Feminin, Maskulin und Androgyn

@CrvenaZvezda
ich hatte vorhin noch was korrigiert:

Optimist schrieb:Nö, kann nicht erkennen, dass Du geschrieben hast, wozu es gut ist bei Kindern die eine oder andere Rolle zu fördern.

Ich kann nach wie vor in keinem Posting von Dir erkennen, wozu man die Geschlechterrollen bei Kindern fördern sollte.
Außerdem finden sie diese - durch ihre Umwelt - (sie haben ja auch Tanten, Onkels usw), von ganz alleine. Also ich kann nicht nachvollziehen, warum da was gefördert werden müsste.

Und wenn ich von mir ausgehe, mich hatte auch nie jemand in meine Geschlechterrolle eingewiesen/gedrängt oder sonstwas und ich lebe mein Geschlecht was ich (äußerlich und auch innerlich) habe, gerne aus und habe keine Probleme damit.

Und wie @Zeo schon schrieb, vergleiche ich das mit Interessen, die man auch ohne fremde Hilfe entwickelt und da keine Unterstützung braucht, nach dem Motto: Dies macht man SO und jenes macht man SO ... und vor allem "ein Junge weint nicht".
Was soll z.B. dieser Unsinn? Warum sollte ein Junge keine Gefühle zeigen dürfen?

Männlein und Weiblein ticken unterschiedlich. Ich bin eine Anhängerin von Alice Schwarzer (bedingt) aber die Erfahrung zeigt es. Ich selbst war immerschon absolute Puppenmama, Barbies über alles! :D
Jetzt habe ich 3 Jungs. Habe jeden von ihnen ganz früh schon versucht Puppen nahe zu bringen - vergiss es. Ritter, Dinos, Drachen, sich mit anderen messen ist angesagt, da hatte meine Erziehung nul Einfluss drauf.

was ich damit sagen will ist dass die Erziehung nur bedingt Einfluss hat. Sonst gäbe es keine transsexuellen Menschen.

@Syrah

Syrah schrieb:was ich damit sagen will ist dass die Erziehung nur bedingt Einfluss hat. Sonst gäbe es keine transsexuellen Menschen.

Genau.
Und darum kann man dieses Rumdoktern und Erziehen bezüglich der Geschlechterrolle auch sein lassen. :)

Jeder der Kinder hat weiss dass die Kleinen schon mit einer Persönlichkeit auf die Welt kommen.
Man kann sie noch in die destruktive oder konstruktive Richtung beeinflussen, aber vieles ist vorbestimmt durch die Gene.

@Optimist

Das ist derselbe Konflikt wie bei der Balance zwischen Leistungsdruck und 'machen lassen'.

Es gibt Kinder die ihren Eltern später vorwerfen, sie unter Druck gesetzt zu haben, andere werfen ihren Eltern vor, sie niemals vernünftig angetrieben zu haben.

In diesem Fall kann es passieren, dass das Kind den Eltern später vorwirft, sie haben es in eine bestimmte Richtung gedrängt in die es niemals wollte.

Es kann aber auch passieren, dass das Kind später sagt: Ihr habt mich nie auf meine Rolle in der Gesellschaft vorbereitet.

Beides kann passieren, abhängig vom Kind.

Man könnte bei zweiterem Fall immer sagen: Ja, aber dann ist ja die Gesellschaft schuld.

Nur bringen wird das nicht viel.

Ich finde es schon nicht falsch, einfach erstmal seine eigene Tendenz dem Kind zu vermitteln.
Dem Kind das beizubringen von dem man glaubt, dass das Kind da sjetzt braucht, und was man früher auch gern gehabt hätte oder gehabt hat als Kind.

Wenn man dann merkt: Oh, mein Kind will das aber nicht.

Dann muss man etwas ändern
Aber auch erst dann.

Es gibt wie gesagt Kinder, die sich mehr Anleitung von klein auf, auch in geschlechterfragen, gewünscht hätten.

Es ist nicht so, als wäre das unmöglich.

@shionoro

shionoro schrieb:Es kann aber auch passieren, dass das Kind später sagt: Ihr habt mich nie auf meine Rolle in der Gesellschaft vorbereitet.

Das ist ja gerade das was mir nicht schmeckt.
Vorbereiten auf die Gesellschaft - d.h. Anpassen.

Warum kann man ein Kind nicht dazu erziehen, dass es genügend Selbstbewusstsein,Selbstwertgefühl entwickelt, damit es - auch wenn es nicht den gesellschaftlichen Erwartungen entspricht, sich behaupten kann und trotzdem respektiert wird?
Dass dann z.B. ein Junge - welcher nahe am Wasser gebaut hat - eben dazu stehen kann, wenn er nicht der harte Macker in der Gesellschaft ist? (nur mal als kleines Beispiel).

@shionoro
natürlich, das muss man sogar! Natürlich sollte man seinem Sprössling Werte vermitteln und dazu antreiben das Beste aus seinem Leben zu machen! Und anleiten, wer soll ihn anleiten wenn nicht die Mutter? Als Mutter merkt man ob mit dem Kind alle okay ist oder nicht. Ich kenne Mütter deren Söhne sich an Fasching als Prinzessin verkleiden wollten :D für die Mütter wars okay, aber die Väter durften es nicht wissen.

@Optimist
Es ist unhöflich, eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten. ;)
Weil gerade sehr kleine Kinder zunächst eine klare Orientierung benötigen und im allgemeinen auch von sich aus meist sehr klar in "männlich" und "weiblich" unterteilen, auch wenn ihnen das niemand explizit vorgelebt hat. Auch sollten Kinder je nach Alter in allen Bereichen nur eine angemessene Anzahl an "Wahlmöglichkeiten" haben, weil sie sonst überfordert werden.

@Zeo
Um mich für Hobbies entscheiden zu können, muss ich sie aber zunächst irgendwo kennengelernt haben. Die meisten erfindet man nicht selbst.

@shionoro

shionoro schrieb:Es kann dem Kind schaden, wenn es später herausfindet, dass es lieber einem bestimmten rollenbild angehören würde, aber früher nie wirklich gelernt hat, wie man diese Rolle ausfällt.

Danke. :) Ist im Übrigen tatsächlich was dran. Ich versuche bis heute herauszufinden, wie einige meiner Freundinnen das machen, sich den ganzen Abend Getränke ausgeben zu lassen, während ich meine meist selbst bezahle. Ich bin da leider zu emanzipiert erzogen worden. ;)

@cRAwler23
Ein Kind bekommt aber unter Umständen auch Schwierigkeiten, seine hormonelle und genetische Vorprägung überhaupt irgendwo einzuordnen, wenn man ihm überhaupt kein Ordnungssystem dafür vermittelt.
Und im Gegensatz zu uns Erwachsenen brauchen Kinder erstmal ein gewisses Maß Kategorien und "Schubladen", um die Welt um sie herum verstehen zu können. Wenn sie älter werden, werden diese dann natürlich hinterfragt und u.U. neu sortiert.

Ich würde nie ein Kind unter Druck setzen, irgendwo hineinpassen zu müssen. Trotzdem sollte es die Möglichkeit haben, sich je nach Bedürfnis irgendwo einzuordnen.

Eine komplett Geschlechtsneutrale Erziehung gibt es nicht....

Syrah schrieb:Natürlich sollte man seinem Sprössling Werte vermitteln

Das ist ja richtig.

raitoningu schrieb:Weil gerade sehr kleine Kinder zunächst eine klare Orientierung benötigen und im allgemeinen auch von sich aus meist sehr klar in "männlich" und "weiblich" unterteilen, auch wenn ihnen das niemand explizit vorgelebt hat.

Und auch dagegen sage ich ja nichts.

Nur wenn dann solche Werte vermittelt werden, wie z.B.: ein Junge braucht sich nicht an der Hausarbeit beteiligen, weil das schickt sich nicht für einen Jungen, dann kann ich das nicht nachvollziehen.

Optimist schrieb:.. und vor allem "ein Junge weint nicht".
Was soll z.B. dieser Unsinn? Warum sollte ein Junge keine Gefühle zeigen dürfen?

Das hab ich auch nie verstanden. Aber Bilder sagen mehr, als tausend Worte, deswegen gibts jetzt noch eins:

Original anzeigen (0,6 MB)

raitoningu schrieb:Um mich für Hobbies entscheiden zu können, muss ich sie aber zunächst irgendwo kennengelernt haben. Die meisten erfindet man nicht selbst.

Die Rollenbildklischees brauchst du auch nicht selber erfinden. Die siehst du überall. Familie, Freunde, Schulkameraden, Arbeitskollegen, Fremde, Medien, ... ist nicht schwer, ein Vorbild für sich zu finden.

@Optimist

Weil das so einfach nicht geht.
Ob man nahe am Wasser gebaut ist oder nicht, so muss man trotzdem in unserer gesellscahft auch ein gewisses Durchsetzungsvermögen an den Tag legen können, und das geht nicht, wenn man nie zu etwas gedrängt wird.

Natürlich heißt da snicht, dass man kinder in Geschlechterrollen DRÄNGEN sollte wenn sie das nicht möchten.

Aber einem jungen nicht beizubringen wie man sich 'männlich' verhält kann dazu führen, dass er mit sehr großen Problemen zu kämpfen hat die andere Kinder nicht haben, und das kann dazu führen, dass dieser junge depressiv wird weil er nicht dazu gehört oder auch den Eltern vorwürfe macht.

Da zu sagen 'naja dann muss man ihn halt so erziehen dass er sich trotzdem durchsetzen kann' ist halt leichter gesagt als getan.

Dass man einem Kind die Geschlechterrolle vorlebt oder ihn nicht zwangsläufig andere Möglichkeiten gibt kann sich auch negativ auf das Kind auswirken, aber zum Mainstream zu gehören tut dem Kind nicht weh, sofern es, wenn es ein verlangen hat, bei diesem auch akzeptiert wird.

Es tut dem Kind aber sehr wohl weh, wenn es plötzlich in der Gesellschaft mit Geschlechterrollen konfrontiert ist, die es vorher eventuell nichtmal kannte, und dann nicht entsprechend reagieren kann,obwohl es diese rollen vielleicht sogar für sich mögen würde, wenn es sie ausleben könnte.

Das ist aber schwer, wenn man zuvor keine Berührung damit hatte.

@Optimist
ich erziehe doch mein Kind darauf dass es ein glückliches und schönes Leben führen wird.
Und dazu gehört auch sich in die Gesellschaft einfügen zu können genauso wie das Selbstbewusstsein zu haben dazu zu stehen wenn man "anders" ist.

Ich persönlich bin übrigens ein Freund davon, Kindern alles zu zeigen.
Jegliche Rollen und Rollenverhältnisse

Meine Jungs dürfen und sollen weinen... dachte eigentlich so eine Denkweise hätten wir 2014 hinter uns?

Syrah schrieb:dachte eigentlich so eine Denkweise hätten wir 2014 hinter uns?

Nah. Da überschätzt du die Gesellschaft aber. Eigentlich haben wir immer noch genau dieselben Probleme, wie vor 50 Jahren. Der Weg ist frei für Neues. Aber die meisten Menschen sind im Kopf noch nicht soweit. Denk nur mal, die Mauer steht auch schon lange nicht mehr. Und trotzdem unterscheiden die Deutschen noch zwischen Ossis und Wessis.

@Optimist

Nur wenn dann solche Werte vermitteln werden, wie z.B.: ein Junge braucht sich nicht an der Hausarbeit beteiligen, weil das schickt sich nicht für einen Jungen, dann kann ich das nicht nachvollziehen.

Ich auch nicht. Aber es gibt ja noch was zwischen deinem Beispiel und der völlig genderneutralen Erziehung. ;)

@Zeo

Zeo schrieb:Die Rollenbildklischees brauchst du auch nicht selber erfinden. Die siehst du überall. Familie, Freunde, Schulkameraden, Arbeitskollegen, Fremde, Medien, ... ist nicht schwer, ein Vorbild für sich zu finden.

Würden diese aber, nach der Idealvorstellung einiger, komplett abgeschafft, wären sie nicht mehr überall zu sehen. Außerdem ist die Familie für ein Kleinkind erstmal der erste und wichtigste Sozialisationsrahmen.

@shionoro

shionoro schrieb:Ich persönlich bin übrigens ein Freund davon, Kindern alles zu zeigen.
Jegliche Rollen und Rollenverhältnisse

Erzähl das besser nicht dem Mob in Baden-Württemberg... :troll:
Nein, das finde ich völlig in Ordnung. Ist aber auch was völlig anderes, als zu versuchen, jegliche Rollenbilder von Kindern fernzuhalten.

@Zeo
es hinkt schon noch in vielen Bereichen. Aber wir sind auf einem guten Weg :D

Ich als Mama kann erzählen dass die Mädels im Kindergarten und in der Grundschule ganz schön taff drauf sind :D Ist noch mal eine ganz andere Generation.. aber hallo! Die Mädels lassen sich nichts mehr bieten.