampagnen, Konzerte und ähnliche Lächerlichkeiten verballert.
Da schau her. Selbst der größte Lump findet noch seinen "Meister".

@trevish
Ich kenne tatsächlich nur einen Insassen ( und das in Berlin) der hat solches nicht berichtet. Natürlich kein Pony Hof aber eben auch kein Alcatras. Nur eben ist es überfüllt.
Und zu Jens? Ich habe da gar keinen Überblick mehr. Da ich ihn nie selbst in bewegten Bildern ertrage, bin ich auf allmy Berichte angewiesen. Netflix war das einzige, wo ich ihn nochmal life und schlecht ausgeleuchtet ertragen habe.
Also was gibts neues? Neue Alternative Ersatztäter für Jens? Ist er schon € Millionär dank Go f. Me? Hat Hollywood schon angerufen und wo bleiben die neuen spektakulären Beweise, die seit gefühlt hundert Jahren angekündigt worden sind?
Bevor er nicht verkündet, das Bundesverdienstkreuz am Bande und den Grimme Preis anzustreben und anschließend in den C Promi Container zu ziehen, sollte man ihm gar keine Aufmerksamkeit mehr widmen. Es sei denn, er liefert mal was schönes wie Hochzeit und Nachwuchs als homestory ab. Hurra es ist ein Mädchen oder so…

Bin über einen Artikel gestolpert, der vielleicht das beschreibt, was Söring sich so vorgestellt hat, wie es abläuft:

https://taz.de/Hype-um-Wahre-Verbrechen/!5972495

Hier geht es nochmal um das Thema der neuen DNA Tests:

Jens Soering speaks out after DNA testing resurfaces

Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

@sooma
Da gehts doch um Bryan Kohberger und den 4 Fach Mord Idaho. Ja das ist erstaunlich, nach Esoterik messe, Sex messen und sonstiges nun eben noch True Crime Konferenzen mit Grusel Charakter zum nachbasteln. Ist eine Riesen Industrie geworden. Die natürlich keine Rücksicht auf Opfer oder die Belange von Opferangehörigen nehmen kann.
Du siehst es doch am Söring Fall. Wann wurde viel darüber geredet, wie es den Angehörigen der Opfer geht oder den Angehörigen des Täters Söring. Es dreht sich wie immer nur um den Täter.

@calligraphie

Es wird alles so theoretisiert und verwischt, dass Manche zu vergessen scheinen, dass es da wirklich zwei Menschen gab, denen fast der Kopf abgetrennt wurde von einem wahnsinnigen deutschen Studenten und Gast des Landes.
Da gibt es hier schon auch Spezialisten, die das zu gern vergessen und graben und bohren, als sei es ein Rätselspiel von Ravensburger.
Aber eine gewisse Pietätlosigkeit ist fast allen True Crime Klamotten gemein. Aber es gibt Ausnahmen.

Beitrag von ghita (Seite 1.991)

Psychologie

Zwei Hinweise zum Beitrag von ghita vom 27.11.2023, 23:26 Uhr

< Zum Studium:
Das Studienfach "Psychologie" enthält - im Grundstudium - einen großen mathematischen Anteil (Methodenlehre und Statistik). Die grundlegenden Kenntnisse der beschreibenden und schließenden Statistik werden hier als Handwerkszeug vermittelt. Ziel: Die Studierenden sollen die Auswertungen von Tests/Versuchen/Modellen analysieren können. Und sie sollen selber Tests (z. B. Fragebogen; Versuche) planen, umsetzen und auswerten könnten. Viele sind an der "Mathematik / Methodenlehre Statistik" gescheitert.

< Zur Frage, ob Herr J.S. Psychologie studiert hat:
So weit aus "Mortal Thoughs" ersichtlich, kann festgestellt werden, dass J.S. maximal 1 Semester (bzw. 1/2 Semester) Psychologie belegt hat.

Die folgenden Erkenntnisse stammen aus MORTAL THOUGS (mit "Tödliche Gedanken" würde ich das übersetzen)

J. S. hat zunächst Psychologie (und Journalismus) als Hauptfach gewählt. War davon jedoch enttäuscht, weil es eher um Tierversuche ging. Hat Psychologie dann abgewählt für ein neues Hauptfach. Gibt an sehr viele Bücher über Psychologie gelesen zu haben und Freud zu bewundern.

Seine Winter-Depression resultierte u.a. daraus, dass er sehr unglücklich war, dass er das Fach (Psychologie) wechseln musste.
Er beschreibt seine Situation im Dezember 1984:
„So I became deeply, deeply depressed.“ (S. 18 in Mortal Thoughs)
Das hing mit der Familie zusammen, aber auch, dass der erfolgreiche Sohn, den (eigenen) Eltern berichten musste, dass er seinen Plan Psychologie und Journalismus zu belegen aufgeben muss.

S. 10, 3 Absatz: JS erklärt, dass er leider nicht mehr Psychologie belegen wird, weil „my favorite, Freud, or personality psychologie in general“ nicht befriedigt wurde.

S. 20, 1. Abs: JS erklärt, wie sein langer Brief zustande kam.
Ich experimentierte im Rahmen meiner tiefen Depression.

Quelle: SOERING; Jens: Mortal Thoughs. 1995 Autobiographie. Einzelkapitel im Web-Archiv.